Hi Ulibarbara,
ich hatte die vordere Sitzbefestigung am Racer so belassen, wie ich sie vom Erbauer übernommen hatte.
Mir kam's plausibel vor, weil die Aussage "die Lenkachse soll nahe der Hüftgelenke sein, bzw. die Verbindungslinie der Hüftgelenke schneiden" doch recht weit verbreitet ist.
Warum dies so sei, bzw. so sein soll, habe ich mir selbst nie hergeleitet. Es wäre spannend ob jemand was dazu sagen kann, oder ob dieser Ansatz einfach als Gerücht entstanden ist.
Die Hintere Sitzbefestigung wollte ich variabel gestaltet umbauen, damit ich den Sitz für Bergpassagen steil stellen kann.
Geblieben ist's dann das steilere Provisorium und ich hab die Verstellung nie realisiert.
Als Versuch bin ich das Rad mal einige Tage ohne Sitz gefahren (ca 20 Leisten wie bei einem Stangerlsitz direkt an den Rahmen gebunden).
Auch dies ging, war für mich aber recht ungewohnt und nicht wirklich gut. Daher kam dann der Sitz nach Reparatur wieder drauf.
Das Vorderteil aus 40*1,5 Rohr hatte ich abgeschnitten, weil von der Tretlagerklemmung bereits deutlich verformt (Ohne Gummibeilage waren die Schrauben sehr festgezogen und haben zu plastischer Verformung am Rahmenrohr geführt). Dann habe ich's wieder mit einem 40*2 Rohr verlängert und gleich ein wenig länger ausgeführt. Dies war gut für meine Beinlänge, der Antrieb ist dadurch aber auch deutlich weicher geworden.
Und last, but not least, zur Resonanz:
Ich kann nachvollziehen, was Du meinst, hatte aber selbst nie ernsthafte Probleme damit. Wenn seltene Ansätze in Richtung "Aufschwingen" aufgetreten sind, habe ich zu treten aufgehört und das Werk so wieder beruhigt.
Es kann sein, dass ich dabei dann auch den Rahmen zwischen den Knien gedämpft hatte? Diese Methode hatte ich mal am UP schätzen gelernt und am UP immer wieder mal angewandt...
Meine V max war, wenn ich mich richtig erinnere, deutlich über 60 km/h? Dieses Tempo bin ich aber nur bei guten und übersichtlichen Verhältnissen gefahren, wo nicht zu erwarten war, dass irgendeine Notreaktion wie Ausweichen oder Bremsen notwendig wird.
Übel wackelig (Torisionsschwingung um eine gedachte, in Fahrtrichtung liegende, Achse) war der Racer mit 20-30 kg Einkauf nur am Gepäckträger bei aufgerichtetem Oberkörper.
Den Rücken anlehnen hat in diesen Fällen das Phänomen verbessert, war aber nicht recht praktikabel. Es hat ein paar Wochenendeinkäufe gegeben, bei denen ich auch noch eine große Schachtel auf den Sitz gestellt und dann nach Hause geschoben habe, weil's mir zu blöd war, das alles hinten aufzutürmen und dann nach Hause zu wackeln.
Gruß, Harald (der derzeit wenig zum Radeln kommt und da dann fast nur das UP im Stadtverkehr nimmt)