- Beiträge
- 550
Dies ist mein Reisebericht meiner Tour vom Ruhrgebiet aus nach Schweden und dann Norwegen, die ich im Juli 2022 auf dem Cruzbike Vendetta V20 unternahm.
Schon lange hatte ich mir gewünscht, endlich mal wieder eine längere Radtour zu machen, bei der ich mit allem was ich so brauche unterwegs bin und im eigenen Zelt schlafe. Dieses Mal zog es mich wieder nach Norwegen, wo ich vor vielen Jahren schon meine allererste Tour auf dem Liegerad gemacht hab. Schon seit Anfang des Jahres hab ich mich viel mit der Planung von Ausrüstung und Technik beschäftigt. Das Cruzbike V20 ist eigentlich als reines Rennliegerad für die Straße gedacht und nicht als Tourenrad. Aber im Zeitalter von Bikepacking schafft man es schon, auch auf dem Rennrad eine komplette Campingausrüstung mitzunehmen, wenn man sie einigermassen klein und leicht hält. Dabei bin ich mit 12 kg Gepäck noch nicht mal im Bereich der echten Bikepacker, die noch viel weniger dabeihaben.
Ich fahre das Rad seit vier Jahren und komme damit ziemlich gut zurecht. Zuletzt bin ich damit zum dritten Mal den 24h Radmarathon „Rund um den Brelinger Berg“ gefahren, wo ich auf dem Rad eine Strecke von 636 km gefahren bin, mit einem Schnitt von 32,4 km/h, bei einer reinen Fahrzeit von 19,5 Stunden. Das war natürlich mit Rennreifen und ohne Gepäck. Auf der Tour werde ich wohl deutlich langsamer unterwegs sein, aber prinzipiell ist das Rad für sehr lange Strecken hervorragend geeignet und dazu auch noch recht schnell und ziemlich bequem.
Ursprünglich hatte ich das Rad mit einer mechanischen SRAM Red 2x11 Gruppe aufgebaut, mit Aero-Carbon-Laufrädern und Felgenbremsen. Nach und nach hab ich dann verschiedene Komponenten ausgetauscht, um das Rad so besser an meine Bedürfnisse anzupassen.
Ich fahre relativ kurze Tretkurbeln mit 152mm Länge. Mit längeren Kurbeln hatte ich meistens Knieschmerzen. Die kurzen Kurbeln erfordern jedoch eine hohe Trittfrequenz, und am Berg heisst das, ich brauche eine deutlich niedrigere Übersetzung als das, was im Rennradbereich üblich ist. Nach viel Rumprobieren hab ich vorne zwei Kettenblätter mit 50 und 26 Zähnen, und die Kassette hat 11-32 Zähne. Der kleinste Gang hat damit eine Übersetzung von 0,81. Etwas vergleichbares würde ich wohl auch mit einer Einfach-Schaltung hinbekommen, aber dann bräuchte ich wohl eine Kassette wo das grosse Ritzel 50 oder 52 Zähne hat, und dafür müsste ich die komplette Ausstattung vom Rad (Schaltung, Schalthebel, Bremsen) austauschen. Mit der vorhandenen SRAM Red 2x11 Schaltung geht es auch so.
Mein schwierigster Anstieg in Norwegen hatte 12 Prozent Steigung über mehrere km. Mit vollem Gepäck, und mit Beinen, die nach mehreren Tagen auf der Tour schon recht erschöpft waren, war das noch möglich, aber ganz schön hart. Vielleicht würde ich beim nächsten Mal sogar eine noch kleinere Übersetzung nehmen, oder etwas längere Kurbeln. Längere Anstiege mit 10 Prozent Steigung waren jedoch kein Problem.
Ich hab die Reifen tubeless gefahren, hatte aber zur Sicherheit zwei Ersatzschläuche mit, die ich dann zum Glück nicht gebraucht habe.
Mit einer Breite von 28mm passen sie gerade noch so in den Rahmen der V20. Obwohl ich damit mal kurze Stücke auf schlechten oder unbefestigten Strassen fahren konnte, bleibt das Rad damit eindeutig noch ein Strassenrad, und längere Schotterstrecken sind nicht möglich. Schon gar nicht wenn es bergauf geht. Aber dafür ist die V20 eh nicht gedacht. Wer in Norwegen und Schweden aber wirklich ins Hinterland will (z.B. um dort zu zelten) braucht ein Gravel-Rad mit breiteren Reifen und Hinterradantrieb, da dort die meisten Nebenstrassen keinen Asphalt sondern nur Gravel haben (und manche Waldstrassen haben sogar sehr groben Schotter).
Etwas schwierig war am Anfang die Funkverbindung vom Forumslader zum Smartphone, da ich den Lader in der Carbonbox vom Rad montiert habe. Sven (der Entwickler des Laders) hat mir dann erklärt, wie ich mit einem Stück Kabel eine Bluetooth-Antenne vom Lader nach draussen legen kann, und damit hat es dann gut funktioniert.
Das Bordnetz ist an den 12V Ausgang vom Forumslader angeschlossen. Damit werden drei Lampen versorgt, und der 5V Anschluss am Lenker, an dem ich das Smartphone/Navi lade.
Hinten hab ich ein normales Rücklicht von SON, und ein Bontrager Flare RT als sehr helles Tagfahrlicht. Beide sind über passende Spannungswandler an das 12V Bordnetz angeschlossen. Während der Tour hab ich das vordere Licht meistens ausgelassen, und die Rücklichter waren immer an.
Vorne an der Lenkstange hatte ich eine kleine 1l „SKS Explorer“ Rahmentasche. Darin hatte ich das Essen für Unterwegs, und auch meine Kreditkarte (Bargeld hab ich auf der ganzen Reise nicht gebraucht, ausser in Deutschland).
Unter dem Sitz ist das Cruzbike Moose Pack. Darin waren weiteres Werkzeug und Ersatzteile.
Noch eine Etage tiefer ist unter dem Rahmen eine Apidura Rahmentasche. Ursprünglich hatte ich hier die Regensachen drin, aber in der Praxis war diese Tasche unterwegs nur sehr umständlich erreichbar, deshalb hab ich sie später nicht mehr so viel benutzt.
Das Hauptgepäck war in zwei Seitentaschen vom Typ „Radical Banana M“ mit wasserdichten Innentaschen. Die Aufhängung der Taschen am V20 erfordert etwas Vorbereitung für den harten Toureneinsatz. Insbesondere sammelt sich da, wo die Taschen aufliegen, Dreck, der dann am Rahmen scheuert. Das hatte ich bei einer Probefahrt herausgefunden. Für die grosse Tour hab ich deshalb alle Kontaktflächen zwischen Fahrradrahmen und den Taschen grosszügig mit Klebeband abgeklebt, und ich hab später auch die Taschen noch an verschiedenen Stellen mit Kabelbindern am Fahrrad fixiert, weil die Taschen sonst manchmal verrutscht sind und dann an den Rädern gescheuert haben. Mit der Fixierung ging es dann aber sehr gut.
Ich hab die Taschen während der Tour also immer am Fahrrad gelassen, konnte aber die Innentaschen mit allem Inhalt sehr leicht herausnehmen, und würde das auch wieder so machen.
An einer Innentasche hatte sich im Verlauf der Tour die Abdichtung der Nähte gelöst, und diese Tasche war dann nicht mehr komplett wasserdicht. Radical hat mir nach der Tour dann kostenlos noch zwei neue Innentaschen geschickt. Dafür würde ich für die nächste Tour vielleicht noch passenden Kleber mitnehmen, oder die Nähte vorher zuhause nochmal behandeln.
Den Inhalt der Taschen hatte ich mit 2 Sets „Aufbewahrungsbeutel Travel“ von Decathlon noch weiter unterteilt damit nicht alles zusammenrutscht und übersichtlich bleibt. Das hat super funktioniert.
Unter dem Sitz hatte ich noch zwei 1l Fahrradflaschen, so dass ich insgesamt bis zu 3,5l Wasser mitnehmen konnte.
Zur Streckenplanung verwende ich sowohl komoot als auch Locus Maps Classic mit Brouter. Das Einrichten von Locus Maps mit Brouter ist ein Thema für sich und ziemlich komplex, aber wenn man sich damit einmal eingearbeitet hat ist es ziemlich brauchbar und liefert sehr gute Navigationsergebnisse, und das völlig offline.
Am Anfang hatte ich das Brouter Profil „fastbike-lowtraffic“ verwendet. Dieses bevorzugt rennradtaugliche Strecken, routet manchmal aber auch über kürzere Gravel-Strecken. Ich habe dann im Netz ein anderes Profil gefunden, was Gravel Strecken wirklich konsequent vermeidet, auch wenn das Umwege bedeutet.
Die erstellten Strecken hab ich in Locus Maps dann gespeichert, und in der anderen App „IpBike“ geladen und damit abgefahren. Locus könnte zwar auch direkt als Navi genutzt werden, aber ich komme mit IpBike besser klar, weil ich es schon seit Jahren als Fahrradcomputer nutze.
Mit Rennradschuhen kann man schnell fahren, aber sie sind extrem unpraktisch, wenn man mal schieben muss, oder sonst irgendwie während der Tour rumlaufen will. Deshalb werd ich bei der nächsten Tour wohl auf die Powermeter verzichten und ein paar Mountainbikepedale mit Schuhen nehmen, mit denen ich auch mal auf Schotterstrecken die Füsse auf den Boden setzen kann, ohne dass dabei gleich die Cleats drunter leiden. Immerhin hatte ich noch Cleatschoner mit, aber auch damit kann man allenfalls mal eben in einen Laden gehen und keinesfalls längere Strecken laufen.
Es ist ein Tunnelzeit, ist also nicht freistehend, und braucht einen relativ ebenen Untergrund. In manchen Gegenden wäre ein freistehendes Zelt vielleicht besser, oder auch eine Hängematte (wenn es keine ebenen Stellen gibt, aber dafür Bäume). Ich bin mit dem Zelt aber gut klar gekommen und hab es gerne benutzt.
Schon lange hatte ich mir gewünscht, endlich mal wieder eine längere Radtour zu machen, bei der ich mit allem was ich so brauche unterwegs bin und im eigenen Zelt schlafe. Dieses Mal zog es mich wieder nach Norwegen, wo ich vor vielen Jahren schon meine allererste Tour auf dem Liegerad gemacht hab. Schon seit Anfang des Jahres hab ich mich viel mit der Planung von Ausrüstung und Technik beschäftigt. Das Cruzbike V20 ist eigentlich als reines Rennliegerad für die Straße gedacht und nicht als Tourenrad. Aber im Zeitalter von Bikepacking schafft man es schon, auch auf dem Rennrad eine komplette Campingausrüstung mitzunehmen, wenn man sie einigermassen klein und leicht hält. Dabei bin ich mit 12 kg Gepäck noch nicht mal im Bereich der echten Bikepacker, die noch viel weniger dabeihaben.
Meine Reiseausstattung
Mein Ziel war es, möglichst autonom unterwegs zu sein, also:- Schlafen im eigenen Zelt und Kochen mit Campingkocher
- Stromversorgung von Licht und Navigation durch Nabendynamo
- Möglichst viel Strecke mit dem Rad selber fahren (anstatt mit anderen Verkehrsmitteln anzureisen)
- Gerne viele und steile Berge, d.h. ich muss es auch mit Gepäck noch den Berg hochschaffen
- Fahren im Sommer, aber bei jedem Wetter (Norwegen halt, also definitiv auch im Regen)
Mein Fahrrad
Mein Rad ist ein zweirädriges Liegerad mit Vorderradantrieb vom Typ „Cruzbike Vendetta V20“ und hat zwei 28“ Räder und eine Rennradausstattung. Dieser Radtyp hat die Abkürzung „MBB“, was für „Moving Bottom Bracket“ steht. Dabei sind das Vorderrad und das Tretlager in einem festen Dreieck zueinander fixiert, was sich dann relativ zum Sitz bewegt. Das hat den Vorteil, dass die Kette nicht umgelenkt wird, und eine direkte Kraftübertragung zwischen Kettenblatt und Antriebsrad gegeben ist. Der Nachteil ist vor allem dass das Antriebsrad damit vorne ist, und bei schlechtem Untergrund die Bodenhaftung verlieren kann. Oder anders gesagt: Bergauf fahren geht nur auf sauberem glatten Asphalt wirklich gut. Wenn diese Vorraussetzung aber gegeben ist, ist das MBB bergauf schneller als die meisten anderen Liegeradtypen.Ich fahre das Rad seit vier Jahren und komme damit ziemlich gut zurecht. Zuletzt bin ich damit zum dritten Mal den 24h Radmarathon „Rund um den Brelinger Berg“ gefahren, wo ich auf dem Rad eine Strecke von 636 km gefahren bin, mit einem Schnitt von 32,4 km/h, bei einer reinen Fahrzeit von 19,5 Stunden. Das war natürlich mit Rennreifen und ohne Gepäck. Auf der Tour werde ich wohl deutlich langsamer unterwegs sein, aber prinzipiell ist das Rad für sehr lange Strecken hervorragend geeignet und dazu auch noch recht schnell und ziemlich bequem.
Ursprünglich hatte ich das Rad mit einer mechanischen SRAM Red 2x11 Gruppe aufgebaut, mit Aero-Carbon-Laufrädern und Felgenbremsen. Nach und nach hab ich dann verschiedene Komponenten ausgetauscht, um das Rad so besser an meine Bedürfnisse anzupassen.
Schaltung und Übersetzung
Mit der Schaltung und der Übersetzung hab ich mich am längsten beschäftigt, bis ich alles so hatte, dass ich damit gut und schmerzfrei steile Berge raufkomme.Ich fahre relativ kurze Tretkurbeln mit 152mm Länge. Mit längeren Kurbeln hatte ich meistens Knieschmerzen. Die kurzen Kurbeln erfordern jedoch eine hohe Trittfrequenz, und am Berg heisst das, ich brauche eine deutlich niedrigere Übersetzung als das, was im Rennradbereich üblich ist. Nach viel Rumprobieren hab ich vorne zwei Kettenblätter mit 50 und 26 Zähnen, und die Kassette hat 11-32 Zähne. Der kleinste Gang hat damit eine Übersetzung von 0,81. Etwas vergleichbares würde ich wohl auch mit einer Einfach-Schaltung hinbekommen, aber dann bräuchte ich wohl eine Kassette wo das grosse Ritzel 50 oder 52 Zähne hat, und dafür müsste ich die komplette Ausstattung vom Rad (Schaltung, Schalthebel, Bremsen) austauschen. Mit der vorhandenen SRAM Red 2x11 Schaltung geht es auch so.
Mein schwierigster Anstieg in Norwegen hatte 12 Prozent Steigung über mehrere km. Mit vollem Gepäck, und mit Beinen, die nach mehreren Tagen auf der Tour schon recht erschöpft waren, war das noch möglich, aber ganz schön hart. Vielleicht würde ich beim nächsten Mal sogar eine noch kleinere Übersetzung nehmen, oder etwas längere Kurbeln. Längere Anstiege mit 10 Prozent Steigung waren jedoch kein Problem.
Reifen
Nach viel Recherche im Netz bin ich auf bicyclerollingresistance.com auf die „Cinturato Velo TLR 28-622“ aufmerksam geworden, die dort als schnelle Tourenreifen mit sehr gutem Pannenschutz getestet wurden. Nach der Tour kann ich das voll bestätigen. Ich hatte keinen einzigen Platten und auch sonst keine Probleme mit den Reifen.Ich hab die Reifen tubeless gefahren, hatte aber zur Sicherheit zwei Ersatzschläuche mit, die ich dann zum Glück nicht gebraucht habe.
Mit einer Breite von 28mm passen sie gerade noch so in den Rahmen der V20. Obwohl ich damit mal kurze Stücke auf schlechten oder unbefestigten Strassen fahren konnte, bleibt das Rad damit eindeutig noch ein Strassenrad, und längere Schotterstrecken sind nicht möglich. Schon gar nicht wenn es bergauf geht. Aber dafür ist die V20 eh nicht gedacht. Wer in Norwegen und Schweden aber wirklich ins Hinterland will (z.B. um dort zu zelten) braucht ein Gravel-Rad mit breiteren Reifen und Hinterradantrieb, da dort die meisten Nebenstrassen keinen Asphalt sondern nur Gravel haben (und manche Waldstrassen haben sogar sehr groben Schotter).
Bremsen
Die ursprünglichen SRAM Red Felgenbremsen waren ok, aber auf den Carbonfelgen war die Bremsleistung bestenfalls ausreichend, und bei Nässe war sie teilweise mangelhaft. Nach verschiedenen Experimenten habe ich nun die „JUIN Tech GT-P“ 4-Kolben Hybrid Scheibenbremsen. Das sind mechanisch-hydraulische Bremsen, bei welchen der Bremszug einen Bremszylinder betätigt, der direkt an der Bremse sitzt. Damit bin ich sehr zufrieden. Vollhydraulische Bremsen sind von der Leistung und Modulation sicher noch etwas besser, brauchen dafür aber wieder andere Bremshebel und sind unterwegs schwerer zu warten.Stromversorgung
Für die Stromversorgung unterwegs benutze ich einen SONdelux Nabendynamo, an den ein Forumslader Pro (V6) angeschlossen ist. Damit kann ich alle Verbraucher aufladen und die Lichtanlage betreiben. Das hat auf der Tour relativ gut funktioniert. Einzig die Steckverbindung am Smartphone (was ich als Navi benutze) war bei Regen etwas anfällig, und war dann nur schwer wieder trocken zu kriegen.Etwas schwierig war am Anfang die Funkverbindung vom Forumslader zum Smartphone, da ich den Lader in der Carbonbox vom Rad montiert habe. Sven (der Entwickler des Laders) hat mir dann erklärt, wie ich mit einem Stück Kabel eine Bluetooth-Antenne vom Lader nach draussen legen kann, und damit hat es dann gut funktioniert.
Das Bordnetz ist an den 12V Ausgang vom Forumslader angeschlossen. Damit werden drei Lampen versorgt, und der 5V Anschluss am Lenker, an dem ich das Smartphone/Navi lade.
Beleuchtung
Vorne hab ich den 12V Scheinwerfer der mit dem Forumslader zusammen verkauft wird. Es ist ein umgebauter IQ-X Scheinwerfer, welcher an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Forumsladers angepasst ist.Hinten hab ich ein normales Rücklicht von SON, und ein Bontrager Flare RT als sehr helles Tagfahrlicht. Beide sind über passende Spannungswandler an das 12V Bordnetz angeschlossen. Während der Tour hab ich das vordere Licht meistens ausgelassen, und die Rücklichter waren immer an.
Gepäcktaschen
Am Kopfende ist eine Cruzbike Carbonbox. Darin ist die Ladeelektronik, Werkzeug, Ersatzteile, und ein 1,5l Camelbak mit nach draussem gelegten Mundstück, für die Wasserversorgung während der Fahrt.Vorne an der Lenkstange hatte ich eine kleine 1l „SKS Explorer“ Rahmentasche. Darin hatte ich das Essen für Unterwegs, und auch meine Kreditkarte (Bargeld hab ich auf der ganzen Reise nicht gebraucht, ausser in Deutschland).
Unter dem Sitz ist das Cruzbike Moose Pack. Darin waren weiteres Werkzeug und Ersatzteile.
Noch eine Etage tiefer ist unter dem Rahmen eine Apidura Rahmentasche. Ursprünglich hatte ich hier die Regensachen drin, aber in der Praxis war diese Tasche unterwegs nur sehr umständlich erreichbar, deshalb hab ich sie später nicht mehr so viel benutzt.
Das Hauptgepäck war in zwei Seitentaschen vom Typ „Radical Banana M“ mit wasserdichten Innentaschen. Die Aufhängung der Taschen am V20 erfordert etwas Vorbereitung für den harten Toureneinsatz. Insbesondere sammelt sich da, wo die Taschen aufliegen, Dreck, der dann am Rahmen scheuert. Das hatte ich bei einer Probefahrt herausgefunden. Für die grosse Tour hab ich deshalb alle Kontaktflächen zwischen Fahrradrahmen und den Taschen grosszügig mit Klebeband abgeklebt, und ich hab später auch die Taschen noch an verschiedenen Stellen mit Kabelbindern am Fahrrad fixiert, weil die Taschen sonst manchmal verrutscht sind und dann an den Rädern gescheuert haben. Mit der Fixierung ging es dann aber sehr gut.
Ich hab die Taschen während der Tour also immer am Fahrrad gelassen, konnte aber die Innentaschen mit allem Inhalt sehr leicht herausnehmen, und würde das auch wieder so machen.
An einer Innentasche hatte sich im Verlauf der Tour die Abdichtung der Nähte gelöst, und diese Tasche war dann nicht mehr komplett wasserdicht. Radical hat mir nach der Tour dann kostenlos noch zwei neue Innentaschen geschickt. Dafür würde ich für die nächste Tour vielleicht noch passenden Kleber mitnehmen, oder die Nähte vorher zuhause nochmal behandeln.
Den Inhalt der Taschen hatte ich mit 2 Sets „Aufbewahrungsbeutel Travel“ von Decathlon noch weiter unterteilt damit nicht alles zusammenrutscht und übersichtlich bleibt. Das hat super funktioniert.
Unter dem Sitz hatte ich noch zwei 1l Fahrradflaschen, so dass ich insgesamt bis zu 3,5l Wasser mitnehmen konnte.
Navigation und Fahrradcomputer
Als Navi und Fahrradcomputer benutze ich ein Pixel 6 Android Smartphone, was mit einer Quadlock Halterung am Lenker befestigt ist. Um möglichst wenig Strom zu verbrauchen betreibe ich das Gerät während der Fahrt ausschliesslich im Offline Modus.Zur Streckenplanung verwende ich sowohl komoot als auch Locus Maps Classic mit Brouter. Das Einrichten von Locus Maps mit Brouter ist ein Thema für sich und ziemlich komplex, aber wenn man sich damit einmal eingearbeitet hat ist es ziemlich brauchbar und liefert sehr gute Navigationsergebnisse, und das völlig offline.
Am Anfang hatte ich das Brouter Profil „fastbike-lowtraffic“ verwendet. Dieses bevorzugt rennradtaugliche Strecken, routet manchmal aber auch über kürzere Gravel-Strecken. Ich habe dann im Netz ein anderes Profil gefunden, was Gravel Strecken wirklich konsequent vermeidet, auch wenn das Umwege bedeutet.
Die erstellten Strecken hab ich in Locus Maps dann gespeichert, und in der anderen App „IpBike“ geladen und damit abgefahren. Locus könnte zwar auch direkt als Navi genutzt werden, aber ich komme mit IpBike besser klar, weil ich es schon seit Jahren als Fahrradcomputer nutze.
Pedale und Schuhe
Ich verwende Favero Assioma Duo Powermeter Pedale mit Look Keo Cleats und entsprechenden Rennradschuhen. Weil ich so daran gewohnt bin, mit Powermeter zu fahren, hatte ich gar nicht daran gedacht, für die Tour andere Pedale oder Schuhe zu nehmen. Stattdessen hatte ich noch ein paar normale Schuhe zum Rumlaufen mit.Mit Rennradschuhen kann man schnell fahren, aber sie sind extrem unpraktisch, wenn man mal schieben muss, oder sonst irgendwie während der Tour rumlaufen will. Deshalb werd ich bei der nächsten Tour wohl auf die Powermeter verzichten und ein paar Mountainbikepedale mit Schuhen nehmen, mit denen ich auch mal auf Schotterstrecken die Füsse auf den Boden setzen kann, ohne dass dabei gleich die Cleats drunter leiden. Immerhin hatte ich noch Cleatschoner mit, aber auch damit kann man allenfalls mal eben in einen Laden gehen und keinesfalls längere Strecken laufen.
Campingausrüsting
Zelt: Hilleberg Enan
Mein Zelt ist ein relativ leichtes 1-Personen Zelt vom Typ „Hilleberg Enan“. Es wiegt ca. 1,2kg. Es gibt auch noch Ultraleicht-Zelte die nur die Hälfte wiegen, aber diese sind oft nur in den USA erhältlich, und ich habe mit Ultraleicht-Sachen auch schon die Erfahrung gemacht, dass sie sehr leicht kaputt gehen. Hilleberg Zelte haben immerhin den Ruf, ziemlich robust zu sein, und bislang kann ich das auch bestätigen. Für eine Person ist der Platz ziemlich grosszügig bemessen, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, und selbst das Auf- und Abbauen in strömendem Regen war möglich.Es ist ein Tunnelzeit, ist also nicht freistehend, und braucht einen relativ ebenen Untergrund. In manchen Gegenden wäre ein freistehendes Zelt vielleicht besser, oder auch eine Hängematte (wenn es keine ebenen Stellen gibt, aber dafür Bäume). Ich bin mit dem Zelt aber gut klar gekommen und hab es gerne benutzt.
Andere Sachen:
- Isomatte: Exped Synmat UL M
- Schlafsack: Daunenschlafsack von Decathlon
- Schlafsack-Inliner: Seiden-Innenschlafsack von Decathlon
- aufblasbares Kopfkissen: Sea to Summit - Aeros Premium Pillow
- Campingkocher: integrierter Gasbrenner/Kochtopf von EOE
Zuletzt bearbeitet: