AW: Das nenn ich einen Radweg!
Fazit:
Bei solchen Parametern muß es auch in einem Pedal-Forum erlaubt sein, festzustellen,dass die Gewichtung/Bevorzugung des motorisierten Verkehrs in der Politik und im Alltag Ausdruck von demografisch-demokratischen Mehrheiten ist und dementsprechend angemessen.
Dass der Minderheit (Pedal-Enthusiasten und hierzu zähle ich mich selbst) dann zB Räume (Radwege o.ä, in welcher Form auch immer) zur Verfügung gestellt werden, nenne ich Koexistens. Unter diesem Aspekt ,empfinde ICH, dass sogar sehr viel für die Radler getan wird.
ich bin ebenfalls dieser Meinung...
von den Radlern wird sehr gern über die ach so schlechten Radwege geschimpft..
und nur zu oft wird angeführt, dass - wäre die Infrastruktur besser - würden viel mehr Fahrradfahren..
das glaub ich ned..
Beispiel heute:
bin um ca. 12 Uhr Lassall-Strasse gefahren, ein breiter, gut ausgebauter Radweg, mitten in Wien - "Hauptverkehrs-Radroute" würd ich meinen:
was sagt die Anzeigetafel: 56 Radler heute
56 !!!
im Sommer hat man hier über 6000 Radler täglich
woran liegts?
Regen? Fehlanzeige
Kalt ? 6 Grad - also ned wirklich
hat sich die Infrastruktur gegenüber Sommer massiv verschlechtert ? ne, auch ned
das was hier den ganzen Vormittag über gerollt ist, hast auf der STrasse in 3min an Autos
die Vorderung einiger Radler, eine der 3 Fahrspuren des Autoverkehrs zusätzlich zum Radweg noch für die Radfahrer freizugeben.. ja.. nette Träumerei
aber der Radweg hat ja jetzt bereits bewiesen, dass er für 6000Radler im Sommer gut ist (und verkraftet meiner Meinung nach auch noch mehr)
nur wenn ich jetzt schaue, finde ich es einfach absolut unverhältnismässig hier über sowas nachzudenken, für die paar Hansel die noch mit dem Radl fahren
man kann jetzt vonwegen: Autoverkehr aufs Radl bringen reden, und deshalb Autofahrer Spuren wegnehmen, damit es immer ungemütlicher für sie wird und vielleicht sich ein paar überlegen aufs Radl zu steigen
aber zu sagen, wir brauchen das, damit die Infrastruktur für die Radler noch besser wird, damit mehr Radln weil im Moment sei die Infrastruktur ein Hindernis.. ne, is sie nicht
wer Radeln will, der kann sehr gut hier in Wien Radln..
alle anderen die sich auf die Infrastruktur rausreden, naja
bei uns in Wien sind die Leut scheinbar Mimosen wegen Wetter, wobei das ja eigentlich auch total falsch ist:
@Racertje:
In den Niederlanden gibt es die Webseite
www.hetregentbijnanooit.nl ("es regnet fast nie"), wo ein Liegeradler in den wettertechnisch durchaus wechselhaften Niederlanden Statistik führt, wie oft es auf seinem Arbeitsweg regnet. Aus den Diagrammen wird man wahrscheinlich auch ohne Kenntnis der niederländischen Sprache schlau. Aber das sind eben Ängste, mit denen man gut argumentieren kann...
ja, auch meine Beobachtung..
die Wahrnehmung als Fussgänger und Autofahrer täuscht einen da...
wenn die Leute mich die letzten Tage mit dem Rad in die Firma kommen sehen haben, waren sie immer erstaunt dass ich bei dem Wetter (nass, kalt, regen) mit dem Radl fahre
ich hab mir aber folgendes gesagt: ich fahr dieses Jahr IMMER mit dem Rad, außer es regnet, weil das muss ich mir ned unbedingt antun, wenn ich eh von der Haustür weg U-Bahn bis direkt zur Firma habe...
also fahre ich alles außer wenns richtig regnet...
und? seit 6 Wochen bin ich JEDEN Tag in die Firma geradelt und NICHT mit der U-Bahn gefahren.. - scheinbar hats also nicht geregnet
auch wenn draussen grau und feucht ausschaut, es regnet viel seltener als die allgemeinheit glaubt
überhaupt fahre ich seit 4 Monaten fast immer mit dem Trike in die Arbeit .. und ich wurde glaub ich 2mal oder 3mal nass...
in 4 Monaten !
ich hätte auch gedacht, dass es öfters regnet, und wenn man im Büro sitzt und rausschaut: ja, irgendwann regnets am Tag auch mal paar Minuten.. aber von 10 Tagen mit REgen, ist vielleicht einer dabei, wo der genau die 20min runtergeht wenn ich mit dem Radl unterwegs bin...
dann das mit der Kälte:
"bei der Kälte fahrst mit dem Radl? wahnsinn.. könnt ich ned"
erstaunlich: die Leute fahren 1 Woche lang Schifahren, sitzen 20min ohne Bewegung am Sessellift, fahren auf 2000m hoch und dann bei Minusgraden mit 60km/h+ den Bergrunter um danach wieder 20min bewegungslos am Lift zu sitzen...
aber am Radl in der STadt bei 5°C mit Bewegung solls einem kalt werden ? (bei wegen in der Stadt die seltenst über 20-30min hinausgehen)
ich komm grad von einer 3h Radltour: 1 langärmeliges T-Shirt + dünne Regenjacke (ohne Futter)
wenn ich also gefragt werde, wie ich bei der Kälte radl fahren kann: mir bleibt nur zu antworten: "mir ist das Wetter einfach zu kalt, um mit der U-Bahn zu fahren... 3min am Bahnsteig stehen - da wirds mir trotz dicker Jacke kälter, als am Radl im T-Shirt mit dünner Regenjacke..
ist wirklich so
also ich schweife ab:
was ich sagen will: es liegt wohl nicht nur an der angeblich ach-so-schlechten Infrastruktur für Radler, dass viele nicht fahren