Ein paar Gedanken zu Schlauchreifen

Aha! Bei wenig Druck! Das ist eine wichtige Information.

Generell: Was heißt eigentlich „Reibung“? Du betrachtest nur Reibung bei Relativbewegung zwischen Mantel und Schlauch (denn nur da würde eine Schmierung helfen); aber es ist ja auch innere Reibung denkbar – wo zwei unterschiedliche Gummi-Mischungen (Schlauch und Mantel) gemeinsam verformt werden, kann ich mir vorstellen, dass es an der Grenzfläche Spannungsspitzen und damit eine lokale Erwärmung gibt, ganz ohne Relativbewegung. Ich kann mir vorstellen, das Schwalbe bei Rennradreifen die erhöhte innere Reibung mit Schlauch meinte.

Selbstverständlich spielt innere Reibung ein Rolle. Es fragt sich nur ob es das einzige ist. Also wenn da ausdrücklich steht: "zwischen Reifen und Schlauch", dann ist das entweder eine unsinnige Formuierung oder es ist Relativreibung gemeint. Nur weil Schwalbe das schreibt, muß es stimmen, aber es läßt Fragen offen.
Und geringen Druck führt zu stärkeren Knickbewegungen, diesen könnten zu Mikroreibungen an den Knickstellen führen. Für mich wäre das Grund genug für ein Experiment.
Halten wir fest: Für Dich ist es unumstößlich sicher, dass es keine (Relativ-) Reibung gibt und es gib keinen Grund, dieses experimentell zu überprüfen. Ich sehe das anders. Dann sind wir an dem Punkt, wo wir bereits waren und können aufhören weiter zu diskutieren. Das bringt nämlich nix.
 
Zwischen Mantel entsteht natürlich keine Zusätzliche Reibung. Diese Aussage ist absolut dumm unüberlegt. Reibung exakt an dieser Stelle könnte entstehen mit einem Gleitmittel dort.
Also die Reibung zwischen den zwei ist nicht anderster wie 1zentl mm im Schlauch oder Tybless Reifen.
Das sollten viele schon erlebt haben das der Schlauch recht fest klebt an der Innenseite des Mantels.
Zusätzlich sind beide Probanden aus Gummi. Sie kleben unter dem hohen Druck des Schlauches also stark an den Mantel.
 
Korrektur
Es sollte heißen: "Nur weil Schwalbe das schreibt, muß es nicht stimmen .."
Ich hasse Vertipper, die den Sinn umdrehen. Und dann kann man es noch nicht einmal mehr verbessern.
 
Vielleicht frage ich mal bei Schwalbe an, ob sie sich nicht an der Diskussion hier beteiligen wollen und vielleicht etwas Licht in das Dunkel bringen können....
Hier die knappe Antwort:

"Der geringere Rollwiderstand bei der Tubeless-Nutzung resultiert u.a durch die fehlende Reibung zwischen Mantel und Schlauch.
Wir haben in div. Test´s feststellen können, dass der Schlauch Reibung zur Karkasse des Reifens generiert, diese Reibungs-Energie führt, im Vergleich zu der Schlauchlosen-Nutzung, zu einem erhöhten Rollwiderstand."
 
Quatsch. Latex ist nicht raus messbar. Auch Schwalbe habe dieses Ergebnis raus bekommen. Reibung kann dort so oder so nicht stattfinden
 
Reibung kann dort so oder so nicht stattfinden
Reibung kann man das nicht nennen.
Mit Butyl-Schlauch im Mantel addieren sich beide Wandstärken, wenn der Luftdruck den Schlauch an die Mantel drückt.
Durch den hohen Druck entsteht eine feste Einheit.
Eine dicke Gummischicht ist natürlich wesentlich steifer und braucht mehr Kraft zum Biegen oder dann auch zum Walken.
So erkläre ich mir das.

Und warum ist Latex besser als Butyl?
Ich erkläre mir das so:
Latex ist eine sehr weiche Masse, die sich auch bei hohem Luftdruck wie eine Paste an den Mantel und dessen Poren legt und nicht zur Versteifung des Mantels beiträgt.
 
"Der geringere Rollwiderstand bei der Tubeless-Nutzung resultiert u.a durch die fehlende Reibung zwischen Mantel und Schlauch.
Wir haben in div. Test´s feststellen können, dass der Schlauch Reibung zur Karkasse des Reifens generiert, diese Reibungs-Energie führt, im Vergleich zu der Schlauchlosen-Nutzung, zu einem erhöhten Rollwiderstand."

Der Butyl-Schlauch hat (im Vergleich zu Latex oder ohne Schlauch) eine deutlich messbare innere Reibung (= Hytereseverlußte im Gummischlauch), wodurch es zu zusätzlichen Verlusten kommt. Wenn der Mann von Bohle GmbH Dir wortwörtlich so geantwortet hat, kennt die Sache wohl nur vom Hörensagen. Wie soll es denn in diversen Test´s gemessen worden sein, das es zwischen Mantel und Schlauch zu Reibungsverluste kommt ? Die einzige Möglichkeit wäre, das sie einmal mit einem Gleitgel zwischen Schlauch und Reifen und das zweite Mal ohne Gleitgel die Leistungsverluste gemessen haben. Frag doch bitte noch mal an, wo man dieses angebliche Gleitgel kaufen kann oder woraus das angebliche Gleitgel besteht ! Oder wie anders sollen in diversen Test´s denn sonst die Unterschiede gemessen worden sein ?

Gruß Leonardi
 
Ich kann mir verstellen, dass eine Oberflächenanalyse unter dem Mikroskop evtl. Aufschluss über Reibungsvorgänge liefern könnte.
 
kennt die Sache wohl nur vom Hörensagen

Ich tippe darauf. Ich glaube nicht, dass hier der Entwickler unter vier Augen beim dritten Bier geantwortet hat, sondern - die Marketing-Abteilung, irgendwer aus dem Vertrieb, vielleicht das Produktmanagement.

Marketing glaubt selbst was auf der Homepage steht
Vertrieb glaubt es nicht, weiss aber nichts besseres
Produktmanagement weiss es vielleicht besser, wird sich aber hüten, Aussagen im Widerspruch zur Homepage zu machen.

Die Anfrage war sinnlos.
 
Zurück
Oben Unten