Erfahrungen erste Langdistanz mit dem VM

Prima Bericht, da ich letztes Jahr fast die gleiche Strecke gefahren bin, konnte ich das Erlebte fast körperlich mitfühlen.
Ich bin ja auch dieses Jahr wieder mit dem AW zur Spezi hin und zurück gefahren. Sonntags wollte ich von Germersheim nach München in einem Tag angehen. Hat auch fast geklappt, ich musste zwischen Aichach und Dachau dann doch noch bivakieren. Wie ich mal wieder feststellen durfte ist bei einer solchen Strecke ist gute Planung einfach das A und O.
Letztes Jahr bin ich wohl im wesentlichen die gleiche Strecke wie Roland über Augsburg, Bad Urach Pforzheim gefahren. Dieses Jahr wollte ich die Alp möglichst umgehen und habe mir was neues durch das Kraichtal - Bietigheim-Bissingen - Remstal nach Aalen - Heidenheim - Aichach - Dachau - München geplant. Und wie es so läuft: 95% der Strecke super (bzw. wie erwartet) nur um von Bietigheim-Bissingen bis Waiblingen die Katastrophe :-(. Ich hatte die Strecke mit den 50 Routenpunkten des Garmins geplant, was normalerweise überhaupt kein Problem ist. Nur dass die Gegend um Stuttgart aus gefühlt 1000 steilen Hügeln besteht und die gefühlt alle Straßen immer direkt drüber gebaut haben, war mir vorher nicht so klar. Da hätte ein detailierter Track sehr geholfen. Aber auch der hätte nicht verhindern können, dass man in der Gegend einiges an Zeit stehend im Stadtverkehr verbraten kann.
Ich gehe solche Strecken mittlerweile auch ohne Zeitdruck an und habe für alle Fälle immer Schlaf- und Bivaksack dabei. Auf der Arbeit war vereinbart, dass ich ggf. erst Dienstag wieder da bin - so konnte ich nachts, als bei zwar nur noch ca. 40 Restkilometern dann doch der Sekundenschlaf drohte, recht entspannt übernachten.
Ach so - die Hinroute war komplett anders. Da ich meinen Junior in Würzburg abgeholt habe, hatte ich da sowieso 2 Tage Zeit und musste nicht über die Alp. Das lief eigentlich alles entspannt ab, auch wenn es 150km weiter war...
Was mich bei solchen Strecken immer wieder wundert ist, wie wenig Hunger ich da unterwegs bekomme. Germersheim -> München habe ich 10 Käsebrötchen, 1 großes SUB-sandwich und 1 Tüte Pistazien gebraucht und musste auch an den Tagen danach nicht mehr als sonst essen.

Gruß,

Norbert
 
Bietigheim-Bissingen - Remstal nach Aalen
Da hilft nur: Neckartal, über Fellbach oder Cannstatt ins Remstal und dort weiter. Der Radweg von Neckarrems nach Waiblingen ist nicht VM-geeignet (Singletrail durch die Wiese und ähnliche Scherze).
Aber bis Aalen ist dann super - meine alte Heimat.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal eher aus der Sicht eines Genußfahrers (ich) ..
Meine längste Strecke mit Einspurer war ca 140 KM.
Im Schnitt bedeutet für mich eine Tour (Einspurer) meist am WE je nach Lust und Wetter etc. 80-100 KM und in meinem Umfeld stehen bei diesen Angaben schon alle Mäuler weit offen (auch in der Fraktion "bis 40"--ich werde bald 60) .
Mit dem Anthro-Trike fahre ich gemütl. bis 60 KM (mangels) Begleitung--ich liebe Kommunikation beim Fahren--
Mein VM muß ich wg Entfernung noch testen.
Mein Schnitt mit dem UP liegt zwischen 14 und 16 KMH. Mir reicht das.
Ich denke, dass die allerwenigsten Radfahrer je 200KM/Tag machen/machen werden und Trike oder gar VM hat eh kaum einer.
 
Hallo? Es geht um Radfahrer, nicht um die Scheuklappe VM. Klar würden viele (30%?) 200 km am Stück schaffen, wenn sie ein VM untern Hintern bekämen und die passende Strecke (ebenerdig) fahren dürften. ......
Ich glaube schon das die meisten Radfahrer 200 km schaffen würden. Ich bin mit jungen Jahren mit einen 52kg schweren Tandem ohne Gangschaltung und mit Reisegepäck 285 km an einem Tag gefahren. Je effizienter das Rad ist, um so einfacher ist dies natürlich. Also nicht nur aus der Sicht Scheuklappen-VM-Fahrer!

Ach so, mein Uropa ist mit über 70 auch noch mit dem Up von Duisburg nach Winterberg an einem Tag gefahren!
 
Ich glaube schon das die meisten Radfahrer 200 km schaffen würden.

Und wieder eine Stimme aus dem Lager der Ausdauersportler. Fahr mal mit sportlichen Leuten, die mit dem Rad keine Langstrecken fahren. Da ist bei manchem (z.B. ein Tennis spielender Ex-Kollege) nach 60 km der Ofen aus!
Langstrecke muß man trainieren. Zu Zeiten meiner 100 km Touren konnte ich wahlweise 3,5 h durchtanzen oder Fußball spielen, aber beim Radeln waren nachmittags die Körner alle.
Vor meiner ersten 200 km Tagestour (ich hab grad 93 davon auf der Uhr) hab ich mich 2 Jahre mit dem Lieger von 120 über 160 zu 180 hochgearbeitet und war jeweils die letzten 40 km auf dem Zahnfleisch unterwegs.

Gruß,

Tim
 
Bei Langstrecke gilt für mich auch eher die Stundenregelung wie die Kilometer, nach 8-10 Std. habe ich keine Lust mehr dann möchte ich in Ruhe meinen Feierabend genießen und ein Bier schlürfen. Selbstverständlich habe ich auch schon längere Strecken ausprobiert und für mich festgestellt jede extra Stunde schränkt den Spassfaktor ein.

Tom
 
Also gut, die Hürde soll um die 200 Km/T liegen.

Aber was schafft so ein durchaus Trainierter Tag für Tag,
eine Woche lang, einen Monat lang, mehr als einen Monat lang entweder mit VM oder Trike bzw Einspurer ?

200 km pro Tag sind für einen ausdauertrainierten Velomobilfahrer einen Monat lang gut fahrbar -- das haben wir in Amerika gezeigt, auch mit zahlreichen Höhenmetern und bei Temperaturen jenseits 35% -- vielleicht nicht für jeden, aber man muss kein Athlet und das VM kann auch ein Mango, Quest oder eine Leiba Xstream sein.
 
Also der weitere Hinweis, sich nach Extremtouren die Folgetage ausreichend zu pflegen. Immerhin verbrennt man bei meinem Gewicht an so einem Tag gute 7000 !!! kcal.

Meiner Erfahrung nach ist Schlafen dann noch wichtiger als Essen. Und was definitiv hilft, auch wenn mir das anscheinend niemand glauben will: Nach so einer Tour die Beine kalt duschen. Für eine Badewanne mit Eiswürfelchen ging es mir noch nie schlecht genug. ;-)
 
[x] geglaubt!
Die letzte(n) Stunde(n) etwas enge Knielinge zu tragen hilft beim LR (im VM nocht nicht versucht). Scheint irgendwie was mit leichten Schwellungen zu tun zu haben..

Gruß
Christoph
 
Die letzte(n) Stunde(n) etwas enge Knielinge zu tragen hilft beim LR (im VM nocht nicht versucht). Scheint irgendwie was mit leichten Schwellungen zu tun zu haben..
Das ist ein guter Hinweis und das mit den Knielingen habe ich mir auch schon überlegt bzw. irgendwie vergleichbares für leichte Kompression. Die Kniebeschwerden sind keineswegs innerhalb der Gelenke, sondern eher die Kniescheiben und deren Umgebung. Sehen inzwischen dezent bläulich, wie nach anschlagen aus und fühlt sich auch so an - angemessene Behandlung läuft. Zu viel Druck würde ich vermeiden, weil das schnell Probleme mit den Schleimbeuteln provozieren dürfte. Also werde ich hier wirklich erst mal nur Druck wie von Knielingen testen. Bei unter 200km habe ich aber keine Beschwerden.

Meiner Erfahrung nach ist Schlafen dann noch wichtiger als Essen. Und was definitiv hilft, auch wenn mir das anscheinend niemand glauben will: Nach so einer Tour die Beine kalt duschen. Für eine Badewanne mit Eiswürfelchen ging es mir noch nie schlecht genug. ;-)
Schlafen ist Regeneration, das kann ich nur unterschreiben. Es ist aber gar nicht so leicht für mich, nach so einer Strecke mental runter zu kommen und so schlafe ich erst seit dieser Nacht wieder ausreichend - sicher auch der Stress der letzten Wochen vor der SPEZI. Da ist sicher jeder verschieden. Von den Beinen hätte ich gestern am liebsten wieder was gemacht, aber von den Knien ging es nicht bzw. nur mit wenig Druck auf dem Pedal.

Zum Ende oder unmittelbar nach Ende der Belastung würde ich erst mal durch lockeres Pedalieren die Säure aus dem Muskel schaffen. Radprofis steigen keineswegs nach dem Rennen vom Rad, sondern setzen sich noch eine ganze Weile auf einen Trainer zum lockeren Pedalieren - auch physiologisch sinnvoll. Wenn die kleinen Gefäße zu früh zu machen, verzögert sich das. Kalte Wanne wird zwar propagiert, aber aus der Therapie gedacht, würde ich eher kalte Güsse machen und evtl. sogar mit Bewegung kombinieren, anschließend evtl. Massage.

Ich finde die genannten Hinweise gut, weil ihr schon länger solche und weitere Strecken fahrt und andere von den gemachten Erfahrungen profitieren können.

Viele Grüße,
Roland
 
Es gibt ja Kompressionsstrümpfe für Radfahrer, die kann man bedenkenlos hernehmen, im VM sieht man es ja nicht. :D

Und auch die letzte Stunde der Strecke kann bereits zum Ausfahren hergenommen werden, denn ich denke nicht, dass man nach 10 oder 12 Stunden noch eine extra Ausfahrphase dranhängt.

fluxx.
 
Das ist ein guter Hinweis und das mit den Knielingen habe ich mir auch schon überlegt bzw. irgendwie vergleichbares für leichte Kompression. Die Kniebeschwerden sind keineswegs innerhalb der Gelenke, sondern eher die Kniescheiben und deren Umgebung
Hattest Du lange Hosen an, die Druck auf die Kniescheiben ausüben? Dann bekomme ich Deine beschriebenen Symptome. Ganz schlimm waren Jeans bei Regen auf dem Lieger, da konnte ich fast hören, wie der Knorpel weggeschmirgelt wird. Nie wieder!

Kalte Wanne wird zwar propagiert, aber aus der Therapie gedacht, würde ich eher kalte Güsse machen und evtl. sogar mit Bewegung kombinieren, anschließend evtl. Massage.

Massage hört sich gut an, aber auf Reise genieße ich nach nem langen Tag ein heißes Bad, um die Muskeln locker zu bekommen und Bettschwere zu erreichen. Kalt mache ich nicht freiwillig. Kann aber auch nur an mir liegen.

die letzte Stunde der Strecke kann bereits zum Ausfahren hergenommen werden

Ja, wenn ich direkt aus dem Fahren raus ein Hotel finde ist das meist schlechter für die Beine als wenn ich in der ausgesuchten Stadt rumkurve und ein Hotel mit freiem Zimmer suche.

Gruß,

Tim
 
die letzte Stunde der Strecke kann bereits zum Ausfahren hergenommen werden
Würde ich nach so einer Zeit natürlich auch eher machen, als anschließend 30 Minuten auf ein stationäres Rad zu setzen/legen. ;)
Es wäre auszuprobieren, wie sich z.B. Kompressionsstrümpfe auf die Wärmeregulation auswirken. Gefühlt hätte ich lieber weniger als mehr an.

Hattest Du lange Hosen an
Nein. Kurze Badeshort - ähnlich einer Radhose ohne Polster für den Hintern und Reißverschluss am Kreuzbein.

Viele Grüße,
Roland
 
Immerhin verbrennt man bei meinem Gewicht an so einem Tag gute 7000 !!! kcal.
echt soviel ?
gut, du sprachst ja auch von viele Höhenmetern, warens nicht 4000+ ?

ich bin gestern nach der Arbeit gemütlich gefahren, wurde dann doch mehr als ich geplant hatte:
120km mit 30km/h Schnitt bei nur 100hm --> Verbrauch: nur 1455kcal
 
Auch wenn ich (noch) kein VM besitze möcht ich doch kurz was zu dem Faden schreiben. Die Kniebeschwerden scheinen weniger eine Sache innerhalb der Knies zu sein, sondern eine Patellarsehnenreizung bzw. Entzündung. Wenn dem so ist, hilft tatsächlich Eis mit anschließdenden KG Übungen (Kryotheraphie). Vermeiden, bzw. mindern kann man das schon im Vorfeld, wenn man bei jeder Pause die Quadrizepsmuskulatur dehnt. So ist der "Dauerzug" über die Kniescheibe/Patellar etwas gemindert, der durch die leichte Verkrampfung der Muskulatur entsteht und die Beschwerden verursacht.
Ich gehe öfter längere Strecken, die letzte Tour mit 10 kg Gepäck war über 12 Std (51km, Pausen nur zum Hervorkramen von Essen/Trinken), hier tritt das gleiche Phänomen auf, was die Reizungen angeht, ist aber mit Dehnen unterwegs für mich gut in den Griff zu kriegen.
Vielleicht noch kurz was zu Langstrecken im Ausdauersport: Alles eine reine Kopfsache für mich. Solange man sich im Fettstoffwechselbereich bewegt und die Sehnen und Bänder ein Mindestmaß an Training aufweisen, ist vieles machbar, was für Außenstehende kaum zu glauben ist. Wichtig ist nur, dass ALLES passt, schon kleinste Unannehmlichkeiten, die man 5 oder 6 Std kompensieren kann, werden am Ende richtig fies. Merke: Die ersten 10 Std bei 12 Std Märschen sind ein Spaziergang. Die letzten 60 min sind es, die einen vom Ziel trennen.... :p

Wade
 
Klingt mir auf jeden Fall realistisch, dagegen will Oruxmaps mir was von gut 5000 erzählen. Auf jeden Fall kann ich beobachten, dass der Hunger auch am 3. Tag danach noch deutlich erhöht bleibt und ich ziemlich am "spachteln" bin.

Arbeit gemütlich gefahren, wurde dann doch mehr als ich geplant hatte:
120km mit 30km/h Schnitt bei nur 100hm --> Verbrauch: nur 1455kcal
Das mit der kcal-Kalkulation scheint mir manchmal wie die Berechnung von Hm. ;) Aber 120km gemütlich könnte das schon der Realität nahe kommen. Bei 10 Stunden und vielen Hm geht das halt nicht immer "gemütlich", auch wenn ich mich dabei eigentlich immer gut gefühlt habe.

Ich hoffe mir irgendwann ein 26''HR mir Messnabe leisten zu können und dann wird das deutlich sicherer in der Auswertung. Ich habe auch vor, gemachte und gesammelte Erfahrungen "medizinisch" einzusetzen und über meine Praxis auch andere damit zu unterstützen.

Viele Grüße,
Roland
 
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