Was ist denn handfest?
Deine Hand , meine Hand, die meiner Frau .....?
Für solche Arbeiten habe ich einen Drehmomentschlüssel. Das magst Du jetzt vielleicht für reichlich übertrieben halten; aber es soll auch Menschen geben, die gerne korrekt arbeiten wollen.
Genau das meine ich. Wenn der Laden regelmässig Kettwiesel verkauft und wartet und das seit Jahren wissen sie ziemlich sicher, wie fest das sein muss. Jeder halbwegs erfahrene Hobbymechaniker kennt den ungefähren Zusammenhang zwischen seiner persönlichen Handkraft mit seinem Werkzeug und dem dadurch applizierten Drehmoment. Es gibt Situationen, da ist exaktes Drehmoment relevant (z.B. bei Carbonbauteilen oder Arbeiten am Zylinderkopf eines Motors), es gibt welche, da ist es relevant nicht zu wenig draufzugeben, Gefahr zu laufen per Hand zu viel zu applizieren gibt es aber kaum (z.B. Radschrauben beim Auto) und es gibt welche, da kommt es wohl nicht auf die letzte NM-Nachkommastelle an sondern auf die Grössenordnung (dazu würde ich z.B. die Auslegerschrauben am Kettwiesel zählen, aber auch viele viele Andere), da ist ein bisschen zu viel oder ein bisschen zu wenig relativ egal, viel zu viel oder viel zu wenig aber nicht gut oder sogar schädlich. Der gemeine Hobbymech neigt eher zu "viel zu viel", der erfahrene Mech weiss "nach fest kommt ab" und kann den Bereich des Ungefähren bei seiner eigenen Kraft, bekanntem Werkzeug und bekanntem Bauteil auch ohne Drehmomentschlüssel idR ganz brauchbar treffen. Wenn Dir das nicht reicht - fein. Bloss hat Dir Dein Drehmomentschlüssel ja offenbar auch nicht geholfen, da Du trotz Drehmomentschlüssel die Schraube abgerissen hast.
Eines habe ich bisher vergessen zu erwähnen:
Mein Versuch die Länge zu verstellen ist ja nicht gelungen. Also Schrauben wieder zu. Mit Drehmomentschlüssel.
Dabei ist eine Schraube abgerissen.
Fragt sich warum? War die Schraube defekt? Taugt der Drehmomentschlüssel nix? Wurde der Drehmomentschlüssel falsch eingesetzt? Gaukelt der Drehmomentschlüssel eine Genauigkeit vor, die er nicht (mehr) hat, weil er aus der Kalibirierung gelaufen ist? Liegt ein mechanischer Defekt am Kettwiesel vor, der die Schraube fressen lässt oder vorgeschädigt hat, so dass das Drehmoment aus dem Handbuch in dieser konkreten Situation nicht valide ist? Ich kann nicht sagen, was davon zutrifft. Wohl aber kann ich aus Deinen Äusserungen deutlich vermuten, dass Du eben kein sehr erfahrener Mech zu sein scheinst. Was nicht schlimm ist, bloss hilft das sich Festbeissen an einer Drehmomentangabe halt schlicht nichts und darob den Profimech zu kritiseren, wenn das zu lösende Problem weder diagnostiziert noch die mechanische Ursache bekannt sind und schon gar nicht der Lösungsweg erst recht nicht. Und schon gar nicht, wenn Du das vorliegende Problem trotz Drehmomentschlüssel nicht gelöst bekommen hast (und dabei sogar eine Schraube abgerissen), der Mech das Problem aber ohne Drehmomentschlüssel gelöst bekam. Was ist Dir also wichtiger: Ein gelöstes Problem oder ein bürokratisch genau eingehaltenes Drehmoment?
Ich habe btw. einen Drehmomentschlüssel, nutze ihn aber ausgesprochen selten. Gelegentlich nutze ich ihn auch schlicht um zu nachzumessen, wie "genau" mein Kraftgefühl war beim Schraubenanziehen. IdR passt das ziemlich gut.
Und wie technikaffin muss man sein, 2 Schrauben zu lösen, den Rahmen kürzen oder verlängern, und diese ordnungsgemäß wieder anzuziehen?
Auf Basis der vorliegenden Fakten jedenfalls mehr als Du es zu sein scheinst. Was nicht an Dir liegen muss sondern auch an einer dusseligen Konstruktion des Kettwiesel, einem Defekt oder einer schlechten Voreinstellung des Rades liegen kann. Wissen wir nicht. Was wir wissen ist aber: Du hast es nicht hingekriegt.
Und es haben auch keine 2 Mann 2 Stunden daran gearbeitet. Lediglich beim Rahmen verstellen kam ein Kollege zu Hilfe, vielleicht für 6-8 Minuten.
Und im Schweiße seines Angesichts hat dort niemand gearbeitet. Es wurden auch keine Teile getauscht.
Hast Du denn mal nachgefragt, wie der Preis zustandekommt? Du hast ja gesagt gemacht wurde Inspektion, Ausleger gängig machen, auf Dich justieren und ein bisschen Beratung. Das ganze dauerte alles zusammen zwei Stunden. Wenn keine Materialkosten angefallen sind und abseits von 6-8 Minuten auch keine zweite Person im Spiel war sind 270€ dafür schon eher exorbitant in meinen Augen. Die Rechnung hätte ich mir erklären lassen.
Wie Du ja z.B. in Sachen abgerissener Schraube schreibst "hatte ich vergessen zu erwähnen". Das ist nun etwas, was bei solchen Berichten in Internetforen gerne mal passiert, noch nicht mal absichtlich, aber fast schon standardmässig. Auch, weil der Postende ja vielleicht selbst keine vollständigen Informationen hat oder irgendwas sehr Relevantes als Irrelevant einschätze und deswegen nicht erwähnt. Die Mitforenten haben dann aber keine vollständigen Informationen und ziehen möglicherweise komplett falsche Schlüsse.
Der Preis für die gebotene Leistung legt nun zumindest den Verdacht nahe, dass da irgendeine Information fehlen könnte. Es könnte z.B. sein, dass die Werkstatt gar keine Fahrradwerkstatt war sondern ein Orthopädiebetrieb, der Kettwiesel mit Hilfsmittelnummer verkauft und vielleich ganz andere Stundensätze aufruft als eine Fahrradwerkstatt. Oder irgendwas ganz anderes. Schlüssig scheint mir das jedenfalls nicht, aber wiederum auch so dünn von der Informationslage her, dass ich nicht soweit wäre, direkt auf die Werkstatt draufzudreschen, schlicht weil es mir unwahrscheinlich scheint, dass die ohne jeden Grund so eine Rechnung schreiben.
Nur smallwheels möchte ich noch sagen, das seine Darstellungen für Hilfesuchende User wenig hilfreich ist.
Eher hört sich das fast wie eine Beschimpfung an, oder Maßregelung oder oder oder
Die Meinung steht Dir natürlich frei. Überlege Dir aber vielleicht mal, wie "hilfreich" Deine Darstellung für hilfesuchende User war und ist. In meinen Augen irgendwas zwischen "nicht besonders" und "überhaupt nicht". Wer in einem öffentlichen Forum postet kann sich nicht darauf verlassen, dass er ausschliesslich in seiner bereits gefassten Meinung bestärkt wird. Das ist auch nciht der Zweck von Foren und hilfreich wäre das auch nicht. Deine Postings haben sich für mich wie ein massiver Rant im Rundumschlagmodus angehört - verständlich, aber weder hilfreich noch sachlich nachvollziehbar. Da draussen sind hunderte bis tausende von Kettwieseln unterwegs. Wäre bei der Längenverstellung des Wiesel ein fettes Problem oder auch nur eine grotesk falsche Anleitung, die eine erfolgreiche Verstellung verhindern würde, wäre das vermutlich in den letzten knapp 20 Jahren mal irgendwem aufgefallen und irgendwo thematisiert worden. Das heisst nicht, dass es kein Problem geben kann. Es heisst aber, dass man hinterfragen sollte, warum das bei Dir aufgetreten ist und was die Ursache dafür war. Dazu hast Du nicht sonderlich viel beigetragen.
Deinen Frust und Deine Enttäuschung kann ich absolut nachvollziehen. Wenn aber Deine Meinung ist, aus Deinen Postings sollten andere User Hilfe bekommen und ableiten können lies sie doch noch mal selbst durch: Was genau sollten andere User ableiten können und lernen? In welcher Hinsicht sind sie hilfreich?