Ein paar grundsätzliche Überlegungen, zur Konstruktion:
Das Gewicht ist sehr limitiert, wenn jemand selbst damit radeln will, und nicht alles einem mehr als dicken Motor mit Akku überlassen will.
Ein klassischer Wohnwagen hat das Problem, dass er zwangsläufig sehr windempfindlich ist, außer, er wird bei der Fahrt eingeklappt. Klappen führt zu höherem Gewicht.
Ein Wohnwagen erspart Gewicht für Zelt, Packtaschen und mehr. Dafür wiegt er selbst einiges.
Ein Zeltanhänger lässt sich leicht zusammenlegen, also windschlüpfrig bauen. Was mir bei manchen Zeltanhängern abgeht, ist die Möglichkeit, unbürokratisch und gewichtssparend das Gepäck zu verstauen. Auch die Packtaschen sind zum Gewicht dazu zu zählen.
Was bringt ein Zeltanhänger? Einen trockenen, ebenen Boden, dazu eine leicht höhere Schwelle zum Reinkriechen. Wenn es nicht weitere Vorteile gibt, sehe ich keinen Grund, dafür ein unhandliches, schweres Trumm herum zu schleppen. Ich bin heuer auf einigen Radwegen gefahren, die das Durchfahren schon mit dem Liegetandem zur Herausforderung gemacht haben. Mit einem Wohnwagen und den meisten Zeltanhängern kommst du dort gar nicht durch.
Warum nimmt keiner oder kaum jemand von den Konstrukteuren die Zeltanhänger und Wohnwagen für Autos als Denkanregung? Unser Mini-Wohnwagen hat einen riesigen Vorteil für uns: Wir kommen am Campingplatz an, ich stelle ihn mit kaum Aufwand hin und das Hubdach auf. Dann ist unserer behinderte Tochter daheim und fühlt sich sofort wohl. Fast alle Sachen sind, wo sie sein sollen. Die Zeltanhänger, die ich gesehen habe, sind aufwändiger beim Aufstellen, aber auch sehr optimiert: Man klappt das Ding einfach auf (je nach Modell auch mit ein paar zusätzlichen Stangen), nagelt es mit wenigen Heringen an, und ist zu Hause. Da werden keine Matten ausgepackt, aufgerollt und aufgeblasen, nichts wird groß eingerichtet.
Einen Zeltanhänger fürs Rad stelle ich mir als Idee so vor: Einfach auf zu klappen. Die Konstruktion ist so gelöst, dass die Liegematte bleiben kann, wo und wie sie ist, der Schlafsack/die Decke auch. Eine einfache Lösung mit wenigen Stangen und wenigen Abspannungen im Normalfall. Es muss genug Platz fürs Gepäck geben, ohne es mühsam auf den Hänger oder den Gepäcksträger am Rad schnallen zu müssen. Ausnahme bleiben natürlich die paar Sachen, an die ich während der Fahrt leicht dran kommen muss. Das ist aber nicht viel. Der Bodenbereich unter der Liegefläche würde sich dafür anbieten.
Was offenbar noch nicht versucht wurde ist ein Mittelding zwischen Zeltanhänger und Wohnwagen: Boden und Decke hart, die Wände aus Stoff. Fürs Auto gibt es das.
Wenn sich diese Anforderungen nicht lösen lassen, macht nach meiner Sichtweise ein Fahrradwohnwagen oder -zeltanhänger keinen Sinn. Dann ist ein simples Zelt die weit bessere, flexiblere und günstigere Lösung.
lg!
georg