Hallo,
erst mal Danke das es langsam erlaubt ist zu sagen das die Massnahmen völlig überzogen sind. Für diese Aussagen habe ich hier viel eingesteckt.
Armer Hase, mimimimimi.
Vielleicht habt Ihr ja langsam Lust aktiv für den Stop der Massnahmen zu werben?
Nein, eher im Gegenteil. Ich behalte allerdings Dinge wie geplante Apps sehr im Auge.
Wir können auch gerne die Übersterblichkeit in Zukunft betrachten. Statt die Opferzahlen pro Tag. Damit habe ich auch schon lange argumentiert. Jedoch wurden dort Ausbrüche in Italien welche auf dem Niveau der Influenza als Katastrophe bezeichnet, in Verbindung mit Leichenbergen in Krankenhäuser.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen: Wenn in europäischen Ländern mit einem normalerweise funktionierendem Gesundheitssystem, das auch z.B. stärkere Influenza-Wellen alle paar Jahre verkraftet, jetzt auf einmal innerhalb von ein paar Wochen irgendwo Leute zu Hause verrecken, wenn kein Platz mehr in den Krankenhäusern ist, wenn eine offizielle oder inoffizielle Triage durchgeführt werden muss: Dann muss man keine Übersterblichkeit betrachten. Dann SIEHT und WEIß man in diesem Moment, dass es es zu viele Tote in zu kurzer Zeit sind. Und dann ist es leider zu spät zu handeln. Die Aktionen um das zu verhindern, hätten nämlich allerallerspätestens 14 Tage vorher erfolgen müssen!
Sind die Todeszahlen wie in D und in Schweden z.Z. (anscheinend?) noch überschaubar und das Gesundheitssystem noch nicht an einer Grenze, dann ergibt es Sinn, die Übersterblichkeit zu vergleichen.
Um eins mal klar zu stellen: Ich bete und hoffe, dass Schweden mit einem blauen Auge davon kommt. Und gleichsam hoffe ich dass D (sowie andere Länder) von einer zweiten Welle verschont bleiben! Aber ich glaube zumindest letzteres nicht. Dafür gibt es genug medizinisch-biologische Erfahrungen mit änlich gestrickten Epedemien und gute mathematische Modelle. Die Befürchtungen, was eine 2. Welle angeht, sind zwar Prognosen, aber fachlich begründete Prognosen und keine Kaffeesatzleserei von gelangweilten Virologen oder machtgeilen Politikern, wie manche einem das glauben macht. Es kann sein, dass es nicht eintritt, die Eintrittswahrscheinlichkeit ist aber begründet so hoch, dass man dringend Maßnahmen dagegen ergreifen muss. Und zwar BEVOR die Fallzahlen hoch gehen, dann ist es zu spät. Jeder der sich auch nur mal periphär mit z.B. Biologie oder Mathematik beschäftigt hat, sollte das eigentlich verstehen.
Ich hoffe, dieser Kelch geht an uns vorüber, aber ich möchte kein Versuchskaninchen in einem Freilandversuch sein, der das heißt: "Seid mal nicht so panisch, wird schon alles rund laufen. Die paar Toten sind überschaubar."
Was einige auch immer noch nicht verstanden haben: Es geht eigentlich nicht um Wirtsschaft vs. Gesundheit. Letzten Endes geht es doch mittel- und langfristig nicht (nur) darum eine Todeszahl X zu verhindern, weil wir alle so lieb und nett sein. Nein, auch hinter diesen Maßnahmen stecken mittel- und langfristig handfeste wirtschaftliche Interessen: Was bringt es jetzt alle Maßnahmen zu lockern, wenn dadurch die sehr begründete Gefahr besteht, dass in den folgenden Monaten das Wirtschaftssystem komplett zusammenbricht? Extrem hohe Krankheits- und Sterbezahlen -> Arbeitnehmer die dann auch in Branchen fehlen, die jetzt noch weiter laufen -> zusammengebrechende Gesundheits-, Sozial-, Verwaltungs-, Versorgungssysteme etc. -> ausbleibende Verbraucher und was weiß ich noch alles
Was wäre dann der wirtschaftliche Schaden im Vergleich zum jetzigen?
Wenn man sich also nicht eine ethische Denkweise zu eigen machen will, sondern rein nach wirtschaftlichen Nutzen argumentiert und dabei etwas langfristiger als nur 2 oder 3 Monate denkt, kommt man IMO aber dennoch zu ähnlichen Ergebnissen.