Die Zeitungsredaktion hätte den nicht veröffentlichen dürfen, sondern ihrerseits bei den Strafverfolgungsbehörden anzeigen müssen.
...war auch mein erster Gedanke...
Was mich von einer Anzeige abhält, ist die Komplixität der wirren Leserbriefschreiberinnenmotivation:
Genau genommen geht es ihr um eine Bushaltestelle, die in einer abzweigenden Straße entfiel, da die Busfahrer das Abiegen von der Fahrradstraße als zu gefährlich hielten. Das ist verquer, da sich ausgerechnet in diesem Abschnitt der Straße nichts verändert hat. Wenn aber die Busfahrer uns Radler als Schuldige definiert haben, fällt es schwer, solche Argumentation wieder aus den Köpfen zu bringen.
Die Wahrheit ist, dass diese Straßeneinmündung äußerst unübersichtlich wirkt. Mit einer Fußgängerbedarfsüberquerungsampel, an der bei Rot selten ein Fußgänger wartet, weil zwar einer gedrückt, dann aber in einer Verkehrslücke bei Rot über die Straße überwunden hat. Statt einer richtigen Bedarfsverkehrsampel die von den Busfahrern initiiert werden kann plus einem breiten Fußgängerüberweg ohne Ampel zu installieren, hat man einfach die Bushaltestelle gestrichen.
Die zweite Wahrheit ist, dass just dieser Stadtteil das dichteste Bushaltestellenangebot der ganzen Stadt hat plus einem eigenen Bahnhof, an dem auch die S-Bahn (Seehas) hält. Die frechen und unsachlichen Aussagen geschehen also aus einem Luxus hoch zu Ross. Wer hat dem Kind sein Förmchen gestohlen?
Die dritte Wahrheit ist, dass infolge der vielen Anwohnerbeschwerden nunmehr diese Fahrradstraße komplett für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt werden soll bzw. tatsächlich gesperrt wird. Ob die Hass-Leserbriefe letztlich sogar Positives bewirkt haben, weiß ich nicht abzuschätzen.
Hetze ist strafbar, die Weitergabe der Hetze an tausende Leser nicht? Tut mir leid, das ist nicht meine Rechtsauffassung.
...das ist auch meine, ich bin nach wie vor entsetzt! Nur die Frage des Umgangs konnte ich noch nicht abschließend beantworten, da mein eigener Leserbrief schon an die Zeitung gegangen war und wahrscheinlich diese Woche veröffentlicht wird. In diesem versuche ich, die Emotionen etwas zu dämpfen, damit ein sachlicher Weg in der Diskussion gefunden werden kann.
...zudem hat das grenzübergreifende Aktionsbündnis "Ciclo" der Radler aus Konstanz und Kreuzlingen in letzter Zeit - mit großer Unterstützung eben dieser Zeitung - Dinge angeschoben und umgesetzt, die niemand für möglich gehalten hat, weil hierfür mehrere Zuständigkeiten aus Bund, Ländern und Kommunen überzeugt werden mussten.
Genervt scheint sich in positiver Weise auszuwirken, wenn es zur Suche nach sinnvollen Lösungen eingesetzt wird.....
Grüße
Martin