Kettenspanner bei Rohloff wirklich nötig?

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Hallo allerseits,

ich muß hier jetzt mal ne Frage reinstellen..
Beim Kettenwechsel meiner Streetmachine GT, also dem Uraltmodell, ist mir aufgefallen, daß die neue Kette nicht durch den Rahmen des Kettenspanners passt, weil sie zu breit ist. Hab das Rad mit Rohloffnabe gebraucht gekauft und bin eben davon ausgegangen, daß ich auf dem Rad ne Einfachkette fahren kann. Aber jetzt ist eben der Kettenspanner zu eng, und da stellt sich mir die Frage, ob ich den denn zwingend brauche. Ich hab nämlich zwar keine nach hinten offenen Ausfallenden, um die Kette manuell zu spannen, aber einen verstellbaren Tretausleger. Ich weiß natürlich, daß ich mich hier in die sehr sensible Position der Kniestreckung hereinbewege, doch wenn wir mal ehrlich sind, bewegt sich das nur im unteren einstelligen cm Bereich, denn sollte sich die Kette darüber hinaus strecken, würde ich einfach ein Glied rausnehmen.

Wenn diese Rechnung aufgeht, wäre somit auch noch paar Gramm Gewicht gespart, denn die Kette wäre kürzer und das Kettenspannergebaumsel wäre auch weg.

Was haltet Ihr von der Idee? Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht, oder hab ich da n üblen Denkfehler drin und schlitter bei der nächsten Talfahrt aufm Hintern die Straße hinunter, weil sich die Kette in die Speichen gewickelt hat?


Allzeit gute Fahrt,
Bellatrix
 
Ich fahre mit der Rohloff eine 8 - 10 fach Kette, je nachdem was gerade günstig ist.

Zur Frage, wie Du die Kette spannst ist der egal, ob Excenter, verschiebbare Ausfallenden, der verstellbare Tretausleger oder sonstige Kettenspanner.

Achso, es gibt übrigens das hier:

 
"Rohloff Kettenspanner sind nur für 1/2"x3/32" und 1/2"x11/128" Ketten geeignet"
... von der Rohloffseite kopiert
 
Also ich fahre auf dem Greespeed GTS mit Rohloff auch ohne Kettenspanner. Die Kette wird via Tretlager Ausleger gespannt. Ich rutsche ohnehin je nach Kurbelfrequenz etwas im Sitz rauf oder runter.

Mir passt das so.
 
Die Streetmachine GT hat eine Federung, auch für den kleinen Ausgleich des Federweges ist ein Kettenspanner oder Schaltwerk unerlässlich. Meine Streetmachine Classic hat zwar nur einen Elastomerdämpfer, braucht für den minimalen Federweg aber auch einen Kettenspanner.
 
OK, das hab ich nicht bedacht. Dann braucht es den Kettenspanner, und zwar den richtigen mit härter Feder, weil die Nabe wegen der etwas klemmenden Wellendichtung sonst die Kette nach vorn schiebt. Und dann fällt sie gerne vorn vom Kettenblatt...
 
Wenn du keine Rahmenfederung hast, würde das in der Theorie wohl so gehen, aber ich würde das trotzdem lassen, weil ich befürchte, dass beim Überfahren von Unebenheiten auch die eigentlich starren Rahmenrohre genug flexen/federn/elastisch verbiegen können, dass sich die Kettenspannung verändert und es dir z.B. die Halterung einer Umlenkrolle verbiegt oder langfristig beteiligte Kugellager oder die Kette schädigt.
Bei extra gefedertem Rahmen wär's bestimmt keine gute Idee.

Man könnte nun nach anderen Kettenspannern gucken, aber Ketten sind ja eigentlich nicht teuer, da kannste noch eine neue kaufen und die falsch gekaufte weiterverkaufen, oder?
 
Ja, richtig. An die Federung hab ich nicht gedacht. Natürlich, da würden vermutlich böse Kräfte auf einige Lager wirken, vor allem, wenns über Schlaglöcher geht. Was bin ich froh, Euch erst gefragt zu haben, mehrere Köpfe denken eben auch an mehrere Dinge. Und wie Henri so schön sagt, eine schmalere Kette wird mich nicht in den Ruin treiben.

Vielen Dank Euch allen...
 
Ich habe seit 2009 ein Rohloff-MTB-Reiserad mit verstellbaren Ausfallenden ohne Spanner. Damit bin ich viel gefahren. Vor 2 Jahren habe ich mir ein Hardtail aufgebaut, auch wieder mit Rohloff. Für dieses Rad hatte ich mir gesagt: Wenn Rohloff, dann nur mit Kettenspanner. Der Grund: Die Kette längt sich doch recht schnell, auch höherpreisige Ketten. Dann musst du alle paar 100 KM an den Ausfallenden rumfummeln. Dazu kommt, dass es gar nicht so einfach ist, die Kette weder zu stramm noch zu locker einzustellen. Wenn zu locker, kann sie abspringen oder mal einen Zahn überspringen. Da traut man sich gar nicht, richtig reinzutreten. Zu stramm kann die Nabe beschädigen. Bei meinem MTB mit Spanner habe ich das alles nicht; Nachteile sehe ich keine.
 
@Federico, dann hast du wohl Oberschenkel wie Tier.
Vor dem letzten Urlaub hatte ich das Glück, dass die Kette ohne Kettenspanner stramm saß, nun, nach 1.300 km, sitzt sie gut. Ich denke, dass in 800-1.000 km wohl ein Spanner nötig wird.
Aber ich habe auch nicht so Druck auf der Pedale.
 
Die Rohloff is ne geile Schaltung. V.a. im Gelände unschlagbar. Fährst in eine Sandpassage rein, die du nicht gesehen hast, und schaltest ohne zu treten mal eben ein paar Gänge runter. ABER: Der Verschleiß von Ritzel, Kettenblatt und Kette ist höher als bei ner Kettenschaltung (jedenfalls meine Erfahrung). Und eine gut eingestellte Kettenschaltung fährt sich genauso geschmeidig und hat den größeren Übersetzungsbereich. Weitere Gesichtspunke: R. ist teurer, schwerer, im (unwahrscheinl.) Reparaturfall teurer, diebstahlgefährdeter, und das für mich größte Minus: Beim Eigenaufbau eines R.-Rades läuft nichts, aber gar nichts ohne Händler. Selbst das Einspeichen muss der Händler machen, sonst verlierst du alle Garantieansprüche (z.B. im Fall eines Flanschbruchs). Ich bin trotzdem R-Fan, aber für mein aktuelles Scopa-Projekt gehe ich wieder back to the roots, klassisch, simpel, oldschool. Ich würde sagen, für die Landstraße lieber ne Kettenschaltung.
 
Der Verschleiß von Ritzel, Kettenblatt und Kette ist höher als bei ner Kettenschaltung (jedenfalls meine Erfahrung)
Aber nicht die allgemeine Erfahrung. Ich fahre die Rohloff mit 15er/16er/17er Ritzel und bei allen Rädern laufen nach über 10000km immer noch die originalen Ketten, Kettenblätter und Ritzel.
Wenn bei reiner Kettenschaltung 5000 km erreicht wurden, war ich schon froh. Bei Benutzung eines 13er Ritzels mag es anders aussehen, das hat ein Freund von mir auch schon in 5000km "rund" gefahren. Die Zähne waren da nur noch Hubbel. Ich habe bis jetzt nur bei einer gebraucht gekauften Rohloff das 15er Ritzel gedreht, weil es schon deutlich vom Vorbesitzer angegriffen war. Das hält so aber auch schon einige Jahre.
Und ich fahre durchgängig mit Ketten für 8-fach Schaltungen. Ebenso wegen Federung immer mit dem Spanner, außer beim A10 aber das ist ja auch komplett ungefedert und hat ein Excenter Tretlager, um die Kette zu spannen (habe ich aber auch erst nach 8000 km mal gemacht - allerdings läuft bei dem die Kette ja auch im Vollkettenschutz)
C.
 
ABER: Der Verschleiß von Ritzel, Kettenblatt und Kette ist höher als bei ner Kettenschaltung (jedenfalls meine Erfahrung).
Das mag für einzelne Ritzel und Kettenblätter vielleicht noch zutreffen, weil bei einer Nabenschaltung derer ja jeweils nur eins existiert und man bei einer Kettenschaltung günstigstenfalls den Verschleiß auf mehrere Ritzel verteilen kann. Praktisch halte ich das aber für unwahrscheinlich. Meine Ketten an den Rohloff-Rädern sehen allerdings dreckiger aus als bei den anderen, was damit zusammenhängt, dass beide Naben nicht 100% dicht sind und daher langsam, aber stetig die Kette mit Öl versorgen. Wahrscheinlich würde es weniger auffallen, wenn ich überhaupt mal die Kette abwischen würde, aber da ich das bei den anderen Rädern ebenso selten mache, kann man das zumindest schon vergleichen. Und so eine Kette sammelt natürlich etwas mehr Dreck, was zu mehr Verschleiß führen kann.
Wenn die Kette wegen geringfügig zu großer Länge von den Ritzeln hüpft oder überspringt, dann könnte was mit der Kettenlinie nicht stimmen.

Gruß,
Martin
 
daß die neue Kette nicht durch den Rahmen des Kettenspanners passt, weil sie zu breit ist. Hab das Rad mit Rohloffnabe gebraucht gekauft und bin eben davon ausgegangen, daß ich auf dem Rad ne Einfachkette fahren kann.

Wenn du eine schmale Nabenkette kaufst, wird dies auch funktionieren.
Mit einer breiten Nabenkette nicht.

Wenn es um Kettenverschleiß geht, dann empfehle ich Kettenwachs (Squirt Lube).
Hält den Antrieb sauber und reduziert dadurch die Kettenlängung deutlich.
 
Meine Ketten an den Rohloff-Rädern sehen allerdings dreckiger aus als bei den anderen, was damit zusammenhängt, dass beide Naben nicht 100% dicht sind und daher langsam, aber stetig die Kette mit Öl versorgen.
Wenn es um Kettenverschleiß geht, dann empfehle ich Kettenwachs (Squirt Lube).
Hält den Antrieb sauber und reduziert dadurch die Kettenlängung deutlich.
Kettenwachs und ggf. aus der Nabe austretendes Öl sind aber auch keine gute Kombination, oder?

Gruß Fetzer
 
... Der Verschleiß von Ritzel, Kettenblatt und Kette ist höher als bei ner Kettenschaltung (jedenfalls meine Erfahrung). ...
Hängt nach meiner Erfahrung direkt von der Menge des Drecks ab der zielgerichtet auf die Kette geworfen wird (meist durch modisch kurze Schutz"bleche").
Danach kommt die Ritzel- und Kettenblattgröße ins Spiel (je kleiner desto höher der Verschleiß). Da könnte sich dann der Kreis zur unterschiedlichen Haltbarkeit Ketten-/Nabenschaltung schließen.
Ist aber nicht so einfach zu beurteilen, da ja immer noch viele weitere Faktoren eine Rolle spielen, die sich nicht sauber trennen lassen.
 
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