AW: Hamburg-Berlin am 12.10.2013
...ich habe die Highracertruppe, in Persona, nicht mehr gesehen. Auch sonst stach mir keiner ins Auge. Lidas Rad stand auch am Sporthotel, Ihn selbst habe ich nicht gesehen. Günnie und ich konnten kurz quatschen... die Velomobilisten (bis auf Guzzi jetzt) kenne ich nicht persönlich.
Och Mensch, Torsten. Das ist ja nun echt Schade, denn gegenüber der Essesausgabe hatten wir ein richtiges schönes Forumstreffen. Außer ReneF, Radwunschmeister und dooxie, die du ja schon auf der Strecke getroffen hast, waren auch noch JanK, Jostein, Bergschnecke, Lida, Guzzi, Leonardi, Frischgestrichen, mein altes RR-Team der Heidjer und meine Wenigkeit dort. Ärgerlich, dass du uns nicht entdeckt hast, denn als ich dich noch am Eingang getroffen habe, waren ich und meine Heidjer gerade vom Tisch aufgestanden, um ins Hostel zu fahren.
Für mich war es dieses Jahr eine dieser Veranstaltungen, die ich nicht missen möchte. Gerade an solche suboptimalen Verhältnisse erinnert man sich doch im Nachhinein immer gerne zurück ("Weißt du noch, damals...
).
Neben den sich ständig verschlechternden Wetterprognosen gab es auch Berichte über Baustellen entlang der ursprünglich von mir ins Auge gefassten Strecke, so dass ich mich entschied, dieses Jahr nicht nur erstmalig mit dem Liegerad, sondern auch erstmals auf der B5 zu fahren. Und als ob Wetter und Straßenzustandsberichte nicht schon genug wären, versuchten die lieben Kollegen auch noch während der ganzen Woche, mich mit allerlei lustigen Infektionskrankheiten anzustecken. Wobei ich mir am Vorabend nicht ganz sicher war, ob es ihnen nicht auch gelungen war. Vorsichtshalber habe ich also eine halbe Rolle Toilettenpapier im Topcase untergebracht
.
Mit den Heidjern bin ich also in aller Frühe nach Altengamme gefahren und erstmals in 4 Jahren ist es uns auch gelungen, in Ruhe zu frühstücken. Trotzdem den Start fast verpasst, weil man sich mal wieder festquatscht
. Meine Ambitionen, irgendwann auch einmal unter 9 Stunden zu bleiben, hatte ich wegen des angesagten Ostwindes ohnehin ad acta gelegt. Als realistisches Ziel hatte ich mir gesetzt, mich nicht noch vor der Elbbrücke Geesthacht vom 2 Minuten nach mir startenden Guzzi "kassieren" zu lassen
.
Tatsächlich hatte Guzzi (zusammen mit den 1 Minute nach mir gestarteten Heidjern) mich erst bei der Auffahrt zur B209 eingeholt. Egal, ich fuhr weiterhin mein Tempo. Derweil ging der Nieselregen erst in normalen, dann in starken Regen über.
Ich überlegte kurz, ob ich anhalten und die Regenjacke anziehen sollte, aber da es mir nicht kalt wurde, fuhr ich erst einmal weiter.
Später, ich glaube in Bleckede, holte ich Guzzi dann wieder ein. Er fuhr zu dem Zeitpunkt etwas langsam, so dass ich einen Defekt vermutete. Auf meine Nachfrage meinte ich allerdings ein "Alles Gut" zu hören. Also weiter durch den Regen.
In Alt-Garge war mir dann auch kühl genug, endlich die Regenjacke anzuziehen und eine Pinkelpause einzulegen. Wurde dann ein Doppelstop, da ich mir die Regenjacke über meinen Unterarmspiegel gezogen hatte (*Trottel, ich*).
Für die Bedingungen lief es eigentlich ganz prima und schon bald hatte ich Hitzacker erreicht. Eigentlich wollte ich direkt am Gümser See langfahren, wegen Straßenbauarbeiten in Seedorf hatte ich jedoch kurzfristig einen Track über Jasebek zusammengeklickt. Den hatte ich auch den Heidjern zur Verfügung gestellt. Während ich mich jedoch über die extreme Fehlweisung des gpx-Tracks wunderte, sind die beiden tatsächlich die Trümmerpiste am Fusse des Deiches gefahren.
Und so traf ich sie dann wieder, als sie das losgerüttelte Gepäck sortierten.
Kurz vor Kamerun hatte ich sie dann aus meinem Rückspiegel verloren, ich dachte, sie müssten noch einmal sortieren. Wie ich später erfuhr, hatte Hardy allerdings Reifenpanne und bekam mit klammen Fingern das Gummi nicht über die Felge.
In Dömitz habe ich dann nur kurz gehalten, mir ein Brötchen geschnappt und bin dann gleich weiter gefahren.
Tja, und in Lenzen habe ich dann Neuland betreten und bin Richtung Karstädt/B5 abgebogen.
Irgendwann wurde dann ein ungewöhnliches Geräusch im Antrieb immer deutlicher, allerdings hatte ich keine Meinung, deshalb anzuhalten und großartige Suchaktionen durchzuführen. Habe dann während der Fahrt unterm Sitz nachgefühlt, was denn wohl nicht stimmen könnte. Das führte neben dreckigen Fingern zu der Erkenntnis, dass das Kettenleitrohr nicht mehr fest sass. Also doch anhalten und die vorderen Bolzen der Sitzhalterung (an denen auch der Halter des Kettenleitrohrs befestigt ist) wieder festziehen (+Pinkelpause). Als ich wieder weiter wollte, zog Jostein vorbei.
Dann rauf auf die B5 und ab Richtung Perleberg. Es war etwas öde entlang der B5 und größere Freiflächen gaben dem Gegenwind die Gelegenheit, auf einsame Radler eindringlich einzuwirken
. Aber mit den Auto und LKWs war gut auszukommen, ich wurde nur einmal angehupt. OS-Kennzeichen, bei der Nähe zu Münster muss er wohl wissen, wie man mit Fahrrädern reden muss
.
Die B5 ist allerdings auch deutlich hügeliger als die elbnahen Regionen und einige Zeit hinter Perleberg musste ich dann doch wieder die Regenjacke ausziehen (+Pinkelpause). Dort auf dem Hügel ging es dann plötzlich zu wie im Taubenschlag. Erst kam Bergschnecke vorbei (und fragte, ob alles ok ist), dann Lida und eigentlich wollte ich auch noch die Heinemänner vorbei fahren lassen - aber die hielten dann vor mir und machten ihrerseits Pinkelpause.
Also weiter. Ich war immer noch erstaunt, wie schön es sich trotz der Wetterverhältnisse fahren liess.
Etwas vor Kyritz zogen dann die Heinemänner an mir vorbei. Ich überlegte kurz, ob ich dranbleiben sollte, aber der Wind wehte von schräg links herein, so dass es ohnehin keinen großartigen Windschatten gab. Ausserdem war die Gruppe nach meinem Empfinden etwas unruhig. An einer Ampel der Ortsumgehung Kyritz hatte ich dann Rot und verlor die Heinemänner komplett aus den Augen.
Und weiter auf der B5. Echt öde, ich sehnte mich richtig nach den von einem Bekannten "Alleen der Depressionen" genannten brandenburger Strassen. Die einzige Abwechslung war es, noch einmal von Lida überholt zu werden (ups, wo kam der jetzt auf einmal wieder her).
Und in Friesack war es dann soweit und ich bog auf die mir bekannte "alte" Route ab. Vietznitz, Brädikow, Paulinenaue - ich habe die verkehrsarmen Straßen richtig genossen. Allerdings musste ich vor Berge noch "in die Büsche" und die vorsorglich mitgenommene Toilettenrolle erhielt ihre Daseinsberechtigung
.
In Falkensee und Spandau zahlte es sich dann aus, dass ich mich nicht platt gefahren hatte. Denn so konnte ich noch etliche Ampelsprints gegen das Rotlicht gewinnen und mir einiges an Standzeit ersparen.
Zur Zeit tendiere ich eher dazu, nächstes Jahr wieder eine elbnahe Strecke zu fahren. Oder doch noch einmal Sub-9 versuchen?
Mit einem VM wäre bestimmt auch mal ganz interessant (aber das fällt durch jedes Kosten/Nutzen Raster
).