"Focus": "So tödlich sind Elektrofahrräder"

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Was soll man bei solch einer Überschrift noch sagen? Das Blatt, welches mal mit "Fakten, Fakten, Fakten" ein zweites Nachrichtenmagazin und dem "Spiegel" ebenbürtig sein wollte ist schon lange deutlich unterhalb des "Bild"-Niveaus.
Vielleicht kann jemand irgendwo einen Artikel finden der sich tatsächlich mit den Fakten befasst, jedoch ohne das ganze blutrünstige Geschrei, ansonsten mag ich das nicht lesen, es ist mir einfach zuwider.
 
Wir wollen Fakten, Fakten, Fakten (Tip vom Zuschauer: Neuer Haarschnitt und etwas Bodyshaping wäre auch gut). :)
Aber...les mal in SPON...die sind auch nicht besser....es ist sogar so das Focus gar nicht versteckt was es ist, Der Spiegel aber immer noch tut als ob er Links ist und mehr oder weniger geschickt die Ansichten von NSM einbaut...OK OT
 
Viel interessanter als der Artikel selbst ist die Diskussion dazu. Vielleicht recherchieren die Redakteure die dort angeführten Fakten bzw. aufgestellten Thesen einmal nach und machen daraus einen inhaltlich wirklich interessanten Artikel.
 
Die Aussage aus dem Spiegel-Artikel, daß Menschen die regelmäßig Rad fahren, auf Pedelecs mit einer ähnlichen Reisegeschwindigkeit unterwegs seien wie Menschen auf herkömmlichen Rädern ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Mangels eigener Erfahrung und angesichts der mich überholenden Rentner war ich stets der Meinung, daß die Durchschnittsgeschwindigkeit mit Motor deutlich ansteigen würde - Oder sind die Rentner heutzutage so fit dass sie mich auf dem Trike auch ohne Zusatzantrieb überholen würden? ( Ächz )
Meiner Ansicht nach lässt sich mit den absoluten Unfallzahlen ohnehin keinerlei Aussage treffen, ich schätze es eher so ein, daß grundsätzlich mehr Leute mit dem Rad fahren und gerade die ungeübten Fahrer mögen es vielleicht sein, die ohne Elektrounterstützung überhaupt nicht fahren würden und daher einem höheren Risiko ausgesetzt sind.
Daß dadurch das Pedelec an sich zur Todesfalle im Straßenverkehr wird wage ich doch stark anzuweifeln, wer sich auf zwei Rädern nicht halten kann möge sich doch bitte lieber ein Dreirad kaufen.
 
Also die Geschwindigkeit ist bei einem Standard-Bosch-Pedelec ein wenig abhängig wieveil man mit tritt. Habe den Eindruck, dass von 25-27km/h die Leistung des Motors runter rampt. Ab 26,9 kommt dann gar nichts mehr vom Motor.
In der Ebene kann ich auch ohne Motor genauso schnell fahren...schwitze aber natürlich deutlich mehr, daher auf der Hinfahrt zur Arbeit mit Motor. ;)

Zum Focus-Artikel:
Auch wenn die Überschrift wieder mal etwas reißerisch formuliert ist, ist die Information doch korrekt.
Im Prinzip steht da ja, dass Senioren mit Pedelecs ein größeres Risiko haben als mit normalem Fahrrad.
Klar, weil mit 74 Jahren schaffen nur wenige Senioren 25km/h zu fahren. Die meisten fahren doch eher 10-15km/h... in Rente hat man es ja auch nicht eilig auf die Arbeit zu kommen. ;)
=> Geringere Geschwindigkeit => Geringeres Verletzungsrisiko und weniger "Überraschungen"

Dann nimmt die Reaktionsfähigkeit ja auch mit höherem Alter ab... in Kombination mit 25km/h und den manchmal "üblichen" kritischen Situationen im Strassenverkehr mit Rad wohl nicht die sicherste Kombi.

Und dann wird ja auch darauf verwiesen, dass natürlich auch Unfälle in fortgeschrittenem Alter gefährlicher/riskanter sind.

Fazit des Artikels: Irgendwie war das zu erwarten. Und was soll uns das nun sagen? Pedelecs verbieten, weil Senioren damit nicht fahren können, weil 25km/h zu schnell ist für deren Reaktionszeit? Aber die gleichen Rentner können noch total sicher mit 50km/h im Auto durch die Stadt düsen oder mit 200km/h über die Autobahn?:ROFLMAO:
 
Servus,
wenn man jetzt verbindet das schon 25km/h Fahrräder mörderische "Geschosse" sind, dann sollte man einen Schritt weiterdenken und überlegen was dann erst 1500kg schwere Fahrzeuge für eine Gefahr darstellen die mühelos die knapp 1000fache kinetische Energie "speichern" können und in der Schrecksekunde schon 50m zurücklegen können.
 
angesichts der mich überholenden Rentner war ich stets der Meinung, daß die Durchschnittsgeschwindigkeit mit Motor deutlich ansteigen würde - Oder sind die Rentner heutzutage so fit dass sie mich auf dem Trike auch ohne Zusatzantrieb überholen würden? ( Ächz )
Also ich werde nur berghoch von Senioren mit Pedelec überholt - in der Ebene durchaus von Senioren ohne Motor am Rad.
Die sind deutlich schneller als die Pedelec-Senioren bergauf. Daß Leute, die ihr ganzes Leben nicht geradelt sind, erst mal eine höhere Unfallwahrscheinlichkeit haben, wenn sie damit anfangen, scheint mir logisch zu sein. Bei den Autofahrern ist das statistisch signifikant nachgewiesen.
Ob dazu die Geschwindigkeit von maximal 25 km/h merklich beiträgt weiß ich nicht - gut möglich.
Daß eine gemäßigte körperliche Bewegung deutlich positiv auf die Gesundheit wirkt, ist dagegen eindeutig nachgewiesen. Dadurch dürfte über alles deutlich die Lebensqualität und -länge gesteigert werden.

Gruß,

Tim
 
Moin!

Was soll man bei solch einer Überschrift noch sagen?

Zahlengepansche :)

71 Millionen Fahrrädern in Deutschland, nur 1,6 Millionen Pedelecs - 2,2 % der Räder, aber 10 % der Verkehrstoten. Schlagzeile erzielt!

Die Kilometerleistung der Fahrräder wird dabei verschwiegen, kennt ja eh keiner.

Nimmt man als Anhaltspunkt die aktuellen Verkaufszahlen - neue Räder werden im Mittel sicher mehr gefahren als alte - sieht es schon ganz anders aus. 2014 waren von 4,1 Millionen verkauften Fahrrädern 0,48 Millionen E-Bikes, also 11,7 %. Nur 10 % der Verkehrstoten durch E-Bikes - ist E-Bike-Fahren also sicherer als Selbertreten?

Und dann die Kilometerleistung ... fahren Durchschnittsfahrer auf E-Bikes nur dieselben Strecken wie Durchschnittsfahrer auf Treträdern? Oder fahren sie genauso lange, und dann dank der höheren Geschwindigkeit mehr Kilometer?

Gestehen wir den E-Bikern vernünftigerweise 50 % mehr Kilometerleistung ... jetzt fahren sie 16,5 % der Jahresstrecke, bei nur 10 % der tödlichen Unfälle! Statt der Helmpflicht sehe ich die E-Bike-Pflicht am Zukunftshorizont ... ;-)

Statistisch ist bei so geringen Unfallzahlen, wir wir sie bei Radfahrern in Deutschland haben, ohnehin eine "schiefe" Verteilung zu erwarten. Der Mathematiker von Bortkewitsch hat das als "Gesetz der kleinen Zahlen" bezeichnet - und schon vor mehr als 100 Jahren auf Unfallstatistiken angewandt.

Ich bin echt zahlenbegeistert, aber wenn ich "Daten" zu Unfällen in der Zeitung sehe, blättere ich immer ganz schnell weiter ...

Tschüs!

Hein
 
Man pickt sich halt immer die Informationen raus, die den dramatischsten Kontext kreieren. Ist ja leider im "Qualitätsjournalismus" zum täglich Brot geworden, was soll man dazu sagen...
 
Fazit des Artikels: Irgendwie war das zu erwarten. Und was soll uns das nun sagen? Pedelecs verbieten, weil Senioren damit nicht fahren können, weil 25km/h zu schnell ist für deren Reaktionszeit? Aber die gleichen Rentner können noch total sicher mit 50km/h im Auto durch die Stadt düsen oder mit 200km/h über die Autobahn?:ROFLMAO:
Ich denke, dass 25km/h nicht zu schnell für eine ältere Person ist. Ich denke viel mehr, dass die Radverkehrsflächen derart schlecht gebaut und angelegt sind, dass Personen mit eingeschränkter Reaktionszeit und Bewegungsmöglichkeiten Probleme haben, den Überblick über das Verkehrsgeschehen zu behalten.

Ich habe einen Klassiker auf meinen täglichen Weg: Kreisverkehr mit begleitendem Radweg. Um als Radfahrer geradeaus zu fahren, muss ich mehrere Zu-/Abfahrten und Direktabbiegespuren queren. Schon bei der ersten Direktabbiegespur ist der Winkel des Radwegs so spitz, dass man sich eigentlich komplett nach hinten umdrehen müsste, um den Verkehr einsehen zu können. Trotz Vorfahrt der Radfahrer muss man sich als solcher vergewissern, dass kein Auto kommt und einem die Vorfahrt nimmt (was an der Stelle regelmäßig passiert). Zu allem Überfluss steht dort auch noch ein Laternenmast mitten auf dem Radweg.
Im hohen Alter kann die Bewegungsfähigkeit locker mal um 20% eingeschränkt sein, so dass man den Verkehr von hinten nur unter größten Mühen einsehen kann - wobei man natürlich auch noch das Hindernis im Weg vor einem im Auge behalten muß. Will man als Radfahrer trotz Vorfahrt nicht völlig benachteiligt sein und absteigen, fährt man dann evtl. unbewusst mit erheblichem Risiko über die Querung. Da ist dann schnell was passiert.
Für jüngere Radfahrer geht an der Stelle natürlich auch die Belastung hoch, kommt aber nicht an die mentalen und körperlichen Grenzen.

Das ist in meinen Augen kein primäres Problem der Fahrgeschwindigkeit, sondern der autofreundlichen "Radverkehrsanlage".
Kfz-Verkehrsanlagen - also normale Straßen - sind da in der Regel wesentlich besser konzipiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man sieht das die meisten Unfälle in dem Alter "Alleinunfälle" sind, kann man getrost behaupten das das an der Fahrweise und den gefahrenen Wegen zu verschulden ist..
Hier fahren ausnahmslos alle älteren Menschen entweder auf dem Gehweg oder Radweg. Das Risiko dort zu Verunfallen ist extrem viel höher als auf der Fahrbahn. Dazu kommt oft mangelde Radkontrolle und Reaktionsfähigkeit.
 
Ich kann das mit der Geschindigkeit nicht nachvollziehen. Daß 10-15 K/mh sicherer sein sollen als 25 K/mh. Das Erste was man beim Mountainbiken lernt: Geschwindigkeit bringt Sicherheit. Logisch, ein Zweirad fährt umso stabiler, je schneller es sich vorwärts bewegt. Ich sehe Unfallursachen eher darin, daß viele Leute gerade bei geringen Tempo das Gleichgewicht schlecht halten können, oft nach dem sie die Bremsen gar nicht oder falsch bedient haben. Eine mögliche Ursache könnte aber darin liegen, daß für Pedelecs die gleichen laschen Techniknormen gelten, wie für den Discounter-Neuwertschrott. Felgenbremsen haben an einem Fahrrad mit Motorunterstützung nichts verloren.

Unübersichtliche Kurven schneiden, beobachte ich auch sehr häufig. Ich wurde auf einem Waldweg auch schon mal von einer Frau richtig angeblafft, als ich ihr auf der richtigen Seite fahrend begegnete (Meine Antwort an dieser Stelle ist allerdings nicht druckreif).
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu kommt oft mangelde Radkontrolle und Reaktionsfähigkeit.

Du solltest dir mal abgewöhnen ältere Menschen pauschal als körperlich unfähig darzustellen. Zumindest was Trainingserfolge betrifft, bin ich dir, obwohl von mehr als doppelt so vielen Jahren geplagt, weit überlegen. Radkontrolle: meine Bikes sind jederzeit bereit für den Renneinsatz. Da braucht es außer Luft aufpumpen keinerlei Kontrolle.

Außerdem solltest du dir darüber im klaren sein, sind 20 Jahre erstmal rum, sind sie wie im Fluge vergangen und auch du kommst in ein Alter, wo du die Radkontrolle (laut Jack-Lee) vernachlässigst und deine Restreaktionsfähigkeit dich zu einer Gefahr für die Allgemeinheit werden läßt. Bin gespannt ob du dann deine Fahrerlaubnis freiwillig abgibst und das Radfahren sein läßt.
 
Ich kenne das noch vom Motorradfahren, um so schneller ich Unterwegs war häuften sich die Situationen, wo man zur Bremse greift.
Fahre schon 45Jahre Zweiräder, tut manchmal weh wenn man einen Bedienungsfehler macht.
Hatte vor 3Jahren mir ein FlevoBike besorgt, es hat mich erst 2mal richtig abgeworfen, das einzige eine Muskel Prellung von der Pedale.
Mich Verunsichern nur Autofahrer die Zögern oder nicht ihr Fahrrichtung anzeigen.

Das muss man mal sehen wenn die Rentner auf den E-Bike sitzen, fühlen die sich gleich 40Jahre jünger.
Es heißt ohne Risiko, keinen Spaß.
Die Selbsteinschätzung, bleibt dabei oft auf der Strecke.

Gut Liegen
 
Die Aussage aus dem Spiegel-Artikel, daß Menschen die regelmäßig Rad fahren, auf Pedelecs mit einer ähnlichen Reisegeschwindigkeit unterwegs seien wie Menschen auf herkömmlichen Rädern ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Also ich habe in den letzten 12 Monaten Radeln einen Schnitt von 25,6km/h (netto) über alle Räder.
Wobei der Weg zur Arbeit bei Wind und Wetter ziemlich den Schnitt senkt.

Pedelecs werden denke ich deutlich unter 25km/h liegen, da Anfahren und Bremsen bei Kurven auch deutlich den Schnitt senkt.

Vor allem wenn ich mir auf http://grossmutter.wix.com/unfaelle-de-ab-2013
ansehe wieviel Ältere an einem Kreislaufkollaps sterben,
kann es sein das ein Pedelec sogar die Todesrate bei Älteren Leuten senkt, weil sie sich nicht überlasten.
 
Hallo,

Die Aussage aus dem Spiegel-Artikel, daß Menschen die regelmäßig Rad fahren, auf Pedelecs mit einer ähnlichen Reisegeschwindigkeit unterwegs seien wie Menschen auf herkömmlichen Rädern ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Da war wohl ein Sprachkrüppel am Werk. Die Aussage muss lauten: Menschen auf Pedelecs sind mit ähnlichen Geschwindigkeiten unterwegs wie Menschen, die ohne Motor regelmäßig radfahren.

Unsere Polizei hat sich dazu kürzlich aus dem Fenster gehängt: Mit der Zunahme der Zahl der Pedelecs gab es keine höheren Unfallzahlen. Dabei ist die Zunahme zumindest in den hügeligen Teilen unseres Kreises durchaus beträchtlich.

Gruß, Klaus
 
Felgenbremsen haben an einem Fahrrad mit Motorunterstützung nichts verloren.
warum?
Ich sehe das Problem nicht bei den Bremsen sondern bei den Bremsern.
Wer von den Normalos macht denn scho regelmäßig eine Gefahrenbremsung und weiß wie man das Optimum rausholt.
Beim Codieren fallen mir wenigstens 50% der Räder auf, bei denen der Bremshebel auf Abschlag gezogen werden kann.
Wenn man die , inzwischen meist Pedelecer, darauf hinweist, dann entgegnen sie, sie würden ohnehin nie so fest bremsen, das seie in Ordnung.
 
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