Mein erstes Trike

Also ich war wegen diesem Modell mit dem Verkäufer in telefonischen Kontakt, aber zum einen sind alle drei Räder nur 20 Zoll groß, d.h. das Kettengetriebe hinten sammelt Dreck wie ein Pflug (es sind 20 Zoll und nicht 24 Zoll-Räder wie angegeben) und zum anderen scheinen mir die verlangten 2290.- Euro etwas hoch, für ein ehemaliges "Vorführmodell" von 2013. Er machte nicht den Eindruck, als ob da noch nenneswerten Verhandlungsspielraum wäre: "Ich habe den Preis schon runtergesetzt, der war vorher höher."

Gott, jedesmal wenn ich auf Fahrradtour bin, das ist eigentlich täglich der Fall, stelle ich mir vor wie es wäre, wenn ich anstatt ein klassisches Mountainbike ein Liegerad fahren würde. Und immer macht es mich irgendwie depressiv, d.h. ich muss alleine schon aus psychosozialen Gründen ein Liegerad haben, da geht kein Weg dran vorbei. Würde in solchen Härtfällen nicht die Krankenkasse einspringen, zumindest mit einem Teilbetrag? Ich bin gerade dabei einige Dinge von mir bei eBay-Kleinanzeigen zu verkaufen, so verzweifel bin ich nach einem Liegerad :LOL:
 
Wie sind denn deine handwerklichen Künste?
Die meisten Hersteller (zb ICE) verkaufen dir auch nur den Trikerahmen und dann kannst du das Ding selbst mit Komponenten bestücken.

Meine drei ICE Trikes hab ich nicht weil ich reich geheiratet habe und in Geld schwimme, sondern weil zwei davon aus nackten Rahmen vom mir aufgebaut wurden. ;)
 
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Dass mit dem "Dreck sammeln wie ein Pflug" lese ich so oder anders formuliert öfters. Mir ist das noch nie passiert, in den letzten sechs Jahren. Ich fahre nur selten Feldwege mit dem Trike, und wenn, dann hilft mitdenken. Ein wenig Kettenpflege ab und an, gut sitzende Kettenschutzrohre und gut ist. Ich meine, das vermeintliche Problem ist nur ein kleines. Wenn man v.a. auf Asphalt fährt eigentlich gar keines.
 
Wie sind denn deine handwerklichen Künste?
Also ich traue mir schon eine Menge zu und was ich noch nicht kann, möchte ich lernen.
Nur ist das Endergebnis nicht teurer, wenn man alle Einzelteile extra besorgt?

Wenn das allerdings auf sehr anspruchsvolle, mechanische Arbeit hinausläuft, kann ich nicht mithalten.
 
Yupp! Auf Asphalt oder auch Schotterstrecken ist ein 20" Hinterrad kein Problem. Erst wenn du öfters "querfeldein" fährst, macht es eine (kleinen) Unterschied.
 
Irgendwie bin ich von der Idee besessen, ein Liegerad mit Nabenschaltung, statt Kettenschaltung zu haben.
Ich sehe so viele Vorteile. Gibt es sowas schon oder hat es jemand versucht umzubauen? Wie sind die Erfahrungen?
Ein Bekannter, der in einer Fahrradwerkstatt arbeitet, schwört auf Fahrräder mit Nabenschaltung - einfach weil sie wartungsarm sind und wesentlich länger halten als Kettenschaltungen.

Bei meinem Mountainbike benutze ich von den drei Zahnrädern vorne nur das mittlere. Insofern wäre es dann nicht auf naheliegend, dass mein zukünftiges Liegerad auch nur ein einziges Zahnrad vorne hat? Somit würde ich mir auch den Umwerfer sparen können. Ich mag Vereinfachungen sehr.
 
Also ich traue mir schon eine Menge zu und was ich noch nicht kann, möchte ich lernen.
Nur ist das Endergebnis nicht teurer, wenn man alle Einzelteile extra besorgt?

Wenn das allerdings auf sehr anspruchsvolle, mechanische Arbeit hinausläuft, kann ich nicht mithalten.

Im Endeffekt schraubst du nur ein paar Schaltungsteile ans Rad und musst sämtliche Einstellungen (Schaltung, Spur) selber machen. Erst wenn du dir auch deine Räder selber strickst, wird es ein wenig anspruchsvoller (auch keine Raketentechnik, gute Anleitungen gibt es genug).

Kommt drauf an welche Einzelteile du dir aussuchst. Ein paar spezielle Teile brauchts du von ICLETTA (Lenker und Sitz zb), der Rest sind Fahrad-Standardkomponenten.
Vor allem verteilst du die Kosten auf einen längeren Zeitraum wärend das Trike entsteht.
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Irgendwie bin ich von der Idee besessen, ein Liegerad mit Nabenschaltung, statt Kettenschaltung zu haben.
Ich sehe so viele Vorteile. Gibt es sowas schon oder hat es jemand versucht umzubauen? Wie sind die Erfahrungen?

Umbauen? :D
Du tauscht einfach das Hinterrad, montierst den entsprechenden Nabenschaltungs-Schalthebel/Griff und verbindest beides mit dem Schaltzug. Fertig.
Bin nur einmal ne billige 7 oder 8 Gang Nabenschaltung in nem Leihrad gefahren und fand die ziemlich Scheisse.
 
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"Besessen"? Komm besser mal runter... :)
Liegeräder brauchen v.a. In hügeligem Gelände Schaltungen mit einer großen Entfaltung. Das bieten eigentlich nur Pinion und Rohloff - beide sprengen das von Dir genannte Budget. Alternativ gibt es die Dualdrive von SRAM, eine erheblich günstigere Kombi aus Dreigangnabe und Kettenschaltung. Deren Produktion wird aber eingestellt. Also: Noch länger sparen oder Kettenschaltung. Deren Pflege wird Dich nicht überfordern.
Du nutzt am MTB nur das mittlere Kettenblatt? Du kannst nur ein Flachlandradler sein, der es zudem nicht eilig hat. Dann dürfte Dein Trike mit einer 8-Gang-Nabe gut auskommen.
 
Ich gehe ja nicht gerne Kompromisse ein. Wenn es aus irgendwelchen Gründen (erheblich) teurer werden soll, dann spare ich lieber länger als preiswerter zu kaufen und dann später zu bereuen. Lohnt es sich vom Fahrspaß bzw Fahrkomfort, lieber eine Federung für vorne und hinten zu haben? Mein Mountainbike hat nur eine gute Federgabel vorne, also ich bin sehr zufrieden damit. Kann mir allerdings gut vorstellen, dass es bei einem Liegefahrrad anders rüberkommt. An dieser Stelle fällt mir besonders auf, wie sehr mir probefahren probefahren probefahren fehlt.

Du nutzt am MTB nur das mittlere Kettenblatt? Du kannst nur ein Flachlandradler sein, der es zudem nicht eilig hat. Dann dürfte Dein Trike mit einer 8-Gang-Nabe gut auskommen.
Naja, ich kann schon ganz schön flink unterwegs sein, aber hügelig ist es wo ich wohne wirklich nicht.
 
Lohnt es sich vom Fahrspaß bzw Fahrkomfort, lieber eine Federung für vorne und hinten zu haben?
Mein erstes Sprint war vollgefedert und hat bei Umrüstung auf 26" Hinterradrahmen die Hinterradfederung "verloren". Die anderen beiden sind ungefedert (und bleiben es auch).

Das muss man sich aber sicher selbst "erfahren". Ein vollgefedertes Sprint ist (für mich) noch angenehm "straff", die beiden vollgefederten Scorpion die ich mit einigem Abstand probegefahren bin, waren mir viel zu weich und "schwammig" in Kurven.
 
Ah ich verstehe ... probefahren ok

Andere Frage, die beiden Liegeradfahrer, denen ich beim Einkaufen begegnet bin meinten, eine Fahne hinten wäre Pflicht, stimmt das?
 
Das ist wie: "Fahrradhelm ist Pflicht". :rolleyes:

Nein ist es nicht. Es gibt ein paar Situationen bei der eine Flagge die Aufmerksamkeit erhöhen kann.
ICH würde als Autofahrer bei ner Flagge die hinter der Hecke oder dem parkendem Auto auftaucht, aber eher mit einem langsamen Kleinkind und nicht mit einem schnellen Liegeradfahrer rechnen. Von vorn und hinten ist ne Flagge real kaum sichtbar.

Halbwegs aufmerksamen Zeitgenossen fällst du schon wegen dem "komischen Fahrrad" sofort auf, unaufmerksame Gemüter "übersehen" auch Panzerkolonnen, rosa Elefanten im Tütü, oder Feuerwehrzüge mit Blaulicht und Martinshorn.

Ich besitze keinen Helm, fahr ohne Flagge, aber hab grundsätzlich Licht an. Helles Licht. Teilweise zwei Scheinwerfer vorn und drei Rückleuchten.
Mir ist irgendwann aufgefallen, das mir Radfahrer mit Doppelscheinwerfer auch in der Großstadt bei Dunkelheit quer über 4 Fahrspuren aus recht grosser Entfernung auffallen, wärend Fahrräder mit einer hellen Leuchte im Lichtermeer eher untergehen.
 
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Danke für die direkte Antwort.

Bei meinem Mountainbike habe ich "Kippschalter" oder wie man die nennt, mit denen ich sehr zufrieden bin. Sie funktionieren unmittelbar und sehr zuverlässig. Nun habe ich gesehen, dass viele Liegeräder die Gangschaltung im Griff als Drehgriff integriert haben. Ich erinnere mich vor längerer Zeit mal ein normales Fahrrad mit Drehgriff gefahren zu haben, das hat mich überhaupt nicht beeindruckt bzw überzeugt. Es fühlte sich schwammig und schwergängig an. Sind die heutigen Drehgriffe qualitativ besser? Ansonsten habe ich auch Lenker gesehen, bei denen die Griffe oben Kippschalter hatten, waren diese für die Gangschaltung bestimmt? Kannst Du mir etwas über die Bedienerfreundlichkeit bzw Zuverlässigkeit sagen, bitte?
 
Die "Kippschalter" sind Lenkerendschalthebel.
Ich bin befangen und finde die Dinger von der Funktion und Haptik am Trike großartig!
Hab da mal vor einiger Zeit was im Blog drüber geschrieben: https://etrike.wordpress.com/2017/05/06/shifter-shopping

Der SRAM X7 9-fach Drehgriff an meinem Rans funktioniert, aber ist dagegen ne billig klackende Beleidigung der Sinne. ;)
 
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Hier ist übrigens ein Foto, das ich von einem der beiden Liegeräder gemacht habe, denen ich begegnet bin:

img_0693a4u8b.jpg
 
Was macht es eigentlich für ein Unterschied, ob man dünne Slick-Reifen oder dicke Profil-Reifen drauf hat?
Vermutlich tragen dicke Reifen mehr zur Abfederung bei, als dünne, nicht wahr?

Und eine nicht ganz ernst gemeinte Frage: könnte man theoretisch auch ein richtiges Lenkrad einbauen, statt diese beiden Griffe?
 
Bei dem Rad auf dem Foto eher nicht. Da es ein KMX mit Direktlenkung ist. Es gibt aber auch Trikes mit Tillerlenker, das funktiomiert schon fast so wie Lenkrad, das ließe sich modifizieren.
Aber wohin dann mit Schalthebel und Bremse?
 
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