Beginnt das Heck dir auszuschwenken...

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... hilft manchmal nicht mal mehr gegenlenken.

Außer natürlich bei so alten erfahrenen Fahrern wie mir mit über 100.000 Velomobil-Kilometer auf der Uhr. Ich habe das alles voll im Griff. Jaja, ich weiß, mein Hinterreifen ist schon etwas älter und hat bei Nässe nicht mehr den Grip, aber ich kenne mich ja aus. Dann fahre ich halt einfach bei Regen etwas gemütlicher durch den Kreisel. Ich kann das schließlich einschätzen. Einen Scheiß kann ich! :whistle:

Eine interessante Erfahrung, so ein 180°-Turn auf dem Kreisel. Inklusive kurzem Rückwärts-Rollen bis fast zum Stillstand, aber dann kam doch noch das rechte Vorderrad hoch und ich lag auf der Seite. Erstmal rausgekrabbelt, die armen Autofahrer mit ihren schreckgeweiteten Augen beruhigt, den ausgeklipsten Spiegel eingesammelt, das Velomobil aufgestellt und wieder in Fahrtrichtung gebracht und die letzten 500m zur Arbeit gefahren. Ich war beim Umfallen schon so langsam, dass man kaum einen Kratzer auf der Hülle sieht. Selbst meine Reflexfolien, die an prädestinierter Stelle aufgebracht sind, haben nichts abbekommen. Nur wissen jetzt wieder zehn Autofahrer, wie "saugefährlich" solche Velomobile sind.

Also Leute, wenn ihr merkt, dass der Hinterreifen nicht mehr den gewohnten Grip hat, schmeißt ihn runter. Hier ist definitiv an der falschen Stelle gespart.
 
... und wenn die Hand so auf dem Tiller licht
kann es auch sein, dass sie mal bricht...
 
Huch, welche Kräfte bringen das Vorderrad noch zum Aufsteigenm, wenn Du schon rückwärts rollst und kurz vorm Stillstand warst?
Ist nur eine Vermutung, aber ich schätze, dass beim Übergang zwischen Gleiten (völlige horizontale Bewegungsfreiheit) und Rollen (Bewegungsfreiheit nur in Fahrtrichtung) die restlichen Kräfte, die nicht in Rollrichtung wirken, ein Drehmoment erzeugen, das ausgereicht hat, mich auf die Seite zu legen.
 
Gleiche Situation hatte ich letztes Jahr; im Kreisverkehr zusätzlicher 360° Turn. Ich hatte Glück, dass es mich nicht umgehauen hat. Seit diesem Vorfall fahre ich etwas vorsichtiger im Kreisverkehr. Was nutzt dir der beste Grip, wenn
- du zu schnell bist
- die Fahrbahn rutschig ist (Nässe, Laub, Öl)
- oder alles zusammen kommt

Meist bewegt man sich doch wieder an den Grenzen, egal ob der Reifen gut oder schlecht ist.

Weiterhin unfallfreie Fahrt

Klaus
 
Seit diesem Vorfall fahre ich etwas vorsichtiger im Kreisverkehr.
Ich WAR vorsichtig, bin extra etwas langsamer gefahren, denn ich wusste, dass der Hinterreifen nicht mehr der jüngste ist und bei Nässe nicht mehr so viel Grip hat. An guten Tagen bin ich auch schon mit 35km/h aus diesem Kreisel rausgekommen. Wäre ich heute so schnell gewesen, hätte das Quest nun eine hübsche Kriegsbemalung.
 
Früher war doch jedes Auto ein 5-Rad. (Heute werden halt immer mehr 5. Räder durch Flicksets ersetzt.):D
C.
 
Ich WAR vorsichtig, bin extra etwas langsamer gefahren, denn ich wusste, dass der Hinterreifen nicht mehr der jüngste ist und bei Nässe nicht mehr so viel Grip hat.
Jetzt helft mir mal auf die Sprünge:
Dass bei Nässe die Haftreibung etwas geringer ist, ist bekannt - aber was hat das mit älteren Reifen zu tun? Oder waren das Reifen mit Profil und weil dieses jetzt abgefahren war, kam's zum Aquaplaning? Ich dachte das gibt's bei den schmalen Fahrradreifen erst ab 100km/h :eek:
 
Ganz einfach gesagt: Gummi wird bei Alterung härter und die Haftung läßt daher nach.
Genau. Bei Trockenheit fährt sich der Reifen noch hervorragend. Ich denke auch, dass alte Reifen prinzipiell leichter rollen als neue, darum lagern manche ja auch ihre Reifen erst noch ab. Aber sobald dann bei alten Reifen noch Nässe mit in's Spiel kommt, geht halt der Grip in den Keller.
Mein Hinterreifen ist ein Kojak 50/559. Eigentlich ein Reifen mit sehr gutmütigem Verhalten. Eigentlich...
 
Nee. Nur bei Tadpoles. Und dort auch nur den spurführenden, hinteren. Wenn der weggeht ist halt guter Rad zu spät. Ist wie beim Frontkratzer-Automobil. Vorn ist erstmal egal, weil beherschbar. Hinten ist dann eher doof.
 
Kann es sein, das gerade ein breiter Reifen hinten mehr zu Spirenzien bei Glätte neigt? Weil er sich weniger in den Asphalt einformt?
 
Also jedes Jahr neue Reifen...
Das mache ich nicht, bin mir aber bewußt, dass ich mit schlechten Reifen meine Fahrweise anpassen muss.
Offensichtlich (und schon oft diskutiert) ist dies bei den Hinterreifen der 3-spurigen Fraktion noch relevanter und schwierig im Voraus abzuschätzen.

Was bei welchen Fahrbahnbedingungen hält oder nicht hält, ist leider nicht einfach zu beurteilen und ich kenne da für Fahrradreifen keine Vergleichstests, die in regelmäßigen Abständen eine gewisse Marktüberischt bringen. Beim Auto ist die Haftung des Reifens einer der wichtigsten Punkte für mich.

Kann es sein, das gerade ein breiter Reifen hinten mehr zu Spirenzien bei Glätte neigt? Weil er sich weniger in den Asphalt einformt?
Alte Erfahrung vom Motorrad: Sehr harte, alte Reifen haften etwas besser bei hohem Reifendruck und damit wenig Aufstandsfläche.
Ich hatte Mal bei der ersten Ausfahrt mit einem gebrauchten Vorderreifen extrem schlechte Haftung und konnte dann mit hohem Druck ein wenig besser weiterfahren. Am Tag darauf habe ich den Reifen dann aber gewechselt, weil er wirklich mies und gefährlich war.
 
Zuletzt bearbeitet:
bin mir aber bewußt, dass ich mit schlechten Reifen meine Fahrweise anpassen muss.
Genau das habe ich bis gestern auch gedacht. Ich bin bewusst und verhalten gefahren und trotzdem hatte ich keine Chance, die Fuhre wieder einzufangen, als das Heck ein Eigenleben entwickelte.

Sehr harte, alte Reifen haften etwas besser bei hohem Reifendruck und damit wenig Aufstandsfläche.
Mag sein, ich fahre aber meist eh mit Max-Druck + 20%. Daran kann es also eigentlich nicht liegen.

Heute morgen hab ich erstmal Reifen gewechselt. Da ich keinen breiten 559er mehr habe, mussten alle drei runter. Jetzt fahre ich vorne links Durano 28-406, vorne rechts Kojak 35-406 (zum Ausgleich der meist nach rechts hängenden Fahrbahn) und hinten Kojak 35-559.

Beim Kruschteln in meiner Reifenkiste fiel mir auf, dass auf den Kojaks das P-Zeichen (für "Performance", übersetzt: "0815-Qualität") in unterschiedlichen Farben prangt. Meine neuesten Reifen haben das P in weiß, die älteren in gelb oder rot. Kann man daraus den Herstellungszeitraum ablesen? Weiß da jemand was darüber? Die roten waren komplett verhärtet, die habe ich heute gleich ausgemustert, die gelben sahen noch besser aus. Allerdings hatte der Kojak 50-559, den ich heute hinten runtergerissen habe auch ein gelbes Zeichen.

Erstaunlich war gestern auf der Heimfahrt, wie einem das Vertrauen in das Fahrverhalten des Velomobils verloren geht. Ich habe die Kiste auf Händen durch die Kreisel getragen. Heute mit neuem Reifen und auf trockener Straße fühlt sich das alles wieder viel besser an.
 
Hallo,
Was die Naßhaftung anbelangt,
habe ich folgende Hitliste:
conti GP, conti sportcontact II, schwalbe one, panaracer Minits,
schwalbe kojak, wobei man nur bei den ersten beiden von Haftung
reden kann, alle anderen gleiten eher so durch die Kurve, vom
Bremsen mal ganz zu schweigen.

Wolfram
 
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