Einfluss Roll- / Luftwiderstand
Bei einem VV machen schnelle Reifen mehr aus, als bei einem langsameren Rad.
Das ist logisch, denn man muss einen größeren Teil seiner Leistung investieren, um den Rollwiderstand zu überwinden, wenn der Luftwiderstand bereits minimiert wurde. Ich habe diesbezüglich gerade mal mit Kreuzotter.de rumgespielt, das Ergebnis finde ich ganz erstaunlich:
Zwei Fälle, ein schwerer (100kg, 1,90m) und ein leichter(60kg, 1,70m) Fahrer fahren beide Quest. Angenommen wurde: 40kg Fahrzeuggewicht (incl. etwas Gepäck), 10° Außentemperatur, 600m Höhe NN, vorne mittelbreiter Hochdruck-Slick, hinten breiter Hochdruck-Slick.
Beide fahren in der Ebene 40km/h schnell, einmal ohne Wind und einmal mit 40km/h Rückenwind (wie fernab der Realität das auch sein mag...)
Schwerer Fahrer ohne Wind: 172 Watt Leistung sind nötig
Leichter Fahrer ohne Wind: 139 Watt Leistung sind nötig
Schwerer Fahrer mit Rückenwind: 114 Watt Leistung sind nötig
Leichter Fahrer mit Rückenwind: 81 Watt Leistung sind nötig
Mit 40km/h Rückenwind entfällt der Luftwiderstand komplett, so dass die entsprechenden Werte allein den Rollwiderstand darstellen. Der Luftwiderstand kann für den Fall der Windstille von beiden Fahrern mit 58 Watt Leistung überwunden werden, während der schwerere Fahrer doch durchaus mehr am Rollwiderstand zu knabbern hat. Der Anteil des Rollwiderstands an der nötigen Gesamtleistung beträgt 66% beim schweren Fahrer, dagegen nur 58% beim leichten Fahrer.
Man sieht, man sollte nicht nur auf die Aerodynamik achten, sondern vor allem auch auf die Optimierung des Rollwiderstandes, gerade, wenn er wie bei mir zwei Drittel meiner eingesetzten Leistung schluckt.
Ich werde jetzt die nächsten Wochen weiterhin mit den HPV-Reifen vorne und dem Marathon Slick hinten fahren und dann zum Vergleich vorne wieder meine alten Primos aufziehen. Mal sehen, ob ich dabei dann einen Unterschied merke. Meinen Luftdruck hab ich heut nochmal um ein halbes Bar erhöht, bin mal gespannt, ob sich dadurch spürbar was ändert.
Viele Grüße,
Martin