Lager ausbauen bei Sturmey Archer-Trommelbremsnaben

Ergo bei Fahrten bei Salz und Winter sollte man möglichst bald wieder fahren damit sich das Salz nicht rein frisst...

Tuning #1: Edelstahlrillenkugellager verwenden. Oxidation der Kugeln/Lagerringe ist bei dieser minimalen Belastungsweise (für die eigentlichen Tragzahlen der Lager) Ausfallgrund Nr. 1. :)

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo Independent mechanic,

Ich habe mal gelernt, das Material welches umgangssprchlich als Edelstahl bezeichnet wird, sei kein guter Wälzlagerstoff. Bin ich zu old school?

das hängt von der Art und Intensität der Belastung sowie der Härte/Festigkeit des "Edelstahls" ab.

Es existieren für Skates/Longboards Hybridlager mit Ringen aus korrosionsbeständigem, gehärtetem Stahl und Kugeln aus Zirconiumdioxid (Keramikhybridlager). Selbst dies ist technisch kein Problem und resultiert bei HPV- oder Mobilitätsbelastungen mit mehr als zwei Rädern nicht in Materialverformungen des korrosionsbeständigen Stahls aufgrund geringerer Festigkeit/Härte.

"Guter Wälzlagerwerkstoff" bezieht sich hauptsächlich auf die statischen und dynamischen Tragzahlen. Ungehärtete Rillenkugellager aus korrosionsbeständigem Stahl haben gegenüber korrosionsempfindlichem gehärtetem Stahl resp. festeren Stahllegierungen dort natürlich Nachteile. Diese spielten in über 8,5 Jahren Mobilitätsanwendungen in keinem Fall bei mir eine Rolle, kein einziges "Edelstahlrillenkugellager" ist aufgrund seiner Belastung ausgefallen und nur wenige Stück aufgrund des üblichen Verschleißes.

Der Verschleiß liegt bei mir <10% höher, als bei Stahlrillenkugellagern aus korrosionsempfindlichem Werkstoff. Hierzu kommt, dass ich bei Stahlkugellagern auf INA/SKF/FAG zurückgreife, bei Rillenkugellagern aus korrosionsbeständigem Stahl hingegen auf Asiaprodukte aus zuverlässiger Fertigung (Erfahrungswerte). Das liegt vollkommen im Rahmen. Eventuell wären korrosionsbeständige Rillenkugellager von FAG/INA/SKF usw. gleichauf mit ihren Stahlpendanten in meinen Einsatzbereichen, doch bedingen diese den 6- bis 9fachen Preis. Da tausche ich lieber einmal mehr.

Entgegen diesem sind grob über 150 Stück der korrosionsempfindlichen Rillenkugellagern aufgrund von Oxidation (Flugrost, Wassereindringen, Fremdmetalllagersitze) von mir ausgetauscht worden. Gerade bei Outdoorusage ohne Kapselung der Lagersitze durchaus "normal".

Die Vorteile überwiegen meiner Erfahrung nach demnach um das Hundertfache. Anders sieht es bei hohen Belastungen aus: Werkzeugmaschinen und Baumaschinen würde ich an stark belasteten Stellen auch eher mit (gut geschmierten und gekapselten) Stahlrillenkugellagern bestücken. Oder, alternativ, mit Edelstahlzylinderrollenlagern.

Für meine Einsatzzwecke hat sich "Edelstahl" demnach als besserer Lagerwerkstoff herausgestellt, entgegen korrosionsempfindlichem Stahl.

Viele Grüße
Wolf
 
Kann mir einer mal schnell verraten, welche Dimension in einer 90er trommel verwendet wird? Wollte erst mal neue Lager besorgen und dann erst Federbein ausbauen...
 
Lager sind nach DIN diese drin 6001 ZZ

Daraus ergibt sich:
Innenmaße:12,00mm
Außenmaße:28,00mm
Breite:8,00mm
Reinkloppen war auch nicht so einfach.
Selbst mit ner Schraube reinpressen war mächtig Arbeit.
Übrigens man sollte auch mal gucken ob die LagerHülse nicht Spiel hat und deshalb evtl das Rad schlecht läuft...so als kleiner Tipp nachdem ich mir 3 Laufräder angeguckt habe.
 
Reinkloppen war auch nicht so einfach.
Selbst mit ner Schraube reinpressen war mächtig Arbeit.
Übrigens man sollte auch mal gucken ob die LagerHülse nicht Spiel hat und deshalb evtl das Rad schlecht läuft...so als kleiner Tipp nachdem ich mir 3 Laufräder angeguckt habe.

Kommt auf die SturmeyArchertolleranz an. Ich hatte schon Laufräder, da hats "klonk" gemacht, als ich es nach abnehmen vom VM auf den Boden legte.. Das Lager ist einfach rausgefallen (durchs Eigengewicht..)

GRuß,
Patrick
 
Die vier Lager unseres Alleweder hatten nach 30.000 km und dem letzten Wintersalz Rostspuren (die äußeren). Der Wechsel klappte nur nach starkem Erwärmen mit der Heißluftpistole, dann aber sehr leicht. Künftig würde ich standardmäßig vorher erwärmen, auch, um keine Schab-/Kratz-/etc.-Spuren in den Lagersitzen zu riskieren.
 
Grüezi,

Reinkloppen war auch nicht so einfach.
Selbst mit ner Schraube reinpressen war mächtig Arbeit.

zum Verpressen/Montieren eignen sich die gerade herausgeschlagenen alten Lager. Kappen beidseitig abhebeln, Kugelkäfig zerstören und zur Seite herausrupfen (das Teil zwischen den Kugeln, welches diese auf gleichmässiger Distanz hält), alle Kugeln aneinander schieben und den Innenring mit etwas Kraft zu der nun kugellosen Seite herausschnappen lassen.

Anschließend Aussenring gut reinigen, entoxidieren und einölen. Das Ganze mal Zwei und einer hat wunderbare Einpress-/Einschlaghilfen, ohne den Innenring des einzusetzenden Lagers zerstörerisch zu belasten.

Lässt sich auch noch ergänzen: defektes komplettes Lager gleicher Baugröße auf den Aussenring (vorher gegen abfallende Oxide und Dreck in Tesa einwickeln) und seitlich übereinander kleben. So bietet das obere, komplette Lager einen passgenauen, die Kräfte auf den Lagerring übertragenden Aufsatz und kann auch mit kleinen Hämmern (Gummihammer empfehlenswert) präzise auf den Aussenring des zu montierenden Lagers einwirken.

Lagerschaden des einzusetzenden Lagers somit ausgeschlossen..

Viele Grüße
Wolf
 
So. Habe Lager getauscht. War Wasser reingekommen.

Warum?

Kappe fehlte.

Warum??

Tja, habs auf der anderen Seite gesehen. Die saß voll locker und irgendwann flicht se halt wech.

Warum nicht 6001 2rs aussen ???

Tja ...

Erstmal neue Kappen bei Ginkgo bestellt.

Zum Glück habe ich beim Fahrradhändler
ein 6001 2rs bekommen.

Obs irgendwo 6001 2rz zu kaufen gibt? Also leichtlaufende Dichtscheiben, und dann beide Lager damit austatten...

Und zur Einpresshilfe habe ich einfach die alten Lager genommen und mit 12 Schraube reingezogen.

Geschliffene Scheiben wären noch besser gewesen.Weil nur aussen kloppen auch schief gehen kann, wenn, so wie bei mir, die Distanzhülse zu lang ist im Verhaltnis zu den Lagersitzen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah. Interessante Theotie. Ist das tatsachlich so? Innen mag sein. Aber beim äußeren Lager auch?

Dann brächten ja die originalen Gummikappen ja auch nichts.

Und warum bleibt das Fett überhaupt im Lager wenn doch so heiß wird?
 
Die bringen auch nix. Bei den meisten Velomobilfahrern sind die nach wenigen 100km geschmolzen.
Und das Fett verschwindet auch..rat mal warum die eigentlich vollkommen überdimensionierten Lager so schnell den Geist aufgeben :p
 
Zurück
Oben Unten