Moin Rolf,
wie sieht denn dein Schweißequipment aus? Schutzgas oder WIG-Verfahren wäre bei der Wandstärke von Vorteil; E-Hand wird bei 1,5 mm Stärke eher heikel: die vorgegebene Stromstärke für eine 1,6 oder (besser) 2,0 mm starken Elektrode kannst nicht nutzen, da sonst Löcher; gehst stattdessen auf die unterste machbare Grenze, dass die Elektrode noch zündet ohne zu kleben, ist es schwer, das dünne Zeug ohne Bindefehler oder Schlackeeinschlüsse zu verschweißen. Ich spreche aus leidiger Erfahrung und habe nicht gerade den billigsten Inverter zur Verfügung... Kaschieren ließe sich das Ganze allenfalls, wenn du über die eigentliche Naht noch ne breitere Decknaht drüberziehst, um mehr Materialstärke an die entsprechende Stelle zu bekommen, aber eigentlich sollte schon die Grundnaht so sauber und bindefehlerfrei wie möglich ausgeführt sein. Wichtig auch stumpf verschweißen, denn Spaltüberbrückung ist bei dem dünnen Material nur schwer möglich. Halber bis maximal ein Millimeter ginge noch mit E-Hand, bei den anderen Verfahren wäre das nicht so dramatisch.
Um Verzug so gut es geht zu vermeiden wie zB bei dem angewinkelten Stück, klemmst einfach von der rechten oder linken Seite ein Rohrstück in gleicher Stärke mit Schraubzwingen dagegen. Dann punktest du die zu verschweißenden Teile mehrfach zusammen und schweißt erst Ober - und Unterseite, dann die Seiten. Fängst an in der Mitte des Rohres, ziehst nach rechts durch, dann schweißt du die linke Hälfte bis etwas über die Mitte bzw ein wenig über den Anfang der ersten Schweißnaht hinaus. Wäre bei einem Rohr von gerade mal 40 mm Breite zwar noch nicht zwingend nötig, in Etappen zu schweißen, (gibt nen speziellen Begriff für diese Art zu schweißen, fällt mir aber grad nicht ein...), aber Erfahrung zeigt, dass der Verzug dadurch auch bei schmalen Teilen wesentlich geringer ist, als wenn du in einem Zug von links nach rechts durchziehst. Ich persönlich schweiße bei Profilbreiten ab 30-35 mm in Etappen (je nach Materialstärke), schmäler gehe ich in einem Zug durch. Mit der richtigen Schweißreihenfolge kannst du Verzug auch ausgleichen, ist aber Übrungssache.
Hast du nur E-Hand, dann würde ich eher zur 2mm starkem Rohr tendieren. Oder aber wenn du nen Kumpel hast, der schweißerfahren ist, lass den ran. Einzige Gefahr ist, dass es dann länger dauert, weil ihr dann möglicherweise 2 Trikes baut.
Mit dem Winkel, wie bereits hier beschrieben, Winkelmesser und sauber mit Anreißnadel anreißen. Zur Not geht auch ne lange Spax, die am Schleifbock spitz angeschliffen wurde...
Dann mit der Bügelsäge, vorsichtig sägen - dabei Zeit lassen und ggf den Schnitt korrigieren. Was wegnehmen kannst du immer, aber was abgesägtes wieder dranzubekommen ist schwer...
Die Frage ist, wie willst du das mit den Winkeln genau machen? Willst du nur den Keil aussägen, die untere Wand stehen lassen, hochbiegen und schweißen? Oder aus einzelnen Stücken zusammensetzen? Zweiteres wäre eine Schweißnaht mehr, aber das zurichten der Winkel ist einfacher, da du die Winkel von allen Seiten auf Genauigkeit überprüfen kannst - zumindest wenn das mit dem ersten Verfahren und den Winkeln nicht klappen sollte. Bei wenig Erfahrung in solchen Dingen auch lieber mal ne Stirnseite von nem Rohr mit einer guten Feile passend zurechtfeilen als gleich zur Flex greifen. Dauert zwar länger, aber ne Flex nimmt schnell zuviel weg. Dann wie bereits geschildert seitlich ein gleiches Rohrstück dagegen klemmen und schweißen.
MfG
P.S. musst du öfter Stahlteile ablängen, ist eine Kappsäge sicher eine sinnvolle Anschaffung. Für eine einmalige Sache aber nicht zwingend nötig. Kannst dir mal ein paar Abfallstücke richten, Winkel anreißen und dann mit der Bügelsäge sägen und schauen wie du damit zurechtkommst. Lieber einen Meter Rohr versägen, ist deutlich billiger als die elektrovariante.