M9 Bremsen

Leider wirklich so. Hab auch bei Messemaschinen hauptsächlich darauf geschaut, das man rechtlich abgesichert ist... Wenn der Kunde wissen wollte wie das Gerät wirklich bedient wird, gabs Schulungen.
 
Leider werden Anleitungen tatsächlich nur noch für Juristen geschrieben, was umso mehr dazu führt, dass der eigentliche Konsument sie gar nicht mehr lesen will und wird.
Wollt ihr mir also alles sagen, dass daher juristisch keine Anleitung besser ist als eine schlechte? Spannende Argumentation...

Aber ich sehe nicht, dass der TE hier mit dem Anwalt winkt oder einen Schaden hatte.
Wehe wenn das mal passiert. Da büßt dann die ganze VM Szene, wenn da ein hoher Personenschaden im Spiel ist. Der TO will das sicher nicht, dafür ist er vom Konzept VM zu überzeugt.

Ich formuliere es noch mal anders, vielleicht verstehst Du es dann:
Die Bremse ist ein technisches Thema. Sie hat Limits. Das hat sie bei allen Fahrzeugen, da alle im Wesentlichen die gleichen Bremsen benutzen.
Bei den einen geht es gut (flach / leicht / gute Kühlung), bei den anderen ist es im Grenzbereich (steil / schwer / geschlossene Radkästen).
Genau das steht im Milanhandbuch. Wenn ich das als Neuling bekommen hätte, hätte ich als erstes meinen Händler gefragt: Was kann ich machen damit ich mehr Reserven habe. Dann wären wir bei Wasserkühlung, Geruchsproben, warmen Radkästen und Ginkgolaufrädern gelandet.
Das man da noch ein paar Zeilen mehr reinschreiben kann, mit Hinweis auf Ginkgolaufräder, ist ein ganz anderes Thema.

Aber vielleicht sind VM auch nur was für echte Männer, die sowieso keine Anleitungen lesen. Nachdem ich diesbezüglich kein echter Mann bin, muss ich halt ein VM kaufen, bei dem ein Handbuch mitliefert. Die Neuentwicklungen aus dem Hause Eggert/Buckbesch könnten bald dazu führen.

Aha. Welches VM fährst Du noch mal? Hast Du eine Anleitung bekommen? Lässt Du es morgen stehen, wenn Du keine Anleitung hast?
Hier sind wir wieder beim Kontext, ich schrieb hier schon
ICB liefert auch keine Anleitung, das ist auch kein Glanzstück.
Ebenso schrieb ich:
Nur hatte ich den Vorteil, dass ich mir über die Notwendigkeit von Kühltürmchen [Ergänzung: und den Limits der Trommelbremsen] schon bewusst war, weil ich lang genug im Forum unterwegs war (was man aber nicht von jedem Kunden erwarten sollte).

Ich wundere mich weiterhin über die Verve, die hier scheinbar sehr zielgerichtet gegen einen Konstrukteur gerichtet ist
Ich habe gerade einen fünfstelligen Betrag in einem Fahrzeug dieses Konstrukteurs geparkt, gegen die Arbeit des Konstrukteurs kann ich also nicht allzuviel haben. Mich stört nur die Sache der fehlenden Anleitung, die einfach ein paar Probleme vermeiden kann.
 
Leider wirklich so. Hab auch bei Messemaschinen hauptsächlich darauf geschaut, das man rechtlich abgesichert ist... Wenn der Kunde wissen wollte wie das Gerät wirklich bedient wird, gabs Schulungen.
Wieso leider? Diese Betriebsanleitung ist genau dafür da, die ausführliche Bedienungsanleitung gibt es extra und wird von uns auch gefordert, da würdet Ihr bei uns nicht nicht drumrum kommen.
Schulungen gibt es dann zusätzlich, um die Prozesse kennenzulernen, alles, was nicht in der Anleitung steht, weil es applikationsspezifisch ist.

Gruß,

Tim
 
Wollt ihr mir also alles sagen, dass daher juristisch keine Anleitung besser ist als eine schlechte? Spannende Argumentation...
Mein Hinweis war eher auf den Beitrag von @mbonsai bezogen.

Juristisches Zerpflücken und Komformitätstheater bringt uns in der Sache nicht weiter.

Am Ende kommen wir an den Punkt, an dem die Leichtluftfahrtindustrie in Nordamerika vor Jahren war. Dort war die Produkthaftung der Grund, warum Firmen das Risiko nicht mehr wirtschaftlich tragen konnten, ihre Produkte zu verkaufen.
Stattdessen bekamen die Hersteller von 49%-Bausätzen Zuwächse, weil der Kunde dort mit dem Leisten von 51% des Bauaufwands zum Hersteller wird.

Heißt dann, Du musst bereit sein, es selber zu machen, oder Du musst erstmal jemanden finden, der so blöd ist, es für dich zu tun.

Ich fänds schade, wenn unsere Szene so endet, aber mir wäre es persönlich egal. Mir würde eine Teilesammlung zur Not auch reichen, aber zur Verbreitung von Velomobilen allgemein würde es nicht unbedingt beitragen.
 
aber der Verbreitung von Velomobilen allgemein würde es nicht unbedingt beitragen.
Wäre mir eigentlich egal. Und würde immerhin dazu führen, dass sich Fahrer intensiver mit der Materie beschäftigen, also es wahrscheinlich sogar Situationen wie die mit den Bremsen reduzieren.

Genau das steht im Milanhandbuch. Wenn ich das als Neuling bekommen hätte, hätte ich als erstes meinen Händler gefragt: Was kann ich machen damit ich mehr Reserven habe. Dann wären wir bei Wasserkühlung, Geruchsproben, warmen Radkästen und Ginkgolaufrädern gelandet.
Das man da noch ein paar Zeilen mehr reinschreiben kann, mit Hinweis auf Ginkgolaufräder, ist ein ganz anderes Thema.
Das findet ja beim Händler grundsätzlich beim Verkaufsgespräch statt. Das setze ich mal voraus.
Alle Händler hier kennen das Thema und werden es an ihre Kunden tragen.

Nun sagt aber der Kunde aber (aus $Gründen, die alles von Kosten über "ich probiere mal" bis zu Unverständnis sein können), dass er das nicht braucht und fährt mit den Serienrädern. Und dann fährt er damit in die Berge. Mit dickem Gepäck, Speed und Sommerhitze. Und dann haben wir wieder die gleiche Situation...

Also was ändert sich dadurch groß? (Außer der juristischen Lage, siehe oben)
 
Also was ändert sich dadurch groß? (Außer der juristischen Lage, siehe oben)
Nun, dann ändert sich nichts am Ergebnis. Aber es kann keiner sagen, dass beim 14k Velomobil doch immer gut zupackende und standfeste Bremsen zu erwarten sind. Sind sie nicht, weil es (bis auf die Kühltürmchen) keine eigens entwickelten Bremsen für die Aerodynamikwunder gibt und die Physik und das niedrige Gewicht Grenzen setzt. Und wer meint die Anleitung ignorieren zu müssen, bekommt wenig Mitleid oder Verständnis von mir, klarer Fall von selber schuld.

Hier dürften die Designer aber z.b. gerne dafür sorgen, dass bei den High-End Kisten
a) entweder nur noch Laufräder mit Kühltürmchen das Werk verlassen
b) und/oder als preisbewusste Option die Kühlbleche von @tw463 ab Werk standardmäßig verbaut sind
c) und/oder Velomobile mit Standardtrommeln als explizite Flachlandfahrzeuge beworben werden.

Das kostet dann ggfs mehr, aber das ist dann so. Ebenso könnten, wie von @Marc angeregt, angeschliffenen Beläge und Trommeln ab Werk Standard sein, die paar Euro Mehrkosten jucken bei den Gesamtpreisen auch keinen. Es werden ab Werk auch teure Bremszüge und Hüllen verbaut und nicht der billigste Mist.

Es geht ja schon in die richtige Richtung, wenn in den Velomobilkonfiguratoren auf der VM Ro Seite Kühltürmchen als Option gelistet werden, so wie das von Birkenstock nun angeregt wurde. Allein die Existenz der Option im Konfigurator regt zum Denken an und bei Bestellung ab Werk ist der Aufpreis auch absolut vertretbar, weil nicht gleich ein ganzer Laufradsatz fällig ist. Mir war das übrigens bisher auch nicht bewusst und ob das alle Händler bisher schon wussten (und nicht nur der Schweizer Händler mit Bergen rundherum)? Dass das die Händler ggfs nicht alle wussten, liegt natürlich in der Verantwortung der Hersteller (und nicht der Designer), die ihre Händler entsprechend darauf hinweisen müssen.
 
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Gibt es eigentlich einen Händler, der bei seinen (potentiellen)(Neu-)Kunden nicht abklärt, ob diese das VM-Forum im Allgemeinen kennen und das Wiki im Speziellen?
 
Das wird bald so aussehen wie beim Versicherungsmakler, dass der Kunde unterschreiben muss, dass er keine Pässe fährt, und dass er den Rat zu Kühltürmchen verstanden und bewusst abgelehnt hat.
Wenn es keine Betriebsanleitung gibt, die das absichert und es im Gespräch passiert, muss es dokumentiert werden, damit man auf der rechtlich sicheren Seite ist. Es gibt ja schon sicherheitsbewusste Hersteller und Händler, die das befolgen.
Solange unvorsichtige Nutzer hier aufschlagen und sich beschweren und nicht an der Felswand während der Abfahrt (bei Alb Extrem erlebt, die Rennradlerin hats wenigstens überlebt), werden sich manche Hersteller aus der Verantwortung stehlen.

Gruß,

Tim
 
Hat sich nicht jemand 2016 oder 17 in Frankreich böse in einer Leitplanke verletzt weil die Bremse überlastet war?
Er ist verstorben. Der Grund für den Unfall war nicht bekannt. Aber er war trotz Kommunikation, daß 70er TB nicht ausreichend seien zu seinen Eltern in die Alpen gefahren.

Gruß,

Tim
 
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Wäre natürlich mit Handbuch nicht passiert... :rolleyes:
Wir wissen noch nichtmal, ob es mit 90er Trommelbremsen mit Kühltürmchen (die es damals noch nicht gab) nicht passiert wäre. Aber unerfahrene VM-Neubesitzer haben deutlich höhere Unfall- und Verletzungsrisiken, siehe z.B. hier.
Und genau das Risiko kann beim Neukauf drastisch verringert werden durch Schulung durch den Händler, beim Gebrauchtkauf nur durch eine entsprechende Anleitung, die natürlich mitgegeben werden muss.

Gruß,

Tim
 
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