Abbiege-Warnsignal an Müllwagen in Hamm

Wenn man Vorfahrt hat ist die Verkehrslage eigentlich klar!
Sehe ich eigentlich genauso. Unklar/kritisch kann es werden, wenn jemand auf der Vorfahrtsstraße zum Überholen ansetzt und gleichzeitig jemand in die Vorfahrtsstraße einbiegt.

Aber alle gefährlichen Situationen, die ich bisher erlebt habe (meistens wurde ich im VM überholt, auf einer bestimmten Straße mit Steigung in Fallersleben mit vielen Nebenstraßen), sah aber so aus, daß der Überholende schon mehrere Sekunden (die fahren oft sehr langsam an mir vorbei) auf der Gegenfahrbahn war, als jemand in die Vorfahrtsstraße eingebogen ist. Das waren überhaupt keine unklaren Verkehrslagen. Da war gar nichts mit "plötzlich" oder "zu schnell"! Ist wie mit dem toten Winkel/nicht gesehen: einfach nur nicht geguckt! Die Leute haben keine Eier mehr in der Hose und gucken dann, wo man dem Geschädigten etwas anhängen kann, um den eigenen Fehler klein zu reden. Fehler macht jeder, dann aber bitte dazu stehen.
 
Hallo,

i.d.R. ist es in solchen Fällen ja auch so, dass diese rechts Einbiegenden nur nach links geschaut hatten. sie müssen auf der Fahrbahn, in der sie einbiegen, aber nicht nur mit entgegenkommenden Überholern rechnen, sondern auch mit solchen, die an auf der Gegnspur stehenden Hindernissen vorbeifahren. Von auf der eigenen spur stehenden Kfz oder querenden Fußgängern möchte ich gar nciht reden. Insofern wäre es völlig unnötig, das Überholen im Bereicht von Einmündungen zu verbieten, denn es ist nur eine von mehreren Gefahren, mit denen Rechtsabbieger rechnen müssen. Allerdings denke ich, dass der Überholende bei jedem Unfall mit einer Mitschuld rechnen muss, insbesondere in solchen Situationen, in denen er das Kfz in der Seitenstraße hat sehen können und daher mit dem Einbiegen rechnen musste.

Gruß, Klaus
 
Allerdings denke ich, dass der Überholende bei jedem Unfall mit einer Mitschuld rechnen muss, insbesondere in solchen Situationen, in denen er das Kfz in der Seitenstraße hat sehen können und daher mit dem Einbiegen rechnen musste.
Warum? Weil viele nicht gucken? Dann müsste ich als Radfahrer ja generell eine Mitschuld bekommen!
 
Unter "Radfahren - Das überschätzte Risiko von hinten" gibt es aufschlussreiche Analysen von Rechtsabbiegerunfällen. These ist, dass die allgemeine Radwegbenutzungspflicht letztlich für mehr Tote sorgt als das Fahren auf der Fahrbahn. Auch hier Fazit, dass die Zahl der getöteten Radfahrer bei Rechtsabbiegerunfällen mit Beteiligung von LKWs erschreckend hoch ist.
 
Doof ist: Mit "auf der Fahrbahn fahren" wird der Radfahranteil nicht über 4-5% klettern... Zumindest solange dort so viele Autos rumgurken wie derzeit.
 
Evtl. wäre es eine Alternative, "Fahrwege" für Autos zu generieren. Mindestens 2,5 Meter breit, im Winter vereist/eingeschneit, im Herbst voller Blätter, mit Querverkehr durch die Bundesbahn und ..

Bevor sich dies realisiert, ist es leider notwendig, ein Paralleluniversum zu finden UND dort hinein zu gelangen. :whistle:

Viele Grüße
Wolf
 
Unter "Radfahren - Das überschätzte Risiko von hinten" gibt es aufschlussreiche Analysen von Rechtsabbiegerunfällen. These ist, dass die allgemeine Radwegbenutzungspflicht letztlich für mehr Tote sorgt als das Fahren auf der Fahrbahn.

Mich überrascht, daß "Vorfahrt/Querung" 108 Tote/Jahr ausmacht, Lkw-Rechtsabbiegen dagegen nur 32.

Aufgrund der Artikel, die ich in den letzten Jahren über Unfälle im Hamburger Raum so gelesen habe, hätte ich Lkw-Rechtsabbieger als die mit Abstand wichtigste Gefahrenquelle für Radfahrer eingeschätzt.
 
Hallo zusammen,
am Freitag bin ich bei einem Bekannten in seinem Korea-SUV mitgefahren.
Was gibt es dort nicht alles für Assistens-Systeme. 360* Kamera.
im Seitenspiegel Warnhinweise auf Fahrzeuge im "Totenwinkel"usw.
Wenn ich als Einzelperson an das Ministerium für Verkehr schreibe oder an eine Partei werde ich ignoriert. Sollten wir nicht mal eine Unterschriften Aktion machen um etwas zu verändern?
mfg
und
GOOD BIKE
Gerd
 
Hier einen Artikel von Ende September gefunden. Und auch hier der Hinweis auf die Notbremse, das wusste ich schon. Könnte ich eigentlich auch mal für die Hamburger Mülle vorschlagen ...
 
Da die Dinger in Hamm keine endgültige Betriebserlaubnis erhalten haben, besteht wenig Anlass zu glauben sie würden diese Genehmigung stattdessen in Bocholt erhalten. Oder?

Ich fand die Meldung heute zur Abwechslung mal gut, denn sonst würden hier in Zukunft auch noch Linienbusse mit sowas rumfahren.
 
Könnte man dazu nicht eine Art Flashmob-Aktion machen? Einen Tag lang beim Abbiegen "ICH BIEGE AB --- ICH BIEGE AB" rufen und auf Radwegen an Kreuzungen die Autos mit "ACHTUNG, FAHRRAD RECHTS!!!" anbrüllen.

Wenn jemand fragt, natürlich auf das so erfolgreich verlaufene Experiment in Hamm verweisen.
 
Da die Dinger in Hamm keine endgültige Betriebserlaubnis erhalten haben, besteht wenig Anlass zu glauben sie würden diese Genehmigung stattdessen in Bocholt erhalten. Oder?
Im Bezug auf Rad- und Fußlinge glaubt offenbar erst einmal jede Kommune einen gewissen Handlungsspielraum bei der Auslegung der StV(Z)O zu haben.:cautious:

Gruß
Christoph
 

Nee, das ist eine prima Sicherheitsmaßnahme. Das lenkt viel Aufmerksamkeit auf die Frage, was wirklich wichtig ist beim Abbiegen, die Fahrer können mitdiskutieren, dank der Presseberichte nicht nur intern, sondern praktisch in jeder geselligen Runde. Die Leute beschäftigen sich damit und sind "aktiviert", das ist viel besser, als sich nur passiv mit ein paar Powerpoint-Folien beglücken zu lassen und ansonsten auf die Bruce-Willis-Stimme zu vertrauen.

Ich will jetzt nicht "virale Verkehrssicherheitsmaßnahme" sagen, aber ich bin sicher, die Fahrer in Bocholt sind jetzt mit geschärftem Gefahrenbewußtsein unterwegs und passen entsprechend besser auf. Natürlich ist der Effekt vergänglich, aber so ist das bei allen Sicherheitsschulungen ...

(Ich hoffe natürlich auch, daß die Aktion nicht zu teuer war. Aber ich bin sicher, sie hat auch einen echten Nutzen gehabt.)
 
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