Ein paar Gedanken zu Schlauchreifen

Nebenschauplatz: Tubeless braucht beim Neubefüllen die Erstluftbefüllung stoßweise, also schnell viel Volumen auf einmal. Ein Kompressor mag das liefern, mit der Handpumpe läuft das eher nicht.
 
Fülle doch einfach mehrmals pro Woche Dichtmittel nach immer wenn es einen Platten gab den die Dichtmilch nur bis 4 Bar dichtet zum Beispiel.
Dann bist Du auf sicherer Seite.
Die 3 bis 4 Tage dazwischen wird die Milch nicht abtrocknen.
 
Die ganzen Vorteile die Tubeless haben soll, ist für Reifen mit 50mm+ aufgeführt... Mehr Grip bekommt man durch den niedrigeren Luftdruck den man fahren kann, da es keine Snakebites mehr gibt (zumindest weniger), dadurch steigt auch der Komfort und bei niedrigen Drücken rollen die Tubeless besser als Schlauchreifen. Bei Hochdruckreifen mit 28mm sieht das schon wieder n bisl anders aus, zumindest wenn man minimalen Rollwiderstand will. Da rangiert der Pro One-Tubelessreifen da wo sein Schlauchzwilling auch ist.
 
1. alle 6 Monate Kontrolle und Neubefüllung des des Reifens mit Dichtmittel,
2. angeblich soll bei Entweichen des Dichtmittels - wegen Reifenpanne - das Zeugs den Radkasten total verkleben.
Stimmt im Prinzip beides.

zu 1: mit Milkit-ventilen geht das bei montiertem Reifen ganz ohne Sauerei.

zu 2: bei grösseren Löchern, die das Dichtmittel nicht gleich abdichten kann spritzt es erst mal raus. Kleine Löcher sind so schnell wieder dicht, davon bekommt man gar nichts mit.

Wenn dich die beiden Punkte zu sehr stören würden ist tubeless nichts für dich.

Bei Punkt 1 wird klar, dass Tubeless nichts für wenig gefahrene Räder ist. Je mehr ein Rad gefahren wird, desto öfter muss man ja sowieso an die Reifen ran. Sei es wegen Plattfuß, saisonalem Wechsel oder Abnutzung.
Ansonsten muss ich @Jack-Lee rechtgeben. Mit breiten NiederdruckReifen funktioniert Tubeless hervorragend. Mit schmalen Rennreifen leider nicht ganz so gut - normale Dichtmilch schafft es nicht jedes Loch gegen den hohen Druck zu dichten, da passiert es schon mal, dass der Druck bei einen Durchstich auf wenige Bar abfällt, wärend man das gleiche Loch bei einen 2 bar MTB-Reifen mit riesigem Volumen gar nicht bemerkt hätte.
 
Kleines Fazit vom Händler....:whistle:

Ich fahre jetzt seit einem dreiviertel Jahr tubeless und ich möchte eigentlich auch nichts Anderes mehr haben.
Ich pumpe im Allgemeinen ca. alles zwei Wochen auf. Die Dichtmilch habe ich bereits im dritten Reifenpaärchen drin (Die Spur hat am Milan nicht ganz genau gepasst.Das haben die Pro Ones nicht verziehen). Anders als Jacklee muß ich sagen, dass alles bis auf den Grip auch bei Hochdrucksystemen zutrifft. Der Reifen fühlt sich bei Max.druck komfortabler an, ist schneller als mit Butylschlauch und ich komme auch mit 2 bar zur Not noch gut heim, ohne irgendwelche Snakebits zu bekommen. Ich werde es im Winter auch bei Minustemperaturen darauf ankommen lassen.
Ich habe den TireBooster und ein kleines Röllchen Felgenband immer dabei. Als vernünftiges Werkzeug fehlt eigentlich noch ein Hilfsmittel zur Reifendemontage . Ich habe da zwar keine Probleme, da genügend Handkraft, aber wie es im Winter bei Minustemperaturen und steifem kalten Reifen aussieht werde ich probieren. Ich war auch auf der Eurobike schon mit Schwalbe Mitarbeitern im Gespräch. Diese haben versprochen, sich des Themas Reifendemontagewerkzeug mal anzunehmen.
Ich selbst suche mir bei einer schwerwiegenderen Panne, wenn die Dichtmilch versagt (Bremsplatten) eine Kante im Gelände (Parkbank oder Baumstumpf oder lege einen Lappen über den Bordstein. Dann lege ich das ausgebaute Laufrad flach auf, dass die Felge an der Kante aufliegt und abschliesst, fasse den platten Reifen mit beiden Händen und drücke ihn mit Kraft nach unten. Diese funktioniert eigentlich auch bei hartnäckigen Fällen, die ich schon bei anderen Reifen/Felgen Kombis in der Werkstatt hatte. Hat man den Reifen erst einmal bei 2cm des Reifenumfanges über den Hump gezogen, folgt der Rest des Reifens nach. Das Montieren und Aufpumpen des Reifens gestaltet sich dann auch auf der Grünen Wiese denkbar einfach. Wichtig...Ich ziehe beim teilweise demontierten Reifen per mitgeführter Einwegspritze die Dichtmilch aus der tieftsten Stelle des Reifens raus und fülle sie in den neuen Reifen wieder rein. Verlust ist nur das was die gesamte Innenfläche des Reifens benetzt. So bin ich bis jetzt auch gut ohne Milkitsystem ausgekommen, finde Milkit aber trotzdem spannend und super gelungen, weil es so schön klein verpackbar ist. Man sieht, dass da Praktiker entwickelt haben.

Der Versuch mit dem Conti speed contact halte ich für sehr gelungen. Mein Contact speed Reifen hält seit dem letzten Beitrag ( 3 Wochen???) die Luft trotz Gewaltanwendung mit den üblichen 40er Nägeln und den Reißzwecken. Alle Löcher sind dauerhaft verschlossen. Er verhält sich wirklich wie ein tubeless Reifen. Verlust vielleicht 2 Bar. Den Reifen werde ich noch im Herbst für die sclechte Jahreszeit aufziehen. Ich warte nur auf einigermassenes Wetter um mal einen Ausroltest mit Pro Ones und dem Speed zu machen.

rollende Gruesse
Lutz
 
mehrmals pro Woche Dichtmittel nach immer wenn es einen Platten gab
:confused::eek:Wieviele Platten hast du pro Jahr? Mein letzter Platten ist ewig her. Am QV kann ich mich an keinen Platten erinnern.

Bei so vielen Platten würde ich auch alle möglichen Systeme testen. Da käme schlauchlos mit Dichtmilch sicherlich vor Vollgummi zum Einsatz:D
 
Als vernünftiges Werkzeug fehlt eigentlich noch ein Hilfsmittel zur Reifendemontage . Ich habe da zwar keine Probleme, da genügend Handkraft, aber wie es im Winter bei Minustemperaturen und steifem kalten Reifen aussieht werde ich probieren.
Es kommt wohl auf die Felge bzw. deren Hump an. Bei meinem MTB habe ich den ab Werk montierten Reifen nur mit dosierter Gewalt von der Felge lösen können, da war nix mit den Händen zu machen und auch draufstellen und mit der Ferse am Felgenrand auf den Reifen treten hat nicht geholfen ... Seit dem habe ich diese Reifenheber beim Bordwerkzeug und diese in der "Werkstatt". Zusätzlich diese Zwinge, falls ich unterwegs mal einen Schlauch einziehen muss. Wohlgemerkt beim MTB mit 27.5+ Reifen.

Welche Felge aus Eurem Sortiment hast Du denn nun verwendet?
 
Falls es Knickstellen gibt. Wenn man den Schlauch nicht glatt reinlegt, sondern eine Falte drin hat, dauert es üblicherweise nicht lange, bis man einen Platten hat. Der Normalfall ist das sicherlich nicht.
Ich habe das Thema schon abgehakt, aber eine paar Dinge möchte ich trotzdem noch klären. Irgendwie verstehen wir uns wohl immer falsch. Mit Knickstellen meine ich keine Falten im Schlauch, sondern Zonen, wo die Walkbewegung besonders starke Verformungen hervorruft z. B. die Grenze der Kontaktfläche auf der dem Untergrund.

Andererseits: Das wichtigste, das ich in der Forschung gelernt habe: Man braucht eine gut begründete Hypothese. Wenn man wahllos den Parameterraum durchsucht, verzettelt man sich, und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Das ist ja alles richtig. Wenn der Test aber so billig ist, dass es vlt. 15 Minuten dauert ihn durchzuführen, kann man auch mal etwas hoch unwahrscheinlich anmutendes ausprobieren. Deshalb muß man sich nicht gleich im Wald verirren. (Kosten <> Nutzen Abwägung). Dann wüßte man es definitiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja alles richtig. Wenn der Test aber so billig ist, dass es vlt. 15 Minuten dauert ihn durchzuführen, kann man auch mal etwas hoch unwahrscheinlich anmutendes ausprobieren. Deshalb muß man sich nicht gleich im Wald verirren.
Hauptsache man verschiebt die Verirrung damit nicht nur auf die Interpretation. Zunächst mal hast Du für Reifen X mit Schlauch Y und Druck Z einen Vergleich zwischen Rollwiderständen mit und ohne Schmiermittel, und den Unterschied kannst Du guten Gewissens auf das Schmiermittel schieben. Das Ergebnis ist nützlich für die Entscheidung, ob Du diese Kombination lieber mit oder lieber ohne fährst - wahrscheinlich sogar nützlicher als komplizierte Versuche mit irgendwelchen kontrolliert aufeinandergedrückten Gummistückchen.
Über die Reibleistung in einem gegebenen Stück Kontaktfläche weißt Du damit aber kaum mehr als vorher, denn es ist z.B. nicht bekannt, ob die beteiligten Flächen oder die Verschiebungen kleiner oder größer geworden sind.
 
Es kommt wohl auf die Felge bzw. deren Hump an. Bei meinem MTB habe ich den ab Werk montierten Reifen nur mit dosierter Gewalt von der Felge lösen können, da war nix mit den Händen zu machen und auch draufstellen und mit der Ferse am Felgenrand auf den Reifen treten hat nicht geholfen ... Seit dem habe ich diese Reifenheber beim Bordwerkzeug und diese in der "Werkstatt". Zusätzlich diese Zwinge, falls ich unterwegs mal einen Schlauch einziehen muss. Wohlgemerkt beim MTB mit 27.5+ Reifen.

Welche Felge aus Eurem Sortiment hast Du denn nun verwendet?

Sehen gut aus , die Reifenheber. Allerdings mag ich metallene eigentlich nicht so gerne, weil die an leichten Felgen doch so Einiges kaputtmachen können. Ich habe die Reifendemontage inzwischen an den Ryde Edge, der 21-406tl und der 25-406tl probiert. Bei allen habe ich den Pro One händisch herunter bekommen.

viele Gruesse
Lutz
 
Es ist zumindest Fakt das Latex im Tubless Reifen eher weniger Rollwalkwiderstand hat.
Es gibt aber Effekte die ich nicht erklären kann, es muss eine Latexmasse am Reifenäußeren einen begünstigen Effekt haben.
Habe ja auch schon versucht Latexmilch herauszu messen, Tendenz er besser, gewiss aber nur bei der Latexmilch mit Microfäden
 
Ich wollte es auch nicht glauben, daraufhin habe ich weitere Rolltest mit einem neuen Reifen gemacht, und wieder rollte ich mit Butyl weiter als mit Latex. Der Druck war jeweils 4,5 bar.
Testfahrzeug war mein Quest, welches vorne mit Scorcher und Latex lief.

Eine sinnvolle Erklärung konnte ich bisher nicht finden.
 
Ich halte es für plausibel, dass nur dünne Reifen von den Latexschläuchen profitieren und leichter laufen. Dickere Pellen sind eh schwer und benötigen auch ganz ohne Schlauch viel Energie zum Rollen. Da kann Latex nicht mehr viel verbessern. Aber das die Reifen mit Latex schlechter werden.....:confused::confused::confused:????
 
Da die Rollstrecke am Ende wieder ansteigend ist, bringen Gewichtsunterschiede fast keine Änderung.
Und die paar Gramm Schlauchgewicht sind eh kaum wirksam.
 
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