Frage zur Fahrphysik beim Tadpole

AW: Frage zur Fahrphysik beim Tadpole

Hi Pat,

hast Du den Mantel dann noch weiter benutzt - oder entsorgt und einen neuen aufgezogen...???

Hi heppo,

der Mantel hat glücklicherweise nix abbekommen und ich konnte meinen Radurlaub fortsetzen.

Gruß Pat
 
AW: Frage zur Fahrphysik beim Tadpole

sondern nur deutlich machen das der Fahrer und nicht das Schicksal das Steuer in der Hand hat (meiner Meinung nach).
Hallo,

bei schlagartigem Verlust der Luft im Hinterrad ist man dem Schicksal hilflos ausgeliefert. Glück hat derjenige, dessen Mantel auf der Felge bleibt.
Wenn der Mantel über den Felgenrand springt, hilft nur relativ geringe Geschwindigkeit um heil aus der Situation heraus zu kommen.
Blockiert das Hinterrad, wird das Fahrzeug ausbrechen.

Diese Übung habe ich mehrfach beim Fahrsicherheitstraining testen können. Da macht das sogar Spaß, weil die Auslaufzonen derart groß sind, dass ein Unfall ausgeschlossen werden kann.
Geübt wurde auf beschichtetem Asphalt, der außerdem beregnet wird. Der Trainer sitzt auf dem Beifahrersitz und zieht einmal kurz und heftig die Handbremse, sobald man die benetzte Fläche befährt. Die modernen Anlagen haben dafür eine Platte, die die Hinterachse kurz versetzt.
Das Kfz abfangen gelingt nur bei relativ geringem Tempo, wenn die Geschwindigkeit nur um wenige km/h höher ist, endet die Fahrt in einer Pirouette. Einige Teilnehmer "schafften" sogar 360 Grad, auch mit einem VW Bulli.

Hier im Forum verkauft jemand sein Evo K, weil er sich damit auf die Seite gelegt hat, da Gepäck das Hinterrad blockierte. Nachzulesen im Verkaufsfaden.

Gruß
Reinhard
 
AW: Frage zur Fahrphysik beim Tadpole

Und wenn ja, Warum? Das Hinterrad läuft doch eigentlich nur mit?

Nein, das stabilisiert die Fuhre seitwärts. weil es Seitenkräfte aufbauen kann - bzw. es Seitenkräfte abbekommen muss, um auszuweichen. Wenn diese Fähigkeit, gerichtet Kräfte aufzubauen wegfällt, entspricht die Fahrphysik einem labilen Gleichgewicht. Du versuchst also bei blockiertem Hinterrad oder auch Reifenpanne, das Trike auf der Vorderachse zu balancieren. Analog bedeutet ein Seitenkraft-Abfall an der Vorderachse das "Aufhängen" des Trikes am Hinterrad, etwas vereinfacht gesagt.

Diese Fähigkeit, Kräfte richtungsabhängig weiterzuleiten, ergibt sich aus der Achse - am frei rollenden Rad braucht es nur geringe Längskräfte, aber deutlich höhere Querkräfte, um den Reifenaufstandspunkt auszulenken. Wird diese Konstruktion gestört, überträgt der Reifenaufstandspunkt nur noch ungerichtet Kräfte, es rutscht also.

Zweiräder sind in der Hinsicht zwar identisch, allerdings ist da kein stabiles Gleichgewicht beim rutschenden Vorderrad gegeben, weil die Stützbreite der beiden Kräfte an der Vorderachse fehlt. Die Kraft am Schwerpunkt muss beim Zweirad exakt auf den rutschenden Reifenaufstandspunkt zeigen, wenn nicht, läuft das System schnell aus dem Ruder, das Momentengleichgewicht ist sehr viel schneller gestört.


Tim
 
AW: Frage zur Fahrphysik beim Tadpole

Hallo Frank,
Deswegen "fahren" Flugzeuge mit Zweibeinfahrwerk mit extremer Vorspur, was das Problem in der Regel auf eine ganz geringes Maß verkleinert.
Vielleicht ist das bei Deinen Flugmodellen so. Ich habe beim letzten Vermesen eine Vorspur von 0,3° gemessen und das entsprach exakt den Vorgaben.

Und uebrigens wen die BFU(Bundesstelle fuer Flununfalluntersuchung) festellt das ein erheblicher Anteil der Flugstoerungen bei Amateur und Leichtflugzeugen darauf zurrueckzufuehren sind, an allen Luftfahrzeuge dabei Totalschaden,entstand und 1/3 der Piloten verletzt wurden. spricht man natuerlich von einem geringen Mass ... :confused:
Wenn man allerings darin sitzt, ob als Pilot oder Passagier denkt man latuernich anders darueber.

Meine Meinung zum Problem: Bei typischen Trike Geschwindigkeiten mit max 30km/h passiert bei einem Reifenplatzer fast gar nicht. Es rumpelt was, aber solange auch der platte Reifen etwas an Rest - Grip liefert , bleibt die Fahrtrichtung erhalten.
Gott mache Dich stark im Glauben, und erspare Dir die Pruefung ... ich habe sie schon absolviert, und kein Bedarf auf "Nachschlag"
und manchmal liefert der Reifen eben keinen "Rest von Gripp" mehr springt vom Haken, und steuert quer, und erzeugt schon mal den "Kick" den Du brauchst um augenblicklich die Kontrolle zu verlieren.

mfG
Matthias
 
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Ich denke, das Problem lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass der Reifen halbwegs stabil auf der Felge bleiben muss... die Übung hab ich mit meinen Bleigummireifen (Marathon plus) schon mehrmals erfolgreich absolviert, letzte Woche mit einem grossen Blechstück im Hinterreifen, also wohl schnellem Luftverlust, in deutlich unebenem Gelände und mit der Federung am Hinterrad im Trike nicht mal bemerkt, dass der platt ist - erst auf dem nächsten vernünftigen Asphaltstück ist mir aufgefallen "moment, da geht was schwer".

Fazit: Zu gut deutsch ist praktisch gar nichts passiert, ausser der der Schlauch durch das gewalke wohl mehr als ein Loch hat, den werd ich gleich mal begutachten.
Aber, wie Matthias so treffend schreibt, funktioniert das nur, solang Gummi zwischen Felge und Fahrbahn ist und auch halbwegs fest damit verbunden. Alles, was ohne Luft zügig die Felge verlässt, wird mit Sicherheit spätestens in der Kurve unangenehm...
 
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