Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Niko · 11.02.2010

Hallo,

an einem meiner Räder ist, obwohl es drinnen stand, die Kette eingerostet. Ich habe nun angefangen, sie zu reinigen. Den Rost an der Außenseite wegzubekommen, war kein Problem, aber es gibt nun noch einige Glieder an der Kette, die sich nicht mehr gegeneinander verdrehen, egal was ich mache.

Habt ihr gute Tips, wie man das wieder hinbekommt?

Danke,
Niko.

Jupp · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Niko schrieb:
an einem meiner Räder ist, obwohl es drinnen stand, die Kette eingerostet. Ich habe nun angefangen, sie zu reinigen. Den Rost an der Außenseite wegzubekommen, war kein Problem, aber es gibt nun noch einige Glieder an der Kette, die sich nicht mehr gegeneinander verdrehen, egal was ich mache.

Habt ihr gute Tips, wie man das wieder hinbekommt?

mit Kettenöl.
Erst reinigen, dann gut ölen, dann mit Lappen das überschüssige Öl abnehmen.

Jupp

TimB · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Niko schrieb:
Hallo,

an einem meiner Räder ist, obwohl es drinnen stand, die Kette eingerostet. Ich habe nun angefangen, sie zu reinigen. Den Rost an der Außenseite wegzubekommen, war kein Problem, aber es gibt nun noch einige Glieder an der Kette, die sich nicht mehr gegeneinander verdrehen, egal was ich mache.

Habt ihr gute Tips, wie man das wieder hinbekommt?

Danke,
Niko.

Rausnehmen und durch äquivalente ersetzen. Selbst wenn Du die wieder beweglich kriegst sind die Gelenkflächen angegriffen und machen Probleme, weil sie schwerer laufen werden als die anderen.
Oder nimm gleich ne neue Kette und siehs als Lehrgeld an.

Gruß,

Tim

crumble · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Jupp schrieb:
mit Kettenöl.
Erst reinigen, dann gut ölen, dann mit Lappen das überschüssige Öl abnehmen.

Wenn nach dem Oelen (und einwirken) nur noch ein paar Glieder steif gerostet sind, faehrst Du einfach ein kleines Stueck mit der Kette. Sie wird mit der Zeit wieder beweglicher. Das Oel muss halt erst einmal die Chance bekommen ueberall hin zu gelangen. Bei meinem Up hatte das mal geholfen. Die Kette sollte natuerlich durch die Rohre passen. Schalten solltest Du vermeiden, da die Kette bei den steifen Gliedern leicht vom Ritzel springt.

Wenn Du dich nicht traust die Kette zu fahren, dann nimm zwei Zangen und bewege damit die Glieder.

<Irgendwann mal aufgeschnapptes Wissen>
Chemische Rostloeser sollen nicht so gut sein, da man danach die Kette neu fetten muss.
</Irgendwann mal aufgeschnapptes Wissen>

Peter

mangiari · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

TimB schrieb:
Rausnehmen und durch äquivalente ersetzen. Selbst wenn Du die wieder beweglich kriegst sind die Gelenkflächen angegriffen und machen Probleme, weil sie schwerer laufen werden als die anderen.
Oder nimm gleich ne neue Kette und siehs als Lehrgeld an.

Kaufst Du auch einen neuen Rahmen, wenn der alte mal dreckig geworden ist?

Muss mich schon wundern, wie manche Leute mit Resourcen umgehen.

Andreas · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Hallo mangiari,

mangiari schrieb:
Kaufst Du auch einen neuen Rahmen, wenn der alte mal dreckig geworden ist?

Muss mich schon wundern, wie manche Leute mit Resourcen umgehen.

Das ist eine Frage, was einem die Arbeit wert ist und wie schnell man Geld verdient.

Wenn man in der Zeit, die man für das Reinigen der Kette benötigt, soviel Geld verdient, dass man sich zwei neue Ketten kaufen kann, ist die Rechnung sehr einfach.

Gruß
Andreas

mangiari · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Wenn ich so rechnen würde, hätte ich in den letzten 10 Jahren nicht ein Werkzeug anfassen dürfen...

Ich fasse in meiner Freizeit aber lieber Werkzeug an, als die vier Stunden abends dann auch noch doof im Büro zu sitzen und mir dafür einen Mechaniker leisten zu können. Abgesehen davon meinte ich Resourcen wie Metall und Energie und nicht Deine persönlichen. Wenn man die Kette minimal schmiert und ein paar km fährt ist die doch wieder fitt. Und wenn sie dann etwas schneller verschleißt, dann mag das ja sein, ist aber noch immer besser als sofort wegwerfen.

Außerdem gibt es auch Meinungen, die behaupten dass von Hand ausgetauschte Glieder auch nicht in Orndung sind, weil nicht wieder sauber vernietet. Ich seh das anders, tausche an meinen Ketten munter Glieder rein und raus und hatte damit noch nie Probleme (im Gegensatz zu dem Schmodder auf der Kette, der mir schon ab und an Probleme bereitet).

TimB · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

mangiari schrieb:
Kaufst Du auch einen neuen Rahmen, wenn der alte mal dreckig geworden ist?

Muss mich schon wundern, wie manche Leute mit Resourcen umgehen.

Nein, aber ich lasse ihn schweißen und neu pulvern, wenn er durchzurosten droht. Der OP schrieb:
"es gibt nun noch einige Glieder an der Kette, die sich nicht mehr gegeneinander verdrehen, egal was ich mache."
Das heißt für mich: Mind. geölt wurde schon, die Teile sind zusammengerostet und lassen sich einfach nicht mehr bewegen. Das ist für mich Grund genug, die Glieder rauszuwerfen, da hinüber.
Mir ist einmal eine Kette soweit zusammengerostet wegen eines Wasserschadens in der Garage, in der das Rad den Winter über stand. Das gängig machen hätte ich mir sparen können, die geschädigten Ritzel haben die Schaltbarkeit schwer beeinträchtigt und ich hab mir ne neue Kette gegönnt und kurz darauf ein Ritzelpaket, da das auch hinüber war.
Mein pfleglicher Umgang mit Ressourcen zeigt sich darin, daß mir das (starkes Rosten) seitdem nie wieder passiert ist.

Gruß,

Tim

joerg721 · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Niko schrieb:
Habt ihr gute Tips, wie man das wieder hinbekommt?

Bevor du sie wegschmeißt - vielleicht mal mit ordentlich WD40 ran?
Soll man nicht tun, ich weiß, aber wenn die Alternative die Entsorgung wäre...

mangiari · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Ok, da haben wir aufgrund unterschiedlicher Interpretation des Eingangspost wohl über unterschiedliche Sachen geredet. Klar, wenn das Ding nicht mehr tut und ohne extremen Aufwand auch nicht mehr tun wird, ist ja logisch dass es weg muss. Ich hatte das mehr so verstanden wie "Ich hab die Kette bissl geschmiert und die Kurbel dreimal gedreht, und trotzdem sind noch ein paar Glieder schwergängig".

Ich hab übrigens schon oft gute Erfahrungen damit gemacht, das Spiel zwischen Innen- und Außenlasche minimal zu erhöhen, da ein Kettenriss aber durchaus die Gefahr von schweren Verletzungen birgt, möchte ich das jetzt hier nicht als allgemeine Empfehlung verstanden wissen. Muss schon jeder selbst entscheiden wieviel man an so Material noch rumfrickelt ums noch benutzen zu können und wann die Grenze erreicht ist, wo man doch einfach was neues nimmt. Es gibt beide extreme und ich finde beide Extreme nicht nachvollziehbar. Aber so ist das wohl mit jedem Aspekt dieser lustigen Welt

tüfti · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

joerg721 schrieb:
Bevor du sie wegschmeißt - vielleicht mal mit ordentlich WD40 ran?
Soll man nicht tun, ich weiß, aber wenn die Alternative die Entsorgung wäre...

Probier mal die unbeweglichen Glieder mit Peroleum zu aktivieren.

Biker-JO · 11.02.2010

AW: Eingerostete Kette wiederaufbereiten?

Moin,

ich halte den Fred für ähnlich sinnlos wie diesen.
Nicht falsch verstehen (!), nur denke ich, die wenigen Euros die eine neue Kette oder Schlauch kostet sollte jeder haben.

Martin D. · 12.02.2010

Antworten auf welche Frage?

Niko schrieb:
...aber es gibt nun noch einige Glieder an der Kette, die sich nicht mehr gegeneinander verdrehen, egal was ich mache.

TimB schrieb:
... Das heißt für mich: Mind. geölt wurde schon, die Teile sind zusammengerostet und lassen sich einfach nicht mehr bewegen....

mangiari schrieb:
...Ich hatte das mehr so verstanden wie "Ich hab die Kette bissl geschmiert und die Kurbel dreimal gedreht, und trotzdem sind noch ein paar Glieder schwergängig"....

Also Nico, was hast Du bereits gemacht?
Gruß von Martin D.

Niko · 12.02.2010

AW: Antworten auf welche Frage?

Hallo,

erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Martin D. schrieb:
Also Nico, was hast Du bereits gemacht?
Gruß von Martin D.

Nun, was ich vor Erstellung dieses Threads gemacht hatte, waren zwei Durchgänge von Kette reinigen -> Kette ölen -> abwischen -> mit den Fingern versuchen, die Glieder zu bewegen.

An die Benutzung einer Zange, wie von crumble-Peter vorgeschlagen, hatte ich auch schon gedacht, hatte aber etwas Angst, die Kette damit zu beschädigen. Mittlerweile habe ich das aber trotzdem ausprobiert, und es hat auch funktioniert. Allerdings bewegen sich die betroffenen Glieder immer noch merkbar schwerer, als die anderen. Vielleicht gibt sich das noch, sobald ich ein paar Runden gefahren bin (davor muß allerdings noch ein Schlauch geflick und ein Satz Bremsbeläge ausgetauscht werden

).

Biker-JO schrieb:
ich halte den Fred für ähnlich sinnlos wie diesen.
Nicht falsch verstehen (!), nur denke ich, die wenigen Euros die eine neue Kette oder Schlauch kostet sollte jeder haben.

Hihi, der andere Thread war ja auch von mir...vielleicht sollte ich mich in "Schrottbiker" oder so umbenennen? Egal, was den Schlauch angeht, kann ich deine Einstellung nachvollziehen, aber als ich das letzte mal "eine" Kette für ein Liegerad gekauft habe, wurden 45€ fällig (3x XT-Kette à 15€). Natürlich habe ich 45€, aber das ist schon ein Betrag, bei dem ich erstmal nach Möglichkeiten suche, um dessen Ausgabe herumzukommen...

Beste Grüße,
Niko.

leisetreter · 12.02.2010

AW: Antworten auf welche Frage?

Also meine zwei Ketten wohnen den Winter über in einer ehem. Edelstahlzuckerdose mit Deckel im Petroleumbad, die "guten" Räder auf dem trockenen Speicher.

An der Wintergurke/Salzhering (Aufrechrad) wird altes Zeug aufgetragen. Das ist wie bei Al Bundy's Dodge, der aus Teilen von anderen toten Dodges bestand ...

Wenn Du auf altes rottiges Zeug stehst - kennst Du boruttisieren schon?

Ich hätte Angst, daß ich mir mit einer Kette mit Gelenkartrose meine schönen Kettenblätter versau - und die kosten mahr als eine Kette.

Ablagerungen & Dreck jeder Art kriegt man von blankem Metall mit RME (Rapsmethylether a.k.a. "Biodiesel") ab. Nur im Freien (nicht mal in der offenen Garage!) nur mit chem.resistenten Handschuhen. Das Zeug kriecht auch unter eine Pulverbeschichtung oder billigen Weichchrom(nur Deckschicht, Kupfer bleibt!)), wenn diese einen Makel hat.

Biker-JO · 12.02.2010

AW: Antworten auf welche Frage?

Niko schrieb:
...als ich das letzte mal "eine" Kette für ein Liegerad gekauft habe, wurden 45€ fällig (3x XT-Kette à 15€). Natürlich habe ich 45€, aber das ist schon ein Betrag, bei dem ich erstmal nach Möglichkeiten suche, um dessen Ausgabe herumzukommen...

Wie ja "leisetreter" schon schrieb, machst du dir unter Umständen mit der murksigen Kette die Kassette kaputt, dann wirds erst recht teuer.

Ingmar E. · 12.02.2010

AW: Antworten auf welche Frage?

Biker-JO schrieb:
Wie ja "leisetreter" schon schrieb, machst du dir unter Umständen mit der murksigen Kette die Kassette kaputt,

Auf welche Art und Weise sollte das bitte geschehen? Sie ist schwergängig, aber er schrieb nichts von verschlissen.

Petroleum als Kettenbad ist genauso misshandlung. Das wäscht das werksseitige Fett raus, danach kannste alle paar hundert km nachschmieren.

Biker-JO · 12.02.2010

AW: Antworten auf welche Frage?

Ingmar E. schrieb:
Auf welche Art und Weise sollte das bitte geschehen? Sie ist schwergängig, aber er schrieb nichts von verschlissen.

Vermutlich ist sie schwergängig weil auch zwischen den Gliedern Rost ist und im Betrieb wird dieser Rost dann die Kette verschleissen. Dummerweise bemerkt man das nicht sofort, sondern meist erst, wenn die Kette anfängt zu springen. Dann sind aber schon die Zähne der Kassette eingeschliffen.

Ich schalte um den Verschleiss der Kette möglichst früh festzustellen, ab und an mal auf ein Ritzel, das ich sehr selten verwende. Wenn dann alles (vor allem unter Last) noch reibungslos läuft, ist die Kette OK. Das könnte ich Niko zumindest mal empfehlen falls er die alte Kette weiterbenutzt.

mangiari · 12.02.2010

AW: Antworten auf welche Frage?

In Abhängigkeit davon wie viele km die Kasette-Kette Kombi schon hat, würde ich mir unter Umständen von einer neuen Kette auf der alten Kasette mehr Probleme erwarten, als wenn er die alte versucht hinzubekommen und das alles fährt bis wirklich alles durch ist und dann austauscht.

Beim Ligerad relativieren sich die Kosten ja sehr stark, weil ne Kasette erheblich günstiger ist, als ne Liegeradkette.

leisetreter · 12.02.2010

AW: Antworten auf welche Frage?

Ingmar E. schrieb:
Petroleum als Kettenbad ist genauso misshandlung. Das wäscht das werksseitige Fett raus, danach kannste alle paar hundert km nachschmieren.

Soweit zur Theorie.
Tatsache ist, wenn vor dem Winter eine Kette zum Baden geht, ist die nicht neu - hat aber den Verschleißtest bestanden. Waschen braucht die dann aber sowieso. Balistol-Auftrag mittels langborstiger alter Zahnbürste abends, sauber abwischen morgens (Frottee-Lumpen), was zuviel ist, hast Du beim FWD sonst im Gesicht.

Ich schmiere alle paar hundert km. Das ist eine regelmäßige Tätigkeit, wie Altpapier entsorgen oder nachsehen welche Tonne man rausstellen muss. Auch keine Riesengeschichte, wenn man nicht Öl, Bürste, Lappen und Unterlage immer in den staubigen Keller verfrachtet und dann suchen, holen und womöglich noch reinigen/abstauben muss, sondern einen mit Deckel verschließbaren (alten Kartoffelsalat-)Eimer in weißtransparent zum Aufbewahren für Schmier- und das nötigste Werkzeug benutzt.