Gestern war für mich „große“ Abschlußtour und als Ziel haben wir uns Harrier Sand ausgesucht, die größte Flußinsel Europas. Dort gibt es ein paar sehr schöne Strände mit richtig Beachfeeling. Den Milan bin ich mit Deckel aber ohne Haube gefahren. Tristan im Quest XS ohne Haube. Um es mal vorweg zu nehmen die Tour hatte für mich einige Hochs und Tiefs im Zusammenhang mit dem SL. Von der Haustüre weg ging es erstmal ruppige Hauptstrasse Richtung Blumenthal und dann direkt runter ein Stück an der Weser entlang über einen mit Wurzeln unterlaufenen Asphaltweg. Oha, diese Mini - Hindernisse sind aber sowas von spürbar und einer von diesen Wurzelbuckeln hat den SL und auch mich ganz schön aus der Fassung gebracht - bin richtig zur Seite geschleudert worden. Nach diesem Erlebnis bin ich dann mit der Geschwindigkeit runter. Dann kam aber erstmal nur noch Hauptstrasse - grobkörnig aber gut laufend. Relativ mühelos ging es dahin - Ampelstopps und Anstieg voraus waren gefühlt keine „ich muß mich jetzt aber richtig Hochfahren um möglichst schnell vom Fleck zu kommen“ Zwänge mehr.
Aus Tristans Beobachtungen weiß ich, dass ich eine schiefe Sitzposition im Liegerad/Velomobil habe. Das führt im geschlossenen Fahrzeug dann dazu, dass ich mit einem Knie eher mal oben am Deckel anstoße. Bei der Fahrt gestern trat das massiv auf, so dass ich echte Zweifel bekam. Der erste Stopp zeigte mir dann das Malheur: Entweder ich habe den Sitz rechts zwischen die beiden Sitzaufhängungen platziert oder der Sitz ist zu Beginn der Fahrt rausgehüpft (dazu später mehr). So oder so - eine andere Lösung müßte da her. Das Knieproblem ist noch nicht ganz beseitigt - im Rennen oder bei engagierten Fahren geht sowas für mich gar nicht. Anstoßen stört mich massiv in meiner Kraftentfaltung. Da müssten wir noch mal bei.
Auf der Landtrasse Richtung Norden hatte ich immer zwischen 47 und 52 auf dem Tacho die aber runterkorrigiert werden müssen um 1-2 km/h. Wir haben den Reifenabrollumfang nachgemessen. Ausserdem war Rückenwind. Auf dem Rückweg war ich dann doch etwas angenervt von dem Anstoßen und Sitzposition korrigieren um möglichst nicht anzustoßen, dass ich langsamer fahren wollte. Das hat mich in meiner Meinung bestätigt, dass so ein Anecken beim engagierten Fahren nicht geht. Übrigens -
Velomobiel.nl. Tasche neben dem Sitz ist nicht möglich. 2 x probiert und für mich für zu eng befunden. Der Wetterbericht hatte Schauer zum Abend hin gemeldet. Unsere Tour startete um ca. 16:30 Uhr. Die Farbe und Form der Wolken am Himmel verhieß dann auch nichts gutes als wir auf die Zufahrt zum Harrier Sand einbogen. Wir wollten aber unbedingt noch einen weiteren schönen Flecken Strand finden. Der Weg zum Harrier Sand ist auch so ein fieser - den Drempeltest konnte ich erfolgreich meistern. Ein gemeines Schlagloch hat mich aber wieder massiv aus dem Konzept gebracht - es hat so doll gerummst und dann auch schief angefühlt, dass ich dachte jetzt ist das ganze Hinterrad abgebrochen. Ist es aber zum Glück nicht sondern: Der vermaledeite Sitz ist wider aus seiner „Befestigung“ gehüpft. Den Weg zum schönen Strand wies uns eine freundliche Bauerntochter - also nix wie hin und möglichst noch rein in die Weserfluten. Leider leider fing es richtig stark an zu regnen als wir grade unsere Fahrzeuge abgestellt hatten. Für das Quest hat man ja für solche Fälle den Schaumdeckel parat aber für den Milan? Meine Klamotten habe ich so gut es geht regensicher platziert. Ging einigermassen. Nach der Tour war aber das hinten gelagerte gut eingenäßt vom Spritzwasser während der Rückfahrt. Als Brillenträger mit massiv Sehbeeinträchtigung weiß ich, dass so eine Regensituation einem richtig den Spass verderben kann. Das kann zu einem kompletten stehen bleiben führen auf der Tour. Klatschnass wie wir waren ging es dann zurück - ich hatte auch ein wenig Bedenken aufgrund von Windzug und Nässe. Der unten geschossene Milan sorgte für mich aber für ein gutes „Raumklima“ und oben am Kopf hat es auch nur wenig gezogen - gut, es waren immerhin noch 20°. Meine Brillenproblem war gestern nicht so schlimm, da der Regen bald schwächer wurde. Je näher wir Vegesack kamen desto besser wurde das Wetter und die Geschwindigkeiten wieder höher. Der hügelige Teil Nordbremens wird auch Bremer Schweiz genannt - das hat durchaus seine Berechtigung - so ein auf und ab vermutet man hier in Nordbremen gar nicht. Wenn wir von einer längeren Tour mit den Questen wiederkommen bin ich froh wenn wir nicht durch die Bremer Schweiz fahren denn die will mit Schmackes genommen werden - jeder Buckel wird dann fast eine Prüfung - zu meinen Ungunsten denn Tristan hat mehr Schmackes in den Beinen um diese Buckel hochzudrücken. Gestern war es anders. Hossa war das ein Genuss! Du trittst rein und das Teil fährt einfach an Tristan vorbei und kannst dann auch noch einen Abstand rausfahren. Tristan sagte mir hinterher, dass er richtig arbeiten mußte um annähernd gleichzuziehen. Zu Hause angekommen hatte ich nicht das Gefühl eine 80km Tour gefahren zu sein. Tristan hatte das Gefühl einer eher anstrengenden Tour.
Heute und morgen darf Tristan den SL ausprobieren
. Was der wohl sagen wird?
Diesen Blick auf die Strasse finde ich echt gut….
…da kommt so ein Snoopy - Feeling auf
Gruß
Petra