- Beiträge
- 58
Hi zusammen,
vergangenes Jahr habe ich mir von HP Velotechnik einen Grasshopper fx gekauft und seither ca. dreitausend Kilometer mit ihm zurückgelegt. Beim Kauf habe ich zwar einige journalistische Texte über das Fahrrad gefunden, aber kaum Erfahrungsberichte von Nutzern. Hier also meine Ansichten:
Mein Grashopper fx ist mit einer SON-Lichtanlage, der MEKS Karbon-Federgabel und einer Shimano-XT-Schaltung ausgestattet, ansonsten entspricht er einschliesslich der V-Bremsen, des Obenlenkers und des Body-link Schalensitzes der Grundausstattung.
Die Sitzposition ist mit dem breiten Obenlenker sehr entspannt: hoch genug, um in der Stadt einen ausreichend guten Überblick zu haben und sich gut sichtbar zu fühlen. Die Füsse sind mir bei mässiger Tretlagerüberhöhung noch nie taub geworden, mit der Lehne des Schalensitzes kann man stufenlos den Sitzwinkel einstellen, ich habe sie mit der Zeit immer mehr zurückgestellt, in der niedrigsten Position muss man den Kopf etwas aktiv hochhalten, bei weiter aufgerichtetem Sitz war das für mich noch nicht erforderlich. Ich fühle mich auf dem Grasshopper (wohl auch durch den breiten Lenker) sehr sicher und souverän, eher zum gleichmässigen Dahingleiten als zum Rasen animiert. Zügig vorwärts kommt man aber trotzdem, ich finde das Rad subjektiv etwas schneller als meine HP Street Machine.
Das Fahrwerk bügelt vorne mit der MEKS-Gabel auf Strassen alles weg, hinten kommen einige schnelle, kleine Stösse durch, das 20 Zoll-Hinterrad bietet etwas schlechteren Komfort als 26 Zoll. Trotzdem ist die Federung in jeder Situation mehr als ausreichend, auch wenn man wie ich eher empfindlich ist. Die Stabilität des Rades auf losem Untergrund oder Schlamm ist mit Marathon Racer-Bereifung Liegerad-typisch nicht berauschend, bei angepasster Fahrweise aber gutmütig und aus meiner Sicht besser als die der Street Machine, ich vermute, weil das Vorderrad beim Grasshopper weniger stark belastet ist.
Den Berg hoch fährt das Rad trotz des gefühlt recht hohen Gewichts ziemlich gut, die Untersetzung (Shimano XT) reicht hier auch auf Strassen in Mittelgebirgen fast immer aus.
Die Felgenbremsen (V-Bremsen) wurden mir empfohlen, das sie beim zusammenklappen des Rades robuster seien, ich finde die Bremsleistung für meine Zwecke im Flachland und gelegentlich im Mittelgebirge sehr gut, auch bei Nässe. Bei richtigen Gebirgsabfahrten würde wegen der kleinen Felgen natürlich ab und zu Pausen einlegen, damit sie abkühlen können.
Am Obenlenker kann ich mein GPS-Gerät so anbringen, dass ich es ohne Verrenkung ablesen kann, für mich ein deutlicher Sicherheitsvorteil gegenüber dem Untenlenker.
Ein dickes Plus ist der Klappmechanismus des Rades. Nach etwas Gewöhnung brauche ich für das Zusammenklappen vielleicht noch 1 oder 2 Minuten, ähnlich lang dauert es, die Nylon-Verhüllung („Schutzhusse“) anzubringen, an der man auch den Schalensitz fixieren kann. Die Schutzhusse ist für Bahnfahrten notwendig, wenn man keine Fahrradkarte lösen will. Das entstehende Paket ist noch etwas sperrig, vor allem der sehr breite Lenker trägt einiges dazu bei. In Regionalzügen und im Intercity wurde das Fahrrad bei meinen bisher 20 Transporten immer ohne Fahrradkarte akzeptiert, den ICE habe ich bisher noch nicht benutzt. Das Auseinanderklappen geht so schnell wie das Zusammenklappen. Bei umgelegten Rücksitz passt das Rad auch in Kleinwagen, in Familienkutschen natürlich in den Kofferraum. Der Klappmechanismus hat sich für mich bewährt und erweitert den Aktionsradius des Rades deutlich, ohne dass ich das Gefühl habe, mir dadurch irgendwelche Nachteile eingehandelt zu haben. Ich würde mit dem Rad ohne Zögern und schwer bepackt auf eine Fernreise starten.
Zusammenfassend ist der HP Grasshopper für mich die ideale eierlegende Wollmilchsau, die als mein einziges Fahrrad vom Alltagseinsatz bis zu mehrtägigen Touren alles prima abdeckt. Das tollste ist aber das souveräne und sportliche Fahrgefühl, dass ich richtig geniesse.
Was ich mir noch wünschen würde, wäre eine voll gekapselte Schaltung, idealerweise mit Zahnriemen und ohne Zusatzgewicht im Hinterrad, die mir das Herumstellen an der Kettenschaltung erspart. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Tretlager-Getriebeschaltung (Pinion) meinen Vorstellungen nahekommt, die müsste sich bei Liegeräder ja (eines Tages) verhältnismässig einfach nachrüsten lassen.
Ciao Iggi
vergangenes Jahr habe ich mir von HP Velotechnik einen Grasshopper fx gekauft und seither ca. dreitausend Kilometer mit ihm zurückgelegt. Beim Kauf habe ich zwar einige journalistische Texte über das Fahrrad gefunden, aber kaum Erfahrungsberichte von Nutzern. Hier also meine Ansichten:
Mein Grashopper fx ist mit einer SON-Lichtanlage, der MEKS Karbon-Federgabel und einer Shimano-XT-Schaltung ausgestattet, ansonsten entspricht er einschliesslich der V-Bremsen, des Obenlenkers und des Body-link Schalensitzes der Grundausstattung.
Die Sitzposition ist mit dem breiten Obenlenker sehr entspannt: hoch genug, um in der Stadt einen ausreichend guten Überblick zu haben und sich gut sichtbar zu fühlen. Die Füsse sind mir bei mässiger Tretlagerüberhöhung noch nie taub geworden, mit der Lehne des Schalensitzes kann man stufenlos den Sitzwinkel einstellen, ich habe sie mit der Zeit immer mehr zurückgestellt, in der niedrigsten Position muss man den Kopf etwas aktiv hochhalten, bei weiter aufgerichtetem Sitz war das für mich noch nicht erforderlich. Ich fühle mich auf dem Grasshopper (wohl auch durch den breiten Lenker) sehr sicher und souverän, eher zum gleichmässigen Dahingleiten als zum Rasen animiert. Zügig vorwärts kommt man aber trotzdem, ich finde das Rad subjektiv etwas schneller als meine HP Street Machine.
Das Fahrwerk bügelt vorne mit der MEKS-Gabel auf Strassen alles weg, hinten kommen einige schnelle, kleine Stösse durch, das 20 Zoll-Hinterrad bietet etwas schlechteren Komfort als 26 Zoll. Trotzdem ist die Federung in jeder Situation mehr als ausreichend, auch wenn man wie ich eher empfindlich ist. Die Stabilität des Rades auf losem Untergrund oder Schlamm ist mit Marathon Racer-Bereifung Liegerad-typisch nicht berauschend, bei angepasster Fahrweise aber gutmütig und aus meiner Sicht besser als die der Street Machine, ich vermute, weil das Vorderrad beim Grasshopper weniger stark belastet ist.
Den Berg hoch fährt das Rad trotz des gefühlt recht hohen Gewichts ziemlich gut, die Untersetzung (Shimano XT) reicht hier auch auf Strassen in Mittelgebirgen fast immer aus.
Die Felgenbremsen (V-Bremsen) wurden mir empfohlen, das sie beim zusammenklappen des Rades robuster seien, ich finde die Bremsleistung für meine Zwecke im Flachland und gelegentlich im Mittelgebirge sehr gut, auch bei Nässe. Bei richtigen Gebirgsabfahrten würde wegen der kleinen Felgen natürlich ab und zu Pausen einlegen, damit sie abkühlen können.
Am Obenlenker kann ich mein GPS-Gerät so anbringen, dass ich es ohne Verrenkung ablesen kann, für mich ein deutlicher Sicherheitsvorteil gegenüber dem Untenlenker.
Ein dickes Plus ist der Klappmechanismus des Rades. Nach etwas Gewöhnung brauche ich für das Zusammenklappen vielleicht noch 1 oder 2 Minuten, ähnlich lang dauert es, die Nylon-Verhüllung („Schutzhusse“) anzubringen, an der man auch den Schalensitz fixieren kann. Die Schutzhusse ist für Bahnfahrten notwendig, wenn man keine Fahrradkarte lösen will. Das entstehende Paket ist noch etwas sperrig, vor allem der sehr breite Lenker trägt einiges dazu bei. In Regionalzügen und im Intercity wurde das Fahrrad bei meinen bisher 20 Transporten immer ohne Fahrradkarte akzeptiert, den ICE habe ich bisher noch nicht benutzt. Das Auseinanderklappen geht so schnell wie das Zusammenklappen. Bei umgelegten Rücksitz passt das Rad auch in Kleinwagen, in Familienkutschen natürlich in den Kofferraum. Der Klappmechanismus hat sich für mich bewährt und erweitert den Aktionsradius des Rades deutlich, ohne dass ich das Gefühl habe, mir dadurch irgendwelche Nachteile eingehandelt zu haben. Ich würde mit dem Rad ohne Zögern und schwer bepackt auf eine Fernreise starten.
Zusammenfassend ist der HP Grasshopper für mich die ideale eierlegende Wollmilchsau, die als mein einziges Fahrrad vom Alltagseinsatz bis zu mehrtägigen Touren alles prima abdeckt. Das tollste ist aber das souveräne und sportliche Fahrgefühl, dass ich richtig geniesse.
Was ich mir noch wünschen würde, wäre eine voll gekapselte Schaltung, idealerweise mit Zahnriemen und ohne Zusatzgewicht im Hinterrad, die mir das Herumstellen an der Kettenschaltung erspart. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Tretlager-Getriebeschaltung (Pinion) meinen Vorstellungen nahekommt, die müsste sich bei Liegeräder ja (eines Tages) verhältnismässig einfach nachrüsten lassen.
Ciao Iggi