Eigenbau Projekt Velomobil 2014

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guten morgen

tropfenform stand ja in gänsefüsschen..
irgendwie ist's ja auch ein langgezogener tropfen.

Mal gedankenspiel am rande
Wäre es nicht eventuell günstig wenn ein Vm-Heck flexibel wäre,
ähnlich einem seitenruder um auf wechselnde windrichtungen reagieren zu können?
 

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Einfach mal ein Schlagwort killen.
Aaalsooo: Die NACA ist bloß die Institution, die als zentrale staatliche Anlaufstelle für aerodynamische Forschungen dient und die ein System zur Bezeichnung von Flügelprofilen entwickelte, wobei die Ziffernfolge der Profilbezeichnung gewisse grundlegende Charakteristika eines Profils angibt. Das kann alles umfassen, vom dünnen "Vogelflügelprofil" mit tief unterhöhlter Unterseite von vor 100 Jahren bis hin zu den modernsten Laminarprofilen. Wikipedia ist Euer Freund.

Die Formen von Wassertropfen sind entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht die widerstandsärmsten, da sie "Verlustprofile" sind, sie werden zwar vorne herum von der anströmenden Luft definiert, sind aber auch darin von der umgebenden Luftfeuchtigkeit, der Oberflächenspannung des Wassertropfens usw. abhängig. Irgendwann reißt auch bei einem Wassertropfen die Strömung ab und dann nimmt die sich ablösende Luftströmung mit ihren Wirbeln einen Teil des Tropfens mit, der dann sozusagen "wegstäubt" oder "vergischtet". Die Tropfen verlieren in der Sogzone hinter der größten Dicke ihre Substanz, daher "Verlustprofile". Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.
Das von Chris angeführte NACA 0018B ist nicht übel, allerdings nicht optimal, weil nach der nahezu halbkreisförmigen Profilnase mit großem Radius eine Strecke mit stagnierender Dicke folgt, auf der sich die Strömung unnötig früh ablösen dürfte. Besser sind hier ein kleinerer Nasenradius und eine größere Dickenrücklage, der Bereich der Dickenstagnation kann recht kurz sein und sollte nur dazu dienen, den Übergang zum sich vermindernden Querschnitt (Druckminderung, Strömung löst sich ab)sanft zu halten, damit die sich ablösenden Wirbel auf möglichst langer Strecke möglichst klein bleiben und damit wenig Kraft kosten.
So etwas geht auch beim VM.

Chris: Der Link auf die französische Seite ist klasse, die nehme ich mir heute Abend wieder einmal genussvoll vor!

Viele Grüße, Martin
 
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Einfach mal so als Laie in die Diskussion geworfen....
Die Natur schuf den Delfin.........
 
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Mal gedankenspiel am rande
Wäre es nicht eventuell günstig wenn ein Vm-Heck flexibel wäre,
ähnlich einem seitenruder um auf wechselnde windrichtungen reagieren zu können?
Vielleicht bei einem richtig guten Rad, hier geht es darum erstmal was auf die Räder zu stellen was nicht allzu viel schlechter ist als die anderen.
 
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So ein flexibles "Seitenleitwerk" brächte einen neuen Themenbereich ein: In der Fahrt hast Du immer eine Mischung aus Vorwärts- und Seitwärts-(Seitenwind-)komponenten, die sich obendrein durch Hindernisse im bodennahen Bereich (überholende Autos etc.) sehr kurzfristig ändern können. Besser ist dort eine Seitenflosse mit scharfer Abrisskante wie beim Milan, der das VM, da der Druckmittelpunkt i.d.R hinter den Vorderrädern liegt, in den Wind dreht. Ich erlebe es so, dass Du mit der Zeit ein Gefühl kriegst, wie Dein VM auf - auch seitliche - Böen reagiert und dann instiktiv gegensteuerst. VM sind leicht und im Grunde immer noch Low Tech, d.h. was nicht dran ist, kann auch nicht kaputtgehen. Außerdem gibt es noch das Popcorn-Thema mit dem Vortrieb durch Seitenwind ("Segeln").

Grüße, Martin
 
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So ein flexibles "Seitenleitwerk" brächte einen neuen Themenbereich ein: In der Fahrt hast Du immer eine Mischung aus Vorwärts- und Seitwärts-(Seitenwind-)komponenten, die sich obendrein durch Hindernisse im bodennahen Bereich (überholende Autos etc.) sehr kurzfristig ändern können. Besser ist dort eine Seitenflosse mit scharfer Abrisskante wie beim Milan, der das VM, da der Druckmittelpunkt i.d.R hinter den Vorderrädern liegt, in den Wind dreht. Ich erlebe es so, dass Du mit der Zeit ein Gefühl kriegst, wie Dein VM auf - auch seitliche - Böen reagiert und dann instiktiv gegensteuerst. VM sind leicht und im Grunde immer noch Low Tech, d.h. was nicht dran ist, kann auch nicht kaputtgehen. Außerdem gibt es noch das Popcorn-Thema mit dem Vortrieb durch Seitenwind ("Segeln").

Grüße, Martin

Du meinst etwas wie das Vorhalten beim Segelfliegen würden wir da nicht beim starren geradeaus fahren
und die plötzliche Profil Veränderung zu einer Druckänderung führen die nur mehr Unruhe ins Fahrzeug bringt?

Ich habe mit 3D Turbulatoren und Spaltabdeckband experimentiert was deutlich zur
Beruhigung des VMs und zu Gesprächsstoff am Segelflugplatz geführt hat :D

Evtl. dafür mal einen neuen Faden eröffnen?

Gruß
 
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Bin auch für einen neuen Thread.
Zum Thema: Beim Segelfliegen neigst Du ja instinktiv die Maschine auch um die Längsachse etwas in den Wind, damit Du nicht schmierst / schiebst - der berühmte Wollfaden auf der Haube. Das geht natürlich nicht beim VM. Eine entsprechende Gestaltung des Hecks kann eine ähnliche Wirkung haben wie die Seitenflosse - nicht das Seitenruder! - und damit das VM in den Wind drehen lassen. Beim Trike soll deshalb mehr Seitenfläche hinter dem Schwerpunkt sein, beim Einspurer davor, sonst gibt der Einspurer durch den Druck hinter und über dem Schwerpunkt um die Längsachse dem Seitenwind nach, dreht aber um die Hochachse in den Wind: Ein klassischer Sideslip, der aber durch den Aufstand der Räder auf dem Boden zu einer fahrdynamisch sehr unangenehmen und schwer beherrschbaren Situation führen kann.
Carl-Georg Ramussen hat ja als ehemaliger Flugzeugkonstrukteur die Leitra genau so gestaltet, dass sie trotz hoher Seitenfläche gut mit Seitenwind klarkommt und in den Wind dreht, sogar "segelt".
 
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Willst Du als Admin die entsprechenden Beiträge aus diesem Thread ausgliedern und verschieben? Wäre klasse!
 
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Besser ist dort eine Seitenflosse mit scharfer Abrisskante wie beim Milan, der das VM, da der Druckmittelpunkt i.d.R hinter den Vorderrädern liegt, in den Wind dreht.
Woher willst du das wissen? Gerade bei leichtem Seitenwind könnte ein flexibles Heck dafür sorgen dass die Luftströmung eben nicht abreisst. Das ganze Velomobil lässt sich ja kaum in den Wind drehen ohne lenkbares Hinterrad oder bewegliche Verkleidung. Beim Heck ist das kein Problem.
 
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Das Rekordfahrzeug PAC2 ist nach Recherche deren Homepage nicht auf frontalem Windwiderstand sondern auf leicht schrägen Wind ausgelegt. Insofern ist die bewegte Heckflosse schon naheliegend aber meiner Einschätzung nach nicht zielführend.


http://www.paccar.ethz.ch/technics/aerodynamics

From then, 5 iterations, combining CFD and windtunnel tests have been performed to reach a Cd close to 0.09. The shape of PAC-Car II is optimized for air flow of up to 15° from the longitudinal axis.

pac-car-cfd.jpg
 
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Eine Heckflosse ist dazu da die Chamberline der Fläche zu verschieben und damit mehr oder weniger Auftrieb in die entsprechende Richtung zu erzeugen.
Durch eine höhere Nutzung des Luftstroms erhöht sich der Luftwiderstand. Wenn man die Nutzung allerdings verringert erhöht sich der Kippmoment auf das Fahrzeug. Es ist also ein schönes Nullsummenspiel zwischen "Ich werde langsamer" und "Ich falle um".

Gruß,
Justus
 
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die erhöhung des kippmoments,
bedeutet ja aber nicht sofort umzufallen- oder was meinst Du ?

Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen dass eine symetrische form in allen
fällen die beste eigenschaft bietet.
Oder habe ich Dich da falsch verstanden?

Flügelprofile sind ja auch je nach anforderung unterschiedlich,
bzw veränderbar- nicht zuletzt bei vögeln.

Ich denke
je flexibler desto besser

gruss henner
(der sich auch ne abspaltung des themas wünscht, aber keinen fred eröffnet,
weil er die beiträge nicht verschieben kann)
 
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Hallo Aerodynamiker,

Im PRO VELO Heft 4. Quartal 1992 / 1. Quartal 1993 / 3. Quartal 1993 / 1. Quartal 1994 hat Dipl.Ing. Eggert Bülk, Hamburg dazu Grundsätzliches ohne Formeln geschrieben.

Dazu noch: Anmerkungen zur Aerodynamik vollverkleideter HPVs 3. Quartal 1994 / 4. Quartal 1994 von Marcel Pastr'e, Aachen geschrieben.

Viele Grüße
Dieter
 
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