Eigenbau: Vollgefedertes Elektro-Utility-Trike

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Hallo!

Ich habe mich entschlossen hier mein Eigenbau-Projekt zu protokollieren.

Mein Ziel ist es ein Trike mit folgenden Eigenschaften zu bauen:
  • Vollgefedert
  • Robust
  • 200Kg Tragkraft - weil ich jemanden am Sozius mitnehmen will und selbst nicht leicht bin
  • 800W E-Motor
  • Genug Batterien um 200km weit über gemischtes Terrain zu fahren


Es hat alles vor einem Jahr mit einem ersten Eigenbau-Trike begonnen. Hier nur ein Bild von der recht gut funktionierenden Vorderradfederung:
DSC_0008_1024.jpg

Und hier noch eines, das zeigt, wo das Problem lag: die Länge des Trikes....
DSC_0007_1024.jpg

Mehr zu den Fehlern aus denen ich gelernt habe im nächsten Beitrag.... :)
 
AW: Eigenbau: Vollgefedertes Elektro-Utility-Trike

Servus,

ein paar Punkte:

-Schwerpunkt VIEL zu weit hinten. Entweder du bringst Motor und Batterien direkt auf die Vorderachse, oder das Teil kippt schneller aus jeder Kurve als dir lieb ist.
-Bei dem Radstand hält das 40x40x1,5 nicht wirklich was aus.. Das ist schon bei 1,2m Radstand mit 100kg an der vertretbaren Lastgrenze.
-Ackermanngeometrie nicht eingehalten (soweit ich das sehen kann auf den Bildern)
-Wo sind die Bremsen? Hoffe nicht das du mich jetzt auf 50mm Trommeln in den Plasträdern hinweist.. das wird nix.

Hoff dir n bisl geholfen zu haben :) Bei Fragen, einfach stellen.

Gruß,
Patrick
 
AW: Eigenbau: Vollgefedertes Elektro-Utility-Trike

Danke fürs Feedback!

@Jack-Lee:
Durch die Position der Arme am Achsschenkel, hat die Kompensation gepaßt.
Hatte in engen Kurven kein Problem mit Kippen und ich hatte einmal doch so um die 25kmh drauf...
Gebremst habe ich allerdings nicht mit den Trommeln, sondern mit einer scheibe hinten und den Crocs...

Das 4x4-Rohr hat nur an der Hinterrad-Federung probleme gemacht. Über Die länge hat es eine super Federung ergeben und bei Last-Tests hat es fast zwei Mann von meinem Kaliber 130-135kg ausgehalten.
Hatte hinten kein Rohr als Aufnahme für die Achse eingeschweißt und die Achs-Schraube zu großzügig zugeschraubt.
Dadurch wurde das Vierkantrohr seitlich ziemlich eingedellt, was dazu geführt hat, daß die Schwinge hinten gegengelenkt hat.

@Jens: die gesamtgeometrie gefällt mir. habe die pläne da und mich auch in einigem daran orientiert....
 
AW: Eigenbau: Vollgefedertes Elektro-Utility-Trike

Was habe ich aus meinem ersten Experiment gelernt?

1.) zu meinem erstaunen: Federn vorne sind viel wichtiger als hinten - zumindest hab ich selbst bei all den schlaglöchern hier kaum einen Unterschied wahrgenommen, als ich die Schwinge hinten abmontiert habe und eine fixe gabel gebastelt hatte...

2.) Nur Gewindestangen sind zu wenig für die Querlenker. Die biegen sich zu leicht.

3.) Die Achsschenkel sollten aus einem soliden Stück Metall bestehen. Mein Rechter Achsschenkel hat sich bei einer engen Rechtskurve etwas vervormt....

4.) über ein Meter Breite vorne ist zu breit um zwischen den Autoabsperrungen auf Fußgängerwegen voranzukommen....

5.) Trommelbremsen sind oke, aber bergab nicht so toll...

6.) meine Trommelbremsen brauchen einen längeren "Kabelweg" als meine Schimano-Bremshebel...

7.) Bollerwagenräder halten ziemlich viel aus....

8.) Bürosessel sind keine guten Liegerad-Sitze

9.) 3m sind für so ein Gefährt zu lang.

10.) 8m Wendekreis ist ein bischen zu viel

11.) Triken macht mächtig spaß!!!!


Warum der lange Aufbau?

1.) ich will die Vorderräder als Pufferzone für allfällige Konfrontationen mit anderen Fahrzeugen vor meinen Beinen haben.

2.) Batterien wären auch vorne geplant gewesen

3.) ich wollte mein Gewicht vor allem nahe der hinteren Schwinge unterbringen
 
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Interessante Thesen! Wobei bei 11. kann ich Dir zustimmen.:D
Viel Erfolg beim Eigenbau. :)
 
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Servus,

40x40 schwingt schön und ergibt ne dolle Federung, ist aber nicht Dauerfest bei der Last!
Das wird dir über kurz oder Lang zerbrechen!

Setz mittig ein "Dreieck" drauf, oder dopple das Rohr wenigstens auf.

Gruß,
Patrick
 
AW: Eigenbau: Vollgefedertes Elektro-Utility-Trike

Strategie:

1.) Vorderradfederung ist BILLIG, also wird sie gekauft

Was sowas gibts zum kaufen? :eek:
Ja, und zwar von Quads - konkret von einem Bashan BS200S-7 Quad.
Ja, die Teile sind Massiv und schwer!

2.) Die Schwinge hinten kommt von einem Mountainbike, das ich geschenkt bekam.

Wie bekommt man sowas geschenkt?:confused:
Man fragt in Kleinanzeigen nach Fahrrad-Leichen gegen Selbstabholung! :D

Die Schwinge hat eine 20mm-Achse mit Messing-Lager. das paßt perfekt in ein 22mm-Rohr mit 1mm Wandstärke.
Ich muß nur die Scheibenbremse Nachrüsten... Die Schwinge hat nur eine KantileverBremse

3.) Der Sitz wird ähnlich dem HiBone von Bus-Velomo - aber besser :D

ich habe vor dem ganzen Seitenstützen auf Hüfthöhe zu verpassen
- indem ich die Rund-Hölzer über Dampf biege
- oder im Holzrahmen quer zusätzliche Rahmenteile einsetze
- oder die Rundhölzer durch eine Alu-Auflage ersetze....

IMG_20130409_100633_1024.jpg

gedankliche Vorlagen:
http://www.bus-velomo.de/bikeparts/hibone
und die SeatWings vom Scorpion-Sitz
http://www.hpvelotechnik.com/produkte/scorpionfs/bodylinksitz_d.html

wobei ich vielleicht auch kein Holz verwende, wobe das mit meiner CNC-Fräse supersimple zu schneiden wäre.... mal sehen.

4.) Elektro-Antrieb - 800W/36V

mit vorerst 24Ah Akku
weil vorhanden....

Später könnten es 2,4KW/48V mit 120Ah werden... da bastle ich geistig noch am konzept.
möglicher Lieferant: http://www.cyclone-tw.com/order-3chain.htm


5.) Schaltung 3x8 - Shimano


Das ist es vorerst....

Da ich einfach "drauflosbaue" folgen als nächstes Bilder.....
 
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Servus,

40x40 schwingt schön und ergibt ne dolle Federung, ist aber nicht Dauerfest bei der Last!
Das wird dir über kurz oder Lang zerbrechen!

Setz mittig ein "Dreieck" drauf, oder dopple das Rohr wenigstens auf.

Gruß,
Patrick

Ich überlege ein 60x40 hochkannt zu verwenden. oder aber kein einzelnes Rohr nach vorne zu ziehen, sonderne einen Rahmen.
 
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wenn es denn je die ausmaße annimmt nicht mehr... vorerst aber...
 
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1.) ich will die Vorderräder als Pufferzone für allfällige Konfrontationen mit anderen Fahrzeugen vor meinen Beinen haben.

2.) Batterien wären auch vorne geplant gewesen

3.) ich wollte mein Gewicht vor allem nahe der hinteren Schwinge unterbringen

Hallo

Da wäre ein vorderrad und zwei hinterräder vielleicht besser (wegen pufferzone), aber der antrieb gefederter hinterräder ...
Was die dimensionierung angeht; wenn's bei normalem fahren schon "federt", würde mir das vertrauen fehlen, vor allem wie oft/lange das gut geht.
Immerhin: das erste ist zum lernen. (Habe ich noch vor mir, nur meine planungsphase und erfahrungen mit anderen liegerädern waren länger);)

MfG
Andreas I.
 
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die Delta-Geometrie gefällt mir nicht... :dagegen:

wenn die Version 5 gut wird, bin ich zufrieden... ;)
 
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habe 90mm Sturmey Archer Trommelbremsen und Felgen und Kabelzüge bestellt... Bei meiner Gewichtsklasse einfach sinnvoller und ich kann meine bollerwagenräder für einen Batterie-Anhänger mit auflaufbremse benutzen.
 
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Da ich statt meine Basis-Forschung weiterzutreiben heute einfach losgeschweißt habe... hier ein Bild vom Ergebnis:

IMAG0010_1024.jpg

Über dem Hinterrad befindet sich ein Sozius für Fahrgäste. ich könnte die noch vorhandene Kurbel für einen Tandembetrieb nutzen....

Und hier noch ein Bild mit dem was am Rahmen noch kommen soll in Grün

IMAG0010_1024_linien.jpg
 
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Habe heute ein wenig herumgespielt und mir das HiBone-Sitz Design genauer angesehen. :dafuer:

Um keine exakte Kopie anzufertigen, habe ich die Geometrie nach meinen Maßen und der Bauanleitung abgeändert, die man hier findet: http://www.instructables.com/id/Building-a-Recumbent-Trike-Seat/
Dann hab ich noch Seitliche Beckenstützen eingeplant. :D

Hier das Ergebnis:
IMG_20130417_205256_1024.jpgIMG_20130417_205325_1024.jpg


Leider hat mir die Zeit gefehlt das ein zweitesmal auszufräsen, sonst wäre ich fertig geworden.
Aber schon nach dem ersten Stück ist mir beim Säubern der Schnitt-Flächen das Holz an 2 Stellen zersplittert... ohne Belastung!!! :eek:

Was ich gelernst habe:
1.) Das HiBone Design ist super und beim Einkauf hab ich bemerkt: der HiBone ist sehr günstig!!!!
2.) Werde beidseitig beschichtete Faserplatten für die nächste Version verwenden...
3.) Die Bechenstütze darf noch schmäler werden
 
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Servus,
der Sitz hier scheint aus Leimholzplatten zu bestehen?
Das wird nicht halten! Alle Fasern liegen nur in einer Richtung. Quer zur Faser hält Holz nur ca. 1/10 - 1/20 von dem aus, was es längs zur Faser aushält.
Da aber an den Bögen auch Kräfte quer eingeleitet werden, wird es da mit hoher Wahrscheinlichkeit brechen.
Zudem wird es dir die Stangen sehr leicht heraushebeln, da das Holz nicht gesperrt ist und die Stangen eine große Hebelwirkung ausüben.

Der HiBone-Sitz wird aus 8mm Kiefer-Multiplex (Kochwasserfest verleimt) hergestellt.

Beidseitig beklebte Faserplatte ist eine schlechte Alternative. Schwer, wenig stabil, teuer.

Gruß,
Patrick
 
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nein, kein Leimholz. Fichte...

sonst ist er sehr stabil.
Die stellen an denen es gebrochen ist, sind irgendwie faserig...

Mal sehen was ich im Bauhaus an Material finde...
 
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Servus,

das Zeug wäre auch aus Ebenholz nach wie vor eine Leimholzplatte.
http://www.wolfgang-wessely.de/gtb/moebel/images/gross/Stuhl-Leimholz.jpg

Leimholzplatten sind, aus mehreren Brettern zusammengeleimte, Platten.
Hier aus Fichte.
Da Fichte ein Nadelholz ist, zudem ein sehr weiches, hält es quer zu Faser garnix aus. Das erklärt das ausreißen der Fasern schon beim verputzen.
Zudem ist Fichte relativ "spröd" bzw. neigt zum Splitern.

Gruß,
Patrick
 
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Wie wär's mit "Fichte-Leimholz"? ;-)

Thomas, in Bild 2 unterhalb deines Daumens sieht man recht gut, das das "Brett" aus Einzelteilen entstanden ist. Leimholz ist die Bezeichnung für Platten (oder auch Balken/Träger), die aus dem Verleimen einzelner Massivholzbretter entstanden sind. Die einzelnen Bretter sind so angeordnet, das die Fasern immer in etwa die gleiche Ausrichtung haben. In deinem Fall stammt das Holz der Leimholzplatten von Fichte/Tanne.

Im Gegensatz dazu ist Sperrholz anders aufgebaut. Eine Sperrholzplatte besteht im Regelfall aus mehreren dünneren Lagen Holz, die so aufeinandergelegt werden das die Faserrichtung in jeder Lage gleich verläuft, die einzelnen Lagen aber zueinander anderes ausgerichtet sind. ZB quer-längs-quer-längs-quer.... heißt "gesperrt", weil jede Lage die Nachbarlage in deren Biegeverhalten "sperrt".

Sperrhölzer gibt es viele. In Baumärkten versteht man darunter meist die leichten, weichen Pappelsperrhölzer mit relativ dicken Einzellagen. Das ist für Dich eher ungeeignet.
Auch Multiplex ist ein Sperrholz, aber aus anderen Hölzern anders aufgebaut und deutlich stabiler.
Das von Patrick genannte kochwasserfeste Kiefern-Multiplex wird es im Baumarkt wohl nicht geben. Üblich ist dort meist Birke-Multiplex und das ist für deinen Zweck zunächst auch absolut OK.


Also nicht lange schauen was die so alles haben sondern direkt zum Zuschnitt gehen und nach Multiplex fragen.

Vielleicht wirfst Du aber auch mal die Suchmaschine an und schaust nach "Holzfachhandel" bei Dir in der Gegend? Da dann vorbeifahren und den Jungs einen Ausdruck deiner Holzsitzpläne zeigen beschert Dir vielleicht gleich einen ganzen Kofferraum Resteholz aus der Zuschnittabfallholzkiste inkl. etwas Fachberatung.

Grüße
Holger
 
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