Berlin Velodrom 21.2. und 22.2.

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_christian ascheberg

Berlin 21.2. und 22.2.2006

Erst einmal tausend mal tausend Dank an alle, die mich unterstützt haben. Geld und Zeit investiert haben und sich für mich eingesetzt haben. Ich bedauere sehr Euch kein Freudenfast bescheeren uu können und hoffe, daß sich niemand als Trottel fühlt oder für einen solchen gehalten wird, weil er sich für mich stark gemacht hat.
Die Art und Weise, wie und wie schnell die Veranstaltung finanziell abgesichert wurde, der Einsatz aller war enorm. Urlaubstage wurden genutzt. Wochenlange Vorbereitung z.B. durch Christoph Hipp waren erforderlich.
Auch danke für viele nette aufmunternde Emails und nette Beiträge.

Ganz deutlich, euer Einsatz, das war eine Motivation und eine Triebkraft schnell zu fahren. Es hat mich solange alles gut lief angespornt und motiviert. Der Gedanke auf ein tolles Danach lief mir die ersten Stunden im Kopf ab.

Seit September habe ich mein Trainingspensum gesteigert. Die Jahresbilanz 2005 war oberhalb 18000km. In den Winermonaten ca 1800km/Monat. Trainiert wurde bevorzugt nach der Arbeit im hungrigen Zustand. 2 bis 3 mal die Woche über welliges Gelände für 3 ½ Stunden. Dazu der übliche Arbeitsweg und Regenerationstraining auf dem Rad.
Das bedeutet 4:15 aufstehen, mit dem Rad zur Arbeit. Zurück bin ich dann 19:45 nach dem längeren Training, ansonsten kurz nach 18 Uhr. Das Wochenende je nach Familiensituation nutzte ich zusätzliche Zeit zum trainieren. Traniert wurde ausschließlich auf dem 26? Spikes Zox.

Vor dem Start hatte ich keinerlei Zweifel daran, daß ich den Rekord schaffen würde.

Den Start in Berlin ging ich mit recht hohen Tempo an. Ich wollte erst einmal Sicherheit auf der Bahn gewinnten um nicht, wie bei der Testfahrt in 2005 umzufallen. Der Puls in der ersten 5 Stunden betrugt ca 140/min. 140/min kann ich im Rennen über 24h fahren.
Auf Brevets kann ich z.B. bei Wassermangel gut 6 Stunden Puls 165 fahren ohne langfristig wegzubrechen. Also alles ok. Das Tempo war hoch, ich freute mich, die Stimmung war gut. Die Bahn war gut zu befahren, die vielen Kurven und den Kurs zu halten war gar nicht schwierig. Das Auffahren und Anhalten erwies sich als nicht schwierig.
In der Pause habe ich Hühnersuppe gegessen und etwas getrunken. Die Camel-Bags mußten nicht nachgefüllt werden, weil ich nur ca 1 Liter getrunken hatte. Während der Pause mußte ich mich 90 Sekunden hinlegen, weil mir schwarz vor Augen zu werden drohte.
Weiter ging es im hohem Tempo. Der Pulsmesser zeigte lange Zeit über 150/min an, also drosselte ich das Tempo auf Puls 140/min. Die Stopps kamen in daraufhin immer kürzeren Abständen. Bei den Pausen immer wieder, Kreislaufaussetzer, Hecheln, Atemnot mit Hinlegen um wieder zu Luft zu kommen. Zwischendurch probierte ich noch nur 40 km/h zu fahren um mich zu erholen und den Kreislauf zu stabilisieren. Der Erholungseffekt dauerte nur kurz an. Einmal kurz angetreten und es trat wieder Atemnot ein. Nach über 10 Stunden entschied ich mich nicht mehr gegen die Uhr zu fahren sondern nur noch anzukommen. Nach 11 Stunden mußte ich einsehen, daß auch das nicht gehen würde. Ich brach ab, weil vorherzusehen war, daß ich mich nicht erholen sondern in der Leistung weiter abfallen würde.




Was habe ich sonst noch so empfunden?
Die Zeit auf einer Bahn läuft anders als auf einem Rundkurs. Die Zeit auf der Bahn scheint zu stehen.
Wenn man als einer von vielen Fahrern unterwegs ist, baut einen das Überholen anderer auf. Man sieht, daß auch andere leiden, wenn es einem mal nicht so gut geht. Wenn mam alleine unterwegs ist baut man sich leicht Druck auf. Wenn man schnell ist, will man noch schneller sein, wenn nichts mehr geht, zeigt der Gegener keine Schwäche.
Auf abwechslungreichem Terrain gibt es immer wieder Gelegenheiten zur Erholung. Bergab und vor Kurven rollen. Auf einer Bahn geht das nicht. 30 Sekunden nicht treten und man fällt herunter.

Wenn es gut geht und man gewinnt ist alles ein Kinderspiel, wenn man am verlieren, ist das so gemein und grausam.


Worin sehe ich die Ursache für meinen Mißerfolgt?
Kreislaufprobleme sind die Ursache für den Abbruch. Ich hatte zwar wenig getrunken, das ist für mich aber nicht ungewöhnlich (In Schötz kam ich mit 5l zurecht). Kohlenhydrate hatte ich reichlich. Kräftig antreten konnte ich jederzeit selbst am Schluß.
Niemals zuvor hatte ich Kreislaufprobleme gehabt. Ich war davon ausgegangen, daß mein Herzmuskel unerschöpflich ist und im Training nicht zusätzlich aufgebaut werden muß. Mein Training war daraus ausgerichtet die Beinmuskulstor auf Höchst- und Dauerleistung zu bringen. Oberhalb der aeroben Schwelle habe ich nicht lange trainiert. Dauerleistung bei niedrigem Puls und kurzfristige Spitzenlast habe ich trainiert.

Wie geht es jetzt weiter?
Ich werde in den Brevets sehen, ob sich das Kreislaufproblem wiederholt und sicherstellen, daß es keine krankheitsbedingten Ursachen gibt. Wenn sich die Vermutung bestätigt, daß für einen 24h Bahnrennen ein langes Trainieren im anaeroben Bereich notwendig ist, werde ich das zusätzlich tuen. Vielleicht werde ich im Sommer einen Rekord-Test machen.

Es hat auch sein Gutes
Ein Weltrekord holt man nicht mal so eben. Sonst bedeutet er nichts. Und wer gewinnen will muß auch verlieren können.
Ich habe sehr schmerzhaft gelernt, daß Bäume nicht in den Himmel wachsen. Es tut mir nur leid, daß ich viele von Euch diese Last mittragen lasse.

Einen Tag später am 23.2. sieht schon vieles wieder anders aus.
Nachts um 2:30 bin ich wach geworden (nachdem ich die Nacht zuvor schon nicht geschlafen hatte). Puls gemessen 50/min bei niedrigem Blutdruck. Dann blieb ich noch bis 4 wach. Nochmals Puls gemessen, gleiches Ergebnis. Also los zur Arbeit mit dem Rad. An der ersten Steigung probierte ich einfach so mal zu Spaß anzutreten. Kein Problem, es ging mit Dampf zur Arbeit, wo ich dann um 6.00 als erster schaffte. Das interpretiere ich so: mein Körper ist nicht an die Grenze gegangen, obwohl ich in Berlin gefahren bin, bis ich fast umfiel. Es war der Kopf, der in Berlin nicht wollte. Ein Helm, der nicht den üblichen Bewegungsraum ließ, die monotone Strecke ohne Uhr und Rundenzahlen die mich nicht erkennen ließen, daß ich vorwärts kam. Es war vielleicht auch die kalte Jahreszeit, die wenig Gelegenheit bot sich an die Karosse zu gewöhnen und das Bülk zu lieben. Es fehlten Gegner und damit das Überholen, was aufbaut.
Es war der Kopf, der nicht mehr wollte und sich dann ein Organ gesucht hat das ausfällt. Die Symptome waren echt: Übelkeit, drohende Ohnmacht, Schüttelfrost, Atemnot.
Heute ? am abend danach sinne ich über Möglichkeiten nach, wo und wann ein weiterer Versuch unternommen werden kann.

Danke nochmals für den Einsatz und die vielen aufmunternden Worte

liebe Grüße euer Christian
 
>Berlin 21.2. und 22.2.2006
>....
>Heute ? am abend danach sinne ich über Möglichkeiten nach, wo und wann ein weiterer Versuch unternommen werden kann.
>Danke nochmals für den Einsatz und die vielen aufmunternden Worte
>liebe Grüße euer Christian

Danke für diese schöne Analyse, und meinen ehrlichen Respekt vor deiner Leistung!
Interessant die Unterschiede zwischen Brevets und der Bahn - dass da so verschiedene Anforderungen bestehen.. hätte ich nicht gedacht, verstehe es aber auch so, dass Brevets "leichter" sind!?

LG
Christof
 
Hi Christian!

Schön von Dir zu hören und auch, daß Du nicht krank im Bett liegst (wobei das dann eine einfache Erklärung für die Erschöpfung gewesen wäre), sondern es Dir gut geht. Erst mal herzlichen Glückwunsch: Bei diesem abgebrochenen Versuch hast Du meine maximale Tagesentfernung schon um den Faktor 2.3 übertroffen... Mach Dir mal keine Sorgen, daß sich jemand schlecht fühlt, weil er/sie Dich unterstützt hat. Ich habe jedenfalls mitgefiebert (kann auch meine Halsentzündung sein...) - aber daß dies kein Zuckerschlecken oder eine Fahrt zum Bäcker werden würde war klar. Wenn Du es wirklich im ersten Versuch geschafft hättest, dann wären im Kölner Raum wahrscheinlich einige Kinnladen runtergefallen. Und nicht nur dort. Gehofft hatte ich es schon.

So, Analyse:

>Seit September habe ich mein Trainingspensum gesteigert. Die Jahresbilanz 2005 war oberhalb 18000km. In den Winermonaten ca 1800km/Monat. Trainiert wurde bevorzugt nach der Arbeit im hungrigen Zustand. 2 bis 3 mal die Woche über welliges Gelände für 3 ½ Stunden. Dazu der übliche Arbeitsweg und Regenerationstraining auf dem Rad.

Untertraining war es also nicht. Übertraining? Eigentlich ja nicht, Du bist ja nicht krank geworden. Wie viel bist Du in den Zwei Wochen vorher gefahren?

>Vor dem Start hatte ich keinerlei Zweifel daran, daß ich den Rekord schaffen würde.
>Den Start in Berlin ging ich mit recht hohen Tempo an. Ich wollte erst einmal Sicherheit auf der Bahn gewinnten um nicht, wie bei der Testfahrt in 2005 umzufallen. Der Puls in der ersten 5 Stunden betrugt ca 140/min. 140/min kann ich im Rennen über 24h fahren.

Kannst Du mir sagen, warum Du schon in den ersten 6h kontinuierlich langsamer geworden bist? (siehe <a href="http://www.mpia.de/homes/jahnke/images/hpv/v12h.gif" target=_blank>Graphik</a>) Bist Du da bewußt langsamer gefahren, oder bist Du die ganze Zeit bei konstantem Puls gefahren?

>In der Pause habe ich Hühnersuppe gegessen und etwas getrunken. Die Camel-Bags mußten nicht nachgefüllt werden, weil ich nur ca 1 Liter getrunken hatte. Während der Pause mußte ich mich 90 Sekunden hinlegen, weil mir schwarz vor Augen zu werden drohte.

Warum trinkst Du nur so wenig? In 6 Stunden solltest Du schon im Ruhezustand ca. 0.5 Liter trinken, wie kannst Du dann mit 1l bei Puls 140 auskommen? Hast Du es mal mit >=500ml pro Stunde probiert? Und was trinkst Du? Isotonisches Zeugs? Mein bestes Getränk ist Wasser mit ein wenig Apfelsaft (für den Geschmack, als Schorle mir zu sauer), 1g Salz pro Liter und 70g Maltodextrin. Schmeckt nicht süß, nicht salzig, sehr gut trinkbar, zugegeben langweilig, aber es nervt auch nach 4 Litern noch nicht. Das Maltodextrin als Kohlehydrat in dieser Konzentration maximiert die Wasseraufnahme in den Körper, so daß es nicht gleich wieder rausfließt. Pro Stunde kann man individuell 500-750ml Flüssigkeit aufnehmen. Ich denke, daß Du eigentlich dehydriert gewesen sein mußtest.

>Wenn man als einer von vielen Fahrern unterwegs ist, baut einen das Überholen anderer auf. Man sieht, daß auch andere leiden, wenn es einem mal nicht so gut geht. Wenn mam alleine unterwegs ist baut man sich leicht Druck auf. Wenn man schnell ist, will man noch schneller sein, wenn nichts mehr geht, zeigt der Gegener keine Schwäche.

Hattest Du Musik dabei? 6 Stunden Lieblingsmusik mal 4 und Du bist schon im Ziel... :)

>Kreislaufprobleme sind die Ursache für den Abbruch. Ich hatte zwar wenig getrunken, das ist für mich aber nicht ungewöhnlich (In Schötz kam ich mit 5l zurecht). Kohlenhydrate hatte ich reichlich. Kräftig antreten konnte ich jederzeit selbst am Schluß.

Damit hattest Du in Schötz vermutlich nach 6h schon mehr als 1l getrunken, oder?

>Niemals zuvor hatte ich Kreislaufprobleme gehabt. Ich war davon ausgegangen, daß mein Herzmuskel unerschöpflich ist und im Training nicht zusätzlich aufgebaut werden muß. Mein Training war daraus ausgerichtet die Beinmuskulstor auf Höchst- und Dauerleistung zu bringen. Oberhalb der aeroben Schwelle habe ich nicht lange trainiert. Dauerleistung bei niedrigem Puls und kurzfristige Spitzenlast habe ich trainiert.

Das brauchst Du m.E. für so einen Rekord auch nicht. Aber ich hoffe, daß Du Dein Herz mal vom Arzt hast abchecken lassen, auf mögliche Vorschädigungen. Ist bei Leistungssport jenseits der 30 Jahre angebracht.

>Das interpretiere ich so: mein Körper ist nicht an die Grenze gegangen, obwohl ich in Berlin gefahren bin, bis ich fast umfiel. Es war der Kopf, der in Berlin nicht wollte. Ein Helm, der nicht den üblichen Bewegungsraum ließ, die monotone Strecke ohne Uhr und Rundenzahlen die mich nicht erkennen ließen, daß ich vorwärts kam. Es war vielleicht auch die kalte Jahreszeit, die wenig Gelegenheit bot sich an die Karosse zu gewöhnen und das Bülk zu lieben. Es fehlten Gegner und damit das Überholen, was aufbaut.
>Es war der Kopf, der nicht mehr wollte und sich dann ein Organ gesucht hat das ausfällt. Die Symptome waren echt: Übelkeit, drohende Ohnmacht, Schüttelfrost, Atemnot.

Ich würde Dir zustimmen, daß Dein Kopf wahrscheinlich sehr belastet war und bei einem weiteren Versuch auch wieder sein wird. Von Axel Fehlau wird kolportiert, daß er, nachdem er die alte Marke geknackt hatte, nur mit sehr viel Arbeit seines Bruders als Animateur auf der Bahn zum Weiterfahren bis zur 24h-Marke zu motivieren war.

Ansonsten solltest Du ausprobieren, ob es nicht ernsthafte Dehydrierung gewesen war, die Deinen Kreislauf umgehauen hat. Eigentlich, wenn Du nicht nach 4h auf die Toilette mußt, dann hast Du zu wenig Flüssigkeit. Der erste verlorene Liter ist kein Problem, nach 3 Litern ist alles vorbei (siehe z.B. <a href="http://www.gssiweb-de.com/reflib/refs/6/SSE_50_deutsch.cfm?pid=87&CFID=3297405&CFTOKEN=28657015" target=_blank>dieser Artikel</a>, auch wenn der von Gatorade ist, bei Bedarf gibt es auf den RAAM-Seiten einiges gutes Material zu dem Thema).

Ich bin zwar kein Arzt, aber die Symptome, die Du beschreibst, deuten darauf hin (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Exsikkose" target=_blank">wikipedia</a>): Schwindelgefühl beim Aufstehen (durch zu niedrigem Blutdruck, weil das Blut zu dick ist), sowie ein erhöhter Puls (siehe obiger Gatorade-Artikel, 8 BPM Erhöhung bei gleicher Leistung durch nur 1l Flüsseigkeitsverlust)!


Wenn Du dann noch einen passenden Helm mit passender Sitzhaltung auf Langstrecken testen kannst und ein unterhalterisches Rahmenprogramm für Dich entwirfst, dann stünde einem zweiten Versuch nichts mehr im Weg, oder?


Gruß aus Heidelberg,

Knud.

Graphik
dieser Artikel
wikipedia
 
>Ich bedauere sehr Euch kein Freudenfest bescheren zu können und hoffe, daß sich niemand als Trottel fühlt oder für einen solchen gehalten wird, weil er sich für mich stark gemacht hat.

Nope!
Mit Live Ticker und direkter Forumsanalyse war das spannendste Unterhaltung!!

Hallo Christian,

um es kurz zu machen: Hut ab vor deiner Leistung und ich hoffe , das Du die Ursachen für Deine Kreislaufprobleme schnell findest.

Meine Unterstützung hast Du für den nächsten Versuch sicher.

Viele Grüße

Norbert
 
Sehr interessant, danke für den Bericht.
Würdest du also eine andere Strecke für das nächste Mal wählen? Ich meine, irgendwo mal gelesen zu haben, dass bei Axel der erste Versuch mit Übelkeit endete, bin mir aber nicht sicher. Klingt doch irgendwie ähnlich. Ansonsten klingt Knuds Überlegung plausibel, denke ich, also Ernährung noch etwas optimieren.
Am Rad scheint es wohl nicht gelegen zu haben, obwohl das M5 von Axel damals wohl noch aerodynamischer war.
j.
 
Hi Christian,
auch wenn ich bezüglich deiner Chancen einer deiner größten Kritiker bin:
Erstmal meine Hochachtung zu deiner Leistung!
Auch 12h auf der Bahn sind kein Pappenstil, die muss man erst mal durchhalten. Taten dir eigentlich nicht die Füße danach Weh? Ich hab nach nem Stundenrennen damit Probleme weil man dauern und ohne Unterlass treten muss.

Zu deinen Erkenntnissen:
Ich denke Knud geht da in die richtig Ecke: Dehydrierung!
Ich habe das auch schon mal schmerzhaft Erfahren( Wenn der Magen nicht mehr arbeitet kannste trinken wie du willst...).
Wenn der Körper nicht das bekommt was er braucht, dann versagt er den Dienst.
Meine Empfehlung: Lass dich mal von Nils Schmidt zum Thema Ernährung beraten, der kann dir viele Tipps gebe.

Ich habe aber auch noch eine weitere Vermutung warum es die Probleme gabe:
Die Hallentemperatur. Sie war wie berichtet 22Grad. Bei diesen Temperaturen schwitzt man wesentlich mehr als zB bei deinen winterlichen Trainingseinheiten oder Frühjahrbrevets. 22Grad sind Hochsommerliche Temperaturen.
Das fördert natürlich die Austrocknung...

Hast du eigentlich mitlerweile ein Leistungsmesssystem?
Mich würde interressieren Wieviel Watt musst du auf der Bahn treten um 45km/h zu fahren und welchen Puls hast du dabei?
Wenn du 45 dauerhaft fahren kannst, dann kannst du dir 30minuten Pausen leisten und hast noch nen Puffer von 30min um Kilometer Rauszufahren.

Ich hoffe du wirst die Erkenntnisse aus diesem Versuch nutzen und in Verbesserungen für den Nächsten Versuch umwandeln.

Mal so als Frage woran man auch denken Muss:
Was hättest du bei einem Platten oder nen anderen Defekt gemacht?
Ok es wären Leute für die Reparatur da gewesen, aber die Kostet Zeit.
Hat ein Ersatzrad zur Verfügung gestanden?
Langsam Fahren ist ja besser als gar nicht fahren...

Tschö
René
 
>Wie geht es jetzt weiter?


Hallo Christian,


ich würde mir wünschen, diesen Versuch in nicht allzulanger Zeit zu wiederholen, da man aufgrund der vorliegenden Vergleiche den Eindruck bekommen muß, dass Du weit unter Wert "geschlagen" wurdest und der tatsächliche Wettbewerb (d. h. unter Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten) vielleicht noch gar nicht stattgefunden hat.

Das Potenzial einen Weltrekord anzugreifen haben nicht so viele, und m. M. nach sollte man alles daran setzen, die vorliegende Form möglichst bald in einen neuen Versuch zu investieren. Wenn Du zu lange wartest, kriegst Du zu grossen Respekt vor der Sache, und der Traum ist möglicherweise dahin.

Einfach nur meine Meinung.


Gruss Hans
 
Hallo

>Hat ein Ersatzrad zur Verfügung gestanden?

Wenn ich das auf den Fotos richtig gesehen hab hatte er auch sein unverkleidetes Rad mit.

Felix
 
Hallo,

>>Hat ein Ersatzrad zur Verfügung gestanden?
>Wenn ich das auf den Fotos richtig gesehen hab hatte er auch sein unverkleidetes Rad mit.

das Rad war mein Zox 26lowlight und es war es Notfallrad und Versorgungsrad gedacht.

Bis denne

Martin
 
Ergänzung Trinken, Ernährung

>... bei Bedarf gibt es auf den RAAM-Seiten einiges gutes Material zu dem Thema).

Hier noch der <a href="http://www.raceacrossamerica.org/Default.aspx?tabid=144" target=_blank>Link</a>

Knud

Link
 
Hallo Christian!
Alles Gute von hier. Auch ein misslungener Versuch setzt erst mal voraus, dass man in der Lage war und sich getraut hat einen Rekord anzugreifen. Das finde ich auf jeden Fall löblich.

Auch ich komme ähnlich wie Knud nicht mit deinen Trinkgewohnheiten klar. ich habe mir für ein Langstreckenrennen extra angewöhnt alle 10min etwas Flüssigkeit zu mir zu nehmen. 1l/h ist für mich die untere Grenze wenn ich Leistung längere Zeit bringen will. Wenn ich deine Beschreibung richtig verstanden habe, bist du am 23. schon wieder gut auf dem Rad unterwegs gewesen. Das ist für mich absolut unvorstellbar, wenn ich an meine Grenzen gegangen bin. Dann ist Radfahren für mich min. eine Woche gestorben. Anders sieht es aus wenn ich zuwenig getrunken oder gegessen habe. Dann geht es mir direkt nach der Fahrt zwar auch dreckig, aber sobald ich die Speicher wieder aufgefüllt habe, sieht alles schon wieder viel besser aus und ich bin auch am nächsten Tag wieder belastbar.
Wenn du dich auf der Bahn gelangweilt hast, lade doch einfach ein paar schnelle Fahrer ein, die dir mal eine Stunde um die Nase fahren. Eine Stunde um die 40, das schaffen doch einige auch ohne Verkleidung.
Alles in allem , wenn ich auch nicht zu denen gehörte die Dir große Chancen eingeräumt haben, eine spannende Veranstaltung.
Beim nächsten Versuch mehr Erfolg
Jörg Basler
 
Hallo

>Wenn du dich auf der Bahn gelangweilt hast, lade doch einfach ein paar schnelle Fahrer ein, die dir mal eine Stunde um die Nase fahren. Eine Stunde um die 40, das schaffen doch einige auch ohne Verkleidung.

Ja, gute Idee, wenn das Windschattenfahren ausgeschlossen wird könnte man sicher einige finden die für etwas Abwechslung sorgen.

Felix
 
>Ich denke Knud geht da in die richtig Ecke: Dehydrierung!

ich denke mal nein. Nach Abbruch habe ich normal getrunken.

>Ich habe das auch schon mal schmerzhaft Erfahren( Wenn der Magen nicht mehr arbeitet kannste trinken wie du willst...).
>Wenn der Körper nicht das bekommt was er braucht, dann versagt er den Dienst.
>Meine Empfehlung: Lass dich mal von Nils Schmidt zum Thema Ernährung beraten, der kann dir viele Tipps gebe.

sicher keine schlechte Idee: mein Rezept Maltodextrin 19 mit gleichem Volumenanteil Wasser (geelartige Mischung), dazu sehr viel Vitamin C. Das konnte ich in großen Mengen zu mir nehmen. Hunger hatte ich erst abends wieder - aber ganz normal.
Ich muß nur aufpassen, das ich davon nicht zuviel nehme. Davon habe ich ca 300ml geschlürft, zusammen mit dem Essen vorher ausreichend.

>Ich habe aber auch noch eine weitere Vermutung warum es die Probleme gabe:
>Die Hallentemperatur. Sie war wie berichtet 22Grad. Bei diesen Temperaturen schwitzt man wesentlich mehr als zB bei deinen winterlichen Trainingseinheiten oder Frühjahrbrevets. 22Grad sind Hochsommerliche Temperaturen.

Die Halle war befeuchtet. Ein ganz tolles Klima. Vor allem keine Temparaturschwankungen, die in freier Natur Probleme bereiten.
In der Halle fehlt die Sonneneinstrahlung. Somit sind 22 Grad bei Tempo 40 nicht sehr warm.

>Hast du eigentlich mitlerweile ein Leistungsmesssystem?

Ich messe nach Coconie (hoffentlich richtig geschrieben). D.h. Puls und Leistung sind in einem großen Bereich proportional.
SRM passst nicht in das Bülk. Wenn ich im nach 1/2 Stunde warmfahren am Berg 154/min erreichen kann stimmt die Leistung.

>Mich würde interressieren Wieviel Watt musst du auf der Bahn treten um 45km/h zu fahren und welchen Puls hast du dabei?
>Wenn du 45 dauerhaft fahren kannst, dann kannst du dir 30minuten Pausen leisten und hast noch nen Puffer von 30min um Kilometer Rauszufahren.

Ich denke es müßten um die 200W sein. Wenn ich an einen der Randonneure mit SRM-Kurbeln vom 600er Brevet 2003 denke, der mit mir nach Hamburg zurückgefahren ist - 216 W. Vom Leistungsniveau bin ich ein ganz passabler Brevetfahrer.

>Was hättest du bei einem Platten oder nen anderen Defekt gemacht?
>Langsam Fahren ist ja besser als gar nicht fahren...

ich wäre mit Martins Rad weitergefahren, bis das Bülk wieder fahrfertig gewesen wäre. Ein komplettes Hinterrad hatte ich dabei.



>Tschö
>René
 
>Sehr interessant, danke für den Bericht.
>Würdest du also eine andere Strecke für das nächste Mal wählen? Ich meine, irgendwo mal gelesen zu haben, dass bei Axel der erste Versuch mit Übelkeit endete, bin mir aber nicht sicher. Klingt doch irgendwie ähnlich. Ansonsten klingt Knuds Überlegung plausibel, denke ich, also Ernährung noch etwas optimieren.

2 Fragen - andere Strecke?
eine perfekte Strecke gibt es nicht. Für eine Bahn ist Berlin, insbesondere wegen der Temepraturregelung und Luftbefeuchtung ganz hervorragend. In Salzgitter gibt es zwischen Salder und der Mülldeponie Barum ein schönes Dreieck, flach, wenig befahren, immer nur rechts herum. Das werde ich möglicherweise als Testparcour nutzen. Vielleicht auch zu mehr.

Für den Test muß ich mir mentalen Streß antun. D.h. eine Entfernung größer als 1050 km in 24 Stunden ankündigen und eine betreuunglose Zeitmeßeinrichtung betreiben. Ich muß lernen mit mentalem Druck zu fahren, denn bislang bin ich immer ganz locker losgeradelt und war völlig überraschend auf einem Spitzenplatz. Ich werde also auch bei meinen Brevets mit angekündigter Vorgabe antreten. Das hat dann nichts mit Arroganz zu tun.

mfG
Christian
 
>Untertraining war es also nicht. Übertraining? Eigentlich ja nicht, Du bist ja nicht krank geworden. Wie viel bist Du in den Zwei Wochen vorher gefahren?

die genaue Statistik habe ich in einem Fahrtenbuch in der Firma. Die Kilometer sagen aber gar nicht so viel aus. 80 km bei -8 Grad im Schnee sind anstrengend wie ein 300er Brevet.
Anfang Dezember war ich im Übertraining, was sich dann in Erkältung äußerte (habe ich sonst nie). Eine Woche Trainingspause, dann ging es wieder locker los. Das hat zum Glück zu keinem Einbruch geführt. Der kommt bei mir erst, wenn ich mehr als drei Wochen nichts mache. 2 bis 3 Wochen vor dem Berlin-Termin war nur noch lockeres Training angesagt. Den Gelenken, aber auch den Muskeln tut diese Pause gut. Das mache ich immer so. Ein Höhentrainng aus Skiern mit Schlafen in 3200m Höhe Zu Anfang Februar hat sich leider nur eine Woche lang positiv bemerkbar gemacht. (Nachts wurde ich jeweils mehrfach wach wegen Atemnot und mußte dann erst ein paarmal tief durchatmen)

>Kannst Du mir sagen, warum Du schon in den ersten 6h kontinuierlich langsamer geworden bist?
ich hatte von Anfang an geplant die Strecke schnell anzugehen und dann langsamer zu werden. Das schnelle angehen sollte mir Sicherheit geben nicht zu stürzen. Planung aus 2005 siehe unten.

mit ein wenig Apfelsaft (für den Geschmack, als Schorle mir zu sauer), 1g Salz pro Liter und 70g Maltodextrin. Schmeckt nicht süß,

>Hattest Du Musik dabei? 6 Stunden Lieblingsmusik mal 4 und Du bist schon im Ziel... :)
nein, ich habe dafür aber laut gesungen. So lange man laut singen kann fährt man in einem guten Bereich und für gute Stimmung sorgt das auch.

>Damit hattest Du in Schötz vermutlich nach 6h schon mehr als 1l getrunken, oder?
nein. Gleicher Verbrauch in Schötz


>Das brauchst Du m.E. für so einen Rekord auch nicht. Aber ich hoffe, daß Du Dein Herz mal vom Arzt hast abchecken lassen, auf mögliche Vorschädigungen. Ist bei Leistungssport jenseits der 30 Jahre angebracht.

mache ich enmal im Jahr, habe ich aber vor dem Rennen nicht gemacht, weil es keine Anzeichen gab.

>wenn Du nicht nach 4h auf die Toilette mußt, dann hast Du zu wenig Flüssigkeit.
ich war regelmäßig auf Toilette

>Wenn Du dann noch einen passenden Helm mit passender Sitzhaltung auf Langstrecken testen kannst und ein unterhalterisches Rahmenprogramm für Dich entwirfst, dann stünde einem zweiten Versuch nichts mehr im Weg, oder?

so ist es. Ich bin schon wieder ganz heiß

Gruß Christian



........................ meine Planung aus 2005

24 Stundenrekord


Auf Straße Auf Bahn

Fahrstunden Speed Km Kommentar Fahrstunden Speed Km
1,5 38 57 Start 16:00 4,5 48 216
5,5 47 258,5 0,2 0 0
0,1 0 0 21:00 kurze Suppenpause, Akkus, Licht an 5,5 49 269,5
6 46 276 0,4 0 0
0,2 0 0 3:00 Raviolipause (ggf durchfahren) 3 47 141
6 45 270 0,25 0 0
0,2 0 0 Obst, Kaffee gegen Müdigkeit 3 46 138
3,5 46 161 0,25 0 0
1 44 44 3 45 135
0 0 0
3,9 44 171,6
24 1066,5 24 1071,1


Pausenzeit
0,5 1,1

Bonus-km auf Bahn
Fahrgeschwindigkeit auf Bahn wegen besseren Rollens + 1,5km/h 34,5
Fahrgeschwindigkeit auf Bahn aufgrund von Angst umkiippen +1,5km/h 34,5
Längere Fahrdistanz auf Bahn Ideallinie +20 km -20
Längere Fahrtdistanz auf Bahn wegen Anrollens ausserhalb Kurts auf Innen-Teppich + 2km -2
Verlängerung Pause auf Bahn wegen Anrollens auf Teppich +5 Minuten -3,58
Verlängerung Pause auf Bahn wegen versorgung im Stand + 40 Minuten -28,67
Speedgewinn auf Bahn wegen konstantem Klima 5h + 2km = 10km 10
Speedgewinn auf Bahn wegen Nachtbeleuchtung 8h +0,4km/h = 3km 3
Zeitverlust weil Pinkeln während Fahrt nicht möglich auf Bahn ? 10 Minuten (Pinkeln in Eimer neben Strecke) -7,17
 
verstehe es aber auch so, dass Brevets "leichter" sind!?

ja, sind sie. Man ist immer von zuhause weg und die Frage nach dem Abbruch kann dier Kopf nicht stellen. Bei Brevets gibt es immer wieder Abbrüche, wenn Fahrer/innen vor ihrer Haustür vorbeikommen. Auch ist bei Paris-Brest-Paris das erste Drittel das abbruchintensivste. Wer erst einmal in Brest ist fährt "nur" noh nach Hause.

mfG
Christian
 
Hallo Christian!

>>Ich denke Knud geht da in die richtig Ecke: Dehydrierung!
>ich denke mal nein. Nach Abbruch habe ich normal getrunken.

Es geht aber um die Zeit *vor* dem Abbruch. Ich las: bei einem Test mit mehreren Radfahrern ging bei 1l Schweißverlust ohne Ausgleich der Puls bei gleicher Leistung um 8 Schläge hoch (bei 65% VO2max). Bei größeren Verlusten wird der Kreislauf noch stärker belastet.

>>Meine Empfehlung: Lass dich mal von Nils Schmidt zum Thema Ernährung beraten, der kann dir viele Tipps gebe.
>sicher keine schlechte Idee: mein Rezept Maltodextrin 19 mit gleichem Volumenanteil Wasser (geelartige Mischung), dazu sehr viel Vitamin C. Das konnte ich in großen Mengen zu mir nehmen. Hunger hatte ich erst abends wieder - aber ganz normal.
>Ich muß nur aufpassen, das ich davon nicht zuviel nehme. Davon habe ich ca 300ml geschlürft, zusammen mit dem Essen vorher ausreichend.

Nils kann ich auch nur empfehlen, der hat eine Diplomarbeit als Ökotrophologe über die ernährungstechnische Betreuung einer Liegeradgruppe im Vorfeld der DM2000 geschrieben. Ernährungsanalyse und Empfehlungen für Veränderungen. Und viele Hintergrundwissen über Flüssigkeitsaufnahme hat er auch gegeben.

Wenn Du Maltodextrin zu einer geleeartigen Masse anrührst, dann ist das viel zu dick, als daß das Wasser ordentlich aufgenommen werden kann. Es behindert die Wasseraufnahme. 70g/Liter maximieren die Flüssigkeits-Aufnahmegeschwindigkeit. Wenn Du 500ml/Stunde davon trinkst, bekommst Du 500ml Wasser und 35g*4.1kcal/g=144kcal pro Stunde an Kohlehydratkalorien. Das über 24h macht 3444kcal. Wenn Du 650ml davon trinkst, bist Du schon bei 4477kcal. Dazu ein wenig Proteine und etwas Fett und Du solltest Deinen Kalorienbedarf schon fast gedeckt haben. Wie hoch könnte der liegen? 10000kcal? Ein bisschen Körperfett darfst Du sicherlich auch investieren.

Daß Du mit 5l genug trinkst, kann ich mir wirklich nicht vorstellen.


Knud.
 
>Wenn Du Maltodextrin zu einer geleeartigen Masse anrührst, dann ist das viel zu dick, als daß das Wasser ordentlich aufgenommen werden kann. Es behindert die Wasseraufnahme. 70g/Liter maximieren die Flüssigkeits-Aufnahmegeschwindigkeit. Wenn Du 500ml/Stunde davon trinkst, bekommst Du 500ml Wasser und 35g*4.1kcal/g=144kcal pro Stunde an Kohlehydratkalorien. Das über 24h macht 3444kcal. Wenn Du 650ml davon trinkst, bist Du schon bei 4477kcal. Dazu ein wenig Proteine und etwas Fett und Du solltest Deinen Kalorienbedarf schon fast gedeckt haben. Wie hoch könnte der liegen? 10000kcal? Ein bisschen Körperfett darfst Du sicherlich auch investieren.

hallo Knud,
dsa Malto muß bei mir so dick sein, damit ich genug davon einnehme. Trinken unter Last ist bei mir ein Problem.
Mit etwas mehr als 1l Malto komme ich über 24 Stunden.
Seit dem 14ten Lebensjahr habe ich Extremtouren mit dem Rad gemacht. Damals 2 mal im Monat am Sonntagmorgen von Braunschweig zum Torfhaus und über Oker zurück. Immer ohne Geld und Frühstück und ohne zu trinken. Am frühen Nachmittag war ich dann von den 140 km zurück. Auch nach dem Schulsport habe ich aus Geiz nie gerunken, obwohl ich Durst hatte. Das Verhalten ist bis heute so geblieben. Gaststätten verlasse ich ohne zu Trinken. Dafür trinke bei Gelegenheiten dann einfach mal 2 Liter oder mehr (in Gaststätten einfach nicht bezahlbar). Ob das antrainiert ist oder was auch, immer keine Ahnung. Mein Körper kommt damit seit über 30 Jahren zurecht.

Mein Problem unter Last zu trinken: Ansaugen, Schlucken. das dauert bei mir über 5 Sekunden, während der ich nicht oder nur wenig atme. Damit komme ich völlig aus dem Rhytmus. Ich muss versuchen den Schluckprozeß in Richtung 1.5 Sekunden abschließen zu können. Und das mit vernünftigem Volumen, d.h. 2 große Schlücke.
Die Befestigung des Camel-Bags über Mundhöhe hat leider nicht funktioniert. Ich werde als nächstes eine Druckbetankung probieren. Ausprobieren will ich da beim Dauerlaufen, weil da der Puls schneller hoch geht.

Gruß Christian
 
Ergänzend: Gregs HPVlog

wer's noch nicht kennt:
http://www.adventuresofgreg.com/HPVlog/12-02-05.html

Heinz "recht ausführlich"
 
Hi Christian!

>dsa Malto muß bei mir so dick sein, damit ich genug davon einnehme. Trinken unter Last ist bei mir ein Problem.
>Mit etwas mehr als 1l Malto komme ich über 24 Stunden.
>Seit dem 14ten Lebensjahr habe ich Extremtouren mit dem Rad gemacht. Damals 2 mal im Monat am Sonntagmorgen von Braunschweig zum Torfhaus und über Oker zurück. Immer ohne Geld und Frühstück und ohne zu trinken. Am frühen Nachmittag war ich dann von den 140 km zurück. Auch nach dem Schulsport habe ich aus Geiz nie gerunken, obwohl ich Durst hatte. Das Verhalten ist bis heute so geblieben. Gaststätten verlasse ich ohne zu Trinken. Dafür trinke bei Gelegenheiten dann einfach mal 2 Liter oder mehr (in Gaststätten einfach nicht bezahlbar). Ob das antrainiert ist oder was auch, immer keine Ahnung. Mein Körper kommt damit seit über 30 Jahren zurecht.

Hmm, das ist ja ulkig. Eigentlich weißt Du ja auch mit Deiner Erfahrung, wie Du wann wieviel trinken kannst. Trotzdem kann es ja sein, daß Du nur optimal mit Deinem antrainierten Rhythmus zurecht kommst, aber ein anderer trotzdem besser sein kann. Ich will aber nicht behaupten, daß Du vermutlich deutlich besser mit wenig Trinken zurecht kommst, als andere (z.B. ich).

>Mein Problem unter Last zu trinken: Ansaugen, Schlucken. das dauert bei mir über 5 Sekunden, während der ich nicht oder nur wenig atme. Damit komme ich völlig aus dem Rhytmus. Ich muss versuchen den Schluckprozeß in Richtung 1.5 Sekunden abschließen zu können. Und das mit vernünftigem Volumen, d.h. 2 große Schlücke.

Ui, hast Du mal versucht, das zu trainieren? Ansaugen kann ich beim atmen, nur das Schlucken geht dann nicht parallel.

>Die Befestigung des Camel-Bags über Mundhöhe hat leider nicht funktioniert. Ich werde als nächstes eine Druckbetankung probieren. Ausprobieren will ich da beim Dauerlaufen, weil da der Puls schneller hoch geht.

Ich hatte mal ein Druck-Trinksystem. Das waren 1.5l in einer recht festen Hülle, die Du vermutlich nicht zwischen Gesicht und Verschalung hindurch bekommst. Da gab es ein Druckventil zum Trinken und die Möglichkeit, den Druck mit ner normalen Radpumpe aufzubauen. Ich habe es nie genutzt, aber dadurch müßtest Du nie saugen und könntest Dich aufs Schlucken konzentrieren. 1l sind ungefähr 48 Schlucke (habe ich gerade ausprobiert), wenn Du also 500ml pro Stunde trinken willst, dann sind das alle 2-3 Runden ein Schluck bei Tempo 45. Das sollte doch machbar sein.


Knud
 
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