Kettenschmierung?

AW: Kettenschmierung?

Hallo liebe qietschende oder nicht quietschende Kettenfangemeinde,
ich nach knapp 10.000 km auf meiner Speedmachine nun schon zum 2. Mal die Kette erneuern müssen. Versifft und verschlissen.
Habe immer gewissenhaft geölt. Lt. Jan Cordes aber zuviel. Also der Tod für die Kette.
Habe jetzt beschlossen, gar nichts mehr zu machen, bis die Kette rostet.
Habe jetzt 11.ooo km auf der Uhr. Auch so manche Regenfahrt.
Noch sieht die neue Kette hálbwegs jungfräulich aus, quietscht nicht und rostet noch nicht.
Werde so mal die neue Lebensdauer testen.
Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Professionalität, aber vielleicht hält die Kette dieses Mal länger als 5.000 km. Am Jahresende weiß ich das.
Gruß
Matthias aus Lüneburg

Hallo Matthias,

meine Kette wird nach einem Jahr Laufzeit gewechselt. Das waren bisher 14tkm/a. Danach ist die Kette noch nicht auf. Ich mach das vorsorglich incl. Kettenblatt und Ritzeltausch. Meine Liege kennt keine salzigen Strassen und längere Regenfahrten auch nur auf Radreisen. Geschmiert wird mit 5-8 Tropfen Kettenöl alle 500 km.

Gruß
Ronald
 
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Hallo,
Nun sind 4Mm(mit jeder Kette) ins Land gefahren, und die 100% ingemarisierte neue Kette hoerte nicht mehr auf zu zwitschern. Die "gekupferte", also totalentfettete, in einer Kupferpaste+Heiszylinderoel freitierte Kette machte noch keine Geraeusche.
Also habe ich aus jeder Kette einen Stift herrausgedrueckt, um ihn ins Labor zu gegeben. in jede Kette einen neuen eingesetzt. (Lupen)brille aufsetzen und angucken ....
Also:
- Der Stift aus der ingemarisierten Kette zeigt sichtbare aber nicht fuehlbare Einlaufmarken. Die Kette ist um 0,5% gelaengt.
Das Labor schrieb mir, Einlaufmarke max. 43Mikrometer die max. Rauhtiefe in der Verschleissmarke 16Mikrometer sonst kleiner 3Mikrometer.
- Der Stift aus der gekupferten Kette zeigt keine sichtbaren Einlaufmarken, nur zwei
rosa Ringe ... offensichtlich abgelagertes Kupfer aus dem Fett. Die Kette ist weniger gelaengt als die mir mit der Messchiebermetode moegliche Messtolleranz.
Das Labor schrieb, Einlaufmarke max. 8Mikrometer tief, Rauhtiefe in der Einlaufmarke
5Mikrometer sonst kleiner 3Mikrometer.

Also gab ich der zwitschernden Kette einen Tropfen benzienverduenntes Heisszylinderoel, innen auf der dem Rad abgewandten Seite, auf jedes Gelenk.
Nun ist sie wieder ruhig, und ich werden weiter jeden Tag die Raeder wechseln. und mich bei der naechsten Wartung wieder melden.

mfG
Matthias
 
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O_O Hammer. Da fragt man sich nur:
Warum benutzt das keiner so ein Kupferpastenzeug als Werksschmierung?
 
AW: Kettenschmierung?

O_O Hammer. Da fragt man sich nur:
Warum benutzt das keiner so ein Kupferpastenzeug als Werksschmierung?
Weil damit a) die Produktion teurer werden würde und dann b) nicht mehr soviele überteuerte, kurz-lebige Edel-Ketten an betuchte Rennradfahrer verkauft werden könnten?

-Andreas,
... als Schnellkurbler und Flachlandfahrer Geringverschleißer ...
 
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Dann erklär mal wie genau du die mit der Paste geschmiert hast?
 
AW: Kettenschmierung?

Hallo,
Dann erklär mal wie genau du die mit der Paste geschmiert hast?
vor einiger Zeit schrieb ich in diesem Thread ..... Hier nachzulesen ich habe meine beiden Alltagsraeder unterschiedlich behandelt, und nun, nachdem das dauerzwitschern bei diesem bloeden Regenwetter nicht mehr verstummen wollte, der erste Zwischenbericht.

mfG
Matthias
 
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Hallo,
O_O Hammer. Da fragt man sich nur:
Warum benutzt das keiner so ein Kupferpastenzeug als Werksschmierung?
Der Effekt ist bekannt und nicht Patentierbar, in viele patentierte Superschmiermittel und Supermaterialien wurden Unsummen investiert, und das Geschaeft mit diesem ganzen ueberfluessigen Zeugs bringt Milionen, an der Kupferpaste kann man nix verdienen, und obendrein ist sie, wie pervers, noch unschaedlich und ungiftig .... Und dann haelt ein damit ausgestattetes "Billig-RiKuLa" noch 5x so lange wie seine 10x so teuren Vettern.
Weil das schlecht fuers Geschaeft ist wird es geleugnet und unterdrueckt wo immer es geht. Die preiswerte Kette die ich als Meterwahre von der Rolle kaufe, haelt nun vermutlich 5x solange wie seine 5-10x so teuren Brueder. Der zusaetzliche Aufwand? etwa 1Cent pro normaler Fahrradkette, wenn es der Hersteller taete.

mfG
Matthias
 
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Gibt es auch Messing in Pastenform?
Ich habe gelesen, dass Messing/Stahl eine noch bessere Reibpaarung ist...
 
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Na, und wenn man sich einfach ne Dose Kupferpastenspray hernimmt und der Kette damit ab und an ne Dosis gibt ... hilft das nicht auch schon enorm?
Oder man machts wie schon o. beschrieben: ne 2:1 Mischung aus Heißzylinderöl und Kupferpaste und ab und an damit die Kette ölen - man muss sie ja nicht jedes mal einkochen damit.
Mich würde nur mal interessieren, wo man denn so ein Heißzylinderöl her bekommen kann?
 
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Hallo,

Der Effekt ist bekannt und nicht Patentierbar, in viele patentierte Superschmiermittel und Supermaterialien wurden Unsummen investiert, und das Geschaeft mit diesem ganzen ueberfluessigen Zeugs bringt Milionen, an der Kupferpaste kann man nix verdienen, und obendrein ist sie, wie pervers, noch unschaedlich und ungiftig .... Und dann haelt ein damit ausgestattetes "Billig-RiKuLa" noch 5x so lange wie seine 10x so teuren Vettern.
Weil das schlecht fuers Geschaeft ist wird es geleugnet und unterdrueckt wo immer es geht. Die preiswerte Kette die ich als Meterwahre von der Rolle kaufe, haelt nun vermutlich 5x solange wie seine 5-10x so teuren Brueder. Der zusaetzliche Aufwand? etwa 1Cent pro normaler Fahrradkette, wenn es der Hersteller taete.

mfG
Matthias


Ist zwar interessant aber finde ein wenig zu Intrigenhaft, die grosse Schmiermittelindustrie die ein besonders gutes schmiermittel geheim hält.
Sind nicht die Lagerschalen von Gleitlagern gerne aus Bronze http://de.wikipedia.org/wiki/Bronze und http://de.wikipedia.org/wiki/Gleitlager
Kupfer als Legierungsbestandteil in Gleitlagern ist also nicht ganz unbekannt.
Ausserdem wird Kupfer wenn es erwärmt wird und wird dann abgeschreckt weich. Könnte ja auch ähnlich in der Fahrradkette passieren. Ich würde das ganze mit dem Kuper etwas wissenschaftlicher betrachten. Auch redest du von Kupferpaste, was ist da noch alles drin ausser dem Kupfer.
Vielleicht auch Bleianteile (wird im Wiki auch gerne drauf hingewiesen)
Wir behandeln bei uns in der Werkstatt Kupferpaste nicht als ungiftig, wir gehen damit sehr vorsichtig um.

Allerdings ziehe ich meinen Hut vor Ingmar , nun nennt man Ketten die nach seiner Methode (oder nicht) geschmiert werden " ingmarisiert", nicht schlecht und irgendwie ein geiler Ausdruck.
 
AW: Kettenschmierung?

Allerdings ziehe ich meinen Hut vor Ingmar , nun nennt man Ketten die nach seiner Methode (oder nicht) geschmiert werden " ingmarisiert", nicht schlecht und irgendwie ein geiler Ausdruck.
Fehlt nur noch das (tm). :D

[Werbung]Ich möchte betonen, dass man nur bei meiner Methode den besten Kosten/Nutzen-Effekt hat, denn schließlich kostet jedes nachschmieren, selbst mit Kupferpaste Zeit. Und Zeit ist Geld wie wir bekanntlich wissen.

Ausserdem muss man sie danach wieder aussen trockenwischen, was ja auch Zeit kostet. Also reinigen vor dem Nachschmieren, nachschmieren, aussen trockenwischen, das sind doch locker 15min pro nachschmieraktion.

Wenn ich 10EUR spare weil ne Kette länger hält, aber dafür 1-1,5h Freizeit aufbringe, lohnt sich das ja irgendwie nicht.
 
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Mich würde nur mal interessieren, wo man denn so ein Heißzylinderöl her bekommen kann?

Vor allem hilft da die korrekte Bezeichnung: Heißdampf-Zylinderöl - Warum bzw. ob das für hohe Flächenpressungen an Ketten besonders geeignet ist, würde mich interessieren.

David
 
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Hallo Ingmar,
Ist das am Upright?! Ansonsten würde ich dir dringend mal ne bessere Kette empfehlen. Was fährste denn da?
Die Kette ist eine Connex-900 von Vippermann, allerdigs als Meterware auf der Rolle gekauft. Und Ja nateurlich auf dem RR, da haelt eine Kette je nach Qualitaet, und Wetter/Jahreszeit zwischen 6 und 7Mm, auf dem Alien haelt dieselbe Qualitaet 12-17Mm. Meist brauche ich auf dem UP 3-4 Ketten im Jahr, auf dem Alien meist 2 . Meine Juengste war jezt 2Semester in Hamburg und hatte das Alien mit, da hat eine Kette geradeso ausgehalten 1,1% gedehnt, also hoechste Zeit. Sie ist zwar 28Mm gefahren, aber dort oben bei den Nordlichtern ist ja alles flach, da ist die Belastung nicht so enorm wie hier in Thueringen, im Gebirge.

mfG
Matthias
 
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Hallo,
Na, und wenn man sich einfach ne Dose Kupferpastenspray hernimmt und der Kette damit ab und an ne Dosis gibt ... hilft das nicht auch schon enorm?
Nein, leider nicht, weil es so nicht dahin gelangt wo es hin soll, jedefalls nich vor dem Dreck. Die Kette ist ja innerelich im Vakuumtraenkverfahren vom Hersteller vollstaendig mit Fett gefuellt worden.

Oder man machts wie schon o. beschrieben: ne 2:1 Mischung aus Heißzylinderöl und Kupferpaste und ab und an damit die Kette ölen - man muss sie ja nicht jedes mal einkochen damit.
Das Oel ist bei normalen Temperaturen sehr Zaehfluessig, eher wie Schmierfett und sehr Klebrig, das muss man sehr stark erhitzen damit es fliest, oder mit Benzin verduennen. Zum nachschmieren nehme ich es mit Benzin verduennt. Aber da ist es dann fuer das Kupfer schon zu spaet, weil Verschleiss und Verschmutzung schon da sind.

Mich würde nur mal interessieren, wo man denn so ein Heißzylinderöl her bekommen kann?
Ich hab noch, aus alten Zeiten, einen Vorrat ... Aber es ist im Zweitaktmotorenoel, da ist es mit einem Schwerbenzin vorgemischt.

mfG
Matthias
 
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AW: Kettenschmierung?

Hallo,
Warum bzw. ob das für hohe Flächenpressungen an Ketten besonders geeignet ist, würde mich interessieren.
Ich hatte einfach einen Vorrat ... und weil es ein ser zaehes Oel ist und nach verdunsten des Benzins da bleibt wo es hingekrochen ist, nahm ich es um die Fahrradketten nachzuschmieren. :cool: und es hat sich halt bewaehrt ...

mfG
Matthias
 
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Hallo Ingmar,

Die Kette ist eine Connex-900 von Vippermann, allerdigs als Meterware auf der Rolle gekauft. Und Ja nateurlich auf dem RR, da haelt eine Kette je nach Qualitaet, und Wetter/Jahreszeit zwischen 6 und 7Mm,
Ja wenn du die Rolle schon hast. Wenn die mal alle ist probier mal die Campa C9.
 
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Ich hab grad die Campa C9 von der Speedmachine abgenommen, weil ich sie aufs M5-Alltagsrad packen will und die SPM soll die neuen Campas bekommen.

Ich wollte grad den Verschleiss nach >5Mm messen. Tja, da ist kein Verschleiss, bzw. es ist schon Verschleiss, aber die Messwerte gehen von 253,8mm bis 254,1. Eine fabrikneue Kette sollte 254mm haben. Die Campa hat also immer noch Bereiche wo sie leicht untermaßig ist.

5Mm entspricht bei 2,5facher Upright-Kettenlänge ungefähr 2Mm am Upright. Ich bin aber auch sehr bewusst Kettenschonend gefahren. Kaum bis gar nicht unter Last geschaltet und ich hab die Priorität bei großen KB/ großen Ritzeln gesetzt und einen größeren Schräglauf als weniger schädlich gesehen. Bin also lieber 52:26 gefahren als 42:21.

Pflegeaufwand in den 5-6Mm 2x 30sek mit nem trockenen Lappen drübergehen. Auf der letzten Osttour hab ich die KEtte auch im getauchten Zustand gefahren (sehr tiefe ausgedehnte Pfützen in Schlaglöchern) wie Teilnehmer bestätigen können. Danach war sie erstmal außen etwas dreckig, also dreckiger als nach Waldfahrten, wollte erst mit trockenem Lappen kurz putzen, war dann aber zu faul. Der Dreck verschwand nach paar Fahrtstunden von allein (war ja nur Staub,Lehm,sowas, nix richtig klebriges).

Allerdings kann man jetzt nach der Tauchfahrt, nach Regen mitunter schon ein leises Zwitschern vernehmen. Verschwindet aber noch von alleine.
Die C9 ist eine absolut heftige Kette.
 
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Und hier bekommt ingmarisieren eine echte konkurenz, (so kurz kann Ruhm sein) http://www.chainrunner.de/
Wäre interessant zu hören wieviel Watt so ein Ding frisst
Leider bei einer Rohloff nicht einzusetzen da die immer noch eine Pendelarm zum Ausgleichen haben.
 
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Naja, das frisst mit Sicherheit auch Energie.
Wenn man schon so einfache Kettenführung ala Singlspeed hat ist mMn ein völlig geschlossener Kettenkasten die sinnvollere Alternative.
 
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