Bremsende Reifen (im Winter) – Reifenheizung, aber wie?

Kann ich machen. Wird aber erst in den nächsten Tagen.
[DOUBLEPOST=1545294231][/DOUBLEPOST]Fällt mir ein: Wenn es was bringen würde, wäre es dann nicht bei den Rolltests in Elferhausen gemacht worden?
Heute gemacht. ca. 0°C Windstille. Reifen waren Conti Contact Speed, 8 bar, Latex.

Reifen ohne Erwärmen:
263 W - 60,2 km/h (Teststrecke hin)
255 W - 60,1 km/h (zurück)

Dann hab ich die Thermoskanne genommen, das Wasser in eine kleine Schale geschüttet - die Schale war zu klein, so dass ich nur den unteren Teil des Reifens eintauchen konnte, danach das Rad gedreht und das heiße Wasser gegengeschüttet, schließlich mit Papiertaschentuch schlampig abgetrocknet. Das Wasser war so warm, dass ich meine kalten Hände darin kurz eintauchen konnte, aber garantiert nicht dauerhaft drin hätte halten können.
Die Wärmebehandlung hab ich nur bei den beiden Vorderrädern gemacht.
255 W - 60,0 km/h (Teststrecke hin)

Leider hat die Kraft nicht für mehrere Versuche gereicht. Das zeigt einerseits, wie gering meine Leistung ist und andererseits wie viel der SL im Moment braucht. Ich hoffe, es liegt nur an der niedrigen Temperatur. D.h. ich sehe gerade, was ich bei 10 ° mehr gemssen hatte: 217 W. 40 W mehr? Das ist doch zuviel für das bisschen kälter, oder?
https://www.velomobilforum.de/forum...ontact-speed-28-406.49721/page-11#post-964728
 
@Ich : Bei -12°C war ich fast 8km/h langsamer als bei 6°C Plus mit genau dem gleichen Setup und Leistung... "das bisl Kälte" macht was aus.
 
Mir dünkt ganze ferne, dass Du die Wärme nicht bis auf die Teststrecke retten konntest. (Da war doch nicht etwa irgendwo Ironie versteckt oder?) Die Reifen kühlen zu schnell ab. Du musst ständig neue Wärme zuführen. Montier doch in jedem Radkasten einen 2kW Heizstrahler (dann aber bitte nicht zu langsam fahren) dann fährst du dauerhaft mit warmen Reifen. Und dann berichte nochmal, bin gespannt.
 
(Da war doch nicht etwa irgendwo Ironie versteckt oder?)
Nein, hab das exakt so gemacht wie ich das beschrieben habe.
Aber Du hast absolut recht: Die Reifen fühlten sich schon direkt nach dem Bewässern kalt an. Zum Messintervall mit 60 km/h waren es dann auch noch mal ein paar hundert Meter.
Montier doch in jedem Radkasten einen 2kW Heizstrahler (dann aber bitte nicht zu langsam fahren) dann fährst du dauerhaft mit warmen Reifen. Und dann berichte nochmal, bin gespannt.
Das ist jetzt Ironie von Dir. Aber ich würde es vielleicht sogar machen, wenn ich es könnte. Die Thermoskanne war einfach sehr wenig Aufwand.
Aber wir haben es ja schon oben diskutiert: Wenn ich Energie brauche, um die Reifen aufzuwärmen, dann kann ich die Energie auch direkt in den Vortrieb einsetzen.
 
Oder Du füllst die Reifen mit Wasser oder Phase-Change-Material dann speichern sie die Wärme länger...

Oder du fährst schnell genug, besonders Kurven und beschleunigen dann werden die Reifen von alleine warm...

Jetzt könnte man weiterdenken und sich fragen warum werden Reifen bei Kälte langsam und was kann man dagegen tun. Offensichtlich nimmt die Hysterese (innere Reibung) des Gummis bei Kälte zu. Gummi ist (wie die meisten Kunststoffe)ein viskoelastisches Material. Die Viskosität bremst beim schnellen Verformen. Wie zähes Hydrauliköl bei Kälte. Beim Hydrauliköl ist die Lösung einfach: Nimm im Winter dünneres Öl. Dementsprechend müsste man bei Gummi einen weicheren Gummi nehmen. Es bräuchte also sowas wie Winter-Rennreifen. Gleicher Aufbau, gleiche Gummidicke, aber weicherer Gummi. Die Kehrseite wäre, dass sie dann im Sommer zu weich wären und einen schlechteren Pannenschutz böten und das wo im Winter die Strassen dreckiger sind als im Sommer. Wäre das ein lohnender Markt? Eher nicht. Also müssen wir von den Reifen die es ohnehin gibt die aussuchen, die bei Kälte noch am besten rollen.

Welche wären das?
 
Offensichtlich nimmt die Hysterese (innere Reibung) des Gummis bei Kälte zu.
AFAIK ja.
Dementsprechend müsste man bei Gummi einen weicheren Gummi nehmen. Es bräuchte also sowas wie Winter-Rennreifen. Gleicher Aufbau, gleiche Gummidicke, aber weicherer Gummi.
Genau. Bei Autos haben Winterreifen ja auch eine weichere Gummimischung – dort aber für eine verbesserte Haftung, der Rollwiderstand ist ja egal.

Oder: Mir hat ein Freund erzählt, dass er auf einem Rad uralte Reifen hatte; die sind erstaunlich gut gerollt, weil der Gummi zwar hart war, aber mit unzähligen Schnitten übersät, so dass die Verformung nicht nur über den Gummi geschah, sondern indem sich die Schnitte geweitet und geschlossen haben. Und das wäre wohl ziemlich temperaturunabhängig. Man müsste die Schnitte eben so machen, dass sie quer zur Hauptverformungsrichtung verlaufen – also vermutlich unten an der Lauffläche quer, und seitlich davon längs, vermute ich.
 
quer zur Hauptverformungsrichtung verlaufen
die Profilrillen von MTB Reifen. Das erzeugt Reibung beim Aufsetzen und Abheben weil sich die Stollen beim Walken gegeneinander verschieben.

Ja, Schwalbe hat generell sehr weichen Gummi. (Ausser vielleicht bei der Marathon Serie) Vermutlich sammeln sie deshalb Steine und haben vergleichsweise viele Pannen. Wie oft flickt man denn einen Pro One im Winter?
 
Mir dünkt ganze ferne, dass Du die Wärme nicht bis auf die Teststrecke retten konntest. (Da war doch nicht etwa irgendwo Ironie versteckt oder?) Die Reifen kühlen zu schnell ab. Du musst ständig neue Wärme zuführen.
Besser könnte funktionieren, warmes Wasser wärend der Fahrt aufzubringen. Allerdings macht man dann unter 0 Grad eine Eisbahn auf die Straße. Das ist sicher nicht sozial und vielleicht sogar sinnvollerweise verboten.
 
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