2 Akkus parallel an einem Ladegerät

Juergen

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Von @Marc bekam ich einen Hinweis auf ein starkes Ladegerät für Fahrradakkus und meine Idee ist, 2 Akkus damit gleichzeitig zu laden, was das Gepäck auf der Radtour weiter minimieren könnte. Was spricht dagegen, die beiden Akkus parallel zu schalten und gleichzeitig zu laden? Einzig eine Diode sollte je Akku noch dazukommen, damit nicht kein Strom von dem weniger entladenen Akku zu dem stärker entladenen Akku fließt. Bei meiner PV-Anlage sind die 2 Akkublöcke auch nur parallel an das Ladegerät angeschlossen, allerdings ohne Dioden, denn da sind die Akkus dauerhaft beisammen.
Hat da jemand schon Erfahrung oder ist Spezialist für dieses Thema?
 
Ja - sollte gehen und hatte ich auch so vor (mit improvisiertem Ladegerät via CCCV-Modul), bedenke jedoch, dass die Diode einen Spannungsabfall hat und der Akku damit um genau diesen Betrag weniger geladen wird - also niemals ganz "voll" wird. (wenn Du die Ladeschluss-Spannung programmieren kannst, dann halt um den Betrag der Diode anheben - bei Silizium-Dioden meist 0,7 V, bei Schottky-Dioden etwa 0,4 V)
Wobei nicht ganz voll laden ja auch den Akku schonen soll.

Ansonsten sollte das genau so gehen.
 
Oh Vorsicht, da muß ich warnen. Man sollte sowas zumindest nicht zum kompletten Fertigladen machen. Um von 10% auf 80% hochzuladen, wird das schon funktionieren aber eben nicht bis zum Abschalten des Ladegerätes. Zumindest nicht, wenn die Akkus selber keinen Laderegler im BMS haben, dann ist der Laderegler im Ladegerät und der kann nun anhand der (gemeinsamen) Spannung nicht mehr erkennen, wann Schluß ist. Bei Parallelschaltung über Diode wird zum einen, wie Christian schon sagt, die Abschaltspannung verfälscht, und zwar im besten Fall um 0,3V (Schottkydiode) oder eben 0,7V (Normale Diode), d.h. die Akkus werden schon mal nicht voll. Bitte auch darauf achten, daß jeder Akku eine Diode benötigt, damit kein Ausgleichsstrom bei unterschiedlich vollen Akkus fließt. Spannung nachregeln ist gefährlich, da der Spannungsabfall an der Diode nicht konstant ist, er ist abhängig vom Strom und der Temperatur. Also wenn das Ladegerät nun keine Delta-Peak-Abschaltung hat und nur eine feste Spannung, sollte es den Akkus wenigstens nicht schaden.
Also ich meine, da spart man am falschen Ende wenn ich mich auf die ausreichende Ladung im Akku für lange Fahrten verlassen muß.
Wenn man Modellbauakkus mit Balancer lädt, geht das eh nicht. Die sind dann aber auch spätestens in einer Stunde voll, da kann man sequentiell arbeiten. Funktioniert in meinen Augen eh besser als die Dinger mit BMS.

Gruß
Stefan
 
Stefan_S schrieb:
Also ich meine, da spart man am falschen Ende wenn ich mich auf die ausreichende Ladung im Akku für lange Fahrten verlassen muß.
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Es geht ja nicht um Geld, sondern Gewicht und Gepäck.
Wenn Du abends am Zeltplatz bist und dann einfach beide Akkus an ein zentrales Ladegerät hängen kannst, ist das halt einfacher als nacheinander und womöglich nachts aufzustehen um Akkus zu tauschen.
Ich kann die Überlegung schon nachvollziehen und hatte sie auch mal für die Italien-Tour.
 
Nach dem Lesen des Beitrags von @Stefan_S ist mir noch ein Aspekt eingefallen:

Selbst, wenn ich den Spannungsabfall der Diode komplett berücksichtige und mit einer einfachen CCCV Stromquelle lade, bleibt ein Fakt erhalten, der für die Akkus nicht gut wäre:

@Juergen möchte mit einem besonders starken Lader die beiden Akkus laden. Beim Zusammenschalten mit Dioden wird aber der Löwenanteil des Ladestromes in den leereren Akkus fließen, der mit dem hohen Ladestrom dann aber auch klar kommen muss.

Lieber @Juergen , wie wäre es damit, die zwei Akkus im Fahrzeug parallel zu betreiben und dann parallel zu laden. So sind die Akkus immer im gleichen Ladezustand und können dann meines Wissens nach ohne Schutzdioden parallel geladen werden. (Zumindest mache ich das auf Reisen mit meinen Pedelecakkus so.)
Es setzt aber voraus, daß die beiden Akkus die gleiche Zellchemie haben und beide über ein BMS verfügen sollten.
Die dürfen nur zusammengeschaltet werden, wenn die Spannung der beiden Akkus sehr nahe beieinander liegt, um hohe Ausgleichsströme zu vermeiden. Wenn man sie dann nur trennt, um sie vom Fahrzeug ans Ladegerät zu bringen oder zurück, dann braucht man die Spannung auch nicht weiter zu prüfen, wenn man die Akkus nicht in der Zwischenzeit längere Zeit rumliegen lässt. Wenn einer der beiden Akkus zu viel Selbstentladung hat, würde es beim Zusammenschalten wieder Probleme geben. Dann wäre dieser eine Akku aber auch defekt.
 
tritonmole schrieb:
@Juergen möchte mit einem besonders starken Lader die beiden Akkus laden. Beim Zusammenschalten mit Dioden wird aber der Löwenanteil des Ladestromes in den leereren Akkus fließen, der mit dem hohen Ladestrom dann aber auch klar kommen muss.
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Of course the batteries have to be at the same state of charge before plugging in to the parallel charging board!
 
anotherkiwi schrieb:
Of course the batteries have to be at the same state of charge before plugging in to the parallel charging board!
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Nein, müssen sie nicht.
Aber sie müssen beide den vollen Ladestrom abkönnen. Man verschenkt also Ladegeschwindigkeit und Leistung an den Dioden (etwa 1W pro A pro Diode, Kühlkörper nicht vergessen!), dafür gewinnt man Komfort durch nicht notwendige Akkuwechsel wie @ChristianW schon schrieb. Und bei nicht voller Aufladung über Nacht schont man die Akkus, weil man nicht einen auf Ladeendspannung hochjubelt, bevor der andere geladen werden kann.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Was spricht dagegen, zwei Satiator 4808 zu verwenden und damit die Akkus einzeln zu laden? Das ist weitaus sicherer und läd doppelt so schnell.

Gesamtgewicht mit Kabeln (laut Küchenwaage): 2,33kg, Maße: 8x10x23,5cm, Ladeleistung bis 2x 8A (real 700W)

satiator-doppelpack.jpg

die beiden Ladegeräte sind miteinander verschraubt. Die O-Ringe dienen nur als "Gerätefüsse".

Auf den Displays (eins über das Menü um 180° gedreht) sind meine 8A "Schnelllade-Programme" angezeigt. Für tägliches laden verwende ich 5A Ladeprogramme. Dann laufen die Geräte ca 20°C kühler (50°C bei 5A, statt max 70°C bei 8A). Die internen Komponenten sind bis 100°C spezifiziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure ausführlichen Antworten.
Das Satiator-Ladegerät finde ich ja prima, aber aufgrund des Gewichts hatte ich eben die - nicht ganz so gute - Idee 2 Akkus gleichzeitig zu laden.
 
Marc schrieb:
Was spricht dagegen, zwei Satiator 4808 zu verwenden und damit die Akkus einzeln zu laden? Das ist weitaus sicherer und läd doppelt so schnell.

Gesamtgewicht mit Kabeln (laut Küchenwaage): 2,33kg, Maße: 8x10x23,5cm, Ladeleistung bis 2x 8A (real 700W)

die beiden Ladegeräte sind miteinander verschraubt. Die O-Ringe dienen nur als "Gerätefüsse".
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Dagegen spricht das Gewicht, aber wenn wir nur 1Gerät mitnehmen passt es wieder. Aktuell nehmen wir immer 2 mit, weil die Ladeleistung schlecht ist.
Hast du Geräte mit unterschiedlichem HW-Stand?
 
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