Lass mich
Das erste war spaßhaft frech und ein rhetorischen Werkzeug, um zu sagen, dass es okay ist, hier weiter über Auflieger zu sprechen, auch wenn der Threadersteller sich in eine andere Richtung bewegt. Und gleichzeitig finde ich es okay, in diesem Thread auch Alternativen anzusprechen. Ohne den Vergleich mit alternativen lässt sich ja sie Sinnhaftigkeit einer Methode nicht richtig bewerten. Die genaue Umsetzung dieser anderen Methoden könnte dann widerum einen eigenen Thread wert sein, falls es den nicht eh schon gibt.
Die können keine Abstützung gegen Fliehkräfte in Kurven übertragen (damit ist gemeint das sie ein umkippen des Aufliegers durch Fliehkräfte nicht in einen höheren Gewindigkeitsbereich bringen können).
Meine Vorstellung läuft mal wieder auf Hochtouren, um eine Anbringung über dem Hinterrad zu erdenken, die kein "Umschubsen" erzeugt. An dieser Stelle würde ich die Verbindung dafür um die Längsachse so steif wie möglich machen. Seitliches Neigen des Trikes und des angehängten Teils müssten also an dieser Stelle fest miteinander verbunden sein. Z.B. durch ein Kreuzgelenk mit Querachse (beide Teile können einzeln vor und zurück neigen, z.B. wenn man geradeaus aus einer Auffahrt den Bürgersteig herunter fährt) und einer Vertikalachse (Man kann um die Kurve fahren). Die Vertikalachse scheint mir an der Stelle okay. Die könnte gerne etwas weiter vorne liegen, kurz hinter den Vorderrad-Achsen, aber Kommerzielle Systeme haben sie auch meist ungefähr an der Hinterrad-Achse. (Ich spiele gerade trotzdem auch mit der Idee einer virtuellen Achse durch zwei Arme, wie würden allerdings vermutlich Gewichst und Steifheit leiden.) Die Querachse sollte wie erwähnt wohl so tief wie möglich, aber über einem 20" Hinterrad und bei einem Trike, das normalerweise auch nicht leicht hinten hoch kommt und wenn man den Anhänger bremst und wenn viel Stützlast das Heck runter drückt (bei gebremsten Anhänger durch Lastverschiebung noch mehr Stützlast!), stelle ich mir das nicht kritisch vor.
Aber Trotzdem braucht es eine Bewegung um die Längsachse, um bei unebenem Boden nicht immer ein Vorderrad oder Anhängerrad anzuheben, was auch Rahmen und Anhängung stark belasten würde. Ein Bisschen Bewegungsfreiheit könnte man wie gesagt aus Verwindung des Materials und Einzelradfederung an den Vorderrädern und Anhängerrädern erlangen, aber das reicht nur auf einigermaßen ebener Fahrbahn, nicht bei Kantsteinen und Feldwegen. Hier fallen mir zwei Lösungen ein:
1) Der Anhänger ist in der Höhe zweigeteilt und der obere Teil lässt sich um eine Längsachse kippen. Der obere, lange Teil wäre ja wahrscheinlich der Schlafbereich und wäre während der Fahrt leer und leicht. Wenn seine seitliche Neigung fest an das Trike gebunden ist, wäre die Belastung auf den Rahmen dadurch hoffentlich begrenzt. Der untere Teil wäre der schwere Gepäckteil und das Fahrwerk des Anhängers würde diese Last um die Längsachse stabilisieren. Aber Achtung: Stehen Trike und Anhänger beim Rangieren annähernd im 90°Winkel, nähert sich die Längsachse des Anhängers der Querachse des Trikes. Das Kreuzgelenk sollte also mit der Vertikalachse am Trike angebracht sein und die Querachse mit dem Anhänger herum schwenken, damit das Oberteil vom Anhänger in dieser Stellung nicht frei umkippen kann. (Ich kann mit vorstellen, dass das seltsamerweise wirklich funktioniert, weiß aber nicht, ob es gegenüber einer handelsüblichen Deichsel und Kupplung nennenswerte Vorteile hätte, die den Selbstbau rechtfertigen.)
2) Der Raum des Anhängers ist ein Teil und ist im Ganzen über den Anhängerrädern seitlich kippbar gelagert. Hier muss aber das Zugfahrzeug über die Anhängung den Raum des Anhängers seitlich stützen. Immer wenn das Zugfahrzeug gekippt wird (Schlagloch, Kopfsteinpflaster, Schräg gefahrener Kantstein) muss der Angängerraum mit gekippt werden und die Trägheit dieser großen Masse wird eine große Belastung bedeuten. Um in den Kurven nicht zu viel Fliehkraft in das Zugfahrzeug zu übertragen und dieses doch wieder umzuschubsen, sollte die Kippachse (virtuell) erhöht sein, ungefähr auf höhe des Schwerpunktes. Geht man sogar mit der Kippachse über den Schwerpunkt, könnte gar die Fliehkraft den Raum des Anhängers in die Kurve hinein lehnen und damit das Zugfahrzeug noch gegen Umkippen stabilisieren - aber nur, wenn die Spur des Anhängers sehr breit ist, sodass der Anhänger nicht selbst anfängt umzukippen. Eine solche hohe Achse würde nämlich beim Neigen den Schwerpunkt auch noch nach außen verlagern. (Also insgesamt klingt diese Methode nicht vorteilhaft, eher ein anspruchsvolles Spiel-Projekt.)