AW: Blutdruck, Kreislauf, Durchblutung, Lageabhängigkeit
Im Menschen ist es wie du sagtest natürlich anders, da die Gefäße elastisch sind, der Druck ungleichmäßig verteilt ist, die Pumpe/ das Herz in Impulsen arbeitet, und ohne Pumpe / Herzschlag kaum noch Druck vorhanden ist (Blutdruck 0 / 0 ; minimaler Schwerkraft-Druck an der tiefsten Stelle)
Wenn die Pumpe gerade nicht schlägt, sondern in der Füllphase ist, haste den diastolischen Druck im arteriellen System. Dieser wird durch die Windkesselfunktion der großen Arterien (aorta vor allem) bereitgestellt. Die weiten sich beim Herzschlag, und verengen sich, wenn die Pumpe in der inaktiven Phase ist und halten so nen Druck und ne Pumpfunktion aufrecht.
Und wie ist es mit der Herz-/Kreislaufbelastung.
Ob Herz-/Kreislauf oder Beindurchblutung für Radfahrer von größerer Bedeutung ist, ist wohl individuell, Situations- und Tranigsabhängig?
Gibt es da auch Unterschiede zwischen LR und RR?
Du musst beides verknüpft betrachten. Solche Sachen wie tiefe oder hohe Beinen verbessern die Effiziens des Fahrers, den Wirkungsgrad.
Wenn jetzt zwei verschiedene Fahrer mit einem aerodynamisch und rollwiderstandsmäßig vergleichbaren Upright und ner Liege unterwegs sind, und meinetwegen beide wollen 27km/h fahren, dann hat derjenige mit der schlechteren Effiziens die größere Herzkreislaufbelastung.
Wenn beide bei gleicher Herz-Kreislaufbelastung fahren, ist dejenige mit dem effizienteren Körperhaltung der schnellere, weil er mehr Energie in die Pedale stecken könnte.
Herz-Kreislaufbelastung ist im Endeffekt die Sache die man mit nem O2-Verbrauchstest rausbekommt, wieviel Energie verbrennt der Körper wirklich, sozusagen die Eingangsleistung, dann kommt die Energieumwandlung, biomechanische Energie in kinetische, und da unterscheiden sich beide.
Jetzt ist halt die Frage für welchen Typ Fahrer z.B. das Anpressen am Sitz einen Vorteil gegenüber seinem bisherigen Rad bringt, oder wer mehr von den weiter unten liegenden Beinen profitiert. Ich denke das ist von Typ zu Typ verschieden. Jeder fährt anders und hat nen anderen Körper.
Da sprichst Du wohl von OPs, Intensiv-Medizin oder Notfallversorgung?
Neurochirurgische Intensivstation. Ähnlich wie das venöse Blut kann auch Gewebe nen Gegendruck zu den Arterien bieten. Nach nem Unfall gibts verschiedene Wege wie das Gewebe anschwillt, und dummerweise ist da halt ne Knochenschale drumherum. Da gibts dann Druck im Kopf, im Gewebe, und dementsprechend müssen wir dann mit höheren Blutdrücken arbeiten, damit man durch dieses unter Druck stehende Gewebe noch genügend Blut durchbekommt. Wir rechnen schlicht die Druckdifferenz: mittlerer arterieller Druck auf Kopfhöhe-Hirninnendruck=Blutperfusionsdruck.
Wenn man da nicht aufpasst, dass genug Blut durchkommt, haste nen Sauerstoffunterversorgung und der Patient hat nen Hirntod und man merkts erst wenn man ne halbe Stunde später wieder in die Augen leuchtet.
Deshalb brauchen wir teils 180 systolische Drücke, weil der Kopf hochlagert werden muss, für den Abfluss des venösen Bluts (hirninnendruck senken), aber wir dadurch auch nen Druckverlust durch die Höhe haben. Auf Kopfhöhe haste dann z.B. nur noch 160 systolisch.
Genauso könnte man das für die Beine rechnen:
(Mittlerer arterieller Druck auf Herzhöhe+Druckgewinn oder -Verlust durch tiefe oder hohe Beine) - Gewebegegendruck{Gewebe+Venen}= Blutperfusionsdruck im Beingewebe.