Blindnietmuttern zur Befestigung einer Halterung für den Sitz. Welche Größe?

Moin Wolf,


Die Spurstangenkoepfe sollten zunächst blanko bleiben. Musste aber am rechten Achsschenkel nen kleinen Lackabplatzer ausbessern und da ich noch etwas schwarzen Tupflack uebrig hatte, der langsam am Ende der Haltbarkeit angelangt war, hab ich ihn halt verbraucht. Ich denke, das wird grundsätzlich halten, er ist aber nicht sehr schlagzaeh wie ich schon feststellen musste. Der Rahmen dagegen ist bestens grundiert, die Grundierung stammt aus dem Profibereich. Kleinteile dagegen sind aus der Sprühdose grundiert und das ist eher na ja...

Wie ich ja weiter vorne schrieb, hatte ich erst nen top swing vorne drauf, dessen umwerferblech nicht weit genug runter ging um die Kette aufs kleine Ritzel zu Klippen. Mit dem down swing ging es, der hatte den nötigen Millimeter mehr Länge, um die Kette runterzubekommen. Jetzt, fix und fertig, reicht es wieder nicht und die Kette schleift dann auch untenam umwerfer, was vorher ebenfalls freigaengig war. Möglicherweise liegt es an den zwei zehntel Millimetern Lackschutzfolie, die der tretlagermast höher kommt ich aber mit dem Umwerfer nicht noch tiefer an die Kettenblätter ran kann, da ich sonst unweigerlich die Zähne des großen Kettenblatts kupiere. Ob ich das mit Feintuning hin bekomme muss ich sehen. Zur Not verzichte ich auf das kleinste Kettenblatt, zumal ich, falls mir die Trekkinguebersetzung mit 48:11 Zähnen im höchsten Gang zu kurz sein sollte, ich auf eine Zweifachkurbel mit rennradspezifischer Bestückung ausweiche. Hinten dagegen läuft es recht rund, hakt manchmal lediglich ein klein wenig von 3auf 4, ggf muss die Kette noch 2 bis 4 Glieder verlieren. Aber das werd ich die Tage in Ruhe austuefteln. Die Chancen stehen bislang gut, dass die erste längere Fahrt noch im altenJahr sstattfinden kann.

Auch dir und euch allen schöne Feiertage. Esst nicht zu viel, sonst musst ihr das alles wieder auf dem Velo runterstrampeln.*duckunwech*


MfG
 
Moin,

Das Gerät läuft zwischenzeitlich ganz passabel - außer halt die Sache mit dem vorderen Umwerfer. Hab aber ehrlich gesagt langsam aber sicher nicht mehr die Nerven, abermals dutzendmal die Schraube von dessen Schelle zu losen, paar zehntel Millimeter hoher oder tiefer zu platzieren, wieder festziehen und dann gehts doch nicht. Die beiden großen Kettenblätter funktionieren, das kleine will nicht - aber wenn ich die Hand nehme und "manuell" die Kette um lege, geht es. Mit geklapper, aber es geht. Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass entweder der Umwerfer in seiner axialen Lagerung zu viel Spiel hat (kam als Neuteil) oder aber die Schelle hat auf dem Tretlagermast zu wenig Halt, weil darunter Lackschutzfolie ist. Das wärs grad noch: Schutz, der nix taugt...
Das erste Roll out im fertigen Zustand muss indes warten, da ich zuvor noch Hohlraumwachs einbringen will und das Zeug noch nicht da ist. Ohne den Schutz will ich dem guten Stück den Keller nicht zumuten. Ach, da fällt mir ein, ich muss noch ne Folie besorgen zu abdecken, weil da unten ueberall der Putz broeckelt...
Gestern mal nen Kassensturz gemacht. Mit dem geplanten Budget von max. 800 Euro hat es nicht gepasst. Sind etwa 1000 Euro geworden, aber halt auch alles Neuteile. Exklusive Versandkosten versteht sich. Was sich aber immer noch rechnete, zumal der Teile Kauf vor Ort grundsätzlich das Doppelte gekostet hätte oder das Zeug erst gar nicht verfügbar war und extra hatte bestellt werden müssen. Dann waren da noch etliche Fehlkaeufe wie die Bereifung oder der ursprünglich beschaffte Stahl für den Rahmen, oder Teile, die beim Bau irgendwann von ihrer Qualitaet ueberzeugten, indem sie dss Zeitliche segneten, was ich einfach mal als Pech abhake. Die Reifen ließen sich ggf anderweitig nutzen oder mit dem obligatorischen Verlust wieder in liquide Mittel umwandeln. Da muss ich mal schauen was ich mache. Das heißt, ich kann auf den Tausender nochmal locker 200 Steine für Versand und gekauften Schrott draufschlagen.


MfG
 
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Mach doch mal ein Foto genau seitlich vom Umwerfer über dem großen Kettenblatt. Auf dem Leitblech sind die Sitzrohrwinkel eingeprägt, für die der jeweilige Umwerfer paßt. Das sollte bei deinem Trike auch einigermaßen stimmen.
 
Moin independent mechanic,


Foto kann ich die nächsten Tage mal nach liefern, da komm ich heut wohl nicht mehr dazu. Der Umwerfer ist ein Alivio FC-M 431 downswing, ist für 66-69 Grad. Zuvor war es ein Altus? Top swing mit 63-66 Grad und mit dem ging definitiv nur Kettenblatt 1 und 2 oder 2 und 3, egal, was ich mit Zugspannung und den H und L - Schrauben angestellt habe und die Kette schliff erbärmlich an dem unteren Blechstueck des Umwerferkaefigs beim kleinsten Kettenblatt. Das macht es auch noch beim Alivio, obwohl es beim allerersten Testlauf nicht der Fall war. Aber ich konnte mich gestern dem Ideal noch ein gutes Stück rantasten. Die Kette verlor gleich nochmal satte 6 Glieder, ggf werfe ich nochmal 2 Stück raus. Bislang hatte ich zu Einstellarbeiten den Commodore hinten aufgebockt und die Kurbel von Hand gedreht, das Schaltverhalten geprüft und halt mehr oder weniger erfolgreich eingestellt. Gestern habe ich nochmal aufgebockt, mich drauf gesetzt, in die Pedale getreten, das Schaltverhalten geprüft und nochmal ganz leicht nach justiert. Jetzt klappt vorne zumindest 4 von 5 Schaltvorgängen auf das kleinste Kettenblatt ohne Murren. Das bedeutet wohl, das das kurbeln von Hand einfach zu wenig Last auf die Kette brachte, was die Schaltbarkeit negativ beeinflusste. Im Grunde genommen auch kein Wunder bei einer Kettenlänge von knapp 4 Metern, wo der gute Meter Kette beim Up beim Kurbeln von Hand im Montage Ständer schon ohne weiteres ordentlich auf die nötige Zuglast zu bekommen ist.


MfG
 
Wenn nur ein paar Zehntelmillimeter fehlen und die H-Anschlagschraube noch Spielraum hat, könnte eine etwas weiter außen liegende Kettenlinie helfen. Downswing-Umwerfer schwenken ja auf einem Kreisbogen, und je weiter außen Du in diesem Bogen arbeitest, um so mehr schwenkt das Ding auch hoch und runter. Außerdem bist Du dann in einem Bereich mit größerer Federspannung, das könnte das Herunterschalten auch etwas unterstützen.

Schleifen der nicht belasteten Kette in der Umwerfergabel wäre mir übrigens egal. Als ich damals die Hornet auf maximale Spreizung getrimmt hatte, war ein FD-6503 mit auf halbe Breite zurückgefeiltem unteren Quersteg dran, und bei dem hat mit 53/36/24 die Kette entspannt auch etwas geschrabbelt. Ging trotzdem.

Viele Grüße,
Stefan
 
Moin Stefan,

Danke für den Tipp. Schau ich bei Gelegenheit mal ob da noch was machbar ist, aber viel Luft ist nicht mehr.
Gäbe ja noch weitere Tricksereien wie kleinere Spannrolle, so käme die Kette auf der Zugseite etwas höher und von Umwerferkaefig weg, was das Geklapper beseitigen würde. Wobei: die Lager dieser Keilriemenscheiben sind annähernd so laut, da kommt über kurz oder lang eh was anderes zum Zuge.

Tja und das gute Stück hat immer noch keinen Asphalt gesehen im neuen Jahr. Und die Hohlraumversiegelung ist immer noch nicht drin. Entweder ist es mal trocken, aber zu kalt oder die Temperatur passt und es pisst! Und das macht es dauernd! Wenn das, was hier die letzten 2 Wochen an Regen runtergekommen ist, winterueblich als Schnee gefallen wäre, wurden wir hier im Schnee ersaufen. Aber so sind sie, die Ortenauer Winter: für den Ar... und für Freunde von Kontinentalklima wie mich absolut hassenswert.
So freut sich aber wenigstens einer: der Commodore, der jetzt halt im Wohnzimmer parkt und dort zur Not auch noch laenger stehen bleiben wird und Sohnemann als Fernsehsessel dient. Also freuen sich eigentlich zwei.


MfG
 
Moin,


Oh, wie juckt es mich in den Fingern - doch er parkt noch immer als Wohnzimmerdeko und macht sich gar nicht mal schlecht dabei.

Ich könnte jetzt mal Bilder des fertigen Fahrzeugs liefern - die bin ich ja noch schuldig. Aber bevor ich das mache, gäbe es da was, was eigentlich vorher noch dran müsste: die Vorderradnabe im Sterndesign macht sich sich nicht schlecht. Aber die, wo der NaDy drin steckt, sieht irgendwie scheixxe aus. Und eigentlich sollte das alles schwarz sein inkl Speichen - wie hinten, war mir aber den satten Aufpreis bei einem anderen Anbieter nicht wert!
Abhilfe? Ich plage mich mit dem Gedanken das gute Stück vorne mit schwarzen Radscheiben auszurüsten. Hinten bleibt´s wohl so wie es ist, denn da gibt nichts fertiges Gescheites...

MfG
 
Moin zusammen,


ich spann euch noch ein bisschen weiter auf die Folter. Ist echt hart - erst recht für mich, denn ich platz hier so langsam.:D:cool::rolleyes:;):D
Fertig ist er ja, der "Militarist zur See". Dennoch müssen noch zwei Details verbessert werden. Der weiße GFK-Stängel vom "Flatterband - manche nennen es auch Wimpel - muss unbedingt eingeschwärzt werden, versaut zu sehr die Optik. Hab leider keinen Lack mehr, aber schwarzer Isolierschlauch ist im Zulauf.

UND: ich plage mich nicht mehr mit dem Gedanken, vorne Radscheiben zu montieren - ich montiere sie(aber nur außen - vorerst)! Auch die liegen noch jenseits der Oder und ich muss mich ein paar Tage gedulden. Da fällt mir ein, ich sollte gleich noch 3 Meter von dem guten Kederband bestellen, dass ich auch am Sitz habe. Sollte sich auch am Umfang der Radscheiben gut machen und das Farbkonzept des Fahrzeugs fortführen

Dennoch geb ich mal ein kleines Appetithäppchen, denn hinter dem Militarist zur See steht nun auch ein "offizieller" Hersteller"(y):

MfG
 

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Moin,


ein klein wenig Gefrickel gibts noch mit dem hinteren Schaltwerk. Habe beim Schweißen des Rahmens leider die Gewindeaufnahme für das Schaltwerk ein bisschen zu weit nach hinten gesetzt. Es schaltet zwar recht passabel, aber je nach Zahnrad, auf dem die Kette zu liegen kommt, ist die Umschlingung nicht so ganz das, was es sein sollte. Neu anschweißen? Bei lackiertem Rahmen? Ja bin ich denn verrückt?:D Hatte von Shimano noch irgendein 0815-Schaltauge rumliegen. Also mal ans Ausfallende geklemmt und siehe da, die Umschlingung passt. Habe mir jetzt noch eins besorgt, das ein bisschen besser passt und werde demzufolge das rechte Ausfallende ein wenig modifizieren. Wird nicht ganz ohne Lackschaden abgehen, ist aber kleinflächig und somit mit Tupflack ohne Mühen auszubessern.
Den Leertrum habe ich zwischenzeitlich von der Außenseite des Fahrzeugs - wie noch auf einigen älteren hier angefügten Bildern zu sehen ist - nach innen verlegt, da eine Verlegung direkt unter das Zugtrum nicht so optimal war, da je nach Gang die rücklaufende Kette am Kettenrohr schliff. Möglicherweise lasse ich mir hierzu noch etwas einfallen, um das optisch als auch technisch eleganter zu lösen; je nach dem, ob ich mir bei Pedalkraft Kettenrollen besorge und damit die Riemenscheiben ersetze.
Zur Übersetzung des Fahrzeugs kann ich noch nicht viel berichten, auch hier besteht die Möglichkeit mit einer Rennradgarnitur, kürzeren Kurbeln etc so manches an meine Bedürfnisse anzupassen; so ließe sich das Geschrabbel der Kette am Umwerferkäfig mit einer Zweifach-Kurbel mit entsprechender Zähnezahl sicher beseitigen. Aber all das sind Dinge, über die ich mir nach den ersten paar 100 km meine Gedanken machen und die technische Ausstaffierung des Fahrzeugs ggf weiterentwickeln werden.

Sollte ich mal ein wenig Kleingeld über haben, ist es nicht ausgeschlossen, dass ich meinem Inverter ne Gasbuddel beschaffe und mittels WIG-Verfahren einen anderen Rahmen bruzzle; bis hin zu allem was technisch bei dieser Fahrradgattung machbar ist. Vielleicht bringe ich mir auch die Pamperei mit Kohlefaser bei und baue was ganz Neues? Wenn ich mir meine Kritzeleien, die ich vor etlichen Jahren mal so nebenbei angefertigt habe, betrachte, dann solch schicke Rahmen wie den vom Troytec Revolution LR sowie diverse Studien, dann juckt es mich heute schon in den Fingern etwas in der Machart auferstehen zu lassen. Nur eben nicht mit 2, sondern mit 3 Rädern - und gerne mit noch einem Hauch progressiverem Design. ;)
Doch so wie es derzeit aussieht, kann ich mich mit Sketchup auch nicht anfreunden. Sohnemann dagegen hat für ein paar Minuten intuitiv damit rumgespielt und schafft es wie aus dem Nichts diverse dreidimensionale Gebäudegrundrisse, in allen Achsen miteinander verschachtelte Hohlkörper usw. auf den Bildschirm zu zaubern. Wenn er so weiter macht, druckt er mir in einem halben Jahr eine Handvoll Designstudien nach meinem Gusto plus dazugehörender Einzelbauteilzeichnungen aus. Geld, Zeit - von allem zu wenig. Ideen indes mehr als genug.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. :sneaky: Die erste Stufe habe ich zumindest erreicht und mir das gebaut, was ich schon als Kind gerne gebaut hätte: ein Trike. Nun heißt es genießen und ggf optimieren, nachdem die Kleinigkeit mit dem Schaltwerk erledigt ist, die ich wohl über Ostern angehen werde, denn grundsätzlich ist das Teil voll fahrbereit.
Und so kann ich in Anlehnung und leichter Abwandlung des Titels eines schlesischen Märchens verkünden : Gott sei Dank, s´Trikerl is fertig!(y)


MfG
 

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Moin,


gestern konnte er endlich stattfinden, der Genuß! Am späten Vormittag das schwere Teil durch das Treppenhaus hinters Haus gewuchtet und erstmal die Dose Hohlraumwachs gezückt, die ich großzügig im Rahmen verteilt habe. Das Schaltwerk läuft nun wie Butter, nachdem ich diese Schwachstelle mit einem anderen Schaltauge ausgemerzt bekam. Am Umwerfer hat sich der Fehlerteufel noch nicht ganz (Feintuning muss noch erfolgen) verkrümelt, aber die Hauptsache wäre erledigt: ich wunderte mich immer wieder, warum der Umwerferkäfig nach gewisser Standzeit versuchte, die Zähne des größten Kettenblatts zu kupieren und auch die Parallelität zu den Kettenblättern immer wieder leicht vom Ideal abwich. Es war die Lackschutzfolie, die ich unter der Schelle angebracht hatte. Der Kleber darunter sorgte für einen leichten, aber vorhandenen Gleiteffekt, der die Schelle immer wieder um ein paar Zehntelmillimeter aus der Idealposition brachte. Also Folie weg und lackstrapazierend dem Umwerfer ans Rohr geschraubt.
Nun konnten die Ausfahrt angegangen werden. Eigentlich waren es gestern gleich drei, denn ich wollte mal testen, wie sich der Commodore auf meinen typischen Strecken fahren lässt. Die Stammstrecke zu meinem Garten konnte ich wegen Baustellen nicht nutzen und musste daher einen anderen Weg nehmen, großteils asphaltiert aber genauso hügelig wie die Stammstrecke, die ich bestimmt über 100 mal im Jahr fahre. Noch ein bisschen an der Zugspannung gefeilt, Fingerprobe am Reifen ergaben geschätzte 2,5-3 bar, also konnte ich es wagen. Das Mehrgewicht im Vergleich zum Up ist spürbar. Allerdings ist es durchaus erträglich, wenn ich bedenke, dass ich bis vor kurzem weit mehr Gewicht auf dem Gepäckträger mitschleppte, als das Mehrgewicht zum Up ausmacht. Fahre ich normal auf halbwegs ebenem Gelände und nicht dauernd mit maximaler Beschleunigung, dann komme ich mit dem Commodore genausogut vorwärts wie mit dem Up. Die Umleitung führte über ein starkes Gefälle, dass auf dem Up mit Rollenlassen und ohne Mittreten knappe 50 km/h ermöglicht, flachgemacht reichts für 50 Sachen, macht dann aber keinen Spaß. Mit dem Trike waren 55 Sachen drin, also auch hier kein Nachteil.
Auf guten Straßen vermisse ich auch keine Federung, das Fahrverhalten ist direkt und ehrlich und gibt Rückmeldung. Abgekürzt über einen Feldweg mit leichter Steigung zeigte sich dann der Nachteil des Mehrspurers. Im für diese Steigung größtmöglichen Gang kam ich gut voran, runtergeschaltet zeigte sich deutlich die Neigung zum durchdrehenden Hinterrad.
Die zweite Ausfahrt am Nachmittag führte mich in die andere Richtung. Hier hätte ich die längere Strecke wählen können, die mit moderater Steigung sich auszeichnet oder aber die kürzere Strecke, die aber über eine kurze aber heftige Steigung führt. Da ich testfahre, nahm ich die zweite Option in Angriff. Ein Verschalter führte dazu, dass ich die Steigung nicht ganz gepackt habe und die letzten 20 Meter schieben musste. Hier wäre vorne ein kleineres Kettenblatt als 28 oder hinten ein 34er statt des 32er von Vorteil. Im weiteren Verlauf kam ich an einem Spielplatz vorbei, wo gerade ein paar Kinder spielten, die mir gleich erstaunt entgegenriefen: "Hey, was ist das für ein cooles Rad?" und "Ich will auch so eins haben!":D

Bei leichten Steigungen und Gefällen sehe ich das Trike sogar in leichtem Vorteil zum Up, da ich zweiteres eh so gut wie nie im Wiegetritt bediene. Das heißt, es gelang mir auf Anhieb, in der Ebene so im Schnitt 10% schneller zu sein als auf dem Up, ohne mich dabei kaputtzumachen. Das heißt auch, dass ich leichte Gefälle dahingehend nutzen konnte, um mit mehr Speed Schwung aufzubauen, um nachfolgende leichte Steigungen teils durch den mitgenommenen Schwung, teils auch durch weniger mittreten ein, zwei Gänge höher ohne große Probleme zu überwinden.

Der dritten Ausfahrt ging das Prüfen des Reifendruck voraus. Meine Schätzung war nicht ganz verkehrt, denn ich hatte rundum noch 3 bar auf den Schläuchen, die auf guter Fahrbahn sogar ein wenig Komfort zeigten und auch auf Schotter noch erträglich waren. Luftpumpe raus und auf 5,5 bar rundum aufgepumpt. Dann die gleiche Strecke vom späten Vormittag nochmal genommen mit Verlängerung zu meinen Eltern, denn auch hier steht eine etwas stärkere Steigung an, die ich mal austesten wollte. Zunächst wieder die Umleitung entlang mit dem knackigen Gefälle. Geschwindigkeitszuwachs mit den nunmehr harten Reifen? Nicht wirklich, auch nicht in der Ebene oder bergauf. Dafür aber ein Ritt auf der Kanonenkugel, der Commodore reagiert nun deutlich nervöser auf Umebenheiten in der Fahrbahn. Zwar gut zu parieren, aber da meine Trikeerfahrung bis dato bei weniger als 20 Kilometern lag, doch nicht ganz gewöhnt. Da die Bremsen auch noch nicht eingefahren sind, ist es noch nicht so gut möglich, diese gleichmäßig zu dosieren, im Ganzen kann ich aber sagen, dass die nicht gekoppelten Bremsen durchaus gut funktionieren und auch gut zu handhaben sind. Die Driftbremse an der Hinterhand, auf die ich verzichtet hatte, fehlt mir auch nicht wirklich. Wenn ich knackig ums Eck fliegen will, ziehe ich einfach stärker an der Bremse, in deren Richtung es gehen soll und das Human powered Go Cart geht ums Eck, dass es eine wahre Freude ist. :cool:. Da können auch mal alle 3 Reifen kurz wegschmieren. Oder einer oder zwei, das habe ich im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand.

Die Rapidfire macht Laune, fühlt sich an wie im Sportwagen mit Schaltwippen am Lenkrad. Auch die im Gegensatz zum Up seitenverkehrte Anordnung der Schalthebelei ist nicht wirklich verwirrend, ich finde sie sogar intuitiver zu bedienen.

Gestern war es leicht windig, ich schätze so maximal 40 km/h Windgeschwindigkeit. Und da zeigte sich ein weiterer bauartbedingter Nachteil. Nein, es ist nicht das breitere Fahrzeug, dass dem Wind frontal eine größere Angriffsfläche bietet, sondern die Radscheiben vorne. Schon bei diesen geringen Windgeschwindigkeiten merke ich seitliche Böen vor allem bei Kurvenfahrt doch recht deutlich in einem leichten Wegdrücken des "Vorderwagens". Ansonsten keine Nachteile, die Vorderräder laufen ruhig und auch die Geräusche des NaDys werden nur unwesentlich durch diese einseitigen Verkleidungen beeinflusst. Bei normaler Gangart höre ich von diesem gar nichts. Lediglich wenns mal steil berab geht und die Geschwindigkeit sich in Bereichen jenseits von 45 km/h bewegt, meine ich, ein leichtes Brummen zu hören, was aber teils auch Windgeräusche waren.
Vater war von dem Fahrzeug begeistert, ich glaube, er wäre am Liebsten aufgesessen und hätte eine Runde gedreht. Meine Mutter meinte, ob das nicht - nein, kein "dich sieht man doch gar nicht, das ist so tief:ROFLMAO:", unbequem und anstrengend wäre so im Liegen. Ich konnte ihre Bedenken zerstreuen indem ich sagte, am Berg wirds je nach Steigung und Untergrund etwas haarig, ansonsten aber wesentlich besser zu fahren als ein Up. Keine Schulterschmerzen, keine Taubheitsgefühle in den Händen und auch der Hintern bleibt davon verschont.
Der Sitz, den ich ja etwas breiter gehalten habe, als unbedingt nötig, ist durchaus komfortabel. Wie lange der Hartschaum hält, wird sich zeigen. Geht es schneller um die Ecke, muss ich als Fahrer halt etwas "arbeiten", und da macht sich die Breite des Sitzes durchaus positiv bemerkbar, denn ich habe ja keine Seitenwangen! Seitenwangen sind, wie ich gestern erfahren konnte, bei einem Trike durchaus sinnvoll bei schneller Kurvenhatz. Aber es geht auch ohne, ich bin nicht unfreiwillig seitlich abgestiegen. Hätte ich meine günstige Bezugsquelle für Trikesitze schon gehabt, als ich das Fahrzeug gebaut hätte, dann wäre ein solcher zum Einsatz gekommen. Jetzt bleibt halt meine Aluschale drauf und darf bis auf weiteres ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen. Es klappt auch vorzüglich, den Kopf an die Kopfstütze zu lehnen während der Fahrt, Vibrationen halten sich auf guter Piste in Grenzen, die Sitzschale federt im oberen Bereich mit und die Polsterung der Kopfstütze ebenso.
Dann kam zufällig noch die Oma hinzu, die den Commodore bis dato nur als unlackierten Versuchsesel im Oktober letzten Jahres zu sehen bekam. Sie staunte auch nicht schlecht, wie gut das Fahrzeug mir letztlich gelungen ist. Der "Markenname" erregte natürlich gleich ihre Aufmerksamkeit, stammt sie doch aus "Silesia" und gab es in ihrer Heimatstadt auch ein Kaufhaus, das diesen Namen trug.
Langsam wurde Abend und ich bekam langsam Hunger. Also hieß es, sich wieder auf dem Heimweg zu machen und die nächste Steigung auszutesten. Auch diese habe ich geschafft, wenngleich sie langgezogen ist - im kleinsten Gang. Außer Puste oben angekommen, rennt das nächste erstaunte Kind zu seiner Mutter und schreit: Mama, guck mal. Das ist ja voll chillig!" Sooo chillig war es dann aber nicht, weil die Steigung lang und das letzte Stück das steilste war. Aber ich wollte nicht wieder schieben! Entgegenkommende Autos wurden ganz handzahm, indem ihre Fahrer ihre Kutschen ganz weit nach rechts zogen - dabei ist mein Fahrzeug doch gar nicht so breit, sondern nur flach. Das dachte sicher auch der Porschefahrer, der schreckhaft, aber mit freundlichem Lächeln nach rechts zog. Dabei bin ich doch gar nicht breit. Nur flach - und man sieht mich nicht.*duckunwech*:ROFLMAO: Ein anderer Pkw hinter mir hat gar nicht erst versucht mich zu überholen kurz vor meiner Ankunft zuhause. Lag vielleicht auch daran, dass ich auf ebener Strecke die Geschwindigkeitsbegrenzung der 30er-Zone durchaus ein wenig überschreiten konnte und so standen dann nach dem ersten Tag mit dem Commodore 21 km auf der Uhr. Macht Laune das Teil.(y)(y)(y)
Ach so: wenn ich mal überholt wurde auf dem kurzen Stück innerorts, dann überraschenderweise mit deutlich mehr seitlichem Abstand als wenn ich mit dem Up unterwegs bin. Von dieser Warte aus betrachtet dürfen Trikes ruhig die Blaue Mauritius im Straßenverkehr bleiben. Ich bin zwar nicht breit, aber wie ihr wisst, sieht man mich nicht.

MfG
 
Moin,

Gestern nun die nächste Tour, die mich über 12 Kilometer führte. Dieses Mal hielt ich mich in flacherem Gelände auf, das auch über einen gepflegten Anteil Schotter führte. Schotter in der Ebene ist in Bezug auf durchdrehendes Hinterrad indes kein Problem, da muss ich es schon arg provozieren damit das Hinterrad einen Zucker macht. Es zeigt sich aber auch, dass 5,5 bar Luftdruck nicht das Wahre sind auf solchen Pisten. Schlaglöcher, sofern sie sich ausnahmsweise nicht umkurven lassen, fordern das Material doch sehr. So sehr, dass ich auch gleich mit sich lockernden Schrauben seitens der vorderen Schutzbleche zu kämpfen hatte. Zumindest eine Blindnietmutter hat wohl Übermaß, da werd ich mir mit Schraubensicherungsmittel behelfen müssen, es steht also die erste kleine Inspektion an. Womöglich fliegt auch die Lackschutzfolie unter dem Tretlagermast raus, denn auch dort ein leichtes Kippmoment, was den Mast bei ordentlich rein treten zwar nicht nach vorne verschiebt, aber mir nicht so ganz behagt. Diese Folie scheint nur zu taugen, wenn nichts oben drüber verbaut ist. Schade.die Muskeln haben die ersten Fahrten einigermaßen gut verdaut. Die Belastung liegt im Vergleich zum Up nun eher in den Oberschenkeln, die im Gegensatz zur Wadenmuskulatur zwar nicht früher dicht machen aber wenn sie dicht machen, dann machen sie auch dicht und lassen sich nicht so gut durch andere Fahrweise wieder regenerieren wie die Waden. Ich denke aber, dass sich dieses Problem im Laufe der zu fahrenden Kilometer großteils legen wird und ggf eine andere Übersetzung der kleinen Gänge ebenfalls dazu beitragen kann.
Das brummen jenseits von 45 Sachen kommt in der Tat vom NaDy, das Geräusch und die damit einhergehenden resonanzschwingungen lässt sich reproduzieren. Windgeraeusche konnte ich gestern ausschließen, da es windstill war. Ist aber einzig ein Komfortproblem das im Grunde genommen auch nur bei schnellen Abfahrten an Gefällen auftritt. In der Ebene komme ich nicht in diesen Geschwindigkeitsbereich, da ist vom NaDy nix zu hören und auch nix zu spüren.
Die Bereifung läuft erwartungsgemäß ruhig, hinten Michelin City Protek in 35-559 und vorne Vittoria Randonneur in 40-406. Hinten wäre mehr Breite und Volumen wegen der fehlenden Federung sicher nicht verkehrt. Da denke ich abererst ddarüber nach, wenn der Mantel abgefahren ist, habe nach dem Theater mit den störrischen Contis keine Lust, mal eben ins Blaue noch ein Dutzend Reifen auszuprobieren. Der Randonneur indes wurde mir hier durch den Bericht über die rollwiderstandstests fast noch madig gemacht. Aber nur fast! Kleine Zwanzigzoeller, die eh schon weniger gut laufen sollen als größere Räder plus S-A-Nady, der ebenfalls nicht im Ruf steht, der leichtestdrehende zu sein, plus Reifen mit hohem Rollwiderstand plus noch höherem Rollwiderstand wegen Mehrspurigkeit plus meiner zwar noch im Auslieferungszustand befindlichen Knie, die aber nicht mehr ganz taufrisch sind, plus hohem Fahrzeuggewicht dürfte in der Theorie praktisch nicht mehr vom Fleck zu bekommen sein - weder mit 3 noch mit 5,5 bar. Umso erstaunter war ich, dass sich dieses "Komglomerat geballter Nachteile" überraschend gut in Bewegung setzen und auch halten lässt. Rollwiderstand hin oder her: das Gewicht des Commodore dürfte hier der schwerwiegendere Faktor sein. Weggeworfen wird auch dieser Reifen nicht, ggf konnte ich hier noch die Vorspur wieder auf Null setzen.
Was mir ebenfalls aufgefallen ist, ist dass die Kettenschaltung allergischer auf Schalten unter Last reagiert als bei einem Up. Ich gehe davon aus, dass das der weit größeren Kettenlänge und der Kettenfuehrung geschuldet ist. Ggf könnte ich noch zwei Glieder raus nehmen, was aber noch aufgeschoben wird, da ich unter Umständen eine andere Übersetzung haben möchte.
In Sachen Kettenleitrollen wird es, wie die ersten Fahrten gezeigt haben, definitiv Änderungen geben. Zumindest werde ich vorerst die beiden Riemenscheiben innen mit einem O-Ring versehen und mal schauen, ob diese Modifikation die gewünschte Laufruhe bringen kann. Langfristig steht aber an dieser Stelle ein größerer Umbau an, denn ich bin je nach gewähltem Gang nicht mit der Kettenspannung zufrieden. So kam es vor, dass die Kette die hintere Rolle verließ und unterm Sitz schrabbelte. Das Manko ließ sich zwar mit mit zwei Fingern beheben, aber wer hält schon gerne an, wo doch das Fahren weit mehr Spaß macht? Zugseitig kommt die Kette direkt hinter den Kettenblättern dem rechten Hosenbein recht nahe. Möglich, dass sie in diesem Bereich in Zukunft in einem Leitrohr verschwinden wird, wobei es bislang auch funktioniert mit etwas engeren Hosenbeinen.
Die Pedalerie: ich bin jetzt noch nicht so lange Strecken gefahren und mehr als 25 km am Stück sind bei mir eher rar. Zumindest bei Strecken um die 10 km habe ich nicht das Gefühl, dass mir jeden Moment die Haxen von den Pedalen fallen wollen. Die gezackte Pedal Oberfläche in Verbindung mit den Schlaufen bewährt sich ganz gut. Eher noch drehe ich die Pedale um und verzichte auf die Schlaufen, denn dieses zwingen mich dazu, exakt den Fußballen aufs Pedal zu setzen. Ich habe aber weit mehr Kraft im Fuß, wenn ich den Fuß ein paar Zentimeter weiter hinten im Mittel Fußbereich aufs Pedal setze. Ziehen geht auch mit Schlaufen recht gut, zwar nicht wie mit klickies, aber durchaus OK. Ich gehe mal davon aus, das ich an der Pedalerie nichts andern muss, es sei denn, es kämen wider Erwarten häufige Fahrten jenseits der 25 km dazu.


MfG
 
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