Antrieb Leichtgängigkeit testen

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Angeregt durch diesen Faden Wieviel Watt verlust im Antrieb? frage ich mich welche Methoden und Vorgehensweise ein Velonaut hat um sein eigenes VM zu testen.
Wenn auch der Trent zum zweit-VM existiert, haben die wenigen Glücklichen doch selten das selbe Modell als Vergleichsfahrzeug. Sprich kaum einer hat die Chance sich in ein fabrikneues VM zu setzen, um zu fühlen ob das Alltags-VM noch flüssig läuft. Außerdem schleichen sich die meisten Bremsfaktoren ja langsam ein. Hier ein bisschen Dreck, dort ein Tropfen zu wenig Öl, hinzu noch ein altes Lager usw.

Deswegen würde ich gerne wissen welche Tests man ohne Powermeter duchrführen kann, um die Leichtgängigkeit zu überprüfen.
Christoph hat zB das Losbrechmoment erwähnt.
  • habe bei meinem DF mal das Losbrechmoment gemessen; bei 280 g am Pedal hat sich dieses bewegt.
  • => Das sind 2.7 N, und bei 155-mm-Kurbeln ergibt sich ein Drehmoment von 0.43 Nm.
  • => Bei 90 rpm Trittfrequenz wäre das eine Leistung von 4 W.
Wie wird das am besten ermittelt? Gibt es dazu Faustregeln in welchen Bereich das gut ist?
 
ungefähr wir Christoph würde ich das auch versuchen : Gewicht an der Kurbel anbringen.
Wobei neben Hebelarm noch die Übersetzung entscheidend ist.

Yes I was wondering what gear he was in. It would be interesting to have the ratio but basically it is the kind of test you would do after changing something on your vélomobile or after a certain number of km and compare your own results rather than comparing with others every time.
 
Ob nun Gewicht (drückt vorderes Pedal nach unten) oder Federwaage (zieht hinteres Pedal nach oben) sollte doch keinen großen Unterschied machen, oder doch?

Optimalerweise sollte dies ein Test beim Produzent bzw Verkäufer sein, der mitgegeben wird und als Indikator dient.
Vermutliche grundsätzliche Vorgehensweise:
- VM hinten aufbocken, so dass Rad nicht den Boden berührt
- Pedal in horizontale Positon. Auf jeden Fall für die eigene Buchhaltung immer den gleichen nehmen.... welcher Gang ist besser? Erster (größtes Ritzel) oder letzter (kleinstes Ritzel)?
- Gewicht bzw Federwaage anlegen und Ergebnis mit letzter Messung vergleichen.

Irgendwas zu ergänzen?
 
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Ob nun Gewicht (drückt hinteres Pedal nach unten) oder Federwaage (zieht vorderes Pedal nach oben) sollte doch keinen großen Unterschied machen, oder doch?
Rein praktisch: wie erhöhst Du kontinuierlich das Gewicht bis zum Losbrechmoment? An der Federwaage ziehst Du einfach so lange, bis es sich bewegt, der zuletzt abgelesene Wert (bzw max.) ist der entscheidende.
 
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Kleine Gewichte von ca 10g (Schokotoffes oder gr.Gummibärchen), die ich auf das Pedal lege oder in ein anhängendes Körbchen lege (welches vorher gemessen wurde) So kommt man auch zu einen Resultat, das nicht ganz so genau ist, nicht so praktisch durchführbar, aber als guter Indikator dienen kann.
 
Gibt es dazu Faustregeln in welchen Bereich das gut ist?
Ich habe mal in meinen Aufzeichnungen nachgeschaut:
  • Bei mir im Velomobil war es immer um die 300 g. Mit frisch gereinigter und geölter Kette etwas drunter, sonst etwas drüber.
  • @DanielDüsentrieb hatte vor langer Zeit geschrieben, dass er im Ks 288 g gemessen hat.
  • Ein Rennrad liegt bei um die 150 g, bei vermutlich etwas längeren Kurbeln.
  • Bei meinem Ks hatte ich um die 500 g, weil die Kettenlinie komplett falsch war. Das hat sich ziemlich mies angefühlt.
Wobei neben Hebelarm noch die Übersetzung entscheidend ist.
Nein, eher nicht:
  • Die Übersetzung kommt ja aus dem Verhältnis Kettenblatt/Ritzel, d.h. Reibung an Nabe/Freilauf werden entsprechend übersetzt.
  • Dagegen dürfte der größte Teil der Reibung von der Kette und den Umlenkrollen kommen, also vor dem Ritzel, hier wird also nichts übersetzt.
  • Allerdings verändert sich mit dem eingelegten Gang natürlich auch die Kettenlinie, und damit die Reibung.
Rein praktisch: wie erhöhst Du schrittweise das Gewicht bis zum Losbrechmoment? An der Federwaage ziehst Du einfach so lange, bis es sich bewegt, der zuletzt abgelesene Wert (bzw max.) ist der entscheidende.
Bei einer Federwaage muss man aber immer genau schauen, auf welchem Wert sie steht. Nicht ganz einfach, das genau in dem Moment abzulesen, bevor die Kurbel in Bewegung kommt. Und es gibt es ja auch eine Stick-Slip-Bewegung; wenn die Kurbel in Bewegung kommt, nimmt die Federzugkraft ab, und die Kurbel bleibt wieder stehen, bis man die Feder wieder genug gespannt hat. Ich jedenfalls kann das nicht sinnvoll ablesen.

Ich habe einfach ein Eimerchen an das Pedal gehängt und langsam irgendwelche Gegenstände reingelegt oder Wasser reingegossen. Nachdem es sich bewegt hatte, konnte ich es aushängen und ganz in Ruhe abwiegen.
Deswegen würde ich gerne wissen welche Tests man ohne Powermeter duchrführen kann, um die Leichtgängigkeit zu überprüfen.
Nach meiner Erfahrung gibt es folgende andere Dinge, die man vielleicht überprüfen sollte:
  • Natürlich die Spureinstellung.
  • Kettenlinie: @Axel-H hatte beschrieben, wie @DanielDüsentrieb das kontrolliert hat; nämlich, indem das Hinterrad mittels eines Holzstücks durch die Speichen blockiert wurde, und Druck auf die Kurbeln gegeben wurde. Dann kann man nämlich in Ruhe die Kettenlinie unter Last untersuchen.
  • Was mir mal den Fahrspaß ziemlich geraubt hatte, war ein loser Tretlagermast (hat sich vorne im Trichter gelöst). Das war vollkommen unauffällig; man hat den Riss nur mit Adleraugen gesehen, wenn man genau wusste, wo man schauen muss, und der einzige Hinweis war ein verändertes Kettengeräusch bei starkem Druck aufs Pedal. D.h. der Mast hat sich nur ganz wenig bewegt, aber diese fehlende Antriebssteifigkeit machte sich sehr deutlich bemerkbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, eher nicht:
  • Die Übersetzung kommt ja aus dem Verhältnis Kettenblatt/Ritzel, d.h. Reibung an Nabe/Freilauf werden entsprechend übersetzt.
  • Dagegen dürfte der größte Teil der Reibung von der Kette und den Umlenkrollen kommen, also vor dem Ritzel, hier wird also nichts übersetzt.
  • Allerdings verändert sich mit dem eingelegten Gang natürlich auch die Kettenlinie, und damit die Reibung.
Hast du deine Theorie mal in der Praxis überprüft?
Ich würde nach meinen Schrauberfahrungen schon sagen das die Massenträgheit des Hinterrades nach vorne Übersetzt wird…
 
Ich würde nach meinen Schrauberfahrungen schon sagen das die Massenträgheit des Hinterrades nach vorne Übersetzt wird…
Nein, ich drehe die Kurbel rückwärts, da dreht sich das Hinterrad überhaupt nicht. Wozu auch. An dessen Trägheitsmoment bin ich ja gar nicht interessiert.

EDIT: Ich will ja den Antriebsstrang messen; und die Messung soll vollkommen unabhängig davon sein, welche Felge und welcher Reifen verbaut ist. Aber letztendlich dürfte es relativ egal sein, denn ich erhöhe die Zugkraft ja sehr langsam, d.h. keine nennenswerte Beschleunigung des Hinterrads, und damit keine Trägheit.
 
Beim Zwischengetriebe (mit Rohloff) ist die Ausgangskette noch gelaufen, wenn man aufgehört hat zu treten. Eigentlich soll ja das Zwischengetriebe weniger effizient sein, obwohl sich damit die Tretkurbel leichter bewegt hat. ???
 
Bei mir im Velomobil war es immer um die 300 g.
o_OGerade durchgeführt. Mit 155mm Kurbeln, Korb in Mitte der Pedale aufgehängt. KB 58Z Ritzel 32Z (das 36Z wollt gerade nicht, Kette etwas zu lang) Ich musste zusätzliche Gewichte suchen. Körbchen (98g) Schokolade (215g) und etwa 20 Wäscheklammern (je 4,9g) haben nicht gereicht.
Mit einer großen Schokolade und einer 500g Tomatensauce hat es dann geklappt.
Resultat irgendwo zwischen 750 - 850g :eek:

PS: ich lese gerade, dass Du rückwärts gedreht hast. :D OK, morgen nochmal....

EDIT: ich verdammter Honk! Da Kette nicht aufs kleinste Ritzel wollte, ging VM auf Rolle, um Schaltwerksarm im eingefederten Zustand zu bekommen. Natürlich vergessen, das VM wieder von der Rolle auf den Bock zu setzen. Reifen hatte also Rollenkontakt, ergo mehr Reibung.
OK, morgen nochmal ...
 
hast du überprüft ob Rückwärts und Vorwärts die gleichen Widerstände hat? Ich würde das in Zweifel ziehen…
Nein, habe ich nicht. Wird auch nicht so sein; rückwärts kommt auf jeden Fall die Reibung im Freilauf dazu, vorwärts dagegen etwas mehr Spannung am Kettenspanner. Ich vermute, dass das in der Messungenauigkeit untergeht.

Wahrscheinlich macht vorwärts doch die Massenträgheit des Hinterrads was aus; gerade im Bereich des Übergangs zwischen Haft- und Gleitreibung kann man ja nicht beliebig langsam beschleunigen, sondern entweder herrscht Haftreibung, dann bewegt sich die Kette gar nicht und das Hinterrad dreht sich nicht, oder es herrscht Gleitreibung, dann bewegen sich Kette und Hinterrad mit einer deutlichen Geschwindigkeit, und auf die muss das Hinterrad erst einmal beschleunigt werden.

=> Also rückwärts drehend messen.
 
Um den Widerstand zu erhöhen, ist übrigens Kettenwachs eine supergute Idee.;)
Habe ich mal an meinem Gravelbike getestet:rolleyes:
 
Nein, habe ich nicht. Wird auch nicht so sein; rückwärts kommt auf jeden Fall die Reibung im Freilauf dazu, vorwärts dagegen etwas mehr Spannung am Kettenspanner. Ich vermute, dass das in der Messungenauigkeit untergeht.
Beim Rückwärtsdrehen wird Hauptsächlich der Antrieb im Leertrum belastet.…
du willst aber die Verluste im Zugtrum haben…
 
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