Radschnellweg RS13 Karlsruhe <–> Rastatt

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Ich weiß, Politik ist ein heikles Thema, aber in der Sache verunglückte Entscheidung des Regierungspräsidiums Karlsruhe dürften wir uns ziemlich einig sein.
Das RP hat sich jetzt für die Variante am Ortsrand, zum Teil durch Wohn- und Industriegebiete entschieden. Durch ein paar Erweiterungspläne einzelner Ortschaften wird sich der RS13 später mal mitten im Ort wiederfinden.
Die vom ADFC vorgeschlagene Führung über die Trasse der Baustraße der Bahnschnellstrecke ist durchgefallen.
Die Organisatoren der Critical Mass KA sind wohl auch mit im Boot.
Wir werden versuchen von Süden her Druck aufs Verkehrsministerium und das RP aufzubauen. Unterstützung von Karlsruher Seite wäre extrem hilfreich. Die Radaktiven im Landkreis Rastatt sind ein eher versprengter übersichtlicher Haufen. Ohne Unterstützung von Karlsruher Seite können wir wohl nicht ausreichend Druck aufbauen.
 
In einem anderen Forum schrub ich die Tage:
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Letztens wurde ja den Projektbegleitkreisen der RSW 10 und 13 nach Rastatt und Ettlingen die Vorzugstrassen aus den Voruntersuchungen/Scoping verkündet ... Bei einem war ich selbst dabei ...

Leichtes Entsetzen packte mich bei dem, wo ich nicht war, weil dort auf Platz 2, also nur knapp daneben, die Route mit der Mischverkehrsmaximierung landete durch eine nicht gerade breite, aber umso längere Dorfehemalshauptstraße ...

Platz 1 startet mit der Immernochhauptstraße eines Ortsteils mit Senkrechtparkern auf einer Seite, die man nach erstem Gerücht auch so lassen will, biegt in ein Kleingartengelände ab, muss noch ein Grundeigntümer am Ende einer Sackgasse überzeugen, erst danach taugt's ... Die heute von vielen Radlern favorisierte Trasse wurde es nicht ...

Nach Rastatt gibt es im Prinzip auf einen Großteil der Strecke schon eine sich aufdrängende Trasse entlang einer Neubaubahnstrecke, gerade, praktisch autofrei, flach, nur noch nicht durchgehend asphaltiert und 3-4 Unterführungen unter Querstraßen und Anschlüsse braucht man nicht, angeblich bringt die nicht die Nutzerzahlen, daher soll man näher an die Siedlung = durch die Gewerbegebiete mit querenden Kieslastern etc., und im weiteren Verlauf über einen heutigen untermaßigen Zweirichtungsradweg mit den kleinen 205, gegen die ich erfolgreich geklagt habe, bzw. über Anliegerstr.
Der ADFC is not amused und ich auch nicht ..

Irgendwie kein Wunder.
Es gab 18 gleichwerige Bewertungskriterien
9 aus dem Umweltbereich
9 aus dem Verkehrsbereich, darunter 3 zu RSW-Qualitätskriterien ...

Und bei der Zeitplanung bin ich noch nicht sicher, ob meine Eröffnungsfahrt mit Rad oder Rollator erfolgen kann ...
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Solange das Landesverkehrsministerium noch keinen Stempel draufgedrückt hat, kann man evtl. noch was bewegen.
Danach wird's schwierig, dann kann man wohl nur noch versuchen, aus "gelb" das Beste rauszuholen ...
Wenn die bahnnahe Route schon gut ausgebaut wäre, nur von der Breite her kein RSW-Standard, könnte man sagen "geschissen drauf", solln'se den RSW woanders bauen, die Schnellen fahren weiter an der Bahn. Aber er ist ja derzeit nur zum kleinen Teil asphaltiert, 3-4 Querstraßen fehlt die Unterführung und taugliche Anschlüsse fehlen an den beiden Enden ...
 
Es gibt vom adfc Karlsruhe Ratstatt eine Demo für einen echten Radschnellweg RS13 Karlsruhe <–> Rastatt

hier mal die Infos vom Flugbatt:

24.06.2023 14:00 Uhr
Start: Fliederplatz, Karlsruhe - Mühlburg
Ziel: Rastatt Marktplatz
Strecke: ca. 20 km

Seit dreißig Jahren gehen weltweit Millionen von Radfahrenden bei der Critical Mass gegen schlechte Radinfrastruktur auf die Straße. Die aktuellen Planungen zum Radschnellweg Karlsruhe - Rastatt lassen jedoch keine Verbesserung erahnen.
Radschnellwege sollen hierzulande die höchste Qualitätsstufe von Radwegen werden. Davon ist bei den aktuellen Planungen zum Radschnellweg Karlsruhe – Rastatt leider nichts zu sehen. Die vom Regierungspräsidium Karlsruhe vorgestellte Vorzugsvariante ist komplett an den Bedürfnissen der Radfahrenden vorbeigeplant. Die Vorzugsvariante (V3, gelb) hat ca. 50 Kreuzungen/Einmündungen, also alle 400 m. Dazu etliche scharfe Abbiegungen. Ein Radschnellweg kann so nicht entstehen.
Dabei gibt es die perfekte Radschnellwegtrasse (V2, blau), wenige Meter weiter östlich. Und für diese gehen wir am 24.06. auf die Straße.
Karte + Infos: karabad.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich eine super Initiative,
aber ich würde mir ein paar genauere Infos wünschen.
z. B. genaue Route des Demonstrationszugs
Bitte jeweils ein Link für die gewünschte Route und die geplante Route, der sich wie übliche OSM oder B-Router-Routen verhält: Man sollte die fette blaue/gelbe Linie ausblenden können, damit man Details erkennen und zoomen kann.
 
Ich habe hier nur mal die Infos von einem Flyer, welcher gestern bei der CM in Karlsruhe verteilt wurde, gepostet. Bisher habe ich noch nicht mehr dazu gefunden. Falls bessere Infos verfügbar, werde ich sie hier posten. Die Route der Demo soll aber wohl die ganze Strecke über der B36 von KA nach RA führen.
 
Man sollte die fette blaue/gelbe Linie ausblenden können, damit man Details erkennen und zoomen kann.
Kann man im "Plattenstapel" links, das ist aber "nur" die Karte der drei Trassenvarianten des RP mit Anmerkungen, nicht die Demoroute ...
Die Route der Demo soll aber wohl die ganze Strecke über der B36 von KA nach RA führen.
So auch mein Kenntnisstand von einem ADFC-Treffen. Startpunkt Fliederplatz, weil zur B36 nächster möglicher Platz mit Aufstellfläche. wegen Platz auch Ende am Marktplatz in RA, Plus wohl ein Zwischenstopp in Durmersheim, Bickesheimer Platz, wo es auch Toiletten geben soll.
 
Da sieht man mal wieder, was die Entscheidungsträger im Kopf haben wenn sie ans Fahrrad denken. Freizeitradler die auch mal dauernd rechts/links Schlenker fahren können.
Wünsch euch viel Erfolg
 
jüngst war ich bei der Einweihung eines Radweges entlang einer Kreisstraße zwischen zwei Dörfern. Die Laudatoren lobten ernsthaft die gute Aussicht auf Radtouren die man auf dem Weg habe und meinte damit nicht die Übersicht im Verkehr sondern das Schwarzwarldpanorama am Horizont. Von Verkehrswende kein Ton.
Auf die Verschwenkungen, an denen der Radverkehr Vorfahrt gewähren muss, angesprochen, bezog man sich auf die Richtlinien für die Anlage von Landstraßen RAL. Aus Sicherheitsgründen würde dem Querverkehr aus Zufahrten und der Landwirtschaft Vorfahrt gewährt werden, weshalb auch der Radweg mehrfach weg von der Straße geschwenkt wird. Nur so ist auch die geänderte Vorfahrt zulässig.
Diese Richtlinien sind nach meiner Recherche kostenpflichtig?! Weiß da jemand ob es nach RAL zwingend zu der Aufgabe der Vorfahrt kommen muss?
Gruß Thomas
 
Nur so ist auch die geänderte Vorfahrt zulässig.
In der Tat funktioniert das nur, wenn der Radweg ein eigenständiger Verkehrsweg ist.
Ergibt sich indirekt aus der (frei lesbaren) VwV-StVO zu § 9 (und 8, was auf 9 verweist).
Das hieße aber auch, dass die Landstraße dann keinen zugehörigen Radweg mehr hat, Benutzungspflicht adé ... Das hat aber wohl noch niemand vor Gericht gebracht ...

Gehört der Radweg eindeutig zur Straße trotz kleiner 205, kann man die kleinen 205 wegklagen, ist mir vor gut einem Jahr beim Radweg entlang der B36 in Rheinstetten gelungen, theoretisch, auf die praktische Umsetzung warte ich noch ...

Dass man außerorts verschwenken soll, ergibt sich (leider) auch aus der ERA 2010, die findet man inzwischen auch frei geleakt im Netz. Eine neue ERA ist in Vorbereitung, soll evtl. noch dieses Jahr erscheinen, wahrscheinlich macht man sich deswegen nicht mehr die Mühe, das leaken der 2010er zu verhindern ...
Ob die RAL auch irgendwo geleakt ist weiß ich nicht, noch nicht danach gesucht.
Falls sich dort oder anderswo das "Nur so ist auch die geänderte Vorfahrt zulässig." und evtl. mehr dort direkter und eindeutiger findet als in der VwV-StVO (oder wo auch immer die das so klar herhaben). wäre die evtl. doch interessant.
In der ERA steht das so klar nicht. Es wird nur als Voraussetzung ein Absetzung von mehr als 5 m genannt, die ihre Quelle in der VwV hat. Wobei sich die VwV etwas anders liest "Können Zweifel aufkommen" oder so ähnlich, frag man hupende Autofahrer, erkennen die auch bei mehr als 5 m zweifelsfrei, dass da ein Radweg ist ...
 
Die Laudatoren lobten ernsthaft die gute Aussicht auf Radtouren die man auf dem Weg habe und meinte damit nicht die Übersicht im Verkehr sondern das Schwarzwarldpanorama am Horizont.
Den Eindruck hatte ich heute auch und ich war nicht einmal Velomobiltechnisch unterwegs, sondern gediegen mit dem Toxy. So viele Menschen, palabernd, Handy spielend, Gegend anschauend, auf dem Boden Ameisen zählend und nebenher noch parallel zu 2. oder 3 fahrend alles vergessen, was einem entgegen kommen könnte. Ich musste da wirklich überlegen, brauchts dafür einen Radschnellweg, wenn die meisten eh nur mit dem Auto fahren und Sonntags dann ihr SUV-Bike rausholen und schlafend durch die Gegend rollen oder mit der liebsten palabern, die er oder sie wahrscheinlich nur Sonntag auf dem Rad sieht.......und ja das geschah in der Gegend zwischen Karlsruhe und Rastatt, wo ich heute unterwegs war
 
Steht mittlerweile auch im Tourenkalender meines örtlichen ADFCs
Demo RS13
Am Tag darauf dann die Demo für einen Radschnellweg Offenburg – Straßburg.
Kilometerreiches Wochenende scheint mir.
 
Schaut Euch mal mal den Radschnellweg bei Ingelheim an. Da wisst Ihr, dass die Bezeichnung "schell" in dem Wort ironisch gemeint ist und das Gegenteil bedeutet. Und immer dran denken, 25 Km/h eines Pedelecs ist so schnell, dass das furchtbar gefährlich ist. Dann passt alles auch zur offiziellen Planung. ;)
 
Am Tag darauf dann die Demo für einen Radschnellweg Offenburg – Straßburg.
Kilometerreiches Wochenende scheint mir.
Infos dieser Demo
"Große Demo am 25. Juni 2023 für einen bereits 2021 beschlossenen Radschnellweg, dessen Umsetzung und Bau nicht in die Gänge kommt."
 
Ich habe mittlerweile den genauen Streckenverlauf. Eigentlich recht einfach, ab Entenfang vollständig auf der B36. Zwischenstation in Durmersheim mit Redenschwingen und wieder auf die B36, dann durchgehend B36 bis Marktplatz Rastatt.
Meine Aufgabe wird die fotografische Begleitung der Demo sein, da muß ich mit dem Milan ein paar Sprints hinlegen damit ich passend vor Ort bin.
Jetzt meine Frage an die Karlsruher, welche Ecken würden sich als Position eignen um gute Bilder zu bekommen? Gedacht hab ich an Aufnahmen am Startpunkt Fliederplatz, dann KA-Grünwinkel von der Brücke runter. Bis Durmersheim Aufnahmen vom Streckenrand, auf dem Weg nach Rastatt hat es noch Brücken bei Durmersheim, Bietigheim und Öttigheim. Rastatt Stadteingang und dann werd ich im Stadtgebiet keinen ausreichenden Vorsprung mehr rausfahren können, Ankunft Rastatt Marktplatz werd ich wieder schaffen.
Andere Vorschläge oder Tips?
 
Vorschläge oder Tips?
Vielleicht solltest Du den Kontext der Demo als fotografisches Leitbild ins Auge fassen. Je mehr man von der Stimmung und markanten Wegpunkten sieht, um so mehr kann man als Betrachter zuordnen, worum es geht. Daneben sind Gesichter und Formationen Dinge, die in einer Reportage auch Emotionen und Ausdruck transportieren.
Aus meiner Erfahrung sind Überblicksbilder von Brücken oder über die Köpfe relativ ausdruckslos. Da macht man zwei drei Bilder und gut ist.
Beispiele von der CM in Karlsruhe:
DSC04597.jpgDSC05244.jpgCX7A5098.jpgDSC07909.jpg

Mehr Anregungen der vergangenen Critical-Mass in Karlsruhe hier.
 
… Aus meiner Erfahrung sind Überblicksbilder von Brücken oder über die Köpfe relativ ausdruckslos. Da macht man zwei drei Bilder und gut ist. …
Das habe ich auch vermutet, beziehungsweise lehrt das die Erfahrung. Darauf verzichten möchte ich nicht, auch weil genau das nachgefragt wurde, aber eben beschränken auf eine Brücke und sonst Bilder vom Rand oder aus dem Pulk raus.
Ich seh schon, das wird auf 2 Kameras und 2 Objektive rauslaufen. Naja im GT ist ja ausreichend Platz.
 
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