Hier nun also die Bestandsaufnahmen:
"Hot-Dog" Hollandrad - DF XL #200
Gekauft als tief-schwarzes #200, Wildunfall auf der ersten längeren Fahrt, repariert und neu lackiert (kupfer-orange / vanille weiß - metallic).
Die technischen Merkmale in groben Zügen:
- DF XL ;-)
- Tiller-Lenkung
- Standard-Federbeine
- seit einiger Zeit die neuen Lenkplatten
- keine Hosen / keine Haube
- 90 mm Bremsen
- 1 x 11 - derzeit 56 vorn, 11-36 hinten (Sunrace)
- GX-Schaltwerk / Drehgriffschalter
- Schlumpf MD
- 155 mm Kurbeln
- Standard-Umlenkrollen
- Standard-Elektronik-Paket, IQ-X Scheinwerfer mit Höhenverstellung
- 584er Hinterrad
- Bereifung vorn Conti Urban, hinten Conti Speed
Die Auslegung der Schaltung ist so, dass ich in meiner Gegend des Münsterlandes weitgehend ohne Nutzung des Schlumpfes auskomme. Außerdem sind die Gangsprünge der 11-36 Sunrace Kassette im Verbund mit dem 56er Blatt recht harmonisch. Ich schrieb dazu anderswo
kurz schon was; an dem Fazit hat sich seitdem auch nichts geändert.
Ich bin auch mit dem Schlumpf relativ zufrieden: ich finde den Direktgang "ok"; man merkt zwar minimal, dass da ein Getriebe mitläuft, aber ich hab mich gut dran gewöhnt. Meine ehemalige Äußerung, dass man doch etwas in ein "Gel" tritt, kann ich nicht mehr unterschreiben; wahrscheinlich war das Getriebe einfach noch nicht eingefahren. Im geschlumpften Betrieb ist es vom Pedaliergefühl mit einem steifen Direktantrieb natürlich nicht zu vergleich; da ist es schon ein wenig teigig. Das nehme ich aber durchaus in Kauf. Insgesamt ist das schon alles sehr viel besser als "damals" die Quest-Gummikuh mit 30-42-52 Kombi auf 12-34.
Was stört mich denn dann? - Hier das Jammern auf hohem Niveau:
a) Federung
Die Federbeine kommen mit der Anforderung "negativer Federweg" nicht gut klar. Sie sprechen gefühlt viel zu langsam an. Ich habe das Gefühl, die Vorderräder fallen in jedes Schlagloch rein. Das Herausfahren wird ganz gut abgefangen.
Elastomer-Federbeine liegen hier bereit; aber ich fand noch keine Muße und Traute, sie einzubauen. Und dann waren da auch "immer wieder" Berichte, die gleich ganz aufs Alpha-Fahrwerk umgerüstet haben.
b) Licht
Der Lichtauslass sitzt immer noch zu tief. Zwar ist ein IQ-X eine deutlich Verbesserung gegenüber früheren Scheinwerfern; aber an dem niedrigen Austritt und der dadurch bedingten schlechten Sicht bei nasser Dunkelheit ändert das nicht viel.
Mein erster Gedanke war: da müssen IQ-Xe vor die Spiegel, so wie es früher am Quest mit Edeluxen hatte. Von dem Gedanken kam ich auf: hmm, dann könnte man ja auch einen Lupine SL-AF / SL-AX an dieser Stelle positionieren.
Und wie macht sich wohl ein SL-AF statt des IQ-X vorn im Fischmaul? (Wegen der Bluetooth-Unwägbarkeiten wäre eine der EBike-Versionen wohl ans Bordnetz adaptierbar? Dass die etwas schwächer sind würde nicht sehr stören, denke ich.)
SL-AF / SL-AX sind aber schon eine gute Idee; Testfahrten mit den Lupines in einer Magnet/GoPro-Halterung vorn auf der Haube überzeugen sehr.
Das Rücklicht ist ja auch so la la mit den Punktlichtquellen. Da müsste "was richtiges" ans Heck. Es wäre auch schön, wenn die hinteren Blinker besser einer Fahrzeugseite / Fahrtrichtung zugeordnet werden können. Attos oder sowas wären nett.
Man sieht: zumindest droht eine größere Baustelle.
c) Seitenwind
Mit den neuen Lenkplatten hat es sich schon sehr gebessert, aber dennoch ist das DF XL recht seitenwindempfindlich. Und aller entgegengesetzten Behauptungen zum Trotz empfinde ich es als empfindlicher als die gute alte Dame Quest.
Als Gegenmittel werden die Hosen empfohlen. Ok. Könnte man machen. Aber das ändert nichts daran, dass ich das Konstrukt als unpraktisch empfinde.
d) Trittfrequenz
Ein seltsames Phänomen: obwohl ich bekennender und erprobter Schnellkurbler bin, komme ich mit den 155er Kurbeln nicht auf die gewohnten Touren. Als Wohlfühl-Kadenz stellt sich 80-85 UPM ein, mit 165er Kurbeln an der Liege fahre ich bequem um 100 UPM und auch längere Abschnitte mit 110 machen mir nix aus. Schon 90 fühlen sich im Hot-Dog "angestrengt" an.