Rennen DLC Öschelbronn 2016 - 14.08.2016

offensichtlich musste ich zu oft sehr hoch überholen
Aaalso, wenn die Bahn an der schwarzen Linie 200m lang ist und die Hälfte davon gerade dann haben die Kurven einen Radius von 100m/(2*pi)=15.9m. Wenn Du jetzt 55 statt 50km gefahren bist, also 10% mehr dann bist Du mit dem Hinterrad (Fahrzeugmitte) im Schnitt 1.59m von der Linie gewesen (horizontal gemessen).
Das klingt plausibel. Das ist halt das Los der Schnellen, sie müssen weiter fahren.

Allerdings würden Erbsenzähler den Radsensor nie an ein angetriebenes Rad montieren weil man so den Schlupf mit misst.
 
Hat der Speaker nicht mal erwähnt, dass die blaue Line etwa 15 Meter länger sei?
Sprich mit etwas Ungenauigkeit, Schlangenlinien und Schlupf dürfte +10% gut passen:cool:

Würde mich nicht überraschen wenn bei den Liegevelos die Differenz sogar noch etwas grösser war da diesmal mit 17 Teilnehmern deutlich mehr Betrieb auf der Bahn.

Mein Tacho (Garmin, Sensor Radgrösse auf automatisch) hat über den Rennverlauf konstant tiefer werdende Werte angegeben / wurde durch fehlerhaften GPS Empfang total aus der Bahn geworfen: Anzeige Schnitt 42.xx statt 47.1 offizielle Messung.
Am Schluss zeigte er noch nen 35er an obwohl ich noch einigermassen gut mithielt...

Muss mir überlegen wie ich dies korrigieren kann fürs nächste Mal.
 
Jedes Rennen hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Bahnrennen sowieso...

Meine 1000-Meterleistung (1:09) fand ich ziemlich enttäuschend, zumal Jürg Birkenstock, der unbestrittene Anführer der Birk-Armada, mir gleich vier Sekunden abnahm. Woran lag 's? Er fuhr unglaublich sorgfältig alles an der schwarzen Linie. Ich versuchte krampfhaft gleiches zu tun, wurde aber immer wieder über die orange Linie hochgedrückt und vergass(?) dabei wohl das Treten etwas. Die Leistungsaufzeichnung zeigt dies deutlich:
power_1000m.jpg

Ich denke, dass die tiefe Leistungsentfaltung in den Kurven nicht alleine von der Mehrbelastung des Kreislaufs herrührt, da ist auch eine Menge unbewusste Hemmung im Spiel...
Der Durchschnitt über die Minute betrug übrigens 508 Watt, das Maximum 1002 Watt und vmax war 58.4 km/h

Das Stundenrennen der Einspurer bot wegen der hohen Zahl (17) und der unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Teilnehmenden ungeahnte taktische Varianten. Mir wurde bald klar, dass ich die angeschlagene Pace von über 55 km/h nicht länger mitgehen konnte. Wegen dem ständigen Überholen und überholt werden, konnte ich mich auch nicht einfach hinter einem Schnellen einreihen. Dieser ständige Wechsel der Fahrspur ist nicht an der Geschwindigkeit, sondern nur in der Leistungskurve erkennbar. Nach 10 Mnuten musste ich deutlich rausnehmen mit dem Resultat, dass mir wieder ziemlich übel wurde -Etwas, dass ich vom Fahren in Oerlikon (grössere Kurvenrdien) nicht kenne. Besser wurde es erst wieder, als ich mich mehr auf meine eigene Fahrt als auf meine Gegner fokussierte und die Kurven bewusst mit Leistung fuhr. -Nach dem Rennen hat mir Spaceballs kreideweiss ähnliches berichtet.
Ab Rennmitte konnte ich mich dann besser auf die schwierigen Verhältnisse einstellen. Dies auch dank Bernhard Böhlers sehr regelmässigem Fahrstil, welchem ich einige Zeit folgte. Die letzten 10 Minuten wurde ich sogar übermütig und benützte den Mathias-Alain-Schnellzug, um auf "Rundengewinn" zu fahren...

Die Auswertung zeigt eindrücklich den sehr unterschiedlichen Verlauf der Leistung auf der gesamten Runde und die Leistungspeaks bei den Zwischensprints beim überholen. Von der Belastung her war dieses Bahnrennen ein Intervalltraining vom feinsten -Laktat lässt grüssen. Die durchschnittlichen "nur 220 Watt" (immerhin 25 Watt höher als 2015) sagen dann auch herzlich wenig über die Intensität des Rennens aus.
power_stundenrennen.jpg

Sicher gibt es noch andere, die mit Leistungsmessung gefahren sind. Sehen eure Kurven ähnlich aus? (Könnt ja die Anschrift der Ordinate weglassen ;-)

Lieber Edgar, lieber Arnold, liebe Helfer des RSVO. Eure Rennen waren hart aber herzlich.
Vielen Dank, dass ihr diese wunderschöne Veranstaltung organisiert, die sowohl arrivierten als auch Novizen und Novizinnen (hier sind ausnahmsweise nicht die Klosterfrauen gemeint) Gelegenheit bietet, etwas Nichtalltägliches unter die Räder zu nehmen.
...Und ich fühle mich nach all den verpassten Rennen (Monza, WM, ...) positiv motiviert, wieder etwas mehr im Rennmodus zu fahren...

Gruss
Charly
 
Meine Grafik ist ganz ähnlich.

Mein Ziel war es, eine möglichst konstante (hohe) Leistung zu treten. Wie man an der Grafik sehen kann, ist das nicht gelungen. Die Leistung schwankt viel zu sehr und ergibt dann eine enttäuschend schlechten Durchschnitt (238 W / Stunde). Hohe Spitzenleistungen habe ich zwar vermieden (max. 500 Watt am Anfang, dann kaum noch über 400), eine gleichmäßigere (und in der Summe höhere) Leistung war für mich, bei der Vielzahl an Fahrer/innen auf der Bahn, aber nicht möglich. Bei jeder Überrundung muss man zwangsläufig mehr Leistung investieren, sonst kommt man, wegen der weiten Linie, die man fahren muss, nicht vorbei. Anschließend muss man aber wieder rausnehmen, sonst hält man es nicht durch. Wenn man alleine auf der Bahn ist, sieht das anders aus.

Leistung: 238 W / Schnitt
Vmax: 55.7 km/h
Trittfrequenz: 97 / Schnitt

Öschelbronn-1h.JPG
 
Danke für die Berichte. Versorgt mich bitte noch mit Bildern, damit ich mich noch mehr ärgern kann, nicht dabeigewesen zu sein;) Hört sich nach einem tollen Stundenrennen an ohne Langeweile. Wieder mal beeindruckend, wie Meister Birkenstock bei seinen seltenen Auftritten immer wieder ganz vorne dabei ist. Hoffentlich bleibt mir ab Herbst wieder mehr Zeit zum Training, damit ich bei der 3. Auflage auch mitkreiseln kann und das Birk Feld noch grösser wird. Es ist ja auch noch WM in Mannheim 2017, da rentiert sich das Training gleich doppelt...

Andreas
 
Jedes Rennen hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze..... da ist auch eine Menge unbewusste Hemmung im Spiel...
.....
....
Gruss
Charly

Hallo Charly @carbono ,
ich habe mir einen Satz bei Dir herausgepickt und koppele den mit diesen meinem Beobachtungen; es gab einen Sturz von Charly in Saone auf der WM in einer vom Untergrund her schwierigen scharfen Kurve, es gab einen Sturz auf der WM in Belgien in Folge eines missglückten Ausweichversuches. In Saone sind wir ein zwei kleine Abfahrten am Vortag der WM gemeinsam gefahren, Petra noch auf dem roten M5 Lowracer, dort habe ich Dich als sehr sehr vorsichtig in der Abfahrt in Erinnerung.
Es gibt eventuell, also Beobachter aus der Ferne, motorisch im Bewegungsverhalten und im Bewegungslernen Grenzen die es lohnend machen eben dort zu Lernen, Radbeherrschung und Kurvenfahren. Die Leistungsaufzeichnung mit wiederkehrendem Muster in den Kurven, wenn es diese wären, könnte ein Hinweis sein dort psychomotorisch anzusetzen. So meine Idee.
Viele Grüße und danke für Deinen Bericht.
DerTristan
[DOUBLEPOST=1471356362][/DOUBLEPOST]Hallo Charly @carbono und hallo Bernhard @Bernhard B. ,
hättet Ihr vielleicht noch die jeweiligen NP, Normalized Power Werte? Die Durchschnittswerte so allein haben wenig Aussagekraft. Dann könnte man den sogenannten "Variabilty Index" nach Hunter Allen bestimmen.
Vielen Dank und schönen Tach Euch.
DerTristan
 
Zuletzt bearbeitet:
wiederkehrendem Muster in den Kurven
Die Bahn war so voll, dass die schnelleren kaum mal an der schwarzen Linie fahren konnten. Oberhalb der schwarzen Linie fährt man wegen der Kurvenüberhöhung ständig Berg und Tal und dadurch auch tendenziell langsamer/schneller oder mehr Leistung / weniger Leistung. Beim Windschattenfahren ergibt sich daraus eine Ziehharmonika. Mit zunehmender Steigung verringert sich der Abstand zum Vordermann und umgekehrt. Wer im Windschatten fährt muss ständig die Trittleistung anpassen um den Abstand konstant zu halten.
 
@thegetaway
Denke diese Gegebenheiten können nicht zusammen betrachtet werden:
Saone: verspäteter Start, wilde Aufholjagd, zu schnell / feuchter Untergrund (ich war dort 5-10 Meter hinter Charly), einfach über dem Limit im Renneifer.
Belgien: Sturz eines Mitfahrers, PoB VV mit eingeschränkten Reaktionsmöglichkeiten, Sturz nicht / kaum zu vermeiden.
Jedenfalls beides schnelle Reaktion in Einzelsituationen
Öeschelbronn: Hier geht es darum langfristig / konstant seine Leistung bringen zu können. Dies auf einer 200 Meterbahn mit Achterbahncharakter, in den Kurven ist die Beschleunigung deutlich spürbar.
Die Kräfte wirken auf alle gleich (bei vergleichbarer Geschwindigkeit), manche haben anscheinend kein Problem damit (ich 2015 auch nicht), andere reagieren anscheind empfindlicher?
Ich hatte übrigens nicht den Eindruck, dass ich in den Kurven weniger Leistung bringe (fahre aber ohne Leistungsmesser) sondern mir wurde dieses Jahr mit der Zeit einfach übel.
Warum ging es mir 2016 schlechter als 2015? Vorbelastung durch das Bergrennen, Mühe mit der Wärme, suboptimale Ernährung, zu wenig Schlaf, zu hohe Pace in der ersten Rennhälfte? Eine Kombination von allem? Wer weiss???

Nicht, dass man mit regelmässiges Training auf einer engen Bahn den Effekt dieses Phänomen nicht besser in Griff bekommen könnte, aber nur weil man dann in der Bahn durch die Kurve konstant voll die Leistung zu bringen vermag würde dies am Ausgang von ähnlichen Zwischenfällen wie in Saone und Belgien kaum etwas ändern.
 
Mir war es einmal auch kurz kotzelig. Hab das aber auf die Anstrengung und die Hitze (geschlossenes Visier) zurückgeführt. Den Achterbahneffekt find ich geil. Hatte nachher Muskelkater in der rechten Schulter vom Lenken und abstützen an der Wand.
Hab beim Ausrollen ab und zu die Lenkung losgelassen und festgestellt, dass die Fuhre in den Kurven erst bei ungefähr 35km/h nicht mehr nach oben will und wir sind alle wesentlich schneller gefahren.
 
Also mit 238W einen 49er Schnitt fahren ist aber schon ganz gut.

Es kommt noch besser. Die tatsächliche Geschwindigkeit war 50,3 km/h und ich habe ein vergleichsweise langsames Birk, da ich komplett ohne Heckaufsatz fahre. Selbst der kleine Aufsatz von Charly bringt schon messbar mehr. Mit großem Heckaufsatz und passendem Aerohelm geht noch mehr. Jürg Birkenstock hat wohl das schnellste Rad an dem Tag gehabt, was seine fahrerische Leistung nicht schmälern soll. Er war schließlich der Einzige der mit Alain und Matze zeitweise mitfahren konnte. Da reicht ein schnelles Rad alleine nicht.

@thegetaway
Die Werte wie Variabilty Index kann ich in Golden Cheetah ablesen (hier: 1.026). Sie sind sind für mich nicht mehr wichtig. Trainieren tue ich im eigentlichen Sinne auch gar nicht mehr. Ich fahre einfach nur Rad und das ziemlich viel, weil es Spaß macht. Theoretische Überlegungen zum Training habe ich lange hinter mir. Wenn ich dann doch mal Messungen mache, bin ich oft überrascht wie gut das so noch funktioniert, trotz fortgeschrittenem Alter. Wenn ich mir zum Vergleich Kollegen in meinem Alter anschaue wie (un)fit die sind, dann bin ich froh, das ich immer noch weit vom Durchschnitt entfernt bin und das Argument mit dem Alter nur ein billige Ausrede ist.
 
Es kommt noch besser. Die tatsächliche Geschwindigkeit war 50,3 km/h
Meine lag bei 49.9 km/h @220 Watt (ggü. 48.6 km/h aus dem Klassement). Speziell im ersten Teil des Rennens habe ich versucht, möglichst eng zu fahren und wenn möglich auf der Geraden zu überholen. Dies führte aber zwangsläufig zu mehr Laktat und Unwohlsein. N.B. Bei aller Euphorie über unglaublich effiziente HPVs darf man nicht vergessen, dass wir alle gegenseitig vom Windschatten profitierten.
und ich habe ein vergleichsweise langsames Birk, da ich komplett ohne Heckaufsatz fahre. Selbst der kleine Aufsatz von Charly bringt schon messbar mehr.
bei mir sind's genau 4.4% gemäss Vergleichsmessung von letzter Woche auf der RR Oerlikon.
Mit großem Heckaufsatz und passendem Aerohelm geht noch mehr. Jürg Birkenstock hat wohl das schnellste Rad an dem Tag gehabt, was seine fahrerische Leistung nicht schmälern soll. Er war schließlich der Einzige der mit Alain und Matze zeitweise mitfahren konnte. Da reicht ein schnelles Rad alleine nicht.
...aber es hilft ;-) und Jürg ist unglaublich tempofest - eher der Sprintertyp, weniger der Zeitfahrer, was ihm bei Bahnrennen natürlich entgegenkommt.
@thegetaway
Xpower /avarage Power = Variability Index = 224 / 220 = 1.018 ...aber das sagt mir auch nicht besonders viel.
Du hast recht. Eigentlich bin ich eher ein vorsichtiger Fahrer aber bei Rennen vergesse ich das geflissentlich und da hauts mich dann auch mal hin, weil ich nicht so der Steuerkünstler wie Jürg oder Sandro bin.
Ich denke es ist für die meisten von uns nicht ganz einfach, sich auf eine Sache zu konzentrieren und unabhängig davon eine gleichbleibend intensive Muskelbewegung beizubahalten. Da hilft wohl nur bewusstes Tranieren, bis die Motorik ans Stammhirn delegiert werden kann.

Carbono
 
Zuletzt bearbeitet:
Also gegen den Uhrzeigersinn. Das sind dann Linkskurven. Mit Helm und Haube ist der Kopf mittig eingezwängt (Zwangshaltung) also muss der Oberkörper mittig gehalten werden und man kann sich nicht mit der Schulter an die Wand lehnen sonst gibts nen Knick im Hals. Das Abstützen erfolgt mit dem Unterarm gegen die Wand/Armlehne. Der Helm bereitet also Armschmerzen. Interessanter Zusammenhang... Das nächste mal mit Schulterpolster.
Die Kurven sind weniger querkraftneutral, also strapaziöser, als die Geraden, zumindest bei knapp fünfzig. Man muss mit Schmackes an der Lenkung zerren dass man unten an der Linie bleibt. Aber das kennst Du ja.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten