- Beiträge
- 530
das sollten finde ich auch alle bedenken...
Tipps und Hinweise/Erfahrungen gut..
aber hier baut jemand SEIN Traumhaus...
das sollte man nicht zerreden und nicht alles in Frage stellen (schließe mich selber natürlich mit ein, falls ich das wo gemacht haben sollte)
Doch, ich denke schon dass man alles in Frage stellen darf. Sonst muss man keinen Grundriss zur Diskussion stellen. Wichtig ist ja nur, wie der Bauherr mit diesen Fragen umgeht und sie für sich selbst beantwortet. Wie Du richtig anmerkst, es ist am Ende sein Traumhaus. Aber manchmal helfen kritische Fragen einer andere Person, dass man nochmal über gewisse Sachen nachdenkt.
Ging mir übrigens genau so. Habe 3 Jahre lang Baugesetze und Zonenpläne für mein Grundstück studiert und anhand dessen geplant. Diesen Grundriss dann einer Architektin gegeben, mit der Bitte, mir dieses Haus baufertig zu planen. 2 Wochen später kam sie mit einem komplett anderen Entwurf, den sie als wahnsinnig viel besser empfand. Den habe ich mir dann 2 Wochen lang angeschaut, umgezeichnet, verbessert, bis ich am Schluss, (wer hätte es anders erwartet) wieder quasi bei dem war wie ich es am Anfang als Laie gezeichnet hatte. Und klar, für die Architektin war sicherlich ihr Entwurf "logischer, besser usw.", aber für mich stimmt mein Haus so wie ich es jetzt habe immer noch. Und klar, ein paar Sachen muss man sich vom Architekt sagen lassen, zum Beispiel dass die drei Bäder auf drei Stockwerken doch möglichst nahe übereinander liegen sollten. Es gibt ja nicht nur "Wünsche" bei einem Grundriss, sondern auch technische Anforderungen.
Einen perfekten Entwurf gibt es eh nicht, sonst würden alle Häuser gleich aussehen. Aber ich nehme an, Jack-Lee wollte ja die Meinung von anderen hören, sonst hätte er nicht seinen Entwurf eingestellt. Es steht ihm ja frei, das genau so zu bauen wie er will, oder die eine oder andere Idee versuchen einfliessen zu lassen.
Und nochmal zurück zu seinen Entwurf: mich stört vor allem das fehlende Gäste-WC, das würde ich bei doch fast 100 m2 (nicht-so-tiny) nicht weg lassen. Ich hab aber auch 4 Kinder, da sieht man das etwas anders. Und das Fenster im WC wurde glaub auch schon ausgiebig diskutiert, das würde ich mir auch nicht nehmen lassen. Dass die Toilette nicht so ins Eck gedrängt werden sollte, hat glaub auch schon jemand angemerkt.
Die Türe vom Eingang in die Küche würde ich nicht in der Ecke platzieren. Wenn man die ein bisschen (60 cm) aus der Ecke nimmt, passt da nämlich ein Schrank für Jacken, Schuhe usw. hin.
Das Fenster bei der Wohnstube würde ich mittig im Raum platzieren und nicht beim Schreibtisch. Ich persönlich habe es gar nicht gerne wenn die Sonne beim Arbeiten blendet und man deshalb ständig die Beschattung ziehen muss. Ausserdem würde das die Aussenansicht der Fassade auch verbessern, die sieht so ein bisschen einseitig aus.
Beim Zimmer Patrick würde ich gegengleich zur Wohnstube auch ein zweites Fenster machen, übers Eck.
Insgesamt finde ich die Proportionen der Zimmer (Patrick/Wohnstube) etwas unglücklich (lang, schmal) und würde deshalb die Wände noch etwas schieben.
Ist beim Eingang eine Türe mit Glaseinsatz geplant? Sonst ist das ein sehr dunkler Raum. Und die Küche wäre mir persönlich auch zu dunkel, da doch 5 m vom nächsten Fenster entfernt. Meine Küche ist in einer Hausecke und hat Fenster auf 2 Seiten. Es ist schön sich dort aufzuhalten, man sieht die Vögel vor dem Fenster wenn man am Morgen die Aufwärmphase der Kaffeemaschine abwarten muss. Für mich ist die Küche ein sehr wichtiger Ort, die würde ich nicht so weit weg von den Aussenwänden nehmen. Meine Frau und ich sind berufstätig. Wenn man einen Tagesablauf mit 9 bis 10 Stunden ausser Haus und 7-8 Stunden im Bett annimmt, bleibt kein grosser Rest. Und davon verbringt man dann halt eben den Grossteil in der Küche oder am Esstisch!
Aber ja, ich weiss, wenn man meine Ideen einfliessen lässt, ist es ein ganz anderes Haus, und nicht mehr das was Patrick will.
Herzliche Grüsse
Urs