Eagle NX 1 x 12 Schaltwerk - Kettenspannung zu hoch

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Hallo,
ich habe eines meiner Musashis mit 1 x 12 NX Eagle ausgerüstet und bin jetzt etwas unglücklich wegen der sehr hohen Kettenspannung. Der Antrieb läuft dadurch deutlich schwerer. Zumindest ohne Last ist das so, anders kann ich es aber auch nicht ermitteln.
Kann man im Schaltwerk die Federkraft irgendwie verringern, hat das schonmal jemand gemacht?
Rainer
 
Nein. Das Schaltwerk hat eine sehr hohe Federkraft. Wohl um das Abspringen der Kette bei fehlendem Umwerfer zu erschweren.
 
Bei Shimano-Schaltwerken kannst Du die Kupplung mit einem Hebel ausschalten und damit den Zug auf dem Leertrum deutlich verringern, bei SRAM ist die Kupplung nicht einstellbar. Eine andere Möglichkeit, die Federkraft zu reduzieren, kenne ich nicht.
Es hilft aber tatsächlich etwas, die Kette so lang wie möglich zu lassen, selbst wenn sie dann auf dem kleinsten Ritzel leicht durchhängt.
 
Von was redest Du?

Kann man die Kettenspannung nicht mit nem Torx einstellen?
Nein, siehe hier. man stellt die Anschläge innen/außen ein und den Abstand des Schaltwerks von der Kassette.

und bin jetzt etwas unglücklich wegen der sehr hohen Kettenspannung.
Die sollte keinen merklichen Unterschied machen außer sehr harten/schnellen Schaltvorgängen
Der Antrieb läuft dadurch deutlich schwerer.
Kette läuft überall richtig? Kein Möbius drin/richtig durch den Kettenspanner gefädelt/Kettenlinie korrekt/spannungsfreier Ein-+Auslauf an evtl. Kettenrohren?
Mit Kettenrohren: Kette außen vom klebenden Lagerfett befreit?
Schaltwerk in richtigem Abstand (s.o.) zur Kassette?

Gruß,

Tim
 
Kann ich bestätigen. Das neue 12-fach Schaltwerk hat deftig Spannung. Macht locker das doppelte Losbrechmoment wie bei der vorigen 11-fach. (Zumindest bei denen wo das Leertrum im Rohr geführt ist.)
 
Von Shimanos derailleur clutch mit der shadow plus-Bombastik redet er.
Ach, von der Feder im zweiten Drehgelenk des Schaltwerks:


Die Verriegelung dieser Feder ist für den Laufradausbau vorgesehen. Bei SRAM kann man ja für den Laufradausbau das Schaltwerk in Ausbauposition blockieren.

Die einzige "Kupplung", die ich gefunden habe, ist die Reibkupplung bei den SRAM-Schaltwerken:
Das hat aber nicht mit Kettenspannung zu tun, das soll Kettenschlagen vermindern durch Bedämpfung des Kettenspanners.

Macht locker das doppelte Losbrechmoment wie bei der vorigen 11-fach. (Zumindest bei denen wo das Leertrum im Rohr geführt ist.)
Wenn das Leertrum die Kette aus der kraftfreien Linie auslenkt kann das sein.

Gruß,

Tim
 
Die sollte keinen merklichen Unterschied machen außer sehr harten/schnellen Schaltvorgängen

theorie und praxis...

bei meinem MTB ist es ein erheblicher Unterschied im Losbrechmoment der Kurbel zu spüren, ob die Feder im Schaltwerk gespannt ist oder nicht. Die Schaltvorgänge flutschen wie immer, zumindest auf dem Montageständer. Im Wald habe ich für solche Nebensächligkeiten keinen Kopp ;)
 
Im Wald habe ich für solche Nebensächligkeiten keinen Kopp
Das meine ich mit
keinen merklichen Unterschied

bei meinem MTB ist es ein erheblicher Unterschied im Losbrechmoment der Kurbel zu spüren, ob die Feder im Schaltwerk gespannt ist oder nicht. Die Schaltvorgänge flutschen wie immer, zumindest auf dem Montageständer.
Wenn Du alle Dichtungen entfernst, flutscht es auf dem Montageständer sogar noch besser! ;)

Gruß,

Tim
 
Es ist tatsächlich nicht nur eine Feder sondern eine Reib-o-matik mit mit im Spiel, guck!
Wenn das stimmt und man nur die Reibung abschalten kann, ist @SloMo s Bemerkung aber in die andere Richtung falsch: Dann lässt sich bei Shimano die Kettenspannung nicht verändern, weil nur der Reibmechanismus ausgeschaltet wird.
In meinem Link steht exakt das Gegenteil. Ich ziehe meine Meinung zurück und lasse die vor, die so ein Schaltwerk haben und sagen können, was nun stimmt.

Ich hatte selber schon einen extremen Anstieg der benötigten Kraft zum Radausbau am GT, als ich von der ab Werk montierten X7 wegen des langen Käfigs auf X9 gewechselt habe. Leider gabs damals die Arretierfunktion für Laufradausbau noch nicht.
Ich habe damals aber keinerlei Unterschiede im Losbrechmoment bemerkt.

Gruß,

Tim
 
Eigentlich sollte sich die Kettenspannung nicht ändern, wenn man den Hebel an der Shimano-Reibkupplung öffnet, tatsächlich läuft die Kette dann aber gefühlt leichter - warum auch immer. Auf dem Montageständer oder beim Rückwärtstreten ist das deutlich spürbar. Ob man dann unter Last wirklich weniger Leistung für das gleiche Tempo aufbringen muss, weiß ich nicht.
 
Der Effekt ist in der Werkstatt recht drastisch. Am Pedal werden etwa 5 Newton benötigt, um die Kurbel bei schon laufendem Hinterrad in Bewegung zu halten. Bei 85er Kadenz sind das etwa sieben Watt, die möchte ich nicht so einfach herschenken. Sobald man hinten den Schaltwerksarm entlastet und den Zug auf dem Leertrum verringert, läuft es wesentlich leichter.
Es gibt dort am Gelenk etwas, das heißt "Roller Bearing Clutch". Da kann man eine Kunststoffkappe mit Torx rausschrauben und steht vor einem Inbusloch. Das Ding habe ich gelöst und die Kraft auf dem Schltwerksarm hat sich deutlich verringert. Die Vor- und Zurückbewegung des Armes zieht das Inbus-Ding dann aber automatisch wieder fest. Seltsames Ding.SRAM 12-fach 2.jpgSRAM 12-fach 1.jpg
 
Am Pedal werden etwa 5 Newton benötigt, um die Kurbel bei schon laufendem Hinterrad in Bewegung zu halten. Bei 85er Kadenz sind das etwa sieben Watt, die möchte ich nicht so einfach herschenken.
Was hast Du gemessen? Das Losbrechmoment, oder die Verlustleistung?

Das ist genau die von mir erwähnte Reibungsdämpfung. Hat sich beim Öffnen nur die Reibung verringert (unterer Arm lässt sich einfacher bewegen) oder auch die Kettenspannung (mehr Sag der Kette im Leertrum)

Und wenn ich mir die Kettenführung anschaue: Wie leichtgängig sind die beiden Umlenkrollen? Wenn wirklich die Kettenspannung höher ist, könnte dann die Kette die Umlenkrolle drehen, während sie mit verringerter Kettenspannung mehr oder ausschließlich Schlupf hat. Das kann besonders bei der doppelten Rolle etwas ausmachen, die ja entgegengesetzt drehen muss.

Gruß,

Tim
 
@TimB er meint diesen hebel
Bei Shimano-Schaltwerken kannst Du die Kupplung mit einem Hebel ausschalten und damit den Zug auf dem Leertrum deutlich verringern, bei SRAM ist die Kupplung nicht einstellbar. Eine andere Möglichkeit, die Federkraft zu reduzieren, kenne ich nicht.
Es hilft aber tatsächlich etwas, die Kette so lang wie möglich zu lassen, selbst wenn sie dann auf dem kleinsten Ritzel leicht durchhängt.


Screenshot_20220425-180225_Gallery.jpg



Damit kann man die kette auf Spannung halten oder locker lassen meine ist immer auf OFF .
Wenn der hebel auf on ist ist die Spannung für liegeräder zu hoch bei mir springt die kette z.b ab wegen zuvielen umlenkrollen und Schräglauf der Kette.

Leg mal den a
Schalter um ich garantiere dir du drückst die kette nicht mehr wirklich ohne großen druck runter .

Und wie hast du denn deine kette abgelängt? Am kleinsten oder größten Ritzel????
Manchmal vollbringen 2 Glieder Wunder!!!
Und ich hab schon von 80 bis 120 zähmen alles durch
 
Was hast Du gemessen? Das Losbrechmoment, oder die Verlustleistung
Weder noch. 5 Newton sind ungefähr die Kraft, die es braucht, um die Rotation der Kurbel unbeschleunigt aufrecht zu erhalten (ohne das Rad anzutreiben, das wurde vorher tüchtig hoch beschleunigt und dreht frei). Wie ich es geschrieben hatte. Der Rest ist errechnet. Bei 155er Kurbel ist ein Newton bei 60er Kadenz ungefähr 1 Watt. Kann man sich gut merken, um mal was überschlägig abzuschätzen .
Die Umlenkrollen drehen frei und unabhängig....
 
Wenn das stimmt und man nur die Reibung abschalten kann, ist @SloMo s Bemerkung aber in die andere Richtung falsch: Dann lässt sich bei Shimano die Kettenspannung nicht verändern, weil nur der Reibmechanismus ausgeschaltet wird.
Der Reibungsdämpfer kann zumindest an meinem XT Shadow Schaltwerk stufenlos eingestellt werden. Dazu unten am am Dynasys Gehäuse den Gummistöpsel öffnen und mit einem 2mm Inbus die Stellschraube so weit drehen, bis die gewünschte Dämpfung erreicht ist. Das ist eigentlich ziemlich simpel und sollte auf jeden Fall gemacht werden, weil ab Werk die größte Dämpfung eingestellt wurde, was echt schlechte Schalteigenschaften nach sich zieht. Das XTR Schaltwerk hat diese Justagemöglichkeit bestimmt auch, nur bei SRAM weiß ich es mangels Erfahrung nicht.
Die Vor- und Zurückbewegung des Armes zieht das Inbus-Ding dann aber automatisch wieder fest. Seltsames Ding.
Was befindet sich denn hinter den Schloßsymbol? Vielleicht ist dahinter ja ebenfalls eine Einstellmöglichkeit.
Gruß, Stephan
 
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