Interessant. Als Müllabfuhr würde ich mit so was keine Werbung machen. Das mag beim Einen oder Anderen zwar Kopfnicken auslösen ("die sollen halt besser aufpassen"), bei den Betroffenen hinterlässt es aber Ärger, weil man den Schwarzen Peter für etwas zugeschoben kommt, das man nicht beeinflussen kann. Da hat eine Abteilung bei der Mülle in Hamm offensichtlich nicht aufgepasst ...
In Hamburg lässt ein zuverlässiger Beifahrer im Müllfahrzeug den Fahrer erst dann weiterfahren, wenn dieser mit Schulterblick keine Radfahrer von hinten gesehen hat. Außerdem sind - für eventuelle Alleinfahrten - die Seitenfenster bei den Müllfahrzeugen bis ganz zum Boden heruntergezogen.
Rückwärts wird grundsätzlich nur mit einem oder zwei Einweiser gefahren. Wenn in einer Rangiersituation ein Radfahrer passieren möchte, wird der Rangiervorgang unterbrochen und erst weitergeführt, wenn der Radfahrer vorbei ist. Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass es trotz zahlreicher LKWs im Einsatz mit zahlreichen täglichen Abbiegevorgängen seit fast 15 Jahren keine tödlichen Unfälle von Radfahrern durch Mülllaster gab.
Die Maßnahmen sind vergleichsweise aufwändig, aber offensichtlich sehr wirkungsvoll.
Ich hatte vor einiger Zeit ein Gutachten aus Berlin zu diesem Thema gelesen, das um Abschluss kam, dass nur ein aufmerksamer Beifahrer solche Unfälle mit hinreichender Sicherheit vermeiden kann.