Hier ein »Tagebuch/Bericht« eines WildOne, leider nicht so erfreulich
Teil 1:
Seit nunmehr 20 Jahren bin ich auf verschiedenen Liegerädern unterwegs. Im Alltag wie auch auf längeren Radreisen haben mich die Liegeräder immer zuverlässig begleitet.
Nach einem schweren Unfall (nicht mit Rad) habe ich noch Spätfolgen und enorme Probleme mit den Beinen. Liegezweirad ist kaum mehr drin, schon gar nicht in hügligen– oder gar bergigen Gelände. Ein Trike musste also her. Diverse Produkte von div. Herstellern zur Probe gefahren. Ein ICE Trike hat es mir nach einer längeren Tour besonders angetan.
Allerdings, ein hier im Forum so in den Himmel gehobenes und extrem positiv beworbenes WildOne ist mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht untergekommen.
Also einmal bei Fa. Bike Revolution angefragt, ob es im Bereich Berlin/BBG die Möglichkeit gibt, bei irgend einem Händler solch ein WildOne zur Probe zu fahren. Es hat nicht lange gedauert und ich erhielt von Fa. Bike Revolution ein Mail mit einem Ansprechpartner in Berlin. Ein Termin war schnell ausgemacht und ich durfte mir etwas über das WildOne selbst anhören und ausgiebig Probe fahren. In diesem Falle ohne E Unterstützung. Doch ging es mir ja erst einmal um die Fahreigenschaften des Rades selbst.
Von Anfang an hat mir das WildOne gut gefallen. Die Kraft geht direkt in den Vortrieb, das Rad liegt wie ein Brett auf der Fahrbahn und läuft wie auf Schienen. Auch kann das Rad ganz locker und einfach mit einer Hand am Lenker in der Spur gehalten werden. Auch bei unebenen Untergrund kein Ausbrechen oder verreisen, einfach Klasse.
Ein paar negative Dinge, wie z.B die nervigen, klapperten Schmutzfänger haben mich nicht sooo tangiert. Schließlich gibt es ja einen guten Lieferanten für Schmutzfänger die ihren Dienst hervorragend und ohne nervige Klapperei erledigen.
Das WildOne soll es also sein
Anfang 2015 erkundigte ich mich also bei der Fa. Bike Revolution nach einem WildOne mit Motorantrieb. Auf Grund von verbliebenen Unfallfolgen (s.o.) bin ich auf einen EAntrieb angewiesen. Auch konnte ich zu diesem Zeitpunkt mit einer finanz. Unterstützung meines Kostenträgers rechnen.
Ich rief also _mehrfach_ bei Bike Revolution an. Auf Grund der großen Probleme mit Sprunggelenk usw., wollte in Bezug auf den Antrieb absolut sicher gehen.
Folgende Bedingungen sollte der EAntrieb erfüllen (Auszug):
- absolut freier Antrieb unabhängig vom Krafteinsatz des Fahrers
- jederzeit die vom Fahrer abgerufene Unterstützungsleistung abgebend, unabhängig der Trittfrequenz und der vom Fahrer eingebrachten Kraft.
Hr. Thomas Seide erklärte mir dann auch ausschweifend »der von Steintrike verbaute Antrieb ist genau der richtige für mich«
Sehr schön.
Noch ein paar Fragen zu div. praktischen Dingen die sich, nach über die Jahre durchgeführten langen Radreisen und kurzen Touren, heraus kristallisiert haben.
Gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Anlötösen am Umwerferrohr, am Hauptrahmen und am »Sitzrohr« zu erhalten?
»Machen wir nicht, gibt es nicht, alles Blödsinn, … … … « lautete die kurze Antwort von Hr. Seide.
Nun gut, muss man div. Dinge eben mit hässlichen Schellen lösen.
Gibt es die Möglichkeit, das WildOne am Hinterrad mit einem Rahmenschloss zu erhalten? »selbst haben wir das nicht vorgesehen. Vielleicht kann ja ein Händler vor Ort eine Lösung bieten … …« lautete die Antwort.
Nun gut, welches Rad wird schon mit Rahmenschloss ausgeliefert.
Und wie lange sind die Lieferzeiten? »ein paar Monate, viel Vorbestellungen, … … … …. Am besten sofort bestellen um das Rad noch zu Ende Sommer geliefert zu bekommen ….«
Ich wollte im zum Sommeranfang (2015) eigentlich eine längere Radreise unternehmen
Mittlerweile hatten wir bereits April/Mai.
Nun gut, also erst einmal die Bestellung losgeschickt.
Letztendlich hat es dann gar nicht sooo lange gedauert. Mitte Juli kam dann die Nachricht, zur letzten Juliwoche kann ich das Rad in Österreich abholen.
Ich hatte auch umgeplant und die Radreise sollte nun längs durch Österreich gehen, durch die Kalkalpen grob in Richtung München, weiter etwas in Richtung Bodensee und dann wieder zurück nach Hause. Also gerade einmal 2000-2400 Km Radreise.
Von Fa. Bike Revolution kam die Nachricht, sie gehen zu Ende Juli in Urlaub. Sehr schön, bekomme ich das WildOne dann ja doch noch vorher
Hatte in der letzten Juliwoche 2015 dann eine unbeschwerte Fahrt nach Wien. Bin dann in Gänserndorf von Bike Revolution abgeholt und indie Fa. Gebracht wurden und dort ganz nett empfangen wurden.
Das WildOne stand fix und fertig auf dem Hof und war auch perfekt auf meine Größe eingestellt. Eine kurze Einweisung und ich konnte das erste Mal mein WildOne zur Probe fahren.
Zunächst einmal habe ich mich nur auf das WildOne und die Eigenschaften des Rades konzentriert. Musste mich erst einmal an das Rad gewöhnen. Ist ja auch alles sehr flach um die Werkstatt herum.
Das Rad läuft, auch auf Wald–/Feldweg wie auf Schienen, einfach ganz leicht und locker nur mit einer Hand am Lenker in der Spur zu halten. Sehr direkter Antrieb, kannte ich ja schon von der ersten Probefahrt her, doch immer wieder einfach genial
Ein kleiner Hügel bot sich an, einmal den Motor in Betrieb zu nehmen. Hat mich dann doch stutzig gemacht das so viel Kraft eingebracht werden musste um einen Vortrieb zu erreichen oder zu spüren. Ok, vielleicht mache ich ja etwas falsch, das wird sich schon geben.
Nach der kleinen Runde also zurück auf den Hof. Musste ja noch ein paar Fragen los werden. Zunächst einmal meine Freude über das gute Rad ausgedrückt. Meine Frage nach den doch etwas mit Kraft zu laufen bringenden Motor? »Nun ja _etwas Kraft sollte schon dazu gehören« war die Antwort.
Gut, vielleicht war ja das kurze, recht flache Stück auch nicht aussagekräftig und ich konnte nur noch nicht damit umgehen.
Gut, das mit den großen Schlüsselweiten für die Radbefestigung hatte ich ja bereits gesehen und eingeplant, noch ein paar Schlüssel unterwegs kaufen zu müssen.
Zum wiederholten Male stellte ich noch die Frage, ob für das Rad irgendwelches Spezialwerkzeug für unterwegs und überhaupt notwendig ist?
Antwort: »Nein, ist es nicht.« Sehr schön.
Der angebotene und verbaute Antrieb ist ein MM15 der Fa. Schachner. Auf deren Homepage habe gesehen, wie der Akku in einerm »Gebäckträgerkäfig« untergebracht war. Hier am Steintreick war der Akku auf dem Gebäckträger montiert. Dadurch verliert der tolle Gebäckträger natürlich seine praktische und große obere Auflage, schade. Das habe ich auch kurz erwähnt. »Ja, so einen „Käfig“ haben wir einmal gebaut. macht viel zu viel Aufwand!«
Nun gut, leider nichts mit einem trollen Gepäckträger. Muss das Gepäck eben auf den Akku. Dazu habe ich dankenswerter Weise aus der Werkstatt noch etwas Klettband und Luftpolsterfolie erhalten um den Akku oben mit Luftpolsterfolie abzudecken und so auch zwischen Gepäck (hier auf dieser Reise ledeglich einen Tagesrucksack) und Akku einen Schutz zu haben um den Akku nicht zu zerkratzen.
Irgendwann kam auch Thomas Seide auf den Hof. Wieder eine herzliche Begrüßung.
Jetzt also war Thomas Seide dran mir ausgiebig die Vorteile der Steintrikes darzulegen. Gefühlt dann jedoch sehr viel ausgiebiger die schlechten Dinge an anderen Liegerad– und Liegedreiradprodukten. Die Vorteile (für mich) am WildOne kannte ich ja bereits.
Mittlerweile bekam ich aber auch mit, es gab keine Trinkflaschenhalter am Rad. Gut hatte ich für das Reiserad leider auch nicht mitbestellt. »Machst Du einfach mit Schelle oder Kabelbinder vorn am Rohr fest … … .«, so ein mir angetragener Vorschlag.
Ne, da ist ein absolutes NoGo zumal auch keine Anlötösen am Rohr vorhanden waren!
Außerdem wollte ich die zusätzliche Montage und das zusätzliche Material (braucht ja ein Radreisender nun einmal, zumindest ich auf meinen Radeisen) auch bezahlen.
Die Flaschenhalter sollten ja doch leicht griffbereit unten/hinter dem Sitz. So wie eben bei vielen anderen Liegerädern und Liegedreirädern auch.
Dort gab es aber (von der Sitzbreite her) keine Möglichkeit solch Halter anbringen. Von
Bike Revolution wusste in dem Moment auch keiner, wo und wie die Halter praktischer Weise anzubringen wären.
Anlotösen waren ja »Blödsinn«, die gab es ja halt nicht.
Na gut, unterwegs und mit etwas Geduld lies sich sicher eine Möglichkeit finden ein oder 2 Flaschenhalter sinnvoll und praktisch anzubringen.
Für die Reise hatte ich meine zwei, seit vielen Jahren und auf langen Radreisen bewährte, praktischen, und hervorragenden »Carradice Super C« Liegeradtaschen mit. Auf Ortliebs verzichte ich schon seit langem
Ich hatte nicht vor, während dieser Reise zu Campen und ein Zelt mit zu schleppen. Dann hätte ich 4 Taschen und ein großes »Rackpack« dabei gehabt, so wie z.B. auf Liegeradreisen im Norden von Skandinavien und anderswo auf der Welt.
Etwas enttäuscht wagte ich zu bemerken, das es doch nun gar nicht mehr stimmt, mit den angebotenen »großer Gepäckträger für vier Taschen«.
Die Antwort bezog sich dann, statt auf den Gepäckträger, auf die (ach so miserablen) Liegeradtaschen – die man (wer das auch immer sein mag) sowieso nicht benutzt!
Die gesamte Antwort darauf gebe ich jetzt an dieser Stelle nicht wieder. Die war einfach nicht Jugendfrei.
Nun wurde es aber langsam Zeit vom Hof zu kommen und endlich die Reise anzugehen. Die Nachteile anderer Produkte ausgiebig erfahren, die Vorteile der Steintrikes sehr gut dargelegt und mit auf den Weg bekommen zu haben ging es endlich los
Zu guter Letzt noch:
»Wir haben ja in 2 Tagen Betriebsferien. Hier unsere Funknummer. Wenn Du irgendwelche Probleme mit dem WildOne hast, kannst Du dich jeder Zeit melden und wie werden alles tun, Dir zu helfen.« Habe ich noch zum Abschied mit auf den Weg bekommen.
DANKE, einen schönen Urlaub und ein schönes, sonniges Jahr noch.
Den ersten Tag bin ich locker und leicht ohne jede E-Unterstützung im noch flachen Teil Österreichs dahin geradelt. Das WildOne hat dazu ein guten hervorragenden Eindruck gemacht. Also genau richtig entschieden!
In einer netten Pension dann am Abend den dicken Stapel an Unterlagen und Betriebsanleitung zum MM15 und zum WildOne studiert.
Zum MM15 war zu lesen: »effektive Wirkungsweise bei 80 Kurbelumdrehungen pro Minute« OH HA, so war das aber nicht gedacht!!!
Am kommenden Tag sollten also die ersten Hügel und Berge in Sicht kommen und unter die Räder genommen werden. Also in der Frühe schon einmal alle Reifen gleich mit Luft befüllt und noch einmal alle Schraubverbindungen geprüft.
Paar Kilometer noch bei schönstem Wetter geradelt und die ersten Berge in Sichtweite
Doch bevor es soweit war gab es auf asphaltierter Piste, wie sollte es anders sein, den ersten Platten. Bloß gut, es war am Vorderrad. Ich hatte ja noch keine großen Maulschlüssel besorgt.
Als die Bereifung und der Schlauch herunter waren, die erste große Enttäuschung. Da waren einfachste und billige Felgen verbaut! Keine Hohlkammerfelgen. Solche Dinger hatte ich seit Jahren – ja ich kann sagen, Jahrzehnten – nicht mehr in den Fingern (außer am Flevobike). Der Schlauch war hinüber. Ein mehrerer Zentimeter langer Riss hat den reif für die Tonne gemacht. Auf Radreisen führt man ja mindestens einen Ersatzschlauch mit. Der kam dann auch zum Einsatz. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, ich hätte den defekten Schlauch nicht entsorgt
Nicht lange und es kam auch schon eine ordentliche lang gestreckte Steigung. Irgendwie haben meine Sprunggelenke, Knie und Hüften sich eine Unterstützung anders vorgestellt! Ich musste kurbeln wie ein Wilder(!) um aus dem Motor etwas wenig Unterstützung heraus zu kitzeln. Was war da los??? Nun gut, mal sehen wie sich das auf Dauer mit dem Motor so macht.
Die nächste Steigung, steil und lang. Wieder das gleiche Dilemma. Ich musste kurbeln, als wäre ein Säbelzahntieger hinter mir her! So war das aber nicht gedacht. Oben auf der Kuppe angekommen. Völlig außer Puste und ein Bein meckert schon lautstark!!! Na, das kann ja lustig werden. Ich stehe also schon viele Minuten um wieder zu mir zu kommen. Höre ich doch von der anderen Seite her (eben so lang und steil) wie jemand lustig vor sich her pfeifend, den Berg hoch kam. Was soll ich sagen, ein weit über 65 Jahre alter Mann, den Kopf Strohhut bedeckt, kam lustig pfeifend und ganz locker kurbelnd auf einem Pedalec den Berg hoch gerollt. Ich – völlig fertig und immer noch außer Atem auf einem Liegedreirad sitzend – verstand die Welt nicht mehr!
Ich sollte vielleicht noch erwähnen. Auf Radreisen und auch sonst habe ich eine durchschnittliche Kurbelumdrehung von etwas um die 90 drauf. Was ich aber hoch kurbeln musste waren weit mehr über 110 Kurbelumdrehungen!
Nach einiger Zeit der Erholung (brauch ich sonst auf Liegeradreisen gar nicht, schon gar nicht an so frühem Tage!) ging es also weiter. Ging ja schließlich gleich den Berg hinunter. Also Motor an, um das eine Bein beim Anfahren nicht noch mehr zu belasten. Hatte ja an dem Tag und für die gesamte Reise noch ein paar Kilometer vor mir.
Nun war ich aber richtig geschockt. Den Berg hinunter musste ich extrem gegen einen Widerstand treten!
Das ging dann auf der Geraden so weiter. In Folge reagiert der Antrieb auf die Wahl der Unterstützungsstufen z.T. garnicht mehr bzw. nur noch sehr sporatisch. Kurzzeitig sah ich ab und an eine Meldung »E02« auf dem Display des Antriebs.
Irgendwann habe ich es dann geschafft zwischen Bergen und Wäldern heraus zur Fa. Bike Revolutioneine Verbindung zu bekommen und die Fa. Bike Revolution per Mobile Phone zu erreichen.
»… so etwas kennen wir ja gar nicht. Wir werden das prüfen. Wir rufen zurück …«
Auf einen Rückruf habe ich dann vergeblich gewartet.
Mittlerweile gab es den zweiten Platten. Ok. Kann ja auf einer Raadreise mal mal passieren. Schlauch wieder zerrissen. Das war dann doch ungewöhnlich. Alles kontrolliert ob denn irgendwo eine fette Scherbe im Reifen steckt, ein Drahtstück des Reifens ab steht … …, nichts der Gleichen. Glücklicher weise gab es im Dorf einen Zweiradmechaniker. Der war – welch Freude – auch gut sortiert und konnte mir zwei 406 Schläuche verkaufen. Ein 19 Maulschlüssel gab es obenauf als Präsent und Glücksbringer für die Reise
Das mit dem Antrieb wurde immer extremer. Selbst auf ebener Strecke und bei ausgeschaltetem Display lies es sich nur sehr schwer treten!
Also nun schon mehrmals bei Fa. Bike Revolution angerufen.
Noch den Tip bekommen: »ziehe den Akku heraus …«
Tatsache konnte das WildOne dann wieder »normal« bewegt werden.
»… wir sind ab Morgen im Urlaub …, … setze Dich bitte direkt mit Fa. Schachner in Verbindung … «
Na Klasse, jetzt kann ja nichts mehr schief gehen und das Problem wird schnell gelöst!
Fa. Schachner: »… da müssen Sie schon hier in der Firma kommen«
Na Toll!!! Was wäre denn, ich wäre in Norden von Skandinavien, in Portugal oder sonst wo auf der Welt auf Radreise!?!
»… das hilft nichts, so kann das Problem nicht gelöst werden …«
Knapp 2 Tage Umweg zur Fa. Schachner. Glücklicher Weise auf recht flacher Strecke!
Dort in der Firma wurde dann der komplette Antrieb von einem Fachmann gewechselt. Dazu konnte ich den von Fa. Bike Revolution ausgelieferten Akku abgeben und habe gegen den regulären Aufpreis einen 15Ah Akku kaufen können. Nachdem der Techniker auf dem Hof der Fa. Schachner, breit grinsend, 3 Runden den neuen Antrieb am WildOne getestet hat, konnte ich mich nach etwa 4–5 Stunden wieder auf die Reise begeben.
Im Laufe des kommenden Tages wieder das gleiche Problem mit dem Antrieb wie die Tage zuvor. Auch eine Fehlermeldung »E02« am Display.
Wieder bei der Fa. Schachner angerufen:
»das ist ja Quatsch wenn Sie jetzt wieder vorbei kommen. So kann das Problem auch nicht gelöst werden. Da muss ich erst mit unserem Programmierer telefonieren …«.
Na toll, wie soll ich jetzt weiter kommen? Wie lange wird das denn dauern?
»… das kann ich im Moment auch nicht sagen. Wir müssen das Ergebnis abwarten PUNKT«
KLASSE auch!
Einen Rückruf von der Firma Schachner habe ich diesbezüglich auch nie erhalten.
Also erst einmal weiter kurbeln. Schließlich wurde ich ja auch in München von Roland erwartet um die Schmutzfänger in Empfang zu nehmen. Außerdem gab es tolles Radelwetter!
Die Berge konnte ich dann, die Beingelenke schonend, mit der stärksten Motorunterstützung hinauf rasen. Das zumindest hat ab und an zuverlässig funktioniert. Die kleineren Unterstützungsstufen gaben überhaupt keine Leistung ab. Egal mit welcher Kraft oder mit welcher Pedalumdrehung gekurbelt wurde. Auf flacher Strecke und Berg ab musste ich allerdings den Akku aus dem Gepäckträgerhalter heraus ziehen.
Nun wieder einen Platten. Wieder ein Schlauch über mehrere Zentimeter aufgerissen. Nun wollte ich es genau wissen. Also Rad ausgebaut, gesamte Bereifung runter und die Bereifung genau in Augenschein genommen. Der Riss war nicht etwa auf der lauffläche oder an der Flankenseite. Nein, innen und unten. Also Das Laufrad in Augenschein genommen. Da staken Speichenenden in das Felgenbett hinein!!! Kein Wunder, das nicht mehr passiert ist! Schließlich gab es bereits sehr rasante Anfahrten in den Alpen! Also Felgenband und was sonst noch bei der Hand war und dazu nützlich, mehrfach in das Felgenbett eingelegt. Das bei beiden vorderen Laufrädern an dem solch en Riss aufgetreten war. Unterwegs dann noch zusätzlich, reichlich Felgenband besorgt – man kann ja nie wissen …
Dies sollte nicht die letzte böse Überraschung sein. Plötzlich legte sich der Hinterbau samt Hinterrad in einer Kurve schräg! Wie das!?!?! Hatte ich doch mehrfach alle Schraubverbindungen angezogen!
Also das Hinterrad wieder gerade »gebogen«/aufgestellt und die Klemmverbindung unter dem Sitz in Augenschein genommen. Mit meinem »normalen« Fahrrad Werkzeugtool war es unmöglich die Klemmung weiter fest zu drehen. Dazu war der zur Verfügung stehende Hebel einfach zu kurz.
In einer nahe gelegenen Autowerkstat habe ich dann einen Impusschlüssel mit langem Hebel geliehen bekommen.
Zur Erinnerung: »nein, es brauch kein spezielles Werkzeug für das Rad …«
So war es mir möglich, die Klemmung wieder fest zu ziehen. Sollte jetzt also halten und keine Probleme mehr machen – dachte ich bei mir.
Teil 2 folgt … … …
Teil 1:
Seit nunmehr 20 Jahren bin ich auf verschiedenen Liegerädern unterwegs. Im Alltag wie auch auf längeren Radreisen haben mich die Liegeräder immer zuverlässig begleitet.
Nach einem schweren Unfall (nicht mit Rad) habe ich noch Spätfolgen und enorme Probleme mit den Beinen. Liegezweirad ist kaum mehr drin, schon gar nicht in hügligen– oder gar bergigen Gelände. Ein Trike musste also her. Diverse Produkte von div. Herstellern zur Probe gefahren. Ein ICE Trike hat es mir nach einer längeren Tour besonders angetan.
Allerdings, ein hier im Forum so in den Himmel gehobenes und extrem positiv beworbenes WildOne ist mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht untergekommen.
Also einmal bei Fa. Bike Revolution angefragt, ob es im Bereich Berlin/BBG die Möglichkeit gibt, bei irgend einem Händler solch ein WildOne zur Probe zu fahren. Es hat nicht lange gedauert und ich erhielt von Fa. Bike Revolution ein Mail mit einem Ansprechpartner in Berlin. Ein Termin war schnell ausgemacht und ich durfte mir etwas über das WildOne selbst anhören und ausgiebig Probe fahren. In diesem Falle ohne E Unterstützung. Doch ging es mir ja erst einmal um die Fahreigenschaften des Rades selbst.
Von Anfang an hat mir das WildOne gut gefallen. Die Kraft geht direkt in den Vortrieb, das Rad liegt wie ein Brett auf der Fahrbahn und läuft wie auf Schienen. Auch kann das Rad ganz locker und einfach mit einer Hand am Lenker in der Spur gehalten werden. Auch bei unebenen Untergrund kein Ausbrechen oder verreisen, einfach Klasse.
Ein paar negative Dinge, wie z.B die nervigen, klapperten Schmutzfänger haben mich nicht sooo tangiert. Schließlich gibt es ja einen guten Lieferanten für Schmutzfänger die ihren Dienst hervorragend und ohne nervige Klapperei erledigen.
Das WildOne soll es also sein
Anfang 2015 erkundigte ich mich also bei der Fa. Bike Revolution nach einem WildOne mit Motorantrieb. Auf Grund von verbliebenen Unfallfolgen (s.o.) bin ich auf einen EAntrieb angewiesen. Auch konnte ich zu diesem Zeitpunkt mit einer finanz. Unterstützung meines Kostenträgers rechnen.
Ich rief also _mehrfach_ bei Bike Revolution an. Auf Grund der großen Probleme mit Sprunggelenk usw., wollte in Bezug auf den Antrieb absolut sicher gehen.
Folgende Bedingungen sollte der EAntrieb erfüllen (Auszug):
- absolut freier Antrieb unabhängig vom Krafteinsatz des Fahrers
- jederzeit die vom Fahrer abgerufene Unterstützungsleistung abgebend, unabhängig der Trittfrequenz und der vom Fahrer eingebrachten Kraft.
Hr. Thomas Seide erklärte mir dann auch ausschweifend »der von Steintrike verbaute Antrieb ist genau der richtige für mich«
Sehr schön.
Noch ein paar Fragen zu div. praktischen Dingen die sich, nach über die Jahre durchgeführten langen Radreisen und kurzen Touren, heraus kristallisiert haben.
Gibt es die Möglichkeit, zusätzliche Anlötösen am Umwerferrohr, am Hauptrahmen und am »Sitzrohr« zu erhalten?
»Machen wir nicht, gibt es nicht, alles Blödsinn, … … … « lautete die kurze Antwort von Hr. Seide.
Nun gut, muss man div. Dinge eben mit hässlichen Schellen lösen.
Gibt es die Möglichkeit, das WildOne am Hinterrad mit einem Rahmenschloss zu erhalten? »selbst haben wir das nicht vorgesehen. Vielleicht kann ja ein Händler vor Ort eine Lösung bieten … …« lautete die Antwort.
Nun gut, welches Rad wird schon mit Rahmenschloss ausgeliefert.
Und wie lange sind die Lieferzeiten? »ein paar Monate, viel Vorbestellungen, … … … …. Am besten sofort bestellen um das Rad noch zu Ende Sommer geliefert zu bekommen ….«
Ich wollte im zum Sommeranfang (2015) eigentlich eine längere Radreise unternehmen
Mittlerweile hatten wir bereits April/Mai.
Nun gut, also erst einmal die Bestellung losgeschickt.
Letztendlich hat es dann gar nicht sooo lange gedauert. Mitte Juli kam dann die Nachricht, zur letzten Juliwoche kann ich das Rad in Österreich abholen.
Ich hatte auch umgeplant und die Radreise sollte nun längs durch Österreich gehen, durch die Kalkalpen grob in Richtung München, weiter etwas in Richtung Bodensee und dann wieder zurück nach Hause. Also gerade einmal 2000-2400 Km Radreise.
Von Fa. Bike Revolution kam die Nachricht, sie gehen zu Ende Juli in Urlaub. Sehr schön, bekomme ich das WildOne dann ja doch noch vorher
Hatte in der letzten Juliwoche 2015 dann eine unbeschwerte Fahrt nach Wien. Bin dann in Gänserndorf von Bike Revolution abgeholt und indie Fa. Gebracht wurden und dort ganz nett empfangen wurden.
Das WildOne stand fix und fertig auf dem Hof und war auch perfekt auf meine Größe eingestellt. Eine kurze Einweisung und ich konnte das erste Mal mein WildOne zur Probe fahren.
Zunächst einmal habe ich mich nur auf das WildOne und die Eigenschaften des Rades konzentriert. Musste mich erst einmal an das Rad gewöhnen. Ist ja auch alles sehr flach um die Werkstatt herum.
Das Rad läuft, auch auf Wald–/Feldweg wie auf Schienen, einfach ganz leicht und locker nur mit einer Hand am Lenker in der Spur zu halten. Sehr direkter Antrieb, kannte ich ja schon von der ersten Probefahrt her, doch immer wieder einfach genial
Ein kleiner Hügel bot sich an, einmal den Motor in Betrieb zu nehmen. Hat mich dann doch stutzig gemacht das so viel Kraft eingebracht werden musste um einen Vortrieb zu erreichen oder zu spüren. Ok, vielleicht mache ich ja etwas falsch, das wird sich schon geben.
Nach der kleinen Runde also zurück auf den Hof. Musste ja noch ein paar Fragen los werden. Zunächst einmal meine Freude über das gute Rad ausgedrückt. Meine Frage nach den doch etwas mit Kraft zu laufen bringenden Motor? »Nun ja _etwas Kraft sollte schon dazu gehören« war die Antwort.
Gut, vielleicht war ja das kurze, recht flache Stück auch nicht aussagekräftig und ich konnte nur noch nicht damit umgehen.
Gut, das mit den großen Schlüsselweiten für die Radbefestigung hatte ich ja bereits gesehen und eingeplant, noch ein paar Schlüssel unterwegs kaufen zu müssen.
Zum wiederholten Male stellte ich noch die Frage, ob für das Rad irgendwelches Spezialwerkzeug für unterwegs und überhaupt notwendig ist?
Antwort: »Nein, ist es nicht.« Sehr schön.
Der angebotene und verbaute Antrieb ist ein MM15 der Fa. Schachner. Auf deren Homepage habe gesehen, wie der Akku in einerm »Gebäckträgerkäfig« untergebracht war. Hier am Steintreick war der Akku auf dem Gebäckträger montiert. Dadurch verliert der tolle Gebäckträger natürlich seine praktische und große obere Auflage, schade. Das habe ich auch kurz erwähnt. »Ja, so einen „Käfig“ haben wir einmal gebaut. macht viel zu viel Aufwand!«
Nun gut, leider nichts mit einem trollen Gepäckträger. Muss das Gepäck eben auf den Akku. Dazu habe ich dankenswerter Weise aus der Werkstatt noch etwas Klettband und Luftpolsterfolie erhalten um den Akku oben mit Luftpolsterfolie abzudecken und so auch zwischen Gepäck (hier auf dieser Reise ledeglich einen Tagesrucksack) und Akku einen Schutz zu haben um den Akku nicht zu zerkratzen.
Irgendwann kam auch Thomas Seide auf den Hof. Wieder eine herzliche Begrüßung.
Jetzt also war Thomas Seide dran mir ausgiebig die Vorteile der Steintrikes darzulegen. Gefühlt dann jedoch sehr viel ausgiebiger die schlechten Dinge an anderen Liegerad– und Liegedreiradprodukten. Die Vorteile (für mich) am WildOne kannte ich ja bereits.
Mittlerweile bekam ich aber auch mit, es gab keine Trinkflaschenhalter am Rad. Gut hatte ich für das Reiserad leider auch nicht mitbestellt. »Machst Du einfach mit Schelle oder Kabelbinder vorn am Rohr fest … … .«, so ein mir angetragener Vorschlag.
Ne, da ist ein absolutes NoGo zumal auch keine Anlötösen am Rohr vorhanden waren!
Außerdem wollte ich die zusätzliche Montage und das zusätzliche Material (braucht ja ein Radreisender nun einmal, zumindest ich auf meinen Radeisen) auch bezahlen.
Die Flaschenhalter sollten ja doch leicht griffbereit unten/hinter dem Sitz. So wie eben bei vielen anderen Liegerädern und Liegedreirädern auch.
Dort gab es aber (von der Sitzbreite her) keine Möglichkeit solch Halter anbringen. Von
Bike Revolution wusste in dem Moment auch keiner, wo und wie die Halter praktischer Weise anzubringen wären.
Anlotösen waren ja »Blödsinn«, die gab es ja halt nicht.
Na gut, unterwegs und mit etwas Geduld lies sich sicher eine Möglichkeit finden ein oder 2 Flaschenhalter sinnvoll und praktisch anzubringen.
Für die Reise hatte ich meine zwei, seit vielen Jahren und auf langen Radreisen bewährte, praktischen, und hervorragenden »Carradice Super C« Liegeradtaschen mit. Auf Ortliebs verzichte ich schon seit langem
Ich hatte nicht vor, während dieser Reise zu Campen und ein Zelt mit zu schleppen. Dann hätte ich 4 Taschen und ein großes »Rackpack« dabei gehabt, so wie z.B. auf Liegeradreisen im Norden von Skandinavien und anderswo auf der Welt.
Etwas enttäuscht wagte ich zu bemerken, das es doch nun gar nicht mehr stimmt, mit den angebotenen »großer Gepäckträger für vier Taschen«.
Die Antwort bezog sich dann, statt auf den Gepäckträger, auf die (ach so miserablen) Liegeradtaschen – die man (wer das auch immer sein mag) sowieso nicht benutzt!
Die gesamte Antwort darauf gebe ich jetzt an dieser Stelle nicht wieder. Die war einfach nicht Jugendfrei.
Nun wurde es aber langsam Zeit vom Hof zu kommen und endlich die Reise anzugehen. Die Nachteile anderer Produkte ausgiebig erfahren, die Vorteile der Steintrikes sehr gut dargelegt und mit auf den Weg bekommen zu haben ging es endlich los
Zu guter Letzt noch:
»Wir haben ja in 2 Tagen Betriebsferien. Hier unsere Funknummer. Wenn Du irgendwelche Probleme mit dem WildOne hast, kannst Du dich jeder Zeit melden und wie werden alles tun, Dir zu helfen.« Habe ich noch zum Abschied mit auf den Weg bekommen.
DANKE, einen schönen Urlaub und ein schönes, sonniges Jahr noch.
Den ersten Tag bin ich locker und leicht ohne jede E-Unterstützung im noch flachen Teil Österreichs dahin geradelt. Das WildOne hat dazu ein guten hervorragenden Eindruck gemacht. Also genau richtig entschieden!
In einer netten Pension dann am Abend den dicken Stapel an Unterlagen und Betriebsanleitung zum MM15 und zum WildOne studiert.
Zum MM15 war zu lesen: »effektive Wirkungsweise bei 80 Kurbelumdrehungen pro Minute« OH HA, so war das aber nicht gedacht!!!
Am kommenden Tag sollten also die ersten Hügel und Berge in Sicht kommen und unter die Räder genommen werden. Also in der Frühe schon einmal alle Reifen gleich mit Luft befüllt und noch einmal alle Schraubverbindungen geprüft.
Paar Kilometer noch bei schönstem Wetter geradelt und die ersten Berge in Sichtweite
Doch bevor es soweit war gab es auf asphaltierter Piste, wie sollte es anders sein, den ersten Platten. Bloß gut, es war am Vorderrad. Ich hatte ja noch keine großen Maulschlüssel besorgt.
Als die Bereifung und der Schlauch herunter waren, die erste große Enttäuschung. Da waren einfachste und billige Felgen verbaut! Keine Hohlkammerfelgen. Solche Dinger hatte ich seit Jahren – ja ich kann sagen, Jahrzehnten – nicht mehr in den Fingern (außer am Flevobike). Der Schlauch war hinüber. Ein mehrerer Zentimeter langer Riss hat den reif für die Tonne gemacht. Auf Radreisen führt man ja mindestens einen Ersatzschlauch mit. Der kam dann auch zum Einsatz. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, ich hätte den defekten Schlauch nicht entsorgt
Nicht lange und es kam auch schon eine ordentliche lang gestreckte Steigung. Irgendwie haben meine Sprunggelenke, Knie und Hüften sich eine Unterstützung anders vorgestellt! Ich musste kurbeln wie ein Wilder(!) um aus dem Motor etwas wenig Unterstützung heraus zu kitzeln. Was war da los??? Nun gut, mal sehen wie sich das auf Dauer mit dem Motor so macht.
Die nächste Steigung, steil und lang. Wieder das gleiche Dilemma. Ich musste kurbeln, als wäre ein Säbelzahntieger hinter mir her! So war das aber nicht gedacht. Oben auf der Kuppe angekommen. Völlig außer Puste und ein Bein meckert schon lautstark!!! Na, das kann ja lustig werden. Ich stehe also schon viele Minuten um wieder zu mir zu kommen. Höre ich doch von der anderen Seite her (eben so lang und steil) wie jemand lustig vor sich her pfeifend, den Berg hoch kam. Was soll ich sagen, ein weit über 65 Jahre alter Mann, den Kopf Strohhut bedeckt, kam lustig pfeifend und ganz locker kurbelnd auf einem Pedalec den Berg hoch gerollt. Ich – völlig fertig und immer noch außer Atem auf einem Liegedreirad sitzend – verstand die Welt nicht mehr!
Ich sollte vielleicht noch erwähnen. Auf Radreisen und auch sonst habe ich eine durchschnittliche Kurbelumdrehung von etwas um die 90 drauf. Was ich aber hoch kurbeln musste waren weit mehr über 110 Kurbelumdrehungen!
Nach einiger Zeit der Erholung (brauch ich sonst auf Liegeradreisen gar nicht, schon gar nicht an so frühem Tage!) ging es also weiter. Ging ja schließlich gleich den Berg hinunter. Also Motor an, um das eine Bein beim Anfahren nicht noch mehr zu belasten. Hatte ja an dem Tag und für die gesamte Reise noch ein paar Kilometer vor mir.
Nun war ich aber richtig geschockt. Den Berg hinunter musste ich extrem gegen einen Widerstand treten!
Das ging dann auf der Geraden so weiter. In Folge reagiert der Antrieb auf die Wahl der Unterstützungsstufen z.T. garnicht mehr bzw. nur noch sehr sporatisch. Kurzzeitig sah ich ab und an eine Meldung »E02« auf dem Display des Antriebs.
Irgendwann habe ich es dann geschafft zwischen Bergen und Wäldern heraus zur Fa. Bike Revolutioneine Verbindung zu bekommen und die Fa. Bike Revolution per Mobile Phone zu erreichen.
»… so etwas kennen wir ja gar nicht. Wir werden das prüfen. Wir rufen zurück …«
Auf einen Rückruf habe ich dann vergeblich gewartet.
Mittlerweile gab es den zweiten Platten. Ok. Kann ja auf einer Raadreise mal mal passieren. Schlauch wieder zerrissen. Das war dann doch ungewöhnlich. Alles kontrolliert ob denn irgendwo eine fette Scherbe im Reifen steckt, ein Drahtstück des Reifens ab steht … …, nichts der Gleichen. Glücklicher weise gab es im Dorf einen Zweiradmechaniker. Der war – welch Freude – auch gut sortiert und konnte mir zwei 406 Schläuche verkaufen. Ein 19 Maulschlüssel gab es obenauf als Präsent und Glücksbringer für die Reise
Das mit dem Antrieb wurde immer extremer. Selbst auf ebener Strecke und bei ausgeschaltetem Display lies es sich nur sehr schwer treten!
Also nun schon mehrmals bei Fa. Bike Revolution angerufen.
Noch den Tip bekommen: »ziehe den Akku heraus …«
Tatsache konnte das WildOne dann wieder »normal« bewegt werden.
»… wir sind ab Morgen im Urlaub …, … setze Dich bitte direkt mit Fa. Schachner in Verbindung … «
Na Klasse, jetzt kann ja nichts mehr schief gehen und das Problem wird schnell gelöst!
Fa. Schachner: »… da müssen Sie schon hier in der Firma kommen«
Na Toll!!! Was wäre denn, ich wäre in Norden von Skandinavien, in Portugal oder sonst wo auf der Welt auf Radreise!?!
»… das hilft nichts, so kann das Problem nicht gelöst werden …«
Knapp 2 Tage Umweg zur Fa. Schachner. Glücklicher Weise auf recht flacher Strecke!
Dort in der Firma wurde dann der komplette Antrieb von einem Fachmann gewechselt. Dazu konnte ich den von Fa. Bike Revolution ausgelieferten Akku abgeben und habe gegen den regulären Aufpreis einen 15Ah Akku kaufen können. Nachdem der Techniker auf dem Hof der Fa. Schachner, breit grinsend, 3 Runden den neuen Antrieb am WildOne getestet hat, konnte ich mich nach etwa 4–5 Stunden wieder auf die Reise begeben.
Im Laufe des kommenden Tages wieder das gleiche Problem mit dem Antrieb wie die Tage zuvor. Auch eine Fehlermeldung »E02« am Display.
Wieder bei der Fa. Schachner angerufen:
»das ist ja Quatsch wenn Sie jetzt wieder vorbei kommen. So kann das Problem auch nicht gelöst werden. Da muss ich erst mit unserem Programmierer telefonieren …«.
Na toll, wie soll ich jetzt weiter kommen? Wie lange wird das denn dauern?
»… das kann ich im Moment auch nicht sagen. Wir müssen das Ergebnis abwarten PUNKT«
KLASSE auch!
Einen Rückruf von der Firma Schachner habe ich diesbezüglich auch nie erhalten.
Also erst einmal weiter kurbeln. Schließlich wurde ich ja auch in München von Roland erwartet um die Schmutzfänger in Empfang zu nehmen. Außerdem gab es tolles Radelwetter!
Die Berge konnte ich dann, die Beingelenke schonend, mit der stärksten Motorunterstützung hinauf rasen. Das zumindest hat ab und an zuverlässig funktioniert. Die kleineren Unterstützungsstufen gaben überhaupt keine Leistung ab. Egal mit welcher Kraft oder mit welcher Pedalumdrehung gekurbelt wurde. Auf flacher Strecke und Berg ab musste ich allerdings den Akku aus dem Gepäckträgerhalter heraus ziehen.
Nun wieder einen Platten. Wieder ein Schlauch über mehrere Zentimeter aufgerissen. Nun wollte ich es genau wissen. Also Rad ausgebaut, gesamte Bereifung runter und die Bereifung genau in Augenschein genommen. Der Riss war nicht etwa auf der lauffläche oder an der Flankenseite. Nein, innen und unten. Also Das Laufrad in Augenschein genommen. Da staken Speichenenden in das Felgenbett hinein!!! Kein Wunder, das nicht mehr passiert ist! Schließlich gab es bereits sehr rasante Anfahrten in den Alpen! Also Felgenband und was sonst noch bei der Hand war und dazu nützlich, mehrfach in das Felgenbett eingelegt. Das bei beiden vorderen Laufrädern an dem solch en Riss aufgetreten war. Unterwegs dann noch zusätzlich, reichlich Felgenband besorgt – man kann ja nie wissen …
Dies sollte nicht die letzte böse Überraschung sein. Plötzlich legte sich der Hinterbau samt Hinterrad in einer Kurve schräg! Wie das!?!?! Hatte ich doch mehrfach alle Schraubverbindungen angezogen!
Also das Hinterrad wieder gerade »gebogen«/aufgestellt und die Klemmverbindung unter dem Sitz in Augenschein genommen. Mit meinem »normalen« Fahrrad Werkzeugtool war es unmöglich die Klemmung weiter fest zu drehen. Dazu war der zur Verfügung stehende Hebel einfach zu kurz.
In einer nahe gelegenen Autowerkstat habe ich dann einen Impusschlüssel mit langem Hebel geliehen bekommen.
Zur Erinnerung: »nein, es brauch kein spezielles Werkzeug für das Rad …«
So war es mir möglich, die Klemmung wieder fest zu ziehen. Sollte jetzt also halten und keine Probleme mehr machen – dachte ich bei mir.
Teil 2 folgt … … …