Geschwindigkeitsunterschiede Schläuche - tubeless

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Hallo zusammen,

Wir sitze eben in der Mittagspause zusammen und diskutieren warum Tubeless schneller sein soll als Butyl, etc...

Ich finde keine Erklärung. Vielleicht könnt ihr helfen.

Grüße
Flo
 
Weil es keinen Schlauch gibt der Walken muss und auch keine Reibung zwischen Reifen und Schlauch existiert.
 
es gibt keinen Schlauch, der verformt werden muss. Dafür eine dickere Seitenwand, die mehr Energie schluckt. Ein Conti GP 5000 als Version für Schläuche hat mit Latexschlauch den gleichen Rollwiderstand wie der GP5000 Tubeless
 
Der Schlauch ist extra Marerial, das durchgeknetet werden muss und zwischen Schlauch und Reifen entsteht Reibung. Dann ist es nochbetwas schwerer, aber das wird sich nicht merklich auswirken.
Dadurch, dass man weniger Angst vor Durchschlägen haben muss, da sie einem nicht den Schlauch abzwicken, kann man auch etwas weniger Druck drauf machen und hat bei rauem Untergrund venuger Vibrationen.(Vibrationen nehmen ihre Energie aus der Fahrt und strengen den Fahrer an.)
 
Danke für eure bisherigen Antworten

es gibt keinen Schlauch, der verformt werden muss. Dafür eine dickere Seitenwand, die mehr Energie schluckt. Ein Conti GP 5000 als Version für Schläuche hat mit Latexschlauch den gleichen Rollwiderstand wie der GP5000 Tubeless
Das ist ein wenig Äpfel und Birnen.

Ich präzisiere:
Gleicher Mantel, Butyl, Latex, TPU
Was ist schneller und warum?
 
Fass mal Butyl an und Latex und beweg beides ein bisschen. Zieh mal dran. Dann wirst Du spüren, dass Butyl weniger elastisch ist.
Butyl ist steifer als Latex und hat mehr Hysterese als Latex. Die Hysterese steht für die Walkverluste.

Ein Flummi (wer kennt das noch?) aus Latex springt fast wieder auf die Abwurfhöhe zurück, einer aus Butyl nicht. Daran erkennt man die verlorene Energie (ok, nicht völlig verloren, sie ist noch da, aber in der schlecht nutzbaren Form von Wärme).
 
Hm, in diese Richtung gingen auch unsere Überlegungen. Wenn man Mantel und Schlauch bei hohen Drücken als Einheit begreifen kann, dann klingt die Erklärung mit Walkarbeit durchaus plausibel.
Relativbewegung zwischen Mantel und Schlauch sollte ja auszuschließen sein.

Wie groß schätzt ihr denn die Unterschiede ein?

Danke schonmal und Grüße
Flo
 
Naja, was denkst Du, was passiert? Die Walkarbeit ist genau der Teil der Energie, die man mechanisch in die Verformung steckt, den man nicht mehr mechanisch zurück bekommt, sondern als Wärme.
Und genau der Verlust führt im Wesentlichen dazu, dass der Flummi nicht auf die ursprüngliche Höhe zurückkehrt.
 
Wie groß schätzt ihr denn die Unterschiede ein?
Auf dieser Seite gibt es Messergebnisse mit den gleichen Reifen, aber unterschiedlichen Schläuchen. Latex-Schläuche haben etwa 20% weniger Rollreibung als leichte Butylschläuche; und da gesagt wird, dass Tubeless ähnlich leicht läuft wie Latex, dürften die Verluste dort ähnlich reduziert werden.
Fass mal Butyl an und Latex und beweg beides ein bisschen. Zieh mal dran. Dann wirst Du spüren, dass Butyl weniger elastisch ist.
Butyl ist steifer als Latex und hat mehr Hysterese als Latex. Die Hysterese steht für die Walkverluste.
Anderes Beispiel: Bei Tubeless merke ich nicht unbedingt eine höhere Geschwindigkeit – aber dass der Reifen mit wenig Druck noch passabel läuft bzw. bei einem mittleren Druck komfortabler ist, d.h. sich besser Unebenheiten anpasst. Ist auch kein Wunder; bei wenig Druck wird der Reifen stärker gewalkt, und Unterschiede machen sich stärker bemerkbar. Wenn der Reifen steinhart aufgepumpt ist, walkt nichts mehr, egal ob Butyl, Latex oder Tubeless. Und auch im Winter merkt man, dass tiefe Temperaturen einen Tubeless-Reifen nicht nur weniger ausbremsen, sondern ihn auch komfortabler bleiben lassen.
 
Aber bei 45 km/h machen wohl 8 W weniger auch keine wesentlich höhere Geschwindigkeit. Selbst wenn es 2 oder 3x 8W sind (je nach Räderzahl) Das ist dann wohl eher im Labor zu messen, denn real auf dem Rad zu spüren.
Und bei niedrigeren Geschwindigkeiten ist der Leistungsvorteil vermutlich deutlich geringer.
 
Ich habe jedoch Probleme bei der Vorstellung, dass bei einem Reifen mit 6bar, dieser dünne Schlauch und dessen niedrige Rückprallelastizität den gesamten Unterschied macht
Naja, es hat schon mit der inneren Rebung bei Verformung zu tun.

Die meisten tubeless Reifen haben innen auch noch einen Butylschicht verpasst bekommen. Dies macht den Reifen luftdichter und pannensicherer im tubeless Betrieb, aber auch ein wenig langsamer. Reifen wie der Pro One TT in 406 sind als absolute Überflieger gebaut und haben das nicht. Die laufen nochmal um Längen besser, verlieren aber auch schneller die Luft und sind schwerer dicht zu bekommen.
 
Persönlich habe ich den Eindruck, dass der Unterschied zwischen Butyl - und Latexschläuchen umso spürbarer wird, je kälter es ist.
 
Hier gibts auch noch ein paar Tests.
 
Ob wirklich die Rückprallelastizität ausschlaggebend für Walkarbeit ist? Da habe ich so meine Zweifel
Ja, ganz sicher. Beim Speedskaten ist ein ziemlich sicherer Test für die Qualität einer Rolle deren Rückprall. Speedskater nehmen oft und gerne eine neue Rolle zwischen beide Hände, drehen sie an und lassen sie fallen. Durch die Rotation springt sie wieder gerade nach oben, und an der Höhe, die sie macht, kannst Du mit etwas Erfahrung sagen, ob die Rolle eher gut oder eher schlecht ist. Offensichtlich wird es im Vergleich mit Billigrollen (z.B. aus dem Supermarkt), die nur auf die Hälfte oder weniger der Ursprungshöhe zurückspringen.

Ein weiterer und damit verknüpfter Punkt ist die Deformationswelle, die ein Rad vor sich herschiebt. Je verlustärmer das geschieht und je stärker das Rad beim Abrollen ausfedert und sich von Unebenheiten abdrückt, desto schneller fährt man bei gleichem Energieeinsatz.

Mit Rädern müsste der Test genauso machbar sein. Und bei z.B. schnellen vs. pannensicheren Reifen sieht man sicher sehr deutlich einen Unterschied.
 
Mit Schläuchen kannst schiessen wie mit einem Gummiband, Latex, TPU (wobei Latex weiter fliegt weil schwerer) nur Butyl fliegt nicht. Mach dass mal Milch :LOL:
 

Loool

Bei Skaterollen und beim Flummi besteht das ganzen oder nahezu das ganze federnde Produkt aus dem gleichen Werkstoff.
Beim Reifen ist das anders und der Anteil an Butyl oder Latex wesentlich geringer.
Ich will aber nicht abstreiten, dass das korrekt ist. Ich habe trotzdem Schwierigkeiten bei der Vorstellung :)
 
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