Die Brevetsaison ist eröffnet!

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Moin,

Felix(spreehertie) und ich haben gestern die Brevetsaison in Kiel eröffnet.

Der das dort veranstaltete Brevet ging von Kiel über Eckernförde an die Mündung der Schlei nach Kappeln. Von dort aus nördlich der Schlei bis nach Schleswig. Weiter durch den Naturpark "Hüttener Berge" zum Bismarkdenkmal auf dem Aschberg. Vorbei am Wittensee, über die Kanalfähre in Sehestedt zum Naturpark Westensee. Nach der Umrundung des Gewässers führte der Weg weiter über Rotenhahn, Flintbeck und Boksee wieder aus dem Süden kommend in die Stadt Kiel hinein.
Das Brevet bin ich schon 2007 zur PBP Qualifikation gefahren, die grobe Tour hatte ich dieses mal mit auf dem GPSe gespeichert.
Am Start waren rund 30 Fahrer, erst sah es so aus als währe ich der einzige Liegeradler, aber 2 Min nach 8 trudelte für mich überraschend Felix mit seinem Tieflieger ein, der sich vom Bahnhof aus leicht verfahren hatte. Das Wetter war nasskalt, auch durch den nächtlichen Dauerregen.
Um 6 nach 8 Uhr war der Start. Nachdem wir die Kieler Bucht und den Nordostseekanal hinter und hatten bestand die weitere Strecke bis auf ein paar unvermeidliche Ausnahmen nur aus Wirtschaftwegen und wenig befahrenen Landstraßen. An der Brücke bemerke ich schon, das meine Entzündung der Nasennebenhöhlen noch vorhanden war, ich schnaufte wie ein Asthmatiker und bekam durch die Nase einfach keine Luft. Der Pulk aus Rennradlern machte nun tempo und wir versuchten zu folgen.
Bei km 28 ein abschüssige Straße durch Tüttendorf versagen meine Bremsen und ich mußte vorbei an den anderen Fahrern das Rad ausrollen lassen. Da Felix und ich zusammen fahren wollten hielten wir an und ich zog die Vorderradbremse soweit an, daß ich wieder eine Bremswirkung bekam. Nachdem wir also die anderen Fahrer verloren hatten, fuhren wir im lockerem Tempo weiter Richtung erste Kontrolle in Riseby.
Kurz vor der Bundesstraße an der Eckernförder Bucht, wieder das Problem mit den Bremsen, keine Bremswirkung und das wirder an einem Gefälle. Auf dem Fahrradweg rehte ich das Rad um und nahm die Laufräder raus um die Beläge der Bremszangen zu prüfen. Siehe da, ein Belag der Vorderradbremse war blank. ich tauschte die hinteren Beläge gegen die Vorderen und es konnte endlich "sicher" weitergehen. Hier gab es eine der wenigen stark befahrenen Straßen.
Nach 58 km und einer schönen und leicht hügeligen Landschaft kamen wir zur ersten Kontrolle in Riseby. Nach einem Toilettengang fuhren wir weiter durch die Knicklandschaft nach Kappeln. An der Kontrolle trafen wir einen Nachzügler, der sich verfahren hatte. Durch diesen irritiert wollte Felix an eine Tankstelle zu früh einkehren, aber wir mußten zuerst noch über die Brücke über die Schlei. Nach einer Aufmunterung durch einen Kaffee(ich hätte was essen sollen, aber dazu später mehr) ging es weiter Richtung Westen, die Schlei immer im Süden wahrnehmend. Auch hier konnten wir wieder die typische Knicklandschaft, mit leichten Hügeln und wenig Verkehr genießen, obwohl der Wind streng aus Nord-Osten blies.
Nach 10 km hatte ich meinen Hungerast. Die Hitze in der Tanke, keine feste Nahrung im Magen machten sich bemerkbar, die Entzündung tat ihr übriges. Ich hielt an, packe meine Nudeln aus und aß diese mir der Hand, weil ich das Besteck im Wagen in Kiel vergaß. Felix konnte genüsslich ein Foto davon scheißen, als er zurückkam um nach mir zu schauen.
Gestärkt durch diese Mahlzeit konnte ich zusammen mit Felix langsam weiter nach Schleswig zur dritten Kontrolle fahren. Nur die Matosuppe war doch etwas zu wenig. Felix konzentrierte sich aufs Fotografieren und "die Landschaf genießen" während ich noch mit meiner Schwächephase kämpfte. Kurz vor Schleswig überholte uns ein Rennradfahrer und fuhr flux geradeaus in die Stadt, obwohl meine Erinnerungen, das GPSe und das Roadbook und sagten wir sollen hier links Richtung Hafen abbiegen.
Südlich durch die Stadt entlang des Wasser fuhren wir zur Kontrolle, wieder eine Tankstelle. diese liegt in Sichtweite des Landesmusum Schoß Gottof. Es ab wieder Kaffee, ein Brötchen und ich hatte jetzt auf Zucker(Weingummi) umgestellt. Wir trafen einige Ranndoneure, derjenige, der und vor Schleswig überholte kam gerade an als wir losfuhren.
Ab jetzt gab es jetzt Rückenwind. Einem schmalen Weg parallel zur B76 und mittels Kreisverkehr die B77 kreuzend fuhren wir in Richtung Naturpark "Hüttener Berge" zum Bismarkdenkmal auf dem Aschberg, Meine Kräfte kamen wieder so konnten wir locker die Hügel überqueren,doch nun fing meine Bremse an zu quitschen, aber ich hatte einfach keine Lust das abzustellen und wir sind mit der "Unterhaltung" weitergefahren.
Auf dem Aschberg angekommen betrieben wir ein wenig Tourismus, genossen den Blick über die Landschaft und fotografierten das Bismarkdenkmal.
Als ich die Beläge bei Eckernförde wechselte riss die Leitung der Lichanlage vom Nabendymano, in Anbetracht der Tatsache, daß wir in die Dämmerung hineinfahren würden reparierte ich den Stecker. Nach dieser Kation hate ich zum Quitschen der Bremse noch ein Schleifen des Hinterrades.
Während der Abfahrt trafen wir noch den Nachzügler aus Kappeln, der in Richtung Kontrolle auf dem Berg fuhr.
Am Wittensee holten uns der forsche Fahrer, der und vor Schleswig überholte ein. An der Fähre in Sehestedt sahen wir noch die Dreiergruppe aus Schleswig gerade ablegen. Wir mußten auf die nächste Überfahrt warten. Hier konnte ich dem Scheifgeräusch auf den Grund gehen. Auch davon konnte Felix ein Foto machen.Gerade auf de Fähre fahren kam der Nachzügler auf die Fähre gefahren, er hatte uns noch eingeholt. Ach ja sas Schleifen kam vom Schutzblech. Ich ritete es, aber nach der nächsten Unebenheit war es wieder da.
Zu viert nahmen wir die restlichen 50 km in Angriff. Wir fuhren um den Westensee mit schöner Uferlandschaft und schnellen Abfahren auf den Landstraßen. Kurz vor der letzten Kontrolle flog mir die Kette von der Ganitur, als ich auf das große Kettenblatt wechselte (bei 52 kmh:eek:). Eine Vollbremsung verhinderte, das sich die Kette un die Kassette wickelte. Felix wartete auf mich und fue RRler fuhren weiter, warteten aber an der nächste Abbiegung auf uns, weil sie dem Roadbook nicht mehr folgen konnten und sich so auf uns verließen.
An der Bundesstraße bein Rotenhahn angekommen wollte Felix gleich links weiterfahren, aber ich wußte vom letzten Mal, daß sich die Tankstellenkontrolle ca 300m in der entgegengesetzten Richtig befand. Hier trafen wir die Dreiergruppe wieder, die eine Passage vor uns über den Nord-Ostseekanal übersetzte. Jetzt war es Dunkel und verließen uns ganz auf meine GPS-Aufzeichnungen, zudem hatte ein RRler nur eine kleine Stirnlampe als Beleuchtung :confused:.
Viel gibt es nicht mehr zu erzählen, wir fuhren über den Süden in die Stadt Der Edelux von Felix ist deutlich heller als mein IQFly, zusamm erzeugten wir genug Licht für alle vier zusammen.
Um 19:35 kamen wir am Ruderverein an. Ein kurzer Schnack mit Stefan die beiden Tieflieger auseinandergeschraubt und in den Twingo verfrachtet. Wir fuhren zu Felix Eltern, Felix hatte mir angeboten dort mit zu Übernachten.
Das war das erste Bervet :


Startzeit: 07.März 2007 8:06 Uhr

Zielzeit 08.März 2007 19:35

Gesammtzeit: 11:29 Std

Fahrzeit: 9:06

Kontrollen:

* 58 km Rieseby
* 82 km Kappeln
* 122 km Schlesig
* 142 km Aschberg
* 175 km Rotenhahn
* 208 km Kiel

Die Bilder stehen in der Woche auf meiner Seite Der Track hoch geladen auf GPSies.com ist dort schon verlinkt


Gruß Joachim, der erstmal seine NNH-Enzündung VOLLSTÄNDIG :( auskuriert.

PS: es ist ganz gut die Erlebnisse sofort aufzuschreiben, wenn sie noch halbwegs unverfälscht sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

N'abend Du Nachteule,
PS: es ist ganz gut die Erlebnisse sofort aufzuschreiben, wenn sie noch halbwegs unverfälscht sind.
Da hast Du vollkommen recht, danke für den schöne Tourbeschreibung und die Bilder.
Hier habe ich auch noch ein paar Bilder.

Ich bin ja ein Fan der Osterdorfer Brevet aufgrund der abwechslungsreichen hügeligen Landschaft, aber landschaftlich war das Brevet im hohen Norden ebenfalls reizvoll. Und mit dem wenigen Training im Winter habe ich die fehlenden Höhenmeter gar nicht so vermisst.

Gruß
Felix
 
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Ich bin ja ein Fan der Osterdorfer Brevet aufgrund der abwechslungsreichen hügeligen Landschaft, aber landschaftlich war das Brevet im hohen Norden ebenfalls reizvoll. Und mit dem wenigen Training im Winter habe ich die fehlenden Höhenmeter gar nicht so vermisst.

Na denn is ja gut, dass ich mich die Tage für meine ersten beiden Brevets, den 200er und 400er in Osterdorf angemeldet habe. Darf ich annehmen, dort nicht alleine zu sein?

Joachim, danke für den Bericht. Und nicht immer gleich so losheizen, tststs... Und kümmer dich mal um dein armes Rad, du scheinst ja mit der Wartung und Pflege noch schlampiger zu sein als ich...

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Servus Martin,
Na denn is ja gut, dass ich mich die Tage für meine ersten beiden Brevets, den 200er und 400er in Osterdorf angemeldet habe. Darf ich annehmen, dort nicht alleine zu sein?
In Osterdorf sind in den letzten Jahren meist so zwischen 5 bis 10 Liegeradler dabei.
Den 200er werde ich diese Jahr auch mitfahren. Am 300er-Termin ist leider die Spezi und am Wochenende des 400er sind die Paderborner Liegeradtage. Aber den Rest der Serie werde ich in Osterdorf auch mitfahren.

Falls Du drauf hoffst einen weiteren Rumpelkistenfahrer :p zu finden, wird das schon schwieriger. Vielleicht kannst Du ja Harald (McElburg) überreden mal nicht leicht die Berge hochzuradlen. Im Weserbergland oder am Niederrhein sind bei Brevets aber schon mehrere Velomobilfahrer gesichtet worden. ;)

Also, wir sehen uns zum 200er...

Gruß
Felix
 
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Joachim, danke für den Bericht.
Gerne geschehen, die Rechtschreibfehler zolle ich mal der Uhrzeit
Und nicht immer gleich so losheizen, tststs...
Ja ich weiß, aber das Profil kann man eigentlich schneller fahren. Hamburg- Berlin bin ich in der selben Zeit gefahren und das waren 280 km, einen Tag vorher fuhr ich noch fast 200 km im strömenden Regen. Aber dieses war ein Brevet und da spielt die Zeit keine große Rolle, es ist in so einer Situation praktikabel langsam weiterzufahren als ständig Pausen zu machen.
Und kümmer dich mal um dein armes Rad, du scheinst ja mit der Wartung und Pflege noch schlampiger zu sein als ich...
Das war der Winter, manchmal sahen die Strassen dieses Jahr aus als hätte es gehagelt, so viel Salz haben die gestreut. Wenn mein Evij-light fertig ist, bekommt dieser Lieger auch wieder mehr Aufmerksammkeit :) und eine neue Lackierung.

Gruß Joachim

@Felix die Beläge sind wechselt ;)

Die Bilder sind jetzt auch online
 
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AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Moin,

Felix(spreehertie) und ich haben gestern die Brevetsaison in Kiel eröffnet.

Gruß Joachim, der erstmal seine NNH-Enzündung VOLLSTÄNDIG :( auskuriert.

Hallo Joachim,
was für ein spannender Saisonbeginn;)
Gute Genesung wünsche ich Dir.
Wir sehen uns frühestens in Sittensen. Brevet ist bei mir nicht dieses Jahr, sondern Hausumbau. Viel Spaß bei Deinen brevets wünscht
Bernd
 
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Schöner Bericht :)
Aber kurier dich erst mal aus... Denn mit den Nebenhöhlen ist nicht zu spassen !!!

Gruß Peter
 
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Startzeit: 07.März 2007 8:06 Uhr
Zielzeit 08.März 2007 19:35
Gesammtzeit: 11:29 Std

Wow! Damit hast du die 11h Stunden von meinem 200erChaosBrevet 2007 am Niederrhein getoppt!:eek:
Felix scheint ja was übrig zu haben für solche Touren.:D

Übrigens wenn man BerndS und Felix dabei hat da kann nur Regen rauskommen:cool:

Ich bin 28ten dran...

Tschö
René
 
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Wow! Damit hast du die 11h Stunden von meinem 200erChaosBrevet 2007 am Niederrhein getoppt!:eek:
Felix scheint ja was übrig zu haben für solche Touren.:D

Mit Felix war das jetzt mein drittes Brevet, mit Bernd bin ich jetzt 2 Brevets gefahren. Mit Bernd hatte ich immer Regen :(, bei Felix steht es jetzt 2:1 für Regen

Bezüglich Rekord hier die Daten von 2007:

Startzeit: 24.März 2007 8:00 Uhr
Zielzeit 24.März 2007 20:50
Gesammtzeit: 12:50 Std
Fahrzeit: 10:26

In dem Jahr hatte ich die Tendenz die Maximalzeit auszunutzen:)

200 12:50 Std
300 18:35 Std
440 28:40 Std
640 40:47 Std
1200 89:35 Std
 
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Mit Felix war das jetzt mein drittes Brevet, mit Bernd bin ich jetzt 2 Brevets gefahren. Mit Bernd hatte ich immer Regen :(, bei Felix steht es jetzt 2:1 für Regen

ROFL, Unsere Regengötter:D

200 12:50 Std
300 18:35 Std
440 28:40 Std
640 40:47 Std
1200 89:35 Std

Ich glaube wenn du mit Felix Tandem fährst und nur Felix tritt, dann seid ihr schneller als du allein
*duck und weg*

Tschö
René
 
AW: Die Brevetsaison ist eröffnet!

Ich glaube wenn du mit Felix Tandem fährst und nur Felix tritt, dann seid ihr schneller als du allein
*duck und weg*

Ich glaube das lag an den Backsteinen die ich immer mitführen mußte um das Zeitlimit nicht zu unterschreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

Hallo Felix,

vielen Dank für die nette Begleitung gestern. Hat mir großen Spaß gemacht.

Für alle anderen ein kleiner Bericht meines ersten Brevets, des 200er in Osterdorf:

Grundsätzlich ist Osterdorf auch mit dem Velomobil gut zu fahren, wenn:
- man eine bergtaugliche Schaltung hat
- zumindest beim Quest Bremsschirme dabei hat
- sich keinen Illussionen hingibt, der Schnellste sein zu wollen.

Geht man das Ganze entspannt an, kann man wunderbare, wenig befahrene Sträßchen in einer wunderschönen Landschaft erleben und hat als Velomobilfahrer den Vorteil, dass man wesentlich mehr andere Fahrer trifft, weil man sich gegenseitig des öfteren überholt oder an leichten Steigungen Schwätzchen mit immer neuen Fahrern halten kann. Gerade letzteres macht das Fahren mit dem Velomobil dort sehr reizvoll.

Angereist bin ich schon Freitag nachmittag. Die Strecke war mit 140km deutlich länger als ich erwartet hatte. Aber 140km am Stück mit ordentlichem Rückenwind zu fahren, das hat schon was. Und das Ganze noch viele Kilometer leicht bergab Richtung Donau. Man fährt ganz entspannt und hat des Öfteren 50-60km/h auf dem Tacho. Nur konzentriert muss man fahren. Irgendwann kommt dann doch mal wieder bei Tempo 60 eine Seitenwindböe wie ein Hammer. Am Abendkam ich dann in Osterdorf an und wurde gleich von Karl Weimann und seiner Frau Heidi herzlich begrüßt. Die freundliche und familiäre Atmosphäre macht zusammen überhaupt erst den Reiz von Osterdorf aus. Ich habe mich auch als Neuling gleich wohl gefühlt, auch wenn ich nicht mitreden konnte, wenn die "wuiden Hunde" von ihrern 1200km-Heldentaten erzählt haben. Vor allem scheinen sie alle eine unglaubliche Leidensfähigkeit zu besitzen. Eine Eigenschaft, die mir doch abgeht - weshalb ich ja auch Velomobilfahrer geworden bin... ;)

Pünktlich um 9:00 Uhr gings am nächsten Morgen los. Karl war etwas traurig ob der 25 Absagen durch das vorhergesagte schlechte Wetter und meinte, einen Brevetfahrer hat so etwas nicht zu stören. Hat es augenscheinlich die meisten auch nicht, die haben sich halt gut eingemummelt auf den Weg gemacht. Wobei wir Glück hatten, denn das Plattern am frühen morgen war zu einem leichten Nieseln geworden. Allgemeiner Neid kam auf, als ich in kurzer Hose und kurzem Trikot ins Quest stieg... :D

Ich bin erstmal etwas hinterhergezuckelt, denn das Terrain war zu Beginn eher etwas ansteigend und ich hatte mir fest vorgenommen, es ruhig angehen zu lassen. Außerdem muss man ja als Neuling nicht gleich nach vorne preschen. Nach einigen Kilometern zog sich dann das Feld in die Länge und bergab konnte ich dann auch ab und an am Feld vorbeiziehen, um zwei Minuten später am Anstieg wieder überholt zu werden. Das ganze ging ohne jegliches Murren seitens der rennradelnden Randonneure ab, jeder hat auf den anderen achtgegeben.

Die erste Strecke bis etwa Kelheim war durchaus velomobilfreundlich. Oftmals war es möglich, in welligem Terrain Schwung mitzunehmen und mit ordentlich Fahrt den nächsten Hügel hochzuschießen, vorbei an Randonneuren im Wiegetritt. Oftmals ging das bis in 3/4 der Hügelhöhe, so dass ich zumindest keine Zeit verloren habe.

Hinunter nach Kipfenberg kamen dann Elmis neue Bremsschirme zum Einsatz. Neu deshalb, weil ich deutlich größere Schirme mit Loch zur Stabilisierung in dem Mitte wollte. Mehr zu den Schirmen dann demnächst in einem eigenen Bericht. Hinter Kipfenberg ging es dann gemächlich wieder bergauf zur ersten Kontrollstation in Denkendorf. Bei diesem Anstieg habe ich mit mehreren anderen Fahrern kurze Schwätzchen gehalten, bis sie dann an mir vorbeigezogen sind. Sehr nett, man wird abgelenkt und ist plötzlich oben. An der Kontrollstelle eine Butterbrezel gekauft und beim Weiterfahren genüsslich gemampft. Hinter Pondorf dann die High-Speed Strecke des Brevets. Auf dem Plan standen 13% Gefälle und ich wollte schon vorsorglich den Bremsschirm werfen, bis mir aufgefallen ist, dass die Landschaft gar nicht so tief nach unten geht. Also einfach rollen lassen. Bei 84km/h stieg wieder der Tacho aus (grrrrr...), und ich beschleunigte stetig weiter. Ob es dreistellig war, kann ich nicht sagen, aber zumindest wars schnell genug, auch auf der gut ausgebauten übersichtlichen Straße. Ein Stück weiter ging es wieder nach oben, einige Randonneure im Wiegetritt, an denen ich mit Tempo 50 vorbeigerauscht bin. Da ich diesen Hügel komplett mit Schwung plattfahren konnte, haben die mich erst später wieder gehabt.

Der Regen hatte aufgehört und ich meinen Schaumdeckel verstaut. Cabrio Fahren ist halt doch einfach schöner. Den Weg durch Kelheim fanden wir zu zweit, danach ging es wieder stetig nach oben, teilweise relativ steil, aber sehr gut fahrbar. Zurücklehnen, entspannen, Landschaft anschauen und gemütlich vor sich hintreten, dann geht das gut und ohne Pulsorgien.

Der Edeka in Ihrlerstein weiß, warum er Kontrollstelle ist. So ziemlich jeder hat hier Mittagspause gemacht und ordentlich eingekauft. Fleischpflanzerlsemmel und Cola sind ein guter Treibstoff fürs Weiterfahren. Dummerweise fingen meine Füße etwas an zu krampfen, aber nach dem Ausziehen der Schuhe konnten auch die sich wieder beruhigen und ich hatte den Rest der Fahrt meine Ruhe. Im weiteren Verlauf wurde die Straße neu gemacht, ein linksseitiger Radweg angelegt und auf der Straße ein Radfahrer-verboten-Schild aufgestellt. Ganz toll. Und das beste: Wenn man nicht schon vorab über die Straße gefahren war, kam man erstmal gar nicht mehr auf den Radweg. Heldenhaft gebaut. Also geradeaus weiter, bei der nächsten Möglichkeit auf den Radweg und dort weiter bergauf. Oben angekommen, nichts wie runter vom Radweg und rechtswiedrig wieder auf die Straße. Aber bei über 60km/h geht Sicherheit vor.

Ein Stück weiter kam Gegenwind zum Anstieg dazu. Ich wunderte mich schon, warum die anderen am Berg auch nicht schneller waren als ich, der Wind war mir erst gar nicht aufgefallen. ;)

Ich war jetzt oft zusammen mit Felix und einem Hochliegeradfahrer, dessen Namen mir entfallen ist unterwegs. Zwar fuhren wir unabhängig voneinander, da unsere Geschwindigkeiten stellenweise doch deutlich auseinanderlagen, aber unsere Schnittgeschwindigkeit war identisch und so sahen wir uns dauernd wieder und hatten Gelegenheit zum Plaudern. Zwischen Beilngries und Kinding hatte Karl nochmals eine Bergwertung eingebaut, inclusive Kontrollfrage. Ich hatte das bei der Ansprache vor der Abfahrt nicht richtig mitbekommen und auch keine Ahnung, was die drei Kreuze auf dem Streckenplan bedeuten. Aber zum Glück gibt's andere Fahrer, die dort gerade beieinander standen. Also kurzes Foto des besagten Schildes gemacht und ab ins Tag über Serpentinen. Im Sommer käme das Quest hier wohl an seine Grenzen, aber bei den kühlen Temperaturen und Wasserkühlung durch den gerade wieder einsetzenden Regen, sowie mit Bremsschirm gab es auch hier keine Probleme.

In Kinding nochmal kurze Rast zusammen mit durchnässten Mitradlern und dann ging es an die Flachetappe durch's schöne Altmühltahl, die aber vom Hammer des Brevets schlagartig beendet wurde: 15% Steigung hinauf nach Schernfeld. Aber mit viel Gedult geht auch das. Lediglich an einigen Stellen mit Schmutz auf dem Asphalt drehte das Hinterrad durch. Aber die eigentliche Gemeinheit kam danach. Oben angekommen ging es wieder bergab, um eine Kurve und dort wartete der nächste 10%er, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Also auch den hochgekurbelt, durch den nächsten Ort und wieder hinunter ins Altmühltal. Dort ein paar hundert Meter in der Ebene gefahren und wieder nach oben. So eine Strecke würde ich mir selbst nie fürs Velomobil raussuchen, aber nichtsdestotrotz hatte sie ihren eigenen Reiz. Inzwischen ging die Sonne unter, aber dieses ansteigende kleine Sträßchen ohne jeglichen Verkehr, dampfender Wald und Wiesen, das war schon traumhaft, so dass ich das Licht aus ließ und mit offenen Sinnen und 7km/h durch die im Dunkel versinkende Landschaft rollte.

Schließlich kam ich bei Dunkelheit wieder in Osterdorf an, der 200er war geschafft, mein Schnitt lag bei "grandiosen" 23km/h. Schnell noch meinen Akku aufgeladen, schließlich wollte ich noch weiter nach hause, dann gab's die leckere Flädles- (Pfannkuchen-)Suppe von Heidi. Während der Akku noch geladen wurde, hatte ich Zeit, mich mit den Leuten zu unterhalten und zu regenerieren. Immer wieder trudelten verschwitzte Ralder ein, die spät ins Ziel gekommenen wurden mit Applaus begrüßt. Ich finde es unheimlich schön, dass auch die spät eintreffenden noch so empfangen werden, eine warme Bude, eine Dusche und eine heiße Suppe vorfinden. Wie ich so in den Gesprächen mitbekommen habe, ist das wohl nicht überall der Fall.

Gegen halb zwölf dann machte ich mich auf zu meiner Nachtfahrt über die B2 nach Donauwörth und dann über Nebenstraßen weiter nach hause. Die B2 hat einige gemeine Zieher drin, ist dort aber zweispurig und Samstag nachts recht wenig befahren. Die Abfahrten entschädigen dafür aber auch. Auf der anderen Seite der Donau gings dann ganz allmählich wieder "hoch" nach Augsburg. Ich hab mich eigentlich recht gut gefühlt und kurbelte ganz gleichmäßig nach hause. Als ich dann aber mal auf den Tacho schaute, waren meine gefühlten 35km/h dann doch nur wahre 25km/h. Irgendwie geht müde und mitten in der Nacht ein wenig die Einschätzung verloren. Aber: Das langsame Heimkullern hat mich rein gar nicht gestört. :D Das ist dann wohl so die Geschwindigkeit, die ich auch langfristig fahren kann. Nicht besonders berauschend, aber es geht vorwärts. Gegen halb sechs am Morgen war ich zu hause, mein Tacho zeigte knapp 320km, meine längste Strecke bisher, die ich mehr oder weniger am Stück gefahren bin.

Heut hab ich leichten Muskelkater in den Schenkeln, aber sonst geht's mir gut. Muss mal schauen, ob ich auf der Homepage von Karl Weimann schon Fotos finde. Einen kleinen Film haben sie auch gedreht, der ist wohl dann auch dort abrufbar.

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

hallo Martin,
ein wunderschöner Bericht. Ich bin voller Neid. 15% hoch und bergrunter mit Bremsfallschirm.

Probier mal morgen eine größere Tour mit hoher Trittfrequenz und ganz wenig Kraft. Das ist der Hammer, das bringt Dampf.
 
AW: Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

hallo Martin,
ein wunderschöner Bericht. Ich bin voller Neid. 15% hoch und bergrunter mit Bremsfallschirm.

Probier mal morgen eine größere Tour mit hoher Trittfrequenz und ganz wenig Kraft. Das ist der Hammer, das bringt Dampf.

Hallo Christian,

morgen ist mein Autotag... ;) Und heut hab ich auch geschwächelt und mich lieber noch mal im Bett rumgedreht. Muskelkater hab ich auch etwas, nun ja, waren doch ein paar Kilometer mehr als üblich.

Hohe Trittfrequenz bekomme ich gar nicht hin. Ich denk mal, bei meinen dicken Schenkeln und Waden sind da einfach die beschleunigten Massen zu groß. Mehr als 100 bis 105 Umdrehungen pro Minute sind nicht drin, und das finde ich schon sehr unangenehm. Dem Ritzelrechner nach fahre ich normalerweise mit etwa 85 Umdrehungen.

Meinst du, es macht wirklich Sinn, nicht im angenehmen Bereich zu fahren, sondern bewusst höherfrequent? Ich kann das ja mal am Mittwoch ausprobieren, wobei ich nicht weiß, wie lange ich durchhalte, bevor ich entnervt aufgebe.

Viele Grüße,
Martin
 
AW: Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

Hallo Martin,
Hallo Felix,

vielen Dank für die nette Begleitung gestern. Hat mir großen Spaß gemacht.
...
Für alle anderen ein kleiner Bericht meines ersten Brevets, des 200er in Osterdorf:

Grundsätzlich ist Osterdorf auch mit dem Velomobil gut zu fahren, wenn:
- man eine bergtaugliche Schaltung hat
- zumindest beim Quest Bremsschirme dabei hat
- sich keinen Illussionen hingibt, der Schnellste sein zu wollen.
[...]
... dann gab's die leckere Flädles- (Pfannkuchen-)Suppe von Heidi. Während der Akku noch geladen wurde, hatte ich Zeit, mich mit den Leuten zu unterhalten und zu regenerieren. Immer wieder trudelten verschwitzte Ralder ein, die spät ins Ziel gekommenen wurden mit Applaus begrüßt. Ich finde es unheimlich schön, dass auch die spät eintreffenden noch so empfangen werden, eine warme Bude, eine Dusche und eine heiße Suppe vorfinden. Wie ich so in den Gesprächen mitbekommen habe, ist das wohl nicht überall der Fall.
[...]
Heut hab ich leichten Muskelkater in den Schenkeln, aber sonst geht's mir gut. Muss mal schauen, ob ich auf der Homepage von Karl Weimann schon Fotos finde.
ich habe mich auch gefreut, daß wir uns auf der Strecke häufiger gesehen haben. Und dann hat Dir die Hügeltour auch noch gefallen.:eek:

Danke auch für den schönen Bericht, da wird Osterdorf ja bald aus allen Nähten platzen und die Lieger-Quote noch besser werden.:)

Ein paar Bilder sind schon auf Karls Seiten, ich habe hier ein paar Bilder eingestellt.
Was mir noch fehlt ist nur ein gutes Bild oder ein Filmchen von Deinem Bremsfallschirm im Einsatz. Deswegen tendiere ich sehr stark dazu, statt nach Paderborn doch für den 400er nach Osterdorf zu fahren.

Wie Du in der Nacht noch nach hause zu fahren hätte ich keine Lust gehabt. Wir sind erst am Sonntag nach dem Frühstück zu dritt gemütlich wieder Richtung München gerollt. Zuerst hat es noch nicht mal geregnet und es schien sogar heller zu werden. Aber irgendwann wurde es doch wieder naß und Martin hat zwecks Erfrierungsvermeidung auf Expresstempo umgestellt. Ich bin mit Christoph dann ganz gemütlich nach Hause gerollt und war bei 4°C und Regen auch ganz glücklich mich zuhause per Wannenbad wieder aufzutauen.
Gestern waren meine Beine dann nach rund 500km in 3 Tagen auch etwas müde.

Gruß
Felix

PS: Übrigens der Hochlieger ist Johannes (mark of sky), der auch selten hier im Forum ist.
 
AW: Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

Hi, schöne Bilder
Ja, den habe ich an der Leuchtorgel seines Rades erkannt,

Wer ist der zweite RazzFazz Fahrer, der war bei Fleche Allemange 2008 dabei, in dem Team von Christoph.

PS: Übrigens der Hochlieger ist Johannes (mark of sky), der auch selten hier im Forum ist.

Wie kommt es, das er jetzt von einem ZR auf eine Carbon Highracer wechselt.

Gruß Joachim
 
AW: Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

Moin,
Ich denk mal, bei meinen dicken Schenkeln und Waden sind da einfach die beschleunigten Massen zu groß.

Netter Bericht mit dem du meinen Faden gekapert hast ;)

Vor 20 Jahren sah ich aus so aus wie Du (Aktiver Ringer im Leistungssport), denoch war ich dadurch nicht langsamer, es ist eine Trainingssache.

Gruß Joachim
 
AW: Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

Hi Joachim,
Wer ist der zweite RazzFazz Fahrer, der...
Der erste *) RazzFazz-Fahrer ist Rainer, dem dieses Rad eigentlich viel zu groß ist. Aber mit ganz eingeschobenem Tretlagerausleger und einer Sitzaufpolsterung im Schulterbereich von 10 bis 15 cm hat es dann doch gepasst.

Wie kommt es, das er jetzt von einem ZR auf eine Carbon Highracer wechselt.
Ansich lief das Toxy ganz gut. Aber bei seiner zur Länge passenden Masse war die HR-Einarmschwinge nicht ideal. An der Schwinge gab es häufig Schäden. Beim letztjährigen 600er ist ihm eine im Gewinde auf Biegung beanspruchte Dämpferbefestigungsschraube abgebrochen. Außerdem hat die Scheibenbremse hinten immer geschliffen, was er zuerst mit Musik aufm Ohr bekämpft hat und sich danach statt dessen einen Rennkneifer ans Vorderrad gebaut hatte.
Dann hat ein Tieflieger bei schlechtem Wetter so seine Nachteile. Obwohl sich Johannes schon eine Vorderrad-Verkleidung gebaut hatte, konnte immer noch Näße von unten kommen.
Als Johannes dann nach der Spaßtour auf dem Highracer von Andreas saß hat es ihn wohl erwischt.:eek:
Der Highracer-Hinterbau ist auch durch den Bogen relativ elastisch und damit komfortabel, was man allerdings bei kraftvollem reintreten sehen kann. :eek:

Gruß
Felix

*) Martins aktuelles Radl ist übrigens weder eine Kreuzotter, wie Du auf Deiner Seite geschrieben hast, noch ein RazzFazz, was eher als Rennkiste gedacht ist und damit auch, meistens nur einen einfachen Dämpfer oder gar keine Federung, keine Laufradverkleidung und keinen Gepäckträger hat. Martins Liege geht es wie dem Orchester, sie wird "no name" genannt. ;)
 
AW: Osterdorfer 200km Brevet mit dem Quest

Der erste *) RazzFazz-Fahrer ist Rainer, dem dieses Rad eigentlich viel zu groß ist.
Ach ja, die kleinen Leute haben ebenso Probleme wie die Großen, aber wem sag ich das ;)
Aber bei seiner zur Länge passenden Masse war die HR-Einarmschwinge nicht ideal. An der Schwinge gab es häufig Schäden.
...Außerdem hat die Scheibenbremse hinten immer geschliffen, was er zuerst mit Musik aufm Ohr bekämpft hat

Das mit der Musik kenne ich, aber nur kurzfristig, wenn die Beläge verschissen sind: rolleyes:


*) Martins aktuelles Radl ist übrigens weder eine Kreuzotter, wie Du auf Deiner Seite geschrieben hast, noch ein RazzFazz, was eher als Rennkiste gedacht ist und damit auch, meistens nur einen einfachen Dämpfer oder gar keine Federung, keine Laufradverkleidung und keinen Gepäckträger hat. Martins Liege geht es wie dem Orchester, sie wird "no name" genannt. ;)

Ich habe meinen Bericht dahingegen korrigiert :eek:, ist auch nicht einfach das Beziehungsgeflecht der bayrischen Carbonbauer auseinander zu halten. :eek:

Gruß Joachim
 
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