Gepeinigter sucht erstes Liegerad

Haben sich wirklich beide Schrauben "stark gelöst"? Es ist normal, dass eine Schraube etwas Spannung verliert, wenn man die andere auf ähnliches oder höheres Drehmoment anzieht, und wenn nur die zuerst angezogene Schraube sich beim Losschrauben lockerer angefühlt hat als beim Festschrauben, kann das der Grund sein.
ja, beide Schrauben auf 11 Nm angezogen und kontrolliert.
Hab die Schrauben jetzt raus, das ganze Fett und den Dreck rausgemacht. Dann einen Minitropfen Öl aufs Gewinde und mit den angegebenen 5 Nm angezogen. Mal schauen ob das was wird.

Aber wie hier schon angesprochen, die beiden Seiten des geschlitzten Rohrs berühren sich schon oder sind kurz davor. Das bike wurde 2019 gebaut, bemerkenswert, dass das Metall so schnell kriecht.

Sollte ja ein Alu rahmen sein oder? Weil dann kann ich den Schlitz ja problemlos erweitern ohne das alles wegrostet.
 
Rost ist nur die Korrosion bei Stahl. Alu blüht auch wunderbar weg, wenn Salz (Straße, Schweiß) den Kontakt sucht. Falls du dazwischen Platz schaffen willst, dann geh später ein wenig mit Klarlack über die "OP-Wunde".
 
Dann hilft nur noch, etwas innen davon abzufeilen und zum Korrosionsschutz mit etwas Lack o. ä. zu versehen.
Sollte ja ein Alu rahmen sein oder? Weil dann kann ich den Schlitz ja problemlos erweitern ohne das alles wegrostet.
Nee, ist Stahl. Abfeilen und
Klarlack über die "OP-Wunde".
So hatte ich es bei meinem alten S-Comp gemacht.
Da die Befestigungsösen aber nicht mehr linear verlaufen, am besten Klemmung per
Gelenkbolzenschelle, um Biegebelastung der Schrauben zu vermeiden. Alternativ natürlich gleich eine oder zwei Solche.
 
Sollte ja ein Alu rahmen sein oder? Weil dann kann ich den Schlitz ja problemlos erweitern ohne das alles wegrostet.
Schwinge und Auszug sind aus Alu, der Hauptrahmen ist aber aus Stahl. Trotzdem kannst Du den Schlitz etwas erweitern und dann die Kanten überlackieren (würde ich bei Alu auch machen).
Bei meinem S Max sind die Augen der Klemmung bereits im Neuzustand ein klein wenig gegeneinander geneigt, aber der Klemmschlitz ist ca. 2mm breit.
Aber wie hier schon angesprochen, die beiden Seiten des geschlitzten Rohrs berühren sich schon oder sind kurz davor. Das bike wurde 2019 gebaut, bemerkenswert, dass das Metall so schnell kriecht.
Kriechen würde ich ausschließen. Die Risse in der Gegend sehen eher nach Schwingungsbrüchen aus, und zumindest bei der vorderen Schraube ist das auch plausibel, weil das Treten ständige Wechselbelastungen erzeugt. Wenn das nicht innerhalb weniger Kilometer bricht, sind die Belastungen viel zu klein für eine plastische Verformung.

Flux hat m.W. keine Hülsen zwischen Auszug und Rahmen, es sollte also normalerweise Reibung Alu auf Stahl sein. Du könntest, statt den Klemmschlitz auszufeilen, mal 1-2 Lagen Papier zwischenlegen (musst evtl. den Klemmschlitz mit einem Schraubenzieher zwischen den Klemmaugen etwas öffnen). Wird bei häufigem Verstellen nicht ewig halten und kann auch irgendwann schimmeln, aber lässt sich ja leicht austauschen.
 
(...)Du könntest, statt den Klemmschlitz auszufeilen, mal 1-2 Lagen Papier zwischenlegen (musst evtl. den Klemmschlitz mit einem Schraubenzieher zwischen den Klemmaugen etwas öffnen). Wird bei häufigem Verstellen nicht ewig halten und kann auch irgendwann schimmeln, aber lässt sich ja leicht austauschen.
Wie wär's mit Backpapier? Das sollte nicht schimmeln, da es keine Feuchtigkeit aufnimmt.
 
Wie wär's mit Backpapier? Das sollte nicht schimmeln, da es keine Feuchtigkeit aufnimmt.
Die Schimmelresistenz wäre jedenfalls ein Pluspunkt.
Ich weiß aber nicht, was letztlich reibungserhöhend wirkt, das meiste (weiße) Papier enthält ja eine Menge Füllstoffe. Bei Bedarf einfach ausprobieren.
 
Hab die Schrauben jetzt raus, das ganze Fett und den Dreck rausgemacht.
Diese beiden Schrauben löse ich nur sehr selten, vielleicht alle 2 bis 3 Jahre um zu kontrollieren, ob der Ausleger noch beweglich ist. Damit ich diese wieder aufbekomme, fette ich sie natürlich wie fast alle Schraubverbindungen. Für die Sitzbefestigungsschrauben z. B. verwende ich mittelfeste Schraubensicherung, weil hier viel Wechselbelastung auftritt. Die können sich schon mal lockern, aber bei der Auslegerklemmung ist das noch nie vorgekommen. Bei meinem Rad reichen auch 6 bis 6,5 Nm aus, damit der Ausleger sicher hält. Reibungserhöhende Maßnahmen brauche ich dafür nicht. Das kann aber individuell unterschiedlich sein, weil das Auslegerrohr abgedreht wurde. Da spielen die beim Abdrehen auftretenden Toleranzen natürlich eine Rolle.
 
Update:
wie gesagt alles entfettet, Tropfen Öl aufs Gewinde und mit 5 Nm angezogen, heute nochmal mit 6 Nm nachgezogen. Hält alles, auch wenn ich ordentlich in die Pedale getreten habe.
Hatte gestern auch die Kette und Schaltwerk von überflüssigen Fett/Dreck befreit und siehe da, heute hatte ich einen 21 km/h Schnitt :D
 
Es ist zu empfehlen die Schrauben etwas zu lang zu wahlen. Beim Anziehen etsteht oft auch eine leichte verbiegung der Schraube, da die beide Ösen nicht genau wagerecht gegenuber sind, voll angezogen. Irgendwann fuhrt das zu bruch. Sorge das die Schraube am Gewindeösen etwa ein Zentimeter raus schaut. Wenn die Schraube dann bricht, fasst man die mit Kombizange und dreht sie Raus. Wahre die Schraube genau so lang wie die Öse, kriegt man die kaum Raus.

Weiteren tipp, beim anziehen und lösen 1-2, 1-2 takt vorgehen und nicht eine Schraube vollstandig raus nehmen, denn das erhöht die Spannung auf den verbleibenden, beim raus drehen. Beim andrehen ist auf die zuerst Angezogene deutlich weniger spannung, wenn seine Kollege auch mitmacht.
 
hab gestern nochmal die Schrauben gelockert und die haben sich stark gelöst. Grund: die ganze Schraubverbindung trieft vor Fett. Der Installateur hats wohl gut gemeint und nicht nur Gewinde, sondern auch Kopf, gefettet (obwohl man kein Fett, sondern ein flüchtiges Öl nimmt).

Muss das ganze Zeug mal ordentlich reinigen.
Da wollte jemand ein Festrotten vermeiden. Ein löblicher Gedanke, aber geschmiert lösen sie sich. Alles gutr entfetten und dann mit Schraubensicherung (leicht oder mittelfest) sichern. Auch die verhindert Korrosion! ...und die Schrauben lösen sich nicht.

ja, beide Schrauben auf 11 Nm angezogen und kontrolliert.
Hab die Schrauben jetzt raus, das ganze Fett und den Dreck rausgemacht. Dann einen Minitropfen Öl aufs Gewinde und mit den angegebenen 5 Nm angezogen. Mal schauen ob das was wird.

Aber wie hier schon angesprochen, die beiden Seiten des geschlitzten Rohrs berühren sich schon oder sind kurz davor. Das bike wurde 2019 gebaut, bemerkenswert, dass das Metall so schnell kriecht.
Wer geschmiert mit mehr Drehmoment als angegeben anzieht, bringt die mehrfache Zugkraft auf und bekommen so einen filigranen Stahlmast locker plastisch verformt.
kann es sein, daß Flux wie HPVT eine Kunststoffhülse zwischen Mast und Rahmen vorsieht und die entfernt wurde? Falls nicht kannst Du aber immer noch die DIY-Lösung mit Packklebeband nutzen. Gibt einen hohen Reibwert und füttert den Mast auf, daß mehr Luft bleibt. Dann nochmal entfetten und mit Schraubensicherung arbeiten.

Gruß,

Tim
 
kann es sein, daß Flux wie HPVT eine Kunststoffhülse zwischen Mast und Rahmen vorsieht und die entfernt wurde? Falls nicht kannst Du aber immer noch die DIY-Lösung mit Packklebeband nutzen.
Igor empfiehlt für sein "Scopa" in diesem Fall ein passendes Stück aus einer PET-Flasche zu schneiden. Zum Ausfüttern sicher besser als Paketband, der Reibwert ist aber wohl geringer.
 
Zum Ausfüttern sicher besser als Paketband, der Reibwert ist aber wohl geringer.
Das Paketklebeband kann genau eingestellt werden und verrutscht nicht. Dafür verschwindet das PET aus dem Blickfeld.
Das musste ich erstmal googlen. Naja, wer sich sein Liegerad selber basteln will nimmt auch PET-Flaschen. Die allermeisten Selberbauer die ich kenne pfeifen aber auf die Optk.

Gruß,

Tim
 
Wer geschmiert mit mehr Drehmoment als angegeben anzieht
Schon klar, darum sind die Drehmomente ja angegeben. Über der Drehmoment Tabelle steht aber: Die Anzugsdrehmomente gelten für Schrauben mit einwandfreiem, sauberen und gefetteten Gewinden und Kopfauflagen. Trockene Gewinde etc. vernichten durch Reibung einen Teil des eingeleiteten Drehmomentes, weshalb die Verbindung nicht hält wie sie soll. Für mich ist das was der Hersteller schreibt deshalb schon sinnvoll. Natürlich muss man sich nicht daran halten, braucht dann aber auch keine Tabelle.
Nein, bei Flux gibt es keine Hülse.
 
kann es sein, daß Flux wie HPVT eine Kunststoffhülse zwischen Mast und Rahmen vorsieht und die entfernt wurde?
Bei meinem S Max war und ist keine drin. Bei den letzten Rahmenformen der anderen S-Modelle würde ich auch keine erwarten, sind ja die gleichen Rohre.
 
Über der Drehmoment Tabelle steht aber: Die Anzugsdrehmomente gelten für Schrauben mit einwandfreiem, sauberen und gefetteten Gewinden und Kopfauflagen.
Fehler im Handbuch. Erster Absatz beschreibt es richtig: Alle Schraubverbindungen mit Edelstahlschrauben und entweder Schraubensicherung oder Stopmuttern verwendet.

Bei meinem S Max war und ist keine drin.
Dann wurde der Rahmen schon plastisch verformt.

Gruß,

Tim
 
Wenn das Rohr gedehnt ist, scheint mir Auffeilen des Schlitzes sinnvoller als passende Zwischenlagen zu suchen.
Der Rahmen ist wahrscheinlich nicht gleichmäßig gedehnt, sondern mehr oder weniger trichterförmig, und was man da reinschiebt, kann klemmen (Stichwort Morsekegel).
 
bin mir sicher, dass das Rohr (zumindest von mir) nicht plastisch verformt wurde.

Wir gehen einfach mal davon aus, dass die Querschnittsfläche des Stahlrahmens größer ist als die der Edelstahlschraube.
Die Edelstahlschraube hat eine wesentlich niedrigere Streckgrenze und wenn man eine Schraube überdreht merkt man das ja doch deutlich wenn es plötzlich "weicher" wird.

Aber aktuell passt ja alles, das Rohr hält mit den 5 Nm und die geschlitzten Flächen berühren sich nicht :)
 
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