AW: Fragen zum Rad und den langen Stunden ...
...Werden in Zukunft wohl nur noch HPV-VV-24 h-Rekorde mit Dreirad gefahren oder haben Zweiräder weiterhin gute Chancen? Charles war ja mit Zweirad auch noch sehr gut unterwegs und hat wohl das zweitbeste jemals gefahrene 24 h-Ergebnis gefahren, wenn ich jetzt richtig informiert bin.
j.
Aufgrund des Resultats und der neuerlichen Verbesserung des Rekords durch ein Dreirad könnte man vermuten, dass sich Dreiräder besser für 24-Stunden Rekordfahrten eignen. Aber:
1. Christian und ich hatten bezüglich Trainingsvorbereitung völlig andere Voraussetzungen: Mein Trainingsstand dieses Jahr war vor der Lausitz auf weniger als 2500 km...
2. Mein Peregrin VV mit Kopf draussen und halbherziger Vorderradverschalung war alles andere als aerodynamisch optimiert und verglichen mit dem Milan wohl tatsächlich etwas langsamer, dafür äusserst komfortabel, da es förmlich durchzog.
Zweiräder haben vom Prinzip her gegenüber dem Dreirad aerodynamische Vorteile:
- weniger störenden Bodeneffekt aufgrund des runden Bodens
- einfachere äussere Form. Die Wirbelbildung ist schwerer zu verhindern bei Dreirädern
- ein drehendes Rad weniger spart Ludftwiderstand
- Das Argument Zweiräder können eine
kleinere Stirnfläche als Dreiräder haben ist zwar richtig aber
nicht besonders aussagekräftig für den Luftwiderstand. Der Leersatz
kleinere Stirnfläche = bessere Aerodynamik ist für aerodynamisch optimierte Körper falsch, ebenso falsch wie die Aussage
schmale Reifen rollen besser als breite -aber leider mindestens so verbreitet.
Ich denke langfristig werden auch auf der Langdistanz die Vorteile eher bei den Zweirädern liegen. Da der Komfort aber auch eine entscheidende Rolle spielt, dürften sehr kleine Fahrzeuge (Varna- und Ristretto-Typ) nicht erste Wahl sein. Zeitkritisch ist auch das einfache Handling bei Boxenstopps. Man merkt: die Anforderungen gehen genau in die richtige Richtung hin zu praxisnahen optimierten zwei- und dreirädrigen Velomobilen.
Viele Grüsse
Charly