HPV Streetmachine GTe: Umbau SRAM DualDrive (defekt) in reine Kettenschaltung

Beiträge
8
Hallo zusammen. Nachdem ich hier im Forum schon öfter mal vorbeigeschaut habe, wollte ich gerne mein gegenwärtiges Projekt vorstellen und hoffe auf euren fachliche Kompetenz.

Bei meiner Streetmachine GTe ist vor einiger Zeit die Nabenschaltung der SRAM DualDrive kaputt gegangen. Eigentlich nur der Schaltstift, so dass ich jetzt immer im ersten Gang fahre (schon lästig). Aber überall wo ich nachgefragt hatte, hieß es gleich da gibt’s keine Ersatzteile mehr. Deswegen möchte ich jetzt die DualDrive- durch eine Kettenschaltung ersetzen. Dann kann ich endlich auch am Hinterrad eine Scheibenbremse nachrüsten (bisher keine 6-Loch-Aufnahme vorhanden).

Die Fahrradwerkstätten waren bei Nachfrage zu dem Vorhaben leider etwas zurückhaltend. Das beste war noch das Angebot meiner lokalen Werkstatt, ich solle mir alle Komponenten besorgen und er würde die dann einbauen. Daher habe ich mich mit dem Thema intensiver auseinandergesetzt.

Das Ergebnis meiner Überlegungen/Recherchen
  • ich möchte nicht auf die Drehgriffschaltung verzichten, die finde ich gerade am Untenlenker optimal (außerdem sind meine Lenkerenden schon besetzt)
  • ich möchte einen großen Schaltbereich, also mind. 10er Ritzelpaket. Ich fahre zwar noch nicht lange auf dem Liegerad, habe aber schnell festgestellt, dass dabei viel Schalten angesagt ist
  • passende Drehgriffschalter habe ich nur bei SRAM für 11-Gang-Schaltungen gefunden
  • das bedingt ein passendes Schaltwerk
  • die 11er Ritzelpakete haben typischerweise 11-42 Ritzel, auch das muss das Schaltwerk bewältigen. Als Ritzelpaket kommt z. B. so etwas wie SRAM NX 11-42 in Frage (oder entsprechendes von Shimano), das passt auch an die übliche Freilauf-Nabe. Ich möchte keine herstellerspezifischen Naben, von denen ich nicht weiß, ob es da in drei Jahren noch Ersatzteile gibt
  • das 42er Ritzel eröffnet die Möglichkeit ein Zweifach-Kettenblatt einzusetzen. Macht das Rad und das Schalten etwas leichter. Mir schwebt hier eine Kombination 52/36 vor. Die hat laut Entfaltungsrechner den gleichen Bereich wie die ab Werk vorgesehene 10er Schaltung mit Dreifach-Kettenblatt (30/42/52). Wahrscheinlich reicht für die üblichen Fahrten sogar das große Kettenblatt (Rhein/Ruhr, da gibt es nicht sooo viele herausfordernde Steigungen)
Ich habe mich insofern schon etwas festgelegt, als ich mir die SRAM GX-GripShift-Schalter (2x11) und ein SRAM GX-Schaltwerk (bis 42 Ritzel) zugelegt habe. Gab es passenderweise im Sonderangebot.

Das hintere Laufrad wäre natürlich auch zu ersetzen (mit solchen Dingen wie Einspeichen/Umspeichen möchte ich mich nicht befassen). Das gibt es direkt bei HPV, aber vielleicht von anderen Anbietern (z. B. Gingko) ja noch in schöner+besser+günstiger?
Eine passende Kette (KNC für 11er-Schaltung) gibt’s auch bei HPV.

Was die Kurbelgarnitur angeht, war ich einigermaßen irritiert. Ich dachte einfach neue Kettenblätter dran und gut is’. Dann musste ich lernen, das verbaute BSA 68-Innenlager mit Vierkant-Aufnahme ist eher etwas für Einsteiger-Räder, weil schwer und dafür nicht so belastbar. Aber als Ersatz wurden dann gefühlt von jedem Hersteller mindestens zwei proprietäre Lösungen angeboten, die ich jetzt so gar nicht einschätzen kann. Am ehesten erschien mir da noch Shimanos HollowTech2-Lager als sinnvoll. Ist schon etablierter und es gibt auch Kurbelgarnituren, die zu meinen Vorstellungen passen (z.B. Shimano 105 FC-R7000 2x11 36/52 oder Shimano Tiagra – günstiger, aber eigentlich für 10er Schaltungen, nur sollte das bei Kettenblättern keine so große Rolle spielen). Die brauchen auch keine speziellen Umwerfer oder Spezialketten.
Bei der Gelegenheit bin ich dann auch gleich auf ein Thema gestoßen, über das ich mir bisher gar keine Gedanken gemacht hatte, nämlich die Länge des Kurbelarms. Die ist zur Zeit 170mm. Für meine Körpergröße/Schrittlänge (185/88 cm) wird aber 172,5 oder 175mm vorgeschlagen. Gilt das eher für Aufrecht-Räder, oder auch für ein Liegerad? Hier ist die Gefahr in Kurven mit der Pedale aufzusetzen nicht vorhanden, aber dafür könnte ich leichter mit dem Vorderrad in Kontakt kommen.

Am liebsten würde ich gleich loslegen, aber vielleicht gibt es von eurer Seite noch ein paar gute Tipps?
 
.. Eigentlich nur der Schaltstift, so dass ich jetzt immer im ersten Gang fahre (schon lästig).

.. Aber überall wo ich nachgefragt hatte, hieß es gleich da gibt’s keine Ersatzteile mehr. ...


Deswegen möchte ich jetzt die DualDrive- durch eine Kettenschaltung ersetzen. Dann kann ich endlich auch am Hinterrad eine Scheibenbremse nachrüsten (bisher keine 6-Loch-Aufnahme vorhanden).
Schon mal bei Ebay geschaut? Ich habe es eingetippt und ein Schaltstift gefunden. Zwar nicht der billigste, aber einfacher als ein Umbau. Außerdem würde ich nicht freiwillig auf Daul Drive verzichten.:


Lieben Gruß

Uli
 
Hallo Uli,
vielen Dank für deine Antwort. Ja, daran hatte ich zuerst auch gedacht. Habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Zuerst, weil mein Vertrauen in die Haltbarkeit doch ein wenig gelitten hat. Zudem habe ich den Eindruck, dass sich die Verluste der beiden Schaltungen addieren, gerade dann, wenn viel Leistung nötig ist (1. Gang bei Steigungen, 3. Gang für höhere Geschwindigkeit). Wie relevant das wirklich ist, sei dahingestellt, rein subjektiv. Ich bin halt Kettenschaltungen gewöhnt. Die fühlen sich irgendwie direkter an.
Schließlich lässt sich an der jetzigen Nabe keine Scheibenbremse anbringen. Nachdem ich vorne auf Scheibenbremse umgerüstet habe, will ich das auf jeden Fall auch hinten umbauen.
Viele Grüße
Frank
 
Deine Vorbehalte gegen das Vierkant Lager nebst Kurbeln kann ich nicht nachvollziehen. Möglichst leicht ist bei einem eher gewichtigen Reiserad wie der Streetmachine wohl die falsche Strategie, oder das Rad die falsche Basis.
Möglichst unkompliziert mit schnell und günstig verfügbarem Ersatz wenn’s darauf ankommt ist in Vierkant sowohl auf das Lager wie auch auf den Kurbelsatz anwendbar. Dazu noch die größte Auswahl an Kurbellängen.
( wobei die 170 zu 172,5 weniger ausmacht als die Frage ob du mit Sneaker oder Halbschuhen fährst( Sohlendicke) )
 
Das "möglichst leicht" kam wohl falsch rüber. Das spielt weder bei der Auswahl der Kettenblätter noch des Lagers eine Rolle. Allenfalls als netter Nebeneffekt. Im Gegenteil, das Feilschen um jedes Gramm konnte ich noch nie nachvollziehen (abgesehen von Rennrad-Profis). Auf das Lager bin ich nur deshalb gekommen, weil ich keine meinen Vorstellungen entsprechenden Kurbelsatzgarnituren mit Vierkant gefunden hatte. Ach ja: Einer der Fahrradhändler, den ich dazu gefragt hatte, hatte das auch gleich wie selbstverständlich vorgeschlagen. So mit dem Unterton, das mit den Vierkant-Lager ist ja nicht so dolle. Und um mir so eine Kurbel-Garnitur selbst zusammenzustellen fehlt mir ehrlich gesagt etwas der Überblick, ich könnte noch nichtmal genau sagen, was da zur Zeit verbaut ist. Da sollte ich wohl noch etwas Zeit investieren.
Ich habe die Streetmachine als Tourenrad und für den Alltag gekauft, denn längere Touren auf meinem bisherigen Aufrecht-Tourenrad empfand ich nur noch als Qual. Diese Rolle erfüllt die STM für mich voll. Wobei ich das Rad nicht wirklich als schwer empfinde.
Die Kurbellänge fand ich deswegen interessant, weil ich eher die Tendenz zu einer niedrigen Trittfrequenz habe. Schnelles Treten empfinde ich oft als anstrengender, auch wenn die einzelne Umdrehung an sich leichter ist (niedrigerer Gang). Eine größere Kurbellänge käme dem meines Wissens entgegen. Aber auch da mache ich keine Wissenschaft draus. mit den 170mm komme ich bisher gut zurecht.
Und was die Schuhe angeht: Zur Zeit nehme ich üblicherweise meine Jogging-Schuhe (mit Gel-Sohle), im Winter dann die festen Schuhe mit der dicken Sohle.
 
Die Kurbellänge fand ich deswegen interessant, weil ich eher die Tendenz zu einer niedrigen Trittfrequenz habe

Dann solltest Du genau daran arbeiten und versuchen, die Trittfrequenz auf der STM etwas anzuheben - Deine Knie werden es Dir danken. Die 170er Länge ist vor diesem Hintergrund bei einer 88er IBL erstmal völlig ok. Wenn es irgendwann in den Knien zwickt, dann könntest Du nochmal in Richtung anderer Kurbeln überlegen - aber dann sollten das eigentlich kürzere sein. Oder halt einfach bei gleicher Kurbellänge dasselbe Tempo mit kürzerer Übersetzung bei logischerweise höherer Drehzahl fahren. Ich bin zumindest genau da gelandet.

Die von Dir angedachte KB/Ritzel-Kombi bringt bei 26" HR mit "normal" dicker Bereifung über 1,70m kürzeste Entfaltung. Das reicht für den Alltag und die eine oder andere Brückenauffahrt sicher aus. Falls Du aber vorhaben solltest, das Radl auch mal "bestimmungsgemäß" mit ordentlich Gepäck zu bewegen, würde ich eher etwas in Richtung von max. 1,50 anstreben. Ist auf Dauer dann auch besser für die Knie.
Die DD läuft doch im 1.Gang - da kannste ja Mal schauen, was jetzt so am kurzen Ende für Entfaltungen anliegen und auf welche Trittfrequenzen und Geschwindigkeiten Du an den interessanten Stellen kommst.

Wenn Du Dir dann klar bist, was vorne als kleines Blatt hin soll, kannst Du schauen, was es gibt. Ob Vierkant oder HT2 wäre mir eigentlich wurscht...solange Qualität, Zähnezahl und Kurbellänge passen.

LG Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
So mit dem Unterton, das mit den Vierkant-Lager ist ja nicht so dolle.
wenn Null Pflege investiert wird und das Vierkantlager fest gerottet ist, dann ist es evtl. schwierig, die Kurbeln abzunehmen (wobei das mit Kriechöl und einwirken lassen dann auch kein Problem ist). Habe Beides: 4-Kant und Hollowtech II. Das Abnehmen des Kettenblatts ist bei Hollowtech einfacher (wie oft macht man das schon?), aber bei 4-Kant hast Du einen geringeren Q-Faktor. Bei einem Aussenlager ist das konstruktionsbedingt anders. Fragt sich, ob Du das brauchst willst.
Falls es sich um eine 9-fach Kassette handelt, kannst Du evtl. das bisherige Kettenblatt mit 11-fach weiter verwenden (11-fach Ketten sind schmäler als 9-fach). So kannst Du spüren, wie wichtig Dir der Q-Faktor ist. Und ob die bisherige Kurbellänge Dir gut tut. Bei einem Wechsel/Neukauf von Kettenblat und Kurbelgarnitur würde ich mir einen Umstieg auf Hollowtech überlegen.
Es gibt einen Versender/Händler, der sich auf 4-kant Lager und die entsprechenden Kettenblätter (in guter bis sehr guter Qualität je nach Preisniveau) spezialisiert hat: https://www.radplan-delta.de/antriebe/antriebe.html
Gegenüber Billig-Komplett Garnituren etwas höherpreisiger...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das beste war noch das Angebot meiner lokalen Werkstatt, ich solle mir alle Komponenten besorgen und er würde die dann einbauen.
das Angebot würde ich in Anspruch nehmen (und halt für die Beratung bei der Auswahl der passenden Komponenten/Tretlager auch noch etwas zahlen und gegebenenfalls über Deinen lokalen Händler kaufen). Lohnt sich u.a. wegen der Kettenlinie.
Zum Einlesen:
 
Vielen Dank für eure Antworten!
@Höhlenstein: Das mit der Kniebelastung beim Liegerad habe ich schon öfter hier gelesen, auch der Händler hatte das bei Einstellung damals erwähnt. Hatte ich bisher glücklicherweise nicht einmal ansatzweise Probleme damit. Wahrscheinlich macht mein Streckmuskel im Oberschenkel vorher schon schlapp ;) Aber ich denke du hast recht, ich werde das bei der 170er Länge belassen. Vielleicht werde ich mir doch einen Trittfrequenzzähler zulegen, um das besser im Auge zu behalten. Was die Entfaltung angeht, da orientiere ich mich an dem, was für die Rohloff-Schaltung bzw. die 3x10-Kettenschaltung bei HPV so anliegt. Gepäck plus Steigung hatte ich bisher noch nicht, aber die Kombination 1. Gang mit größtem Ritzel war bei meinem Testhügel hier war schon heftig. Wie groß die Steigung dort (Alsumer Höhe in Duisburg) genau ist weiß ich nicht. Aber auch mit meinem bisherigen Aufrecht-Rad habe ich da meine Schwierigkeiten. Und als ich da letztens beim Joggen rauf bin, habe ich das auch nicht komplett durchgehalten. Sagt aber vielleicht mehr über meine Kondition aus ;). Jedenfalls war auf der STM zum Schluss die Geschwindigkeit so niedrig und die Trittfrequenz so hoch, dass ich erst die komplette Wegbreite brauchte und dann aufgehört habe, bevor ich umfalle. Ist aber wahrscheinlich auch Übungssache. Bei meinen üblichen Wegen gibt es zwar auch ein paar Steigungen, aber ich eigentlich benutze ich zur Zeit nur die vier kleinsten Ritzel. Aber von daher bin ich skeptisch ob mir eine niedrigere Entfaltung wirklich weiter hilft. Auf der anderen Seite: Die Kombination 3. Gang und 11er Ritzel hatte ich meiner Erinnerung nach auch nie genutzt. Vielleicht sollte ich doch eher die Kombination 50/34 erwägen, da wäre die Entfaltung am unteren Ende ca. 10cm kleiner.
@schlawag: Habe zur Zeit eine 8fach Kassette. Aber ich dachte, die Innenbreite der Kette wäre bei allen Kettenschaltungen gleich? Oder sind Probleme zu erwarten, wenn ich die 11er Kette mit dem jetzigen Kettenblatt ausprobiere? Und ob ich den geringeren Q-Faktor brauche? Ich vermute einmal nicht. Fühlt sich eventuell etwas "natürlicher" an. Könnte ich aber erst beurteilen, wenn ich den Unterschied ausprobiere. Weil du die Kettenlinie erwähnt hattest: Spielt die bei der langen Kette überhaupt eine Rolle? Und vielen Dank für den Link, das sieht sehr interessant aus. Und die Preise sind eigentlich auch ganz OK. Bisher hatte ich größere Kettenblätter nie für Vierkant-Lager gefunden. Bin mir nur nicht ganz klar, ob die Achse lang genug ist (zur Zeit ist nur ein Kettenblatt aber je ein Kettenschutzblatt rechts und links montiert).
 
Das Abnehmen des Kettenblatts ist bei Hollowtech einfacher (wie oft macht man das schon?),
quatsch: meinte das Demontieren von Achse und Kurbel
dachte, die Innenbreite der Kette wäre bei allen Kettenschaltungen gleich?
Zu den Abmessungen (Innenbreite, Aussenbreite):
Und ob ich den geringeren Q-Faktor brauche? Ich vermute einmal nicht. Fühlt sich eventuell etwas "natürlicher" an.
https://www.velonerd.cc/q-faktor-definition-messen/: "Eine geringere Bewegung der Kniegelenke wäre beim Fahren nämlich optimal, um Verletzungen vorzubeugen. " Stimmt das?
Und wenn Du so einen dual-drive Stift kaufst, den einbaust und erst 'mal testest, welche Enfaltung Du brauchst bzw. alternativ die 8-fach Kassette auf einem neuen Hinterrad, das Du ja eh für 11-fach benötigst, testest?
@Höhlenstein hat das ja schon angesprochen: "Wenn Du Dir dann klar bist, was vorne als kleines Blatt hin soll, kannst Du schauen, was es gibt."

Irgend 'was war da mit Zwischenringen, die Du dann brauchst (?).
sind Probleme zu erwarten, wenn ich die 11er Kette mit dem jetzigen Kettenblatt ausprobiere?
kann ich nichts dazu sagen: 8-fach lt. wikipedalia 6.5 bzw. 6.8mm Aussenbreite Kette (k.A. wie dick das Kettenblatt ist) gegenüber 5.5mm (11-fach). Wenn das Kettenblatt zu "dick" ist, kann sich die Kette für den Schräglauf kleinstes/grösstes Ritzel nicht so gut bewegen, wobei das beim Liegerad mit HR Antrieb eigentlich egal sein sollte.... Sehe da eher die grösseren 8-fach Abstände zwischen den Kettenblättern als Problem edit, aber Du hast ja 1x8 und hinten die Nabe, oder? Müsstest Du im Forum mehr dazu finden. Oder googeln mit "kettenblatt 8-fach kette 11-fach" oder ähnlichem. Werde bei mir eine 11-fach Kassette (mit max. 36 Zähnen) mit einem 9-fach Kettenblatt probieren (das Kettenblatt ist noch in sehr gutem Zustand und ich hab nur ein Kettenblatt). Ob die Kette auch nach dem Motto "was nicht passt, wird passend gemacht" wirkt?
Irgendwo in den Tiefen des I-net gibt's Kompatibilitätstabellen.
Edit: anscheinend ist die Innenbreite des Kettenglieds bei 8-fach etwas breiter:
 
Zuletzt bearbeitet:
Velonerd -was es alles so für Seiten gibt. Aber im Prinzip habe ich den Q-Faktor so verstanden wie beschrieben. Nur dass es nicht nur das natürlichere Tretgefühl betrifft, sondern auch eine erhöhte Belastung des Kniegelenkes bzw. Verletzungsgefahr bedeutet, war mir nicht klar. Ich habe das einmal nachgemessen und wenn ich das korrekt gemessen habe, sind das bei mir zur Zeit 136mm. Kommt mir wenig vor.
Zum Entfaltungsbereich: Die Kombination 11er Ritzel im 3. Gang habe ich meines Wissens bisher nicht genutzt. Von daher ist das obere Ende des Bereichs wohl nicht ganz so ausschlaggebend. Die drei großen Ritzel zuletzt, als mich mein Navi auf einen Waldweg gelotst hatte: sandiger Untergrund, von schweren Forstmaschinen aufgewühlt und von tagelangen Regenfällen in ein Feuchtbiotop verwandelt. War anstrengend und vor allem nervig, aber ging. Und das Schöne: Kleidung und Schaltung blieben weitgehend sauber.
Gestern hatte ich meinen alten Schlüssel für das Vierkant-Lager ausgegraben. Eigentlich eher ein Billigteil, die Kurbeln ließen sich damit aber ohne besonderen Aufwand abnehmen. Sah sauber aus. Die Achse hat 112mm Länge.
Im Moment tendiere ich dazu, es beim jetzigen Lager zu belassen und einen Kurbelsatz 50/34 bei Radplan Delta zu besorgen.
 
Und was die Kette angeht, den Wikipedalia-Artikel kannte ich und hatte den so verstanden, dass zwar die Außenbreite variiert, Länge, Innenbreite etc. aber gleich bleiben. Deswegen auch der höhere Verschleiß bei den 11er Ketten. Wobei ich hoffe, dass der bei den längeren Ketten am Liegerad nicht so ins Gewicht fällt, vor allem, wenn mehr auf dem großen Kettenblatt und größeren Ritzeln gefahren wird.
 
Ah, hatte gerade gesehen, das mit der Innenbreite gilt ab 9fach-Schaltungen. Die anderen sind um 1/128“ breiter. In zivilisierten Einheiten sind das knapp 0,2mm. Ich gehe mal nicht davon aus, dass sich das bemerkbar macht.
 
Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich wollte gerne zusammenfassen, wie ich meinen Umbau schließlich ausgeführt habe.

Bei der Kurbelgarnitur bin ich beim Vierkant-Lager geblieben, habe mir bei dem vorgeschlagenen Radplan Delta die Kurbelgarnitur "Eifel" mit 50+34 Kettenblatt geholt. Die Kurbellänge habe ich bei 170mm belassen, das passt. Macht einen guten Eindruck. Und ist auch recht leicht.

Um das auszugleichen ;), habe ich meinen verschlissenen 40mm Marathon Racer-Reifen am Vorderrad durch einen 47mm Marathon Plus ersetzt. Fährt sich deutlich besser. Mit dem Vorgänger kam ich auf aufgeweichten Wegen, wie sie jetzt in der dunklen Jahreshälfte eher die Regel sind, gerne mal ins Schlingern, mit den neuen ist das eher die Ausnahme. Mag sein, dass die dünneren Racer auf trockenem Asphalt oder beim Beschleunigen schneller sind, aber auf den Wegen, die ich üblicherweise fahre, habe ich keinen Unterschied bemerkt, im Gegenteil.

Auch ein neues Tretlager "Neco" habe ich gleich dazu genommen. Hatte ich eigentlich nicht vor, war aber sinnvoll. Das Neco-Lager läuft butterweich, im Vergleich dazu fühlte sich das eingebaute an wie eine Kaffeemühle. Hatte vielleicht schon einen Schlag weg. Umwerfer ist ein Microshift 2x9. Bei Bestellung der KNC-Kette hatte ich glücklicherweise noch gesehen, dass ich für den Schaltzug zum Umwerfer noch ein paar Kleinteile brauchte, wäre sonst etwas schwieriger geworden. Bei der Kette handelt es sich um eine "e"-Version, also für Pedelecs. Hält hoffentlich etwas länger. Die bisherige Kette wäre sowieso fällig gewesen, die war so gelängt, dass sie komplett in die Kettenlehre gefallen ist. Hatte mich in letzter Zeit auch nicht mehr darum gekümmert.

Das Hinterrad habe ich mir bei Gingko zusammenbauen lassen, da ist jetzt eine Bitex BX201-Nabe für 11Gang-Shimano drin. Macht einen sehr guten Eindruck. Das 11Gang SRAM GX-Schaltwerk (und die dazugehörigen GX-Drehschaltgriffe) hatte ich ja schon, das Ritzelpaket habe ich von SunRace (11-42T) genommen. Warum nicht auch SRAM oder Shimano? Eigentlich kein besonderer Grund. Hauptsächlich weil die immer damit werben, wie toll ihre Ritzelpakete doch mit ihren Ketten laufen. Da hat sich mir immer der Gedanke aufgedrängt, mit anderen Ketten (wie KNC) ist das womöglich nicht der Fall.

Das Ganze habe ich dann auch selbst zusammengestrickt. War im Endeffekt gar nicht so schwierig. Habe auf jeden Fall eine Menge dabei gelernt. Die Kette zu checken und auch auszuwechseln, ggf. auch mit Ritzelpaket, ist jetzt keine Hürde mehr.
Hat sich das gelohnt, da kam ja doch ein ganz schöner Betrag zusammen? Ich finde eindeutig ja, meine Erwartungen sind doch deutlich übertroffen. Das Rad fährt sich einfach besser, besonders in den ganz niedrigen und ganz hohen Gängen, wo es darauf ankommt. Das Fahren macht jetzt einfach mehr Spaß.

Die 11Gang-Schaltung hilft mir auch sehr dabei, die Bewegung nicht über Kraftanstrengung, sondern über eine höhere Trittfrequenz zu erreichen. Die Abstufungen sind einfach günstiger. Nett ist auch, dass ich wegen des größeren Umfangs an Übersetzungen den Umwerfer auf meinen üblichen Wegen nicht brauche, egal ob großes oder kleines Kettenblatt. Wobei ich eher letzteres bevorzuge, weil ich davon ausgehe, die größeren Radien der Kettenblatt/Ritzel-Kombination belasten die Kette etwas weniger.

Daher vielen Dank an alle für die hilfreichen Tipps, die haben mir sehr weiter geholfen!
 
egal ob großes oder kleines Kettenblatt. Wobei ich eher letzteres bevorzuge, weil ich davon ausgehe, die größeren Radien der Kettenblatt/Ritzel-Kombination belasten die Kette etwas weniger.

Haste verdreht? Und es sind die Radien in Kombination mit den Kettenzugkräften, die bei den größeren Paarungen trotz u.U. identischer Übersetzung/Entfaltung geringer ausfallen.

Ansonsten Glückwunsch zum offensichtlich gelungenen Umbau!

LG Holger
 
Ich gebe zu bedenken das der Verlust der Dual-Drive auch das Schalten im Stand wegnimmt.
Oh, habe im 7ten angehalten. Ach, nicht schlimm, ich schalte einfach die Nabe von 3 in 1 und los geht es.
Ich finde die 3x7/DualDrive super.
 
Ich habe gerade bissl Glühwein getrunken - das Statement lautet also: die Dual Drive zeigt ihre Vorteile im Stand?

Ernsthaft: natürlich hat sie unbestreitbare Vorzüge - aber die halten sich bei Laufrädern größer 20 Zoll in eng gesteckten Grenzen. Ich habe bisher zwei 20er Räder (Alligt Kruiser und HP Spirit) auf Kettenschaltung umgerüstet.
Und ja, damit handelt man sich ohne Umwerfer schon Nachteile ein - man braucht ein relativ großes "größtes Ritzel" und das wiederum verlangt nach einem Schaltwerk, das "bodennah" agiert und - man verliert die Schaltbarkeit im Stand.

Aber: mit beiden Rädern war ich hinterher spürbar schneller unterwegs. Zwar mit größeren Gangsprüngen, aber besonders bergauf mit deutlich weniger Verlust im Antrieb. Wenn das "nur" 5% weniger Wirkungsgrad sind, dann merke ich 5% deutlich.

Die SPM mit 26"-HR war auch sofort dran - und bekam erst eine Rohloff spendiert und jetzt ist sie mit 3x7 Kettenschaltung unterwegs. Odscool - aber wunderbar!

LG Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
vielleicht OT, aber bei Hollowtech: gibts da eine Kurbel markierung, dass die beiden Kurbeln um genau 180 Grad versetzt sind?
Wenn nicht, stelle ich es mir schwierig bei diesem hundertfach fein nuten zeugs Achse genau den Winkel zu treffen...
 
die Dual Drive zeigt ihre Vorteile im Stand?
satirisch: spätestens wenn sie kaputt ist und "im Stand", da das entsprechende LR dann nur rumsteht...
Ich hab noch ein Vorteil von Dualdrive bzw. Vorgängerversionen: bei manchen LR Bauarten ist das dann besser mit der Kettenführung (z.B. wavey), da wäre vorne dreifach mit der rechts-links auslenkung des Zugtrums schwieriger es gut zu bewerkstelligen. Bei meinem wavey ist es dann noch so, dass vorne beim einfach KB links uind rechts n fetter Schutzring dran ist, da kann die Kette wirklich nicht abspringen : )
Ich würde sagen, ohne große Geschwindikgeitsambitionen ist das 3x7 DD schön alltagstauglich laut meiner Erfahrung...
Aber: Glückwunsch dem Faden Eröffner zum gelungenen umbau und viel Spass mit der Streetmachine, ist ja schon ein älteres Modell, eigentlich gut, wenn sowas noch fleissig rumgefahren wird (muss da an mein Wavey und Sinner phantom denken) : )
 
Zurück
Oben Unten