Der neue "unsere zerstörten Teile"-Thread

am Donnerstag ist mir auf dem Rückweg von einer 400 Kilometer-Tour mit dem Lastenrad-Oldtimer 5 Kilometer vor der Haustür (zum Glück erst da) der Rahmen geknickt/eingerissen. Das Lastenrad ist klappbar, das ist eine Schwachstelle. Der Klappmechanismus fliegt jetzt raus, innen kommt ein passendes Rohr als Versteifung rein und dann wird alles wieder zusammengebrutzelt.
 

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Moin Dirk,

es gibt mindestens zwei Wege zum Ziel:
1. Wieder zusammenschweißen, mit der entsprechenden Vorbereitung. Ggf. verstärken.
2. Mit einer Manschette aus Carbongewebe schienen. Dafür wäre es sinnvoll, die Sitzlaschen etwas auszuarbeiten, damit sich dort Kohlerowings durchfädeln lassen.*)

Gruß
Felix

*) Der Rahmen ist ja noch nicht ganz druchgebrochen, kann sich also noch nicht verdrehen. Ich hatte den kompletten Bruch und habe dann vorher eine Aluhülse von innen eingenietet, damit beim Laminieren die Rahmenteile in Position zu halten.
Sinnvoll ist es den Rahmen vom Sitzrohr zum Tretlager zu verspannen, damit der Riß geschlossen ist.
PS:
Bei meiner SMGT ging der Riss vom Sitzbefestigungsblech aus. Aber so schlimm wie bei dir ist es nie gekommen. Habe das innerhalb der Garantiezeit reklamieren können.
Ist auch kein Wundern, der abrupte Auslauf der Sitzlaschen provoziert auf Dauer diesen Bruch. In den meisten Fällen haben die Rahmen wohl die Garantiezeit geschafft, vielleicht war das geplant. Wenn die Laschen schmaler auslaufen würden, käme es nicht zu so einem Bruch.
 
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Ein solchermassen repariertes Rad würde ich, mindestens in den Wintermonaten, nicht fahren! Stahl und Alu ergibt Spannungskorrosion und wenn da noch Salzwasser dazukommt ... :(

Vielleicht lässt sich der Rahmen dann gleich als Batterie für das Licht nutzen ;)
 
Moin tw463,
Ein solchermassen repariertes Rad würde ich, mindestens in den Wintermonaten, nicht fahren! Stahl und Alu ergibt Spannungskorrosion und wenn da noch Salzwasser dazukommt ...
ist doch ganz einfach. Wenn Du mal so einen Rahmenbruch hast, wird der eben geschweißt.*)

Gruß
Felix

*) Bei der Alu/Stahl-Kombination kann es zu Korrosion kommen, was ich bei einem MTB-Alurahmen mit Innenlagerstahlhülsen geschafft habe, weil ich damals das Innenlager trocken eingesetzt hatte. Reiht sich in die konventionellen Fügetechniken mit dem Begriff "fügen durch gammeln" ein.;)
Bei dem Liegeradrahmen ist die Bruchstelle jetzt relativ gut geschützt, weil die Carbonmanschette alles gut umschließt. Und ob der Rahmen dann in den nächsten 10-20 Jahren wieder so bricht, ist mir persönlich ziemlich egal, bis dahin fahr ich damit und freue mich über die Reparatur.
Ich könnte die Sache natürlich auch beschleunigen und den Rahmen in einem Dauerkorrosionsversuch nur noch im salzigen Nordseeklima fahren und ggf. noch zusätzlich pökeln. Mal sehen, wann dann die Stelle wieder soweit geschwächt ist, daß die Carbonmanschette nichts mehr ausrichten kann.
PS: In dem Zusammenhang sollte man vielleicht auch noch mal über Carbonrahmen diskutieren, bei denen z.B. Ausfallenden aus Alu einlaminiert sind, wie bei meiner Cobra-Royal.
PPS: Was würde die Welt nur ohne Bedenkenträger machen.:unsure:
PPPS:
Vielleicht lässt sich der Rahmen dann gleich als Batterie für das Licht nutzen
geniale Idee, ein galvanisches Element als Spannungsversorgung für's Licht. Aber ob da genügend Energie für Scheinwerfer und Rücklicht zusammenkommt? Ggf. immer genügend Salzwasser zum nachfüllen mitführen.(y)
Aber Du wirst es nie erfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
ist doch ganz einfach. Wenn Du mal so einen Rahmenbruch hast, wird der eben geschweißt.*)
Das meine ich ja. Weshalb soll jemand hier mit Alu oder gar einer Carbonmanschette experimentieren, wenn der Rahmen problemlos, einfach dauerhaft und billig geschweisst werden kann?
Wer unbedingt experimentieren will, kann auch ein Stück Stahlrohr einkleben oder einlöten (was möglicherweise nicht mal die schlechteste Idee wäre).
 
Moin tw463,
Weshalb soll jemand hier mit Alu oder gar einer Carbonmanschette experimentieren, wenn der Rahmen problemlos, einfach dauerhaft und billig geschweisst werden kann?
ganz einfach. Es gibt einige, die ganz autark solche Reparaturen auch auf Reisen machen, wenn Epoxy, Carbon- und Abreißgewebe, ggf. sogar noch Heizdraht zum Tempern mithilfe des Dynamos, mitgeführt werden.
Und es gibt auch genügend Rahmen die mit Carbonmanschetten rumfahren und zeigen, daß das nicht nur ein verwegenes Experiment, sondern ein gangbarer Reparaturweg ist. Schau Dir als Extrem (viel zu dicke Manschette) den Baronrahmen von @JürgenW an, der vor langer Zeit von @Joggl so rund um das Steuerkopfrohr repariert wurde - irgendwo müßte es Bilder davon geben - da kann man die Manschette erahnen.
Andererseits kann es auch beim Schweißen irgendwann wieder Risse oder Brüche geben, weil das Material in der Wärmeeinflußzone der Schweißnaht spröde geworden ist.*)
Dann wäre vielleicht löten noch eine bessere Lösung, erfordert allerdings eine gute Vorbereitung, damit ausreichend schmale Spalte für das Lot entstehen. Also vorher eine Hülse/Muffe für innen oder außen anfertigen und dann gut vorwärmen und löten.

Gruß
Felix

*) Da Du ja vom Fach bist, wirst Du beim Schweißen natürlich alles richtig machen, aber die Beurteilung von Schweißnähten ist gar nicht so einfach und es hat auch schon Fälle gegeben, bei denen der "Dorfschmied" dann mit dem relativ dünnen Rahmenrohr doch Probleme hatte.
PS: Kleben ist Stand der Technik!(y)
Wieviele Arbeiter braucht man, um einen Trabi zusammenzubauen?;)
 
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Der Klappmechanismus fliegt jetzt raus, innen kommt ein passendes Rohr als Versteifung rein und dann wird alles wieder zusammengebrutzelt.
Klingt gut!

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Ahoi, Dirk
Passt gut für den Pilger... ;)
Mit einer Manschette aus Carbongewebe schienen. Dafür wäre es sinnvoll, die Sitzlaschen etwas auszuarbeiten, damit sich dort Kohlerowings durchfädeln lassen.*)
Klingt auch gut. Die Sitzlaschen würde ich ggf. komplett entfernen und als Ersatz eine Schwerlastschelle verwenden.
Vorsicht bez. Schelle:
Der Sitz ist dann etwas tiefer, wenn man das originale Blechteil am Sitz weiter verwendet.
Die Schraube der Schelle muss gegen eine längere getauscht werden.
 
Gestern mit Sohnemann den Antrieb seines Rades erneuert. Beim Wechsel der Kassette (8x, heuer kaum aufzutreiben), fiel mir das zweitkleinste Ritzel auf. Das glänzt und sieht beinahe poliert aus:
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Geputzt hat das natürlich niemand ;)
Die Erklärung: Der Abstand von Tretlager zu Hinterachse ist bei dem 20"-Fahrrad so kurz, dass die Kette zum Einfachkettenblatt vorn hin schon ziemlich schräg läuft und offenbar beim Verlassen des kleinsten Ritzels am nächstgrößeren herumschubbert. Fährt man mit dem Finger über die so behandelten Zähne, so merkt man im Vergleich mit den anderen Zähnen, dass sie sehr, sehr spitz/scharf sind. Als alter Nabenschaltungsfahrer hab ich nicht so häufig Ritzelpakete in den Händen, meine aber doch, dass das normalerweise nicht so aussieht, wenn der Kram verschlissen ist, oder? Ach ja, verschlissen sind natürlich vorrangig die Lieblingsgänge, allen voran das Abschlussritzel, das nicht auf dem Foto zu sehen ist...

Gruß,
Martin
 
Als alter Nabenschaltungsfahrer hab ich nicht so häufig Ritzelpakete in den Händen, meine aber doch, dass das normalerweise nicht so aussieht, wenn der Kram verschlissen ist, oder? Ach ja, verschlissen sind natürlich vorrangig die Lieblingsgänge, allen voran das Abschlussritzel, das nicht auf dem Foto zu sehen ist...

Gruß,
Martin
Wenn die Kette so schräg vom 2. Ritzel abläuft, stimmt wohl die Kettenlinie nicht.
Im Idealfall sollte das Kettenblatt auf Höhe der „Lücke“ zwischen 4.und 5.Ritzel zu peilen sein. Bei Kinderrädern kann ich mir jedoch vorstellen, das in guter Absicht die Wellenlänge des Lagers kürzer gewählt wird um den Q-Faktor den schmaleren Hüften des Nachwuchses Rechnung zu tragen.
Aber nachdem wohl eher die kleinen Rirzel gefahren werden, kannst du mal schauen, ob sich das Kettenblatt auf die Außenseite des Kurbelsterns setzen lässt, um die Linie nach außen zu setzen
Übrigens:
das Abschlussritzel sehe ich,es ist doch an der Kassette angelehnt…
 
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@rascal92: Ja, stimmt, in der kleinen Vorschau hatte ich das Abschlussritzel nicht gesehen, in Groß fiel es mir dann auch auf. Die Kette läuft so schräg von diesem kleinsten Ritzel ab und schrabbt dabei am zweiten. Zwischen 7 und 6 passiert das schon nicht mehr. Und zwischen 1 und 2 sowieso nicht, weil das zweite da ja kleiner ist und eh nicht getroffen werden kann.
Ich habe die Kettenlinie nicht genau geprüft, sondern nur gesehen, dass es beim großen Ritzel auch ziemlich schräg zugeht. Insofern kann es sogar sein, dass das Kettenblatt mittig vor dem Ritzelpaket steht. Klar fährt er viel in den schweren Gängen (der Weg zur Kita ist flach an der Elbe entlang und wir sind oft zu spät dran...), aber auf dem großen Ritzel muss die Kette halt auch noch einigermaßen laufen...
Beim Kettenblatt kann ich jedenfalls nichts ändern, ohne das Tretlager zu wechseln, weil das Kettenblatt natürlich fest mit der Kurbel verbunden ist. Kubikes ist schon kein schlechter Hersteller für Kinderräder, aber hier und da merkt man halt auch da, dass man Kompromisse eingehen muss, um auf erträgliche Preise zu kommen.

Gruß,
Martin, der das wirklich viel genutzte Rad auch schon ganz gut getunt hat ;)
 
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Blöd gelaufen :cry:

MMD03502.JPG

Kette rausgesprungen und direkt mitten auf der Kreuzung verklemmt. Im Stress habe ich die Kette nur mit dem Fuss aufgelegt mich zu einem etwas übereilten Notstart mit zu viel Krafteinsatz verleiten lassen.
Im Schweizerdeutschen haben wir da einen underschönen Ausdruck dazu, da würde ich sagen: "Ich ha gjuflet".

*) Da Du ja vom Fach bist
Tut mir leid, es gibt halt Leute, die nicht in allen Sparten Fachspezialisten sind. Du hast meine volle Bewunderung :love:
 
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Lieber tw463,

ich ging davon aus, daß Du schweißen kannst, wie im Zusammenhang offensichtlich ist.*)

Gruß
Felix

*) Mit der richtigen Auswahl aus Zitaten ist schon einiges möglich, naja, es ginge noch besser, aber der Text war zu kurz:
Tut ... halt Leute, die ... sind... volle Bewunderung
 
Schweissen habe ich mal gelernt, aber wenn ich kann, ziehe ich Löten vor. Da ich beine berufliche Ausrichtung schon vor Jahrzehnten total umgestellt habe und mechanische Arbeiten nur noch Hobbymässig mache, betrachte ich mich nicht als Spezialist (nicht auf diesem Gebiet).

Mich fasziniert es halt, dass es Leute gibt, die ihre Mitmenschen in praktisch allen Wissensbereichen korrigieren und zur Verbesserung anleiten können. Diesem Umstand galt meine Bewunderung.
 
Lieber tw463,

Mich fasziniert es halt, dass es Leute gibt, die ihre Mitmenschen in praktisch allen Wissensbereichen korrigieren und zur Verbesserung anleiten können. Diesem Umstand galt meine Bewunderung.
in dem Fall, auf den Du Dich beziehst, ging es um schweißen und ich habe ja vermutet, daß das für Dich kein Problem ist. Ich kenne aber den Fall, daß jemand aus diesem Forum mit einem selbstgebauten Liegerad unterwegs war, ihm das Tretlagergehäuse abgefallen ist und der aufgesuchte Dorfschmied ihm Löcher in das Rahmenrohr schweißte. Glücklicherweise hatte er noch Silberdraht mit und konnte selbst das Gehäuse wiede anlöten. Mit einer Carbonmanschette wäre es sogar autark möglich gewesen diesen Schaden zu beheben.

Gruß
Felix

PS: Ich muß niemanden zu irgendetwas anleiten. Ich teile meine Erfahrungen und Meinungen, erhebe aber nicht den Anspruch, das diese immer richtig sind.
 
Auf der Feierabendrunde war's auf einmal so zäh im Antrieb…

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… ICH WILL JETZT EINE ABDECKUNG FÜR DIE HINTERE KETTENLEITROLLE, SOFORT! :censored: Mein Lieblingsbeutel… :cry:
 
Auf so ein Bild bereite ich mich auch schon auf mein Snoek vor. Ich werd' nur mit Lumpen fahren.
LG
Der Velotroll
 
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