In den letzten 12 Jahren hatte ich drei "Ärgernisse".
Ich komme ja bekanntlich aus dem Pott und fahre andauernd dort per Zug und Trike `rum und wöchentlich mehrfach nach Münster.
Bis vor einem Jahr konnte ich der Bahn im Ruhrgebiet wenig Böses nachsagen. Daß auf Strecken, die praktisch durchgehend aus Weichen, Bahnübergängen, Brücken und Haltepunkten bestehen, mehr kaputt geht als auf 400km gerader Strecke, ist ja irgendwie klar.
Aber in der letzten Zeit häuft sich der Mist extrem, weshalb ich jetzt mal einfach beim Bahnbashing mitmache ;-)
- Zweimal saß ich in einem Zug, der mitten auf der Strecke stehen geblieben ist und nach Ewigkeiten in Zeitlupe rückwärts zurückfuhr.
- einmal haben die Bremsen blockiert und das ganze Fahrradabteil war voller ätzendem Rauch. Langsame Weiterfahrt mit offener Türe.
- andauernd "Oberleitungsstörungen", "Stellwerkstörungen", "Weichenstörungen" und "technische Störung am Zug", Zugausfälle ohne Ende
- der neue RE 2 ist ja rattig schnell, aber IMMER einige Minuten verspätet. Wenn man das weiß, gewöhnt man sich ja dran, aber ein ehrlicher Fahrplan mit mehr Reservezeit wäre mir dennoch lieber
- Krawall im Zug. Ich
fahr auch oft nachts bin vor Corona auch oft nachts zum Stammtisch und zurück gefahren, Mittwochsmorgens um halb zwei, wo normalerweise nix los ist... aber seit ein, zwei Jahren haben sich unangenehme Radaubrüder wohl vom Wochenende auf Werktagsnächte verlegt
- dreimal Türen kaputt - das ist ein Gehampel, das Kettwiesel durch die Waggondurchgänge mit Automatiktüren durchzuwursten... puh. Ein lieber Helfer hat sich dabei den Finger gequetscht. Beim dritten mal bin ich unfreiwillig bis Endstation gefahren wo mir ein Schaffner die Tür aufmachen konnte.
- sowohl Radfahrer als auch Kohorten mit drei Kinderwägen und siebzehn Plastiktüten haben ganz ganz extrem zugenommen und letztere sind erstaunlich oft auch nachts um 11 noch mit erschröcklich munteren Kindern unterwegs. Ich finde es ja gut, daß die Bahn und nicht Auto fahren, aber in die Kunden- oder Waggonreihungsplanung sind die noch nicht eingeflossen. Man sollte die (zumeist sehr flexiblen) Radfahrer in ein reines Radabteil und die (zumeist eher schwer beweglichen) generationsübergreifenden Gruppenreisenden in ein reines Kinderwagenabteil stecken oder die beiden durch das Behindertenklo getrennten "Mehrzweckabteil"-Hälften entsprechend unterschiedlich beschriften, denn natürlich stehen die Räder sonst immer vor der Klotür, wohingegen die Kinder öfter Pipi müssen.
- Jedes mal wenn man sie bräuchte, sind alle Bahnsteiganzeigen
schwarz blau.
- Das nervtötende Geluller der Ansagen wird immer schlimmer und bedeutungsloser. Der Computer muss sich nicht bedanken, daß ich mit DB Regio fahre, wenn es keine anderen Züge gibt. An Autobahnabfahrten steht ja auch nicht "ßenkju for trewweling on Bundesautobahn". Ich weiß als mündiger Bürger auch selbst, daß man seinen Regenschirm nicht im Zug vergessen sollte. Daß der nächste Linienbus von Buldern nach Dülmen um soundsoviel Uhr fährt, interessiert im Zug nach Münster maximal drei Leute, denn mehr steigen da nie aus, und die, die dort aussteigen, tun das immer und kennen die Busfahrpläne sowieso auswendig. Selbst der kaputte Aufzug ist nicht mitteilenswert, denn davon, daß man um die Kaputtheit weiß, wird er ja nicht heile.