Radreise mit dem Scorpion fs GoSwiss: Ein Fazit

ThE

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Moin!

Die diesjährige Radreise hat meine Frau und mich 1.000km rund um das Kattegatt geführt. Für mich war es eine zweifache Premiere; mit dem Scorpion und mit eAssist.

Bisher war ich nur mit meinen Utopia Roadster unterwegs, während meine Frau die Unterstützung eines ShimanoSteps hatte. So auch letztes Jahr in der Provence, wo ich arg in Schwitzen gekommen bin.

Gestartet sind wir dieses Jahr in Hamburg und sind über Kiel mit der Fähre nach Göteborg gefahren. Von dort mit dem Rad bis Helsingborg, dann über Helsingör, Odde, Aarhus bis Frederickshavn. Mit der Fähre nach Göteborg und retour nach Kiel / Hamburg.

Mein Scorpion ist mit einer Shimano XT, dem GoSwiss 2 und dem großen Akku ausgestattet. Vor der Tour habe ich die M+ gegen Trykker vorn und Energizer+ hinten getauscht ( eine sehr gute Entscheidung!) . Die Ortlieb Liegeradtaschen passen an den verlängerten Standardgepäckträger, das Zelt lag quer hinter dem Sitz. Der Rest ist Standard.

Wie schlägt sich der Scorpion im Vergleich zum Utopia Roadster mit Rohloff?

Gemischt, muss ich sagen. Der Scorpion ist natürlich komfortabler und auch Etappen von 100km in hügeliger Umgebung und teilweise schlechter Wegbeschaffenheit (Schotter, Sand) sind kein Problem.

Die Akkuskapazität reicht bei Profil Tour, Unterstützung 1 und sparsamen Einsatz höherer Unterstüzungsstufen trotz Urlaubsgepäck nebst Zelt etc. je nach Oberflächenbeschaffenheit von rd. 180km (Kattegattleden in Schweden mit feinstem Asphalt) bis 120km auf dem Nordküstenweg in DK. TROTZDEM habe ich immer ein Auge auf die Restreichweite gehabt. Das war neu für mich. Und ich muss sagen, ohne eAssist fährt es sich zwar anstrengender, aber entspannter.

Wir sind zweimal regelrecht im starken Regen abgesoffen und beim ersten Mal haben beide Pedelecs ihren Dienst verweigert. Während man für einen ShimanoSteps schnell eine Werkstatt ( die zwar nicht geholfen hat, aber immerhin gab es eine) findet, steht man mit einem GoSwiss doch allein da. Die Probleme beim Shimano haben sich nach Reinigung der Kontakte und trocknen im Wind von selbst gegeben. Anders der GoSwiss, der einfach nur noch auf Rekuperation -2 = Unfahrbar geschaltet hat. Erst ein Anruf bei HP Velotechnik hat die Lösung gebracht: Stecker am Bremshebel abziehen! Danke für den Tipp! Das Problem besteht aber weiterhin.

Zwischenfazit: Pedelecs haben auf Radreisen ihre Tücken und ich würde z.B. Mittel- oder Nordschweden lieber unabhängig von E-Antrieben machen. Wenn machbar, rüste ich den Scorpion eventuell für die nächste Reise um. Es sei denn, siehe unten...

Klar ist ein Trike unhandlicher als ein Einspurer und das ist auf Reisen auch mal ein Problem. Ich würde für die Reise doch lieber ein normales Liegerad wählen. Es steht also irgendwann eine zusätzliche Anschaffung ins Haus. Vom Pflege- und Wartungsaufwand ist das Patria meiner Frau mit Nabenschaltung und Riemenantrieb sowieso unschlagbar. Sie hat mich nicht um das Rad, aber um das "Ostfriesische Sofa" beneidet. Liegerad ist für mich gesetzt!

Also: Das Scorpion ist klasse für kurze Touren, im Alltag und den Weg zur Arbeit, bequem auch auf Reisen, aber nicht so wartungsfrei und zuverlässig wie ein Patria oder Utopia. Wobei zugegebenermaßen eher der Antrieb als das Rad ansich kleine Aussetzer hat. Nur unhandlich ist ein Trike schon und in die Bahn würde ich es auch gefaltet ungern mitnehmen. Da ist ein Einspurer doch schneller im Waggon verstaut.

Beste Grüße

Thorsten
 
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