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Hallo zusammen,
bin schon seit einiger Zeit eher lesend hier im Forum aktiv und begeistert von der Liegerad/VM-Szene,
ohne aber ein entsprechendes Vehikel zu besitzen.
Ende letzten Jahres hab ich's dann nicht mehr ausgehalten und mir ein hier im Forum angebotenen Flevo-Racer besorgt... dachte mir, wenn schon Spezialrad dann Spezialrad hoch 2 )
Ich war mir bewusst, dass Knicklenkerfahren heftig schwer zu lernen ist, aber die ersten Versuche waren schon sehr ernüchternd. Nach einer Stunde üben, waren noch keine 2 Kurbelumdrehungen möglich
Hatte ausserdem im Stand keinen guten Bodenkontakt wegen:
- zu kurzer Haxn (77cm IBL)
- großen Reifen (28')
- Netzsitz, dessen vordere Kante meine Beine beim "Nachuntenwegknicken" behinderten... musste schon ganz nach vorne rutschen, damit das einigemaßen geklappt hat.
Das Hirn kämpfte eh schon mit der ungewohnten Steuerung und der unsichere Stand machte die ganze Geschichte nicht leichter.
Evtl. wäre da ein 20/26' Flevo besser gewesen, aber der Racer sieht so einfach viel besser aus! Also meiner Meinung nach...
Hatte das Angebot von @seilsteiger, sein tolles Fahrschul-Flevo zu testen, aber Winterwetter und das böse C-Wort haben mich das ganze Knicklenker-Thema erst mal auf Eis legen lassen.
Vor einem Monat hat's mich dann aber wieder gepackt und ich wollte unbedingt einen zweiten Versuch starten... jetzt oder nie!
Denn Netzsitz gegen einen schmalen GFK-Sitz getauscht und siehe da, die Beine stehen gleich viel stabiler auf'm Boden und hübscher sieht's auch noch aus
Der Vorbesitzer hatte für die vordere Halterung des Netzsitzes eine Bohrung durch den Rahmen gemacht, die nun nicht mehr nötig ist. Da könnte man doch... Stützräder dranschrauben!
Die Idee geisterte schon länger durch mein Hirn: Luftreifen, die nicht starr mit einem Ausleger verbunden sind, wie man es etwa von Kinderstützrädern kennt, sondern frei um die Hochachse rotieren können, wie Lenkrollen.
Über den Luftdruck der Reifen(ähnlich wie bei den Flevo-Trainer-Konzepten von @seilsteiger und @Krischan) und das vertikale Verschieben der Ausleger, wollte ich die Konstruktion für verschiedene Maximalschräglagen bzw. die "Steifigkeit" der Stützen einstellbar machen .
Ziel ist es, möglichst viel von der originalen Dynamik des Flevo's zu erhalten und nicht, wie bei konventionellen Stützrädern aus einem Zweirad ein Dreirad zu machen.
Mit Stützrädern, so die Hoffnung, kann ich gelassen mein Unterbewusstsein die Steuerung lernen lassen, ohne ständige "Notstopps" mit panikartigem Ausfahren der Gliedmaßen
Also ab zum Baumarkt, Teile kaufen und dann von meinem Vater zusammenschweissen lassen und so sieht das Ergebnis aus:
Der erste Fahrversuch mit den Hilfen lief einwandfrei! Nach ca. einer Stunde konnte ich das Fahrrad sehr kontrolliert fahren z.T. auch schon freihändig.
Wegen der geringen Spurweite der Stützräder hat das Flevo eine Tendenz beim stärkeren Bremsen in der Kurve, um die Achse Vorderrad-Stützrad zu kippen, was aber fast nie vorkam.
Da ich als Anfänger keinerlei Referenzen für das richtige Knicklenkerfahren hatte, war ich trotz gutem Erfolg sehr skeptisch, ob das Gelernte auch hinreichend gut übertragbar für das Fahren ohne Hilfen sei.
Vor einem neuen Versuch, hab ich meinem Hirn einen Tag Pause gegönnt, denn Flevofahren ist extreme Kopfarbeit!
Am zweiten Tag hab ich, schon etwas mutiger, die Ausleger eine Stufe hochgestellt. Die Stützräder hatten dabei beim Geradeausfahren keinen Kontakt mehr mit dem Boden. Trotzdem konnte ich noch genauso kontrolliert fahren, wie am Vortag.
Durch das Aufsetzen der Stützräder in den Kurven, kam jedoch etwas Unruhe in die Fahrt. Egal, ab dem Zeitpunkt vermutete ich, dass ich die "Basics" drauf hatte und den ersten Versuch ohne Hilfen starten konnte.
Ich schätze, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 2Stunden mit den Fahrhilfen trainiert hatte.
Einen weiterer Tag später stand ich mit stützradbefreitem Racer am Start und war gespannt wie selten. Was soll ich sagen, ich konnte's fahren das Ding! Naja, also so gut man halt fahren kann nach 2-3Stunden Training...
Es gibt immer noch vereinzelte Notstopps und wenn die Konzentration nachläßt, wird meine Fahrweise etwas... raumgreifend!
Fazit:
Die Stützräder haben ihre Funktion genauso erfüllt, wie ich es mir vorgestellt habe. Habe mir damit vermutlich viel anfänglichen Frust erspart und wahrscheinlich auch etliche Stürze.
Ab jetzt geht's mit dem Training ohne Hilfen weiter (werde evtl. im Flevobikefahren lernen-Thread weiterschreiben). Freu mich schon auf die erste längere Ausfahrt!
Technisch gibt's noch ein paar Dinge zu verändern/verbessern an meinem Racer. Dazu später mehr.
Gruß,
Arthur
bin schon seit einiger Zeit eher lesend hier im Forum aktiv und begeistert von der Liegerad/VM-Szene,
ohne aber ein entsprechendes Vehikel zu besitzen.
Ende letzten Jahres hab ich's dann nicht mehr ausgehalten und mir ein hier im Forum angebotenen Flevo-Racer besorgt... dachte mir, wenn schon Spezialrad dann Spezialrad hoch 2 )
Ich war mir bewusst, dass Knicklenkerfahren heftig schwer zu lernen ist, aber die ersten Versuche waren schon sehr ernüchternd. Nach einer Stunde üben, waren noch keine 2 Kurbelumdrehungen möglich
Hatte ausserdem im Stand keinen guten Bodenkontakt wegen:
- zu kurzer Haxn (77cm IBL)
- großen Reifen (28')
- Netzsitz, dessen vordere Kante meine Beine beim "Nachuntenwegknicken" behinderten... musste schon ganz nach vorne rutschen, damit das einigemaßen geklappt hat.
Das Hirn kämpfte eh schon mit der ungewohnten Steuerung und der unsichere Stand machte die ganze Geschichte nicht leichter.
Evtl. wäre da ein 20/26' Flevo besser gewesen, aber der Racer sieht so einfach viel besser aus! Also meiner Meinung nach...
Hatte das Angebot von @seilsteiger, sein tolles Fahrschul-Flevo zu testen, aber Winterwetter und das böse C-Wort haben mich das ganze Knicklenker-Thema erst mal auf Eis legen lassen.
Vor einem Monat hat's mich dann aber wieder gepackt und ich wollte unbedingt einen zweiten Versuch starten... jetzt oder nie!
Denn Netzsitz gegen einen schmalen GFK-Sitz getauscht und siehe da, die Beine stehen gleich viel stabiler auf'm Boden und hübscher sieht's auch noch aus
Der Vorbesitzer hatte für die vordere Halterung des Netzsitzes eine Bohrung durch den Rahmen gemacht, die nun nicht mehr nötig ist. Da könnte man doch... Stützräder dranschrauben!
Die Idee geisterte schon länger durch mein Hirn: Luftreifen, die nicht starr mit einem Ausleger verbunden sind, wie man es etwa von Kinderstützrädern kennt, sondern frei um die Hochachse rotieren können, wie Lenkrollen.
Über den Luftdruck der Reifen(ähnlich wie bei den Flevo-Trainer-Konzepten von @seilsteiger und @Krischan) und das vertikale Verschieben der Ausleger, wollte ich die Konstruktion für verschiedene Maximalschräglagen bzw. die "Steifigkeit" der Stützen einstellbar machen .
Ziel ist es, möglichst viel von der originalen Dynamik des Flevo's zu erhalten und nicht, wie bei konventionellen Stützrädern aus einem Zweirad ein Dreirad zu machen.
Mit Stützrädern, so die Hoffnung, kann ich gelassen mein Unterbewusstsein die Steuerung lernen lassen, ohne ständige "Notstopps" mit panikartigem Ausfahren der Gliedmaßen
Also ab zum Baumarkt, Teile kaufen und dann von meinem Vater zusammenschweissen lassen und so sieht das Ergebnis aus:
Der erste Fahrversuch mit den Hilfen lief einwandfrei! Nach ca. einer Stunde konnte ich das Fahrrad sehr kontrolliert fahren z.T. auch schon freihändig.
Wegen der geringen Spurweite der Stützräder hat das Flevo eine Tendenz beim stärkeren Bremsen in der Kurve, um die Achse Vorderrad-Stützrad zu kippen, was aber fast nie vorkam.
Da ich als Anfänger keinerlei Referenzen für das richtige Knicklenkerfahren hatte, war ich trotz gutem Erfolg sehr skeptisch, ob das Gelernte auch hinreichend gut übertragbar für das Fahren ohne Hilfen sei.
Vor einem neuen Versuch, hab ich meinem Hirn einen Tag Pause gegönnt, denn Flevofahren ist extreme Kopfarbeit!
Am zweiten Tag hab ich, schon etwas mutiger, die Ausleger eine Stufe hochgestellt. Die Stützräder hatten dabei beim Geradeausfahren keinen Kontakt mehr mit dem Boden. Trotzdem konnte ich noch genauso kontrolliert fahren, wie am Vortag.
Durch das Aufsetzen der Stützräder in den Kurven, kam jedoch etwas Unruhe in die Fahrt. Egal, ab dem Zeitpunkt vermutete ich, dass ich die "Basics" drauf hatte und den ersten Versuch ohne Hilfen starten konnte.
Ich schätze, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 2Stunden mit den Fahrhilfen trainiert hatte.
Einen weiterer Tag später stand ich mit stützradbefreitem Racer am Start und war gespannt wie selten. Was soll ich sagen, ich konnte's fahren das Ding! Naja, also so gut man halt fahren kann nach 2-3Stunden Training...
Es gibt immer noch vereinzelte Notstopps und wenn die Konzentration nachläßt, wird meine Fahrweise etwas... raumgreifend!
Fazit:
Die Stützräder haben ihre Funktion genauso erfüllt, wie ich es mir vorgestellt habe. Habe mir damit vermutlich viel anfänglichen Frust erspart und wahrscheinlich auch etliche Stürze.
Ab jetzt geht's mit dem Training ohne Hilfen weiter (werde evtl. im Flevobikefahren lernen-Thread weiterschreiben). Freu mich schon auf die erste längere Ausfahrt!
Technisch gibt's noch ein paar Dinge zu verändern/verbessern an meinem Racer. Dazu später mehr.
Gruß,
Arthur